zuerst veröffentlicht bei Wattenrat Ostfriesland
Das Ausmaß illegaler Greifvogelverfolgung in Deutschland ist dramatisch groß. Der 41 Seiten starken Broschüre „Illegale Greifvogelverfolgung – erkennen, verfolgen, verhindern“ ist schon deshalb eine weite Verbreitung zu wünschen. Für den „Leitfaden für Zeugen, Naturfreunde und Strafverfolgungsbehörden“ zeichnen das renommierte Komitee gegen den Vogelmord e. V. als Herausgeber und profilierte Fachleute als Verfasser verantwortlich.
Die Broschüre konfrontiert den Leser mit kriminellen Machenschaften, den ihnen zugrundeliegenden Motiven, einem großen Dunkelfeld und erschreckend geringen Aufklärungsraten; sie liefert umfassende Informationen für die Aufklärung und Verfolgung der Straftaten. Den Verfassern ist es gelungen, darin auch einen Hinweis auf „vermehrt beobachtete Verfolgungsaktionen im Bereich von geplanten Windenergieanlagen“ zu plazieren. In der Regel handele es sich dabei um gezielte Störungen brütender Vögel oder das Fällen der Nistbäume. Durch den Ausbau der Windenergie komme es nämlich immer wieder zu Konflikten mit „windkraftsensiblen“ Vogelarten, zu deren Nestern ein gesetzlicher Mindestabstand vorgesehen sei und in der Folge Vorkommen bestimmter Greifvogelarten ein Ausschlußkriterium für Windenergieanlagen darstellten.
Bemerkenswert ist die Broschüre noch aus einem anderen Grund – nämlich wegen des Vorwortes der Bundesumweltministerin Steffi Lemke: Die Klimakrise sei in Form von Hitze, Dürre, Überschwemmungen und Waldbränden unübersehbar. Genauso dringlich wie die Klimakrise bekämpfe die neue Bundesregierung die Krise des Artenaussterbens. Viele Greifvogel- und Eulenarten könnten zwar vom Ausbau der Windkraft betroffen sein. Die Hauptursachen für den Rückgang dieser Arten seien aber ganz andere. So beklagt die Bündnisgrüne wortreich den Tod von Tausenden auf den Zugrouten illegal getöteter Greifvögel, weshalb sich Deutschland dafür einsetze, die Zugwege dieser Arten mit Aufklärung der Bevölkerung und Bekämpfung der Wilderei wieder sicher zu machen.
Der Leser mag daraus schließen, dass Deutschland die Artenvielfalt nun wie zuvor die Demokratie auch am Hindukusch verteidigt. Über die mehr als 8.500 Mäusebussarde, die von den Windenergieanlagen allein in den vier norddeutschen Bundesländern in einem jeden Jahr erschlagen werden (Stand 2016), verliert die Ministerin kein Wort. Und schon gar nicht über die Folgen der von der neuen Bundesregierung herbeigeführten Änderung des Artenschutzrechts zugunsten des Windenergieausbaus. Deswegen – und in diesem Punkt bedarf die druckfrische Broschüre der Korrektur – sind die in ihr noch genannten „gesetzlichen Mindestabstände“ und „Ausschlußkriterien“ zugunsten des Vogelschutzes faktisch bedeutungslos, weshalb in projektierten Windenergiegebieten das Motiv für das Verfolgen von Greifvögeln schlicht entfällt – das Tötungsrisiko am Rotor indessen nicht! Einer Aussage der Ministerin wird man indessen zustimmen können:
„Die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland kann wirklich jede Hilfe gebrauchen.“
Vor allem seit Antritt der Ampelkoalition.
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Ergänzung:
Anmerkung Wattenrat zur Hochrechnung der Mäusebussard-Schlagopferzahlen:
Quelle: „Ermittlung der Kollisionsraten von (Greif-)Vögeln und Schaffung
planungsbezogener Grundlagen für die Prognose und Bewertung des
Kollisionsrisikos durch Windenergieanlagen, (PROGRESS), F&E-Vorhaben
Windenergie, Abschlussbericht 2016“
Eine spätere Hochrechnung korrigiert die darin zunächst genannte
Mäusebussard-Schlagopferzahl von 7.600 nach oben: „Hoher Aufwand, vage
Resultate- Windenergie und Vogelschutz – Anmerkungen zur
Progress-Studie, von Matthias Schreiber, Torsten Langgemach und Tobias
Dürr, Naturschutz und Landschaftsplanung 48 (10), 2016, 328-332“
Diese Korrektur haben die Autoren der PROGRESS-Studie bei einer späteren
Fachtagung mittlerweile selbst nach der o.a. Veröffentlichung von
Schreiber, Langgemach und Dürr vorgenommen.
