In mittelalterlichen Zeiten hätte der Priester erklärt, es wäre eine Strafe Gottes gewesen, für das frevelhafte Verhalten der Sünder. Die heutige Erklärung ist leider nicht weit davon entfernt. –
Von Sebastian Lüning
Langanhaltender Starkregen verursachte Mitte Juli 2021 in Westdeutschland schwere Überflutungen. Es gab viele Tote und Vermisste, Häuser stürzten ein, Menschen mussten per Helikopter von den Dächern gerettet werden. Die Strom- und Wasserversorgung fiel teilweise aus. Eine Katastrophe. Allen Betroffenen gilt mein Mitgefühl. Die Unterstützung der Geschädigten sollte nun im Vordergrund stehen: Ein Dach über dem Kopf, Verpflegung, medizinische Versorgung, Reparatur der Schäden und Ausfüllen von Versicherungsformularen. Umso befremdlicher ist es, wenn einzelne Akteure die Tragödie nun für eigene Zwecke instrumentalisieren.
Natürlich interessieren sich die Medien für die Frage, was oder wer an dem Starkregen Schuld hatte. In mittelalterlichen Zeiten hätte der Priester erklärt, es wäre eine Strafe Gottes gewesen, für das frevelhafte Verhalten der Sünder. Die heutige Erklärung ist leider nicht weit davon entfernt. Wie nach jedem Extremwetterereignis konsultieren die Redaktionen stets dieselben Experten. Sie rufen Mojib Latif vom Geomar in Kiel an und befragen Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, vielleicht noch zwei drei weitere. Aber das war’s auch schon.
Eine deutsche Klimaerklär-Oligarchie. Übersehen wird dabei, dass Latif Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome ist und Rahmstorf eng mit Klimaaktivisten zusammenarbeit. Keine gute Grundlage für neutrale Einschätzungen zu politisch hochrelevanten Klimawandelthemen. So erklärte Mojib Latif dem WDR am 12.7.2021:
„Wir beobachten auch in den letzten Jahren, dass es immer häufiger zu diesen sintflutartigen Niederschlägen mit Überschwemmungen kommt.“
Der WDR behauptet dann, dass die extremen Wetterlagen länger bestehn blieben. Wäre das auch mit dem Klimawandel zu erklären? Latif:
„Das steht zu befürchten. Da geht es um den berühmten Jetstream, dieses Starkwindband in der oberen Atmosphäre, also in fünf oder sechs Kilometer Höhe. Das ist sozusagen eine Autobahn für Wettersysteme. Und wenn die Autobahn langsamer wird, bewegen die sich auch langsamer, können sich länger halten. Bei Extremwetterlagen ist das auch so, zum Beispiel mit längeren Hitze- oder Trockenphasen und auf der anderen Seite sehr langen Niederschlagsphasen.”
Ähnlich äußerte sich Stefan Rahmstorf auf Spiegel Online am 16.7.2021. Auch er behauptet eine Zunahme des Starkregens in der Welt:
„Inzwischen ist die Zunahme von Starkregen auch in den weltweiten Niederschlagsmessdaten gut belegt. 2015 hat eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) eine signifikante weltweite Zunahme von Tagesrekorden bei den Niederschlägen aufgezeigt.“
Rahmstorf suggeriert, alles sei vollkommen logisch, weil physikalisch leicht zu erklären:
„Dass die Zunahme von Starkregen in Zusammenhang mit einer globalen Erwärmung so vorhersehbar war, liegt vor allem an einem einfachen physikalischen Gesetz, der sogenannten Clausius-Clapeyron-Gleichung aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es besagt, dass der Sättigungsdampfdruck von Wasserdampf exponentiell mit der Temperatur zunimmt. Was konkret bedeutet, dass eine feuchtegesättigte Luftmasse pro Grad Erwärmung sieben Prozent mehr Wasserdampf enthält. Wo mehr Wasser drin ist, kann auch mehr abregnen.“
Und natürlich darf bei Rahmstorf auch der der Jetstream nicht fehlen:
„Beispiel Jetstream: Das flatternde Windband um die Nordhalbkugel in rund zehn Kilometer Höhe hat sich im Sommer offenbar abgeschwächt, ebenso wie die generelle Westwindströmung in mittleren Breiten. Ursache ist die starke Erwärmung der Arktis – dadurch wird das Temperaturgefälle in Richtung Nordpol schwächer, das die Westwinde antreibt. Das hat zur Folge, dass Hoch- oder Tiefdruckgebiete, die in die Mäander des Jetstreams eingebettet sind, öfter mal trödeln und länger auf einer Stelle verweilen. Das begünstigt länger anhaltende Wetterlagen.”
NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet ließ sich schnell überzeugen. Angesichts der Hochwasser-Katastrophe forderte er weltweit mehr Tempo beim Klimaschutz. Die zunehmenden Starkregen- und Hitzeereignisse seien mit dem Klimawandel verbunden, zitiert ihn die Welt. Und auch die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, sieht in den schweren Unwettern im Westen Deutschlands ein Alarmzeichen für den Klimawandel.
Was sagt die Wissenschaft zu den behaupteten Zusammenhängen? Hat der Starkregen bereits nachweislich den Bereich der üblichen natürlichen Klimavariabilität verlassen? Wie sehen die globalen und mitteleuropäischen Trends der letzten 150 Jahre aus? Sind blockierte Wetterlagen wirklich häufiger geworden?
Wie so oft bei Krimis wie dem „Tatort“, ist die erste Vermutung zum Täter meist falsch. So scheint es auch hier zu sein. Und Argumente, die auf den ersten Blick stichhaltig erscheinen, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als wenig robust. Die erste Überraschung: Es gibt weltweit gar keinen robusten Trend zu mehr Starkregen und Hochwasser.
So dokumentierte ein Team der National University in Canberra, dass die globalen Niederschläge in den letzten 70 Jahren trotz globaler Erwärmung sogar weniger extrem geworden sind, und dies sowohl in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht. Eher gibt es eine Tendenz zu ausgeglicheneren Verhältnissen: Trockene Gebiete wurden feuchter, und feuchte Gebiete wurden trockener. Eine Temperaturabhängigkeit der Niederschlagsvariabilität war nicht festzustellen.
Zu einem ähnlichen Schluss kam 2021 auch eine Forschergruppe um Louise Slater von der University of Oxford. Sie hat über 10.000 verschiedene Flußpegel-Aufzeichnungen aus der ganzen Welt ausgewertet und für die letzten 50 Jahre auf Trends hin untersucht. Die Wissenschaftler stießen dabei auf signifikante Veränderungen, die sich je nach Klimazone und betrachtetem Zeitmaßstab jedoch voneinander unterschieden. Im globalen Maßstab hat die Stärke der Überflutungen insgesamt abgenommen. Die sogenannten Jahrhundert-Hochwässer sind in den trockenen und gemäßigten Klimazonen der Erde zurückgegangen. Das sind jene Hochwasser-Ereignisse, die statistisch gesehen alle 100 Jahre auftreten. In den kalten Regionen der Erde zeigten sich bei den Jahrhundert-Hochwässern durchmischte Trends.
Und wie sieht es in Deutschland aus? Das Umweltbundesamt berichtete in seinem Monitoringbericht zur deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2019, dass keine Hochwassertrends feststellbar seien:
“Die Zeitreihe zum [deutschen] Hochwassergeschehen ist durch einzelne wiederkehrende Hochwasserereignisse sowohl im Winter- als auch im Sommerhalbjahr geprägt. Signifikante Trends lassen sich nicht feststellen. Je nach Witterungskonstellation ergeben sich räumliche Schwerpunkte des Hochwasserauftretens. In der Regel sind aber mehrere Flussgebiete betroffen.”
Ähnlich sieht es der Deutsche Wetterdienst in seinem Klimareport von 2020. Dort heißt es auf den Seiten 38-39:
Es ist ein Rätsel, weshalb Mojib Latif und Stefan Rahmstorf suggerieren, es gäbe hier bereits belastbare Trends zu vermehrtem Starkregen. Weder in Deutschland noch global lassen sich solche Trends statistisch robust nachweisen. Dies ist relevant, denn während der vergangenen 150 Jahre ist die globale Temperatur um 1,0°C angestiegen. Die von Stefan Rahmstorf professoral zelebrierte „Clausius-Clapeyron-Gleichung“ spielt offenbar bislang keine bedeutende Rolle für die Starkregenentwicklung. Das erinnert an ähnliche physikalische Diskussionen zur Intensität von Wirbelstürmen, die gemäß theoretischen Überlegungen im Zuge des Klimawandels eigentlich immer heftiger werden sollten. Mittlerweile ist die Theorie jedoch wieder einkassiert und verworfen worden.
Das bringt uns zu Teil 2 des Faktenchecks. Schlängelt sich der Jetstream heute wirklich langsamer als früher und nagelt die Wetterlagen daher länger an einer Stelle fest? Und was ist von der Idee zu halten, dass sich die starke Arktiserwärmung auf den Jetstream auswirken könnte? Dazu muss man wissen, dass der Jetstream eines der Steckenpferde von Stefan Rahmstorf ist. Bereits im Winter 2020/21 hat er das Höhen-Starkwindband aus der Klamottenkiste herausgekramt, um Kältewellen zu erklären. Bei seinen Fachkollegen stieß das jedoch auf wenig Gegenliebe.
Nun ist Sommer, da sind die Hitzewellen dran. Wieder muss der Jetstream als Begründung herhalten. Und auch hier widerspricht der Großteil der Fachkollegen. Eine Zunahme blockierter Wetterlagen konnten sie trotz sorgfältiger Auswertung der Daten bislang nicht feststellen. Zudem kommen die meisten Simulationen zu dem Schluss, dass Blockierungen im Zuge einer Klimaerwärmung eher seltener werden, also sogar weniger Extremwetter zu befürchten wäre. Nachzulesen in Veröffentlichungen von Kennedy, Woollings, Hoskins, de Vries und Kollegen.
Andere Klimamodelle zeigen an, dass sich der Jetstream wohl auch in Zukunft wie gehabt hin- und herwinden wird, bzw. Veränderungen regional sehr unterschiedlich ausfallen. In den kommenden Jahrzehnten wird wohl eher die natürliche Variabilität den Jetstream dominieren, so wie bereits in der Vergangenheit.
Kürzlich überprüfte auch eine Forschergruppe der ETH Zürich und MeteoSwiss die Rahmstorf-Behauptung, dass die Jetstreamwellen im Zuge des menschengemachten Klimawandels ins Stocken geraten könnten. Die Schweizer untersuchten dazu eine ganze Reihe von Klimamodellen für Mitteleuropa, wobei die Simulationen den Zeitraum bis zum Ende des Jahrhunderts abdeckten. Das Ergebnis fiel deutlich aus: Die schweizerischen Modellierungsexperten konnten die alarmierenden Potsdamer Vorstellungen nicht bestätigen. In ihren Modellen fanden sie lediglich geringe Veränderungen bei den blockierten Wetterlagen, die sich im Rahmen der natürlichen Variabilität abspielten. Zum Teil widersprachen sich die Modellierungsergebnisse sogar so sehr, so dass sie wenig verlässlich sind. Ein Trend zu extremeren Wetterlagen durch vermehrte Blockaden ist daher in Mitteleuropa auch in Zukunft wohl nicht zu befürchten. Die Studie erschien im Mai 2020 in den Geophysical Research Letters. Neben dem Leitautor Maurice Huguenin war übrigens auch der bekannte ETH-Klimaforscher Reto Knutti an der Publikation beteiligt.
Und abschließend schauen wir noch auf den von Stefan Rahmstorf suggerierten Arktis-Einfluss auf den Jetstream. Eine Forschergruppe um Jacopo Riboldi veröffentlichte hierzu im September 2020 in den Geophysical Research Letters ein ganz klares Ergebnis: Trotz arktischer Klimaverstärkung („Arctic Amplification“) fanden die Wissenschaftler keinen Trend bei den Jetstream-Bewegungen. Somit entpuppt sich auch die Jetstream-Geschichte der medialen Lieblings-Klimaerklärer Latif und Rahmstorf als wissenschaftliche Randmeinung. Der Großteil der Wissenschaft sieht die Sachlage gänzlich anders. Aber jene Forscher werden von den Redaktionen leider nicht angerufen. Schade.
