Dave Rhodes
Als Busfahrer in Wellington, Neuseeland, habe ich beobachtet, dass die örtlichen Behörden in den letzten zehn Jahren die Art und Weise, wie der Busverkehr betrieben wird, erheblich verändert haben.
Beim letzten verbliebenen O-Bus-Service* in Ozeanien beschloss der örtliche (sehr grüne) Stadtrat aus irgendeinem außergewöhnlichen Grund, den O-Bus-Service einzustellen und durch Diesel- (anfangs) und später durch batterieelektrische Busse zu ersetzen.
[*Der Ausdruck im Original lautet „trolley bus“. Die Übersetzungs-Maschine belässt es dabei. Hier wird jedoch der in Deutschland gängige Terminus „Oberleitungsbus“ (O-Bus) verwendet. Übrigens: In Salzburg verkehren solche Busse bis heute, und Pläne zur Einstellung derselben sind mir nicht bekannt. A. d. Übers.]
Der letzte O-Bus fuhr Ende Oktober 2017.
Viele stellten die Logik hinter der Schließung in Frage, und die neu gewählte linksgerichtete Labour/Grüne-Regierung befasste sich mit dem Thema – und lehnte es schließlich ab, zu intervenieren.
Anfangs dominierten Dieselfahrzeuge, sowohl Einzel- als auch Doppeldecker, aber in den letzten Jahren haben die verschiedenen Busunternehmen in batteriebetriebene Fahrzeuge investiert.
Ich fahre sowohl Diesel- als auch Elektroautos und muss sagen, dass ich die Dieselversion bei weitem bevorzuge, einfach wegen ihrer Vielseitigkeit.
Die Reichweite ist ein Thema, und die Reichweitenangst ist sehr real. Wenn ich einen Diesel fahre und mit einem vollen Tank in den Tag starte, muss ich mir keine Sorgen machen. Bei einem Elektroauto muss man nach 60 Kilometern auftanken. Das Aufladen des Busses raubt mir Zeit in meiner Ruhepause – ich verliere mindestens 10 Minuten, die ich sonst damit verbringen würde, mich bei einer Tasse Tee zu entspannen und mir an einem schönen Tag die Beine zu vertreten.
Verschiedene EVs haben unterschiedliche Ladeeigenschaften. Ein gutes Schnellladefahrzeug benötigt etwa 500 Ampere bei 675 Volt. Es dauert etwa 10 Minuten, um ein solches Fahrzeug voll aufzuladen. Andere können nur langsam mit etwa 40 Ampere laden und brauchen Stunden!
Derzeit sind die Stadtväter damit beschäftigt, eine neue Ladestation im Stadtzentrum am Bahn-/Busknotenpunkt zu errichten. Wenn sie fertig ist, wird es zumindest die Möglichkeit geben, ein schnelles Elektroauto aufzuladen. Mit den langsameren Fahrzeugen hat man nicht so viel Glück.
Das Anstehen für eine Ladung ist unvermeidlich, was wiederum den Stress erhöht, wenn man rechtzeitig einen Bus nehmen muss, um die recht engen Fahrpläne einzuhalten.
Eine Sache, die mir in dieser Zeit aufgefallen ist, ist die Alterung der Batterien. Viele der Elektrobusse sind 4 Jahre oder älter und haben bereits einen Batteriewechsel hinter sich. Bei einigen wird bereits der zweite Satz ausgetauscht. Der Himmel weiß, wie hoch die Kosten für eine Batteriebank sind – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Ich bin neulich mit einem 2018er Modell gefahren, und es hatte eine viel größere Reichweite, als ich gewohnt war – ich habe einen Mechaniker gefragt und „ja“, neue Batterien!
Natürlich handelt es sich nicht nur um ein einzelnes Batteriemodul wie bei vielen Elektroautos, sondern um Batteriemodule, die überall dort untergebracht sind, wo sie Platz finden.
Vor kurzem wurde ein neuer „Airport Express“-Service eingeführt, bei dem ausschließlich E-Doppelstockbusse eingesetzt werden. Die in China von Zhengzhou Yutong Bus Co., Ltd. gebauten Busse in hellblauer Lackierung verkehren alle 20 Minuten zwischen Wellington Hbf und dem Flughafen.
Offensichtlich erfreut sich dieser Service großer Beliebtheit, denn seit seiner Einführung am 1. Juli wurden bereits über 100.000 Fahrgäste befördert. Das ist nicht verwunderlich, denn der vorherige dieselbetriebene „Airport Flyer“ wurde vor zwei Jahren eingestellt. In der Zwischenzeit wurde der internationale Flughafen von Wellington nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren – die Passagiere waren auf Taxis, Shuttlebusse oder persönliche Transportmöglichkeiten angewiesen. Nicht schwer also für einen Bus, der keine nennenswerte Konkurrenz hat.
Haben EV-Busse einen Nutzen? Das hängt von Ihrem Blickwinkel ab. Aus der Sicht eines Fahrers würde ich ihnen die Daumen drücken. Der zusätzliche Stress, der den Fahrern zugemutet wird, macht den Job noch stressiger.
Wellington hat einige ungewöhnliche und ziemlich einzigartige Fahrbedingungen, mit vielen Straßen, die nur für Pferdefuhrwerke ausgelegt sind und sich durch sehr hügelige Vororte schlängeln. Es ist schon schlimm genug, einen großen Bus durch diese Straßen zu quetschen – gleichzeitig den Ladezustand im Auge zu behalten, ist keine Hilfe.