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Jede Stromherstellung hat eine Umweltbelastung das ist doch klar, nur die Höhe der Umweltbelastungen unterscheidet sich und da sind die erneuerbaren am günstigsten.
Braunkohlenverstromung 19,19 €-Cent/kWh Umweltkosten
Steinkohlenverstromung 16,13 €-Cent/kWh Umweltkosten
Photovoltaik 1,82 €-Cent/kWh Umweltkosten
Windenergie 0,38 €-Cent/kWh Umweltkosten
Quelle: Umweltbundesamt
Jetzt können Sie natürlich sagen, dass die Zahlen nicht stimmen, nur dann sollten Sie andere Zahlen bringen.
Nur stehen die Zahlen ja nicht im „Luftleeren Raum“ das haben auch andere Länder
andere Universitäten u.s.w. auch untersucht und die kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
Leider nein. Peterchen ist wieder auf Mondfahrt. ATOMSTROM, insbesondere die neue Reaktoren, belasten die Umwelt am wenigsten. ….aber der wahre Grüne ist ja zwischenzeitlich zum Naturzerstörer und CO2-Produzenten mutiert……für die Umwelt…..hahaha…..
Ein absolut unpassender Beitrag.
Mit Geld können sie keine Tierarten zurückkaufen.
@Peter Kraus: Woher kommen die „Umweltberechnungen“? Wer steckt dahinter? Welche Faktoren werden angezogen? Ich misstraue all diesen Zahlen. Ich setze solche Zahlen gleich mit des angeblichen CO2-Abdrucks des Menschen. Wie kann man denn Umweltberechnungen anstellen? Das geht doch nur, wenn man eine bestimmte Ideologie verfolgen will, wo die Ergebnisse manipuliert sind, so wie man sie haben will. Mit Statistik ist alles zu beweisen. Sind bei der Kohleenergie auch die hinterher entstehenden touristischen Gebiete mit inbegriffen, wie sie gerade das Umfeld, in dem ich lebe, super aufwerten? Sind bei der Kohleenergie schon die neuesten Kraftwerke einge“preist“. In meiner Nähe gibt es nämlich noch eines, was überhaupt nicht dreckig ist. Früher zu DDR-Zeiten waren die dreckig, jetzt nicht mehr.
Wahrscheinlich hoffen unsere Klima- und Energiewende-Politiker auf die Klima-Diktatur, vorbereitet von Merkel und vorab sanktioniert von Karlsruhe. Wie könnten sie sonst mit dem grünen Wahnsinn ungerührt weitermachen, der der allseits ausgegrenzten AfD immer mehr Stimmen bringt? Ganz einfach, man muss sich der Wähler entledigen. Und zwar, um das „Weltklima zu retten“. Und grün-verdummte Klima-Trottel sehen schon heute überall den (nicht vorhandenen) Klima-Notstand. Der Beifall von grünen Medien und Staatsfernsehen ist gewiss, weil sie bereits Klima- und Energiewende-Diktatur praktizieren. Nur eine Meinung, die Staatsmeinung, ist richtig – Abweichler werden fertig gemacht. Nur bei Klima-„Leugnern“ und AfD-Wählern, da rasten grüne „Journalisten“ aus – und zwar Staats-konform! Klima und Wetter lassen sich bis in alle Ewigkeit dramatisieren – so lange „brauchen“ wir dann die Klima-Diktatur. Die Grünen haben auf ewig ausgesorgt, es sei denn, man schickt sie noch ganz schnell in die Wüste.
Die Grünen weichen gerade die Naturschutzgesetzte auf, damit man nicht mehr gegen Windkraftanlagen klagen kann. Naturschutzverbände wie der BUND lassen sich auch schon dafür bezahlen. Und der NABU stellt Rinder auf Weiden, die er dann krepieren lässt. Das ist Naturschutz in Deutschland.
Das ist mir bisher unbekannt. Anderen Lesern vielleicht auch? Ich finde, solche Statements hätten mehr Aussagekraft mit einer Quellenangabe.
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Mir nicht. Sie sind einfach schlecht informiert. Hören Sie keine MAINSTREAM-NACHRICHTEN ? Haben Sie keinen Internetanschluß ? Was sind Quellen heute überhaupt noch wert ? Geldinteressen bezahlen und bestimmen die Inhalte der allermeisten Quellen. UNABHÄNGIGKEIT, Selbstdenken sind heute Schimpfwörter.
Wind-an-Land-Gesetz-2023. Naturschutz-Gesetz wurde geändert,> gegraicht. ABU-übergriffig schreitet die Zerstörung der Natur voran. Für die Umwelt. Idiotenpolitik, ausschließlich auf Wirtschaftsinteressen und Ökodiktatur ausgerichtet. Die Geschichte wiederholt sich.