von AR Göhring

Die Tagesschau-Seite erklärt, warum „fast jeder vierte Deutsche den menschengemachten Klimawandel leugnet“.

Lesen so viele Leute die EIKE-Seite? Leider nicht. Stattdessen sei es die „Identität“, sagt ein Senior-Psychologe aus Münster, Rainer Bromme.

Das hat weniger sachliche, sondern vor allem psychologische Gründe – auch wenn es darüber hinaus eine politisch motivierte Nutzung dieser psychologischen Gründe geben kann“, so Bromme.

Ein großer Faktor, warum Menschen sich gegen gesicherte Fakten stellen, seien Identitätsfragen.

„Jeder will zu einer Gruppe dazugehören. Wenn dann das gesamte Umfeld eine bestimmte Meinung vertritt – etwa ob die Corona-Impfung sinnvoll ist -, dann ist es schwer, sich dagegenzustellen, selbst wenn man nicht fest an die Meinung der Gruppe glaubt.“

Das ist allgemein richtig, aber in diesem Fall eine schöne Projektion – man wirft dem Gegner vor, was man selber tut.

Ein Punkt, der schon eher trifft, ist dieser:

Auch eine generelle Ablehnung von vermeintlichen und tatsächlichen Eliten kann damit zusammenhängen.

Eine Ablehnung selbsternannter Eliten, die trotz Dies&das-Studium und bekanntermaßen gekauften oder abgekupferten Abschlußarbeiten und Titeln bestimmen will, wie wir heizen, fahren, fliegen, überhaupt leben – das ist nicht nur korrekt, sondern auch sinnvoll und berechtigt. Aber die „Desinformationsschleuder ARD“ (Zitat FB-Kommentator) findet immer einen Wissenschaftler oder „Experten“, der die Dinge im Sinne der Regierenden verdreht…

Und es wird noch besser:

Der Psychologe Matthew Hornsey identifizierte neben der Identitätsfrage noch vier weitere Motive für Wissenschaftsleugnung:

1. der Glaube an bestimmte Ideologien,

2. partikulare – also zum Beispiel wirtschaftliche – Interessen,

3. die Neigung zu Verschwörungserzählungen und

4. Ängste.

Eine schöne Steilvorlage: Denn wer ist es in diesem Land, der besonders an „bestimmte Ideologien“ glaubt und Ängste schürt? Und wer verdient ein Heidengeld mit Panikmache?

Ein besonders Schmankerl zum Schluß:

„Es kann zum Beispiel sein, dass jemand, der Angst vor Spritzen hat, die Wirkung der Corona-Impfung in Abrede stellt – nur damit er sich nicht pieksen lassen muss. So muß er zudem seine Ängste nicht offen zugeben“, erklärt Philipp Schmid von der Uni Erfurt.

Der unabhängige Spitzenforscher Schmid ist Psychologe und Medienwissenschaftler, er muß es also wissen. Er arbeit am Institut für klimagesundes Verhalten der Universität Erfurt.

Was kann man gegen Wissenschaftsleugnung in der Bevölkerung tun?

Für Schmid ist klar: Mit Fakten allein kommt man nicht weiter, denn das erzeugt bei den Betroffenen meist eine Abwehrhaltung. Im privaten Umfeld müsse man erst die Sorgen und Ängste, die hinter der Ablehnung stecken, aufgreifen (…)

Eine unabhängige Sozialpsychologin, Pia Lamberty, meint daher:

„Die emotionale Ansprache ist total wichtig: Was ist die psychologische Motivation hinter der Leugnung? Warum stören einen Menschen zum Beispiel Klimaschutzmaßnahmen?“

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