Tut mir leid für alle umweltbewussten Seelen da draußen, aber ich bevorzuge jederzeit einen einfachen, altmodischen Diesel.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/12/13/electric-buses/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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In dem Beitrag ging es nur um Busse! Ideales Übungsterrain wäre da zum Beispiel Wuppertal. Auf die Kommentare vom dort ansässigen Bundestagsmitglieds Kermet wäre ich gespannt.
Und unendlich neugierig bin ich, was die Grünlackierten zur Erreichung des Null-CO2-Ziels mit den LKW’s anstellen wollen! Wahrscheinlich die Losung: „Weg mit Schaden!“
Wiesbaden mustert seine Wasserstoff-Busse aus und will auf Diesel setzen. Der grüne Minister Al Wazir is not amused.
Es wäre interessant, wie weit ein Bus kommt, der mit 500×675=337,6 kW über 10 min aufgeladen wurde? Ohne Verluste ergibt das 56,25 kWh Energiezuwachs. Bei normalen Autos wird mit 15 – 20 kWh pro 100 km gerechnet. Der Bus wird wahrscheinlich eher das 3-4 fache benötigen und wenn er oft stehen bleibt und wieder anfährt noch einmal mehr. Außerdem wäre die Frage, wie lange hält eine Batterie so einen Hochstrom-Laderhythmus aus?
Aber die wichtigste Frage stellt nie wer: wieso macht man all das überhaupt? Was befürchtet man, wenn man weiter mit bewährten Dieselbussen fährt? Wieso verschrottet man teure und intakte Infrastruktur, nur um „modern“ zu wirken? Wer trägt die Kosten? Wem nützt es?
Man muss sich heute eben grün geben. Was darauf hinweist, dass die „Klima-Retter“ heute die Mehrheit stellen. Erstaunlich ist, dass es Strom-Zapfstellen gibt, mit denen man 500 Ampere bei 675 Volt laden kann. Das entspricht einer gewaltigen Ladeleistung von 340 kW! 10 Minuten Ladezeit plus Wartezeit reichen dann für 50 Kilometer – geheizt werden muss auch noch. Nicht erstaunlich, dass der Busfahrer den Diesel vorzieht.
Eine Frage an den Netzexperten: Heute haben wir festgestellt, dass das Backrohr nur lauwarm wird, auch bei einem zweiten Reserve-Herd. Bei einem befragten Nachbarn das gleiche: Ist das heute schon „intelligente“ Stromzuteilung? Zu viele Heizlüfter am Netz, weil Gas und Öl so teuer sind? Das E-Werk konnte ich nicht erreichen, nach 16 Uhr Feierabend…
Na weil sie dreckig sind und stinken – offenbar etwas, das viele alte Männer nicht wahrhaben wollen.
@Kwass:
Zitat AUTO MOTOR SPORT: Es klingt kurios, aber ein Diesel holt tatsächlich sehr häufig mehr Feinstaub aus der Umgebungsluft, als er selbst hinzufügt. Damit zeigt er seinen Kritikern mal wieder, wie ungerecht und unsachlich es ist, ihn zum alleinigen Sündenbock für alle Luft- und Verkehrsprobleme zu machen.
Aber natürlich ziehen bei Ihnen und anderen grün-Ideologisierten keine Tatsachen. Nach dem Motto: Wenn die Fakten meiner Überzeugung widersprechen, umso schlimmer für die Fakten.
Ach, das NOx wird herausgefiltert?? Ist das eine russische Studie? Könnten Sie die Mal verlinken?
Einfach mal Denox-Kat und Ad blue googlen.
Schreiben Sie es Ihrem Bürgermeister. Die Entscheidung für E-Busse ist nämlich vielerorts bereits gefallen.
Und gewisse Hirne befindet sich offenbar bereits in Verwesung: Die Diesel-Abgase sind heute sauberer als die angesaugt Umgebungsluft. Grün-Propaganda um jeden Preis, auch wenn sie noch so dämlich ist. So sind sie halt, die denk-resistenten Grün-Bots, die hier als Untote herumkaspern.
Begeben sie sich doch mal dahin, wo die Batterierohstoffe herkommen und dahin wo die verbrauchten Batterie entsorgt werden. Ich denke, da werden sie schauen wie dreckig es da ist und wie es stinkt. Aber so ist der grüne Gutmensch nun mal. Solange es nicht vor seiner Haustüre zu sehen und zu riechen ist, ist die Welt für ihn in Ordnung.
Was interessiert mich die Gesamtbilanz. Hauptsache ich FÜHLE mich gut.
Sie meinen ins Lithium-Recyclingwerk von Neometals? War ich schon. Sie?
Ich habe dort angerufen. Sie waren nicht da. Ein Herr Kwass ist dort nicht bekannt, und auch sonst niemand auf den die Beschreibung passt.
Wie kommen Sie darauf, dass ich dort arbeite? Und seit wann waren Sie selbst nicht mehr in der Arbeitswelt?? Samstag/Sonntag geht da niemand ran…
Danke für diesen Hinweis! Also sollten wir bei den grünen Weltrettungsspezialistinnen Claudia und ACAB mal vorstellig werden, sie sollten eine ihrer nächsten Reisen in Katastrophengebiete dorthin steuern, wo es wirklich stinkt!!
Um mal dahin zu gehen, wo die Rohstoffe herkommen: die Keystone Ölpipeline in USA hatte vorletzte Woche ein kleines Whopsie und hat einfach mal so mehr als zwei Aquadrome (2.2 Millionen Liter) Rohöl in die Landschaft gesprüht. Ein Glück, dass dort – im Gegensatz zu dem Lithiumabbaustätten – kaum Ureinwohner leben und die Gegend anstatt als Wüste nur für Mais- und Weizenanbau genutzt wird.