Fazit: Weder die in den Medien verbreiteten Hochwasser-Häufigkeitstrends, noch die Jetstream-Theorie hält einem genaueren wissenschaftlichen Faktencheck stand. Kanzlerkandidat Armin Laschet sollte dringend seine wissenschaftliche Beraterbasis diversifizieren, um in Zukunft nicht auf fragwürdige Thesen aus der Presse vertrauen zu müssen. Wie kann es sein, dass in einem Land mit hunderten von hochqualifizierten Klimaforschern in den Medien stets nur dieselben zwei, drei Experten zu Wort kommen? Wie lange können wir uns diese unausgewogene Klima-Oligarchie noch leisten?
Dr. Sebastian Lüning ist habilitierter Geowissenschafler und publiziert regelmäßig in klimawissenschaftlichen Fachzeitschriften. Als Gutachter wirkte er an den IPCC-Berichten SR15, SROCC und AR6 mit. Zusammen mit Fritz Vahrenholt schrieb er die Bücher „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ und „Unanfechtbar: Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz im Faktencheck”. Auf Youtube präsentiert Lüning zweimal wöchentlich die Nachrichtensendung „Klimaschau“.
Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier
Die Idee von der Strafe Gottes ist doch interessant. Dann hätten wir eine viel reichhaltigere Diskussion in Talk-Shows. Schließlich gab es ja die Sintflut, die ähnlich war. Ob da auch ein Höhentief die Ursache war? CO2 ist wohl auszuschließen. Vor allem könnte dann die Pandemie und die Flut in einem abgehandelt werden. Und der Streit zwischen Theologen, Klimaforschern und Leugnern (die dann auch als Gottesleugner aufträten) wäre doch eine schöne Abwechslung in Wahlkampfzeiten.
Wann wird der DWD gleichgeschaltet? Die permanente Nichtbestätigung des offiziellen Mainstreams ist doch unerträglich.
Die BILD ist ja nun nicht die seriöseste Quelle…aber immerhin…
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/brisante-debatte-um-flut-ursache-liegt-es-am-wetter-oder-klimawandel-77100568.bild.html
Danke dem Autor für die sehr informative und überzeugende Richtigstellung und Aufklärung! Haben wir noch jemals eine Chance, dass die bei uns die verantwortlich agierenden Personen irgendwann endlich zum Denken anfangen? Dass sie endlich kapieren, was ihnen Dr. Lüning sagt:
Wie kann es sein, dass in einem Land mit hunderten von hochqualifizierten Klimaforschern in den Medien stets nur dieselben zwei, drei Experten zu Wort kommen? Wie lange können wir uns diese unausgewogene Klima-Oligarchie noch leisten?
Es kommt der Verdacht auf, die Verantwortlichen wollen gar nicht anders…
„Ein Tag im Mittelalter
Ein Tag im Leben des Wundarztes Jakob Althaus im Jahr 1454″
Kam gestern im Fernsehen. Von 2016. Eine der letzten Dokus, die noch von denkenden Menschen fabriziert wurden.
Da standen zwei studierte Ärzte am Krankenbett. Der eine faselte etwas von zuviel gelber Galle, der andere andere forderte,die Hexe zu suchen , peinlich zu befragen um das Gegenmittel zum Zauber zu finden.
Inzwischen tat der Wundarzt etwas, was die Scholastiker stets vermieden: er untersuchte den Patienten , fand den Abszess, schnitt diesen auf, trug desinfizierende Salbe auf und alles war gut.
Danach wurde er aus dem Haus geworfen, weil er die Akademiker ignorierte.
Die Nachfahren des Wundarztes sind die Wissenschaftler. Diese werden heute genauso behandelt , wenn sie mit richtiger Wissenschaft anfangen, weil die Scholastiker die Herrschaft übernommen haben.
Wer sich Gedanken über den Jetstream macht,sollte es vielleicht mal mit Temperaturen versuchen , die man zur jeweiligen Zeit am jeweiligen Ort messen kann. Das ist die Sache mit dem Thermometer. Anstatt mit Computerspielen.
Hier fehlt der erste Satzteil (im TE-Artikel vorhanden):
Was sagt die Wissenschaft zu den behaupteten Zusammenhängen?
Was ein Glück, dass die Hilfsorganisationen und Baufirmen noch nicht noch nicht auf E-Mobil umgestellt haben, die könnten kaum helfen.
Kleber, der Märchenonkel mit dem dauer-tiefbetroffenen Gesicht…
Er schafft es, den Menschen mit betroffenster Trauermiene den größten Unsinