John Schweiker Shelton

Recherchen des Wall Street Journal haben ergeben, dass die Regierung Biden weniger Bundesland für Bohrungen gepachtet hat als jede andere Regierung seit dem Beginn des modernen Öl- und Gasprogramms der Regierung. Obwohl dies das Ergebnis einer bewussten politischen Entscheidung von Präsident Biden ist, hat ihn das nicht davon abgehalten, den Anstieg der Gaspreise positiv darzustellen, indem er ihn als Teil eines „unglaublichen Übergangs“ bezeichnete.

„So Gott will, werden wir, wenn er vorbei ist, stärker sein und die Welt wird stärker und weniger abhängig von fossilen Brennstoffen sein“, fuhr er fort. Der einzige Haken an der Sache ist, dass in der Zwischenzeit die Armen und die Arbeiterklasse vernichtet werden. Und in der Tat geschieht das bereits.

Diese Öl- und Gaspachtverträge versorgen unser Land [= die USA] mit einem Teil des Erdgases, das die Hälfte unserer Häuser heizt und fast 40 Prozent unseres Stromnetzes versorgt, sowie mit dem Erdöl, das raffiniert wird, um unsere Tanks zu füllen (Benzin), unsere Grills zu betreiben (Propan) und uns warm zu halten – vor allem im Nordosten (Heizöl).

Das heißt, wenn die Kosten für fossile Brennstoffe steigen, steigen auch die Kosten für Strom und andere Versorgungsleistungen – und niemand ist von diesen steigenden Energiekosten stärker betroffen als die Armen.

Während der Durchschnittshaushalt etwa sieben Prozent seines Einkommens für Stromrechnungen ausgibt, geben die ärmsten Haushalte fast das Dreifache aus – fast ein Fünftel ihres Einkommens, nur um den Strom am Laufen zu halten und ihre Häuser zu heizen. Dabei sind die Ausgaben für Benzin noch nicht einmal eingerechnet: Der Durchschnittsamerikaner zahlt sieben Prozent seines Einkommens für das Tanken seines Fahrzeugs, und andere Studien zeigen, dass diejenigen, die weniger als den nationalen Durchschnitt verdienen, einen bis zu doppelt so hohen Anteil ihres Jahresbudgets für Benzin ausgeben wie diejenigen, die 200.000 Dollar oder mehr verdienen.

Einer von sechs amerikanischen Haushalten ist mit seinen Zahlungen im Rückstand, einer von zehn Haushalten stellt bereits seine Wohnungstemperatur auf ungesunde Werte ein, um die Kosten niedrig zu halten, und wir sehen einem „Tsunami von Stromabschaltungen“ entgegen, bei dem Millionen von Amerikanern den Zugang zur mit fossilen Brennstoffen erzeugten Elektrizität verlieren könnten. Im Moment ist dieser Strom unerlässlich, um lebenserhaltende medizinische Geräte, Haushaltsgeräte, Klimaanlagen und die Heizung zu betreiben, die notwendig ist, damit sie und ihre Wasserleitungen nicht einfrieren.

Schon lange vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine befanden sich die Energiepreise auf einem alarmierenden Kurs, so sehr, dass Biden unter Druck gesetzt wurde, die strategischen Erdölreserven unseres Landes anzuzapfen (erst das vierte Mal in der Geschichte unseres Landes, dass dies geschah). Selbst jetzt, da die Benzinpreise das Schlimmste von dem, was der Präsident als „Putins Preiserhöhung“ bezeichnete, abgeschüttelt haben, sind die Kosten immer noch über 30 Prozent höher als bei Bidens Amtsantritt.

Da Gas, Diesel und andere fossile Brennstoffe die Grundlage unserer nationalen Transport- und Lieferinfrastruktur bilden, schlagen die hohen Energiepreise nun auch auf viele andere Wirtschaftsbereiche durch. Kein Wirtschaftswissenschaftler bezweifelt ernsthaft, dass Energie einer der Hauptfaktoren für die Inflation ist, welche das Land heimsucht und die Löhne der amerikanischen Arbeitnehmer auffrisst.

Einige werden sagen, dass die Lösung darin besteht, neue Subventionen für erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne zu schaffen, damit sie erschwinglicher werden. Doch damit würde man eine schlechte Politik fortsetzen und ignorieren, wie viel wir bereits ausgeben, um die Kosten für grüne Energie zu senken. Untersuchungen der Texas Public Policy Foundation zeigen, dass wir mehr als 100-mal so viele staatliche Subventionen pro Stromeinheit für Solarenergie bereitstellen wie für Kohle und fast 50-mal so viel für Windenergie wie für Erdöl und Erdgas. Wenn wir noch mehr Steuergelder in die Windenergie (die weniger als zehn Prozent unseres Stromnetzes ausmacht) und die Solarenergie (weniger als drei Prozent) stecken, wird das den ärmsten Haushalten nicht viel helfen.

Anstatt die Gewinner und Verlierer im Energiebereich zu bestimmen, sollten wir dem bewährten Plan für die Regierung folgen, den einer der größten Staatsmänner unseres Landes, nämlich Abraham Lincoln aufgestellt hat: „die künstlichen Lasten von allen Schultern zu nehmen; die Wege des lobenswerten Strebens für alle freizumachen; allen einen ungehinderten Start und eine faire Chance im Rennen des Lebens zu gewähren“. Mit anderen Worten: Die Rolle der Regierung sollte darin bestehen, aus dem Weg zu gehen und die von ihr eingeführten Maßnahmen aufzuheben, die die Preise künstlich in die Höhe treiben: nämlich die Verschachtelung von Steuern und Vorschriften im Energiebereich, die die Preise für alle Energieträger hoch halten – von fossilen Brennstoffen bis hin zu Kern und Wasserkraft.

Jeden Morgen weist das Book of Common Prayer die amerikanischen Christen in der anglikanischen Tradition an, eine Version von Psalm 9.18 zu beten: „Lass die Bedürftigen, o Herr, nicht vergessen sein, und nimm den Armen ihre Hoffnung nicht.“ Wir sollten diese Worte bei unseren Überlegungen zur Energiepolitik stets im Hinterkopf behalten, denn der Krieg um Energie trifft die Ärmsten zuerst – und am härtesten.

This article originally appeared at WNG.org and has been republished here with permission.

John Schweiker Shelton is the policy advisor for Advancing American Freedom. He received degrees from Duke University (M.Div.) and the University of Virginia (B.A).

Link: https://cornwallalliance.org/2023/01/a-permanent-policy-of-higher-prices/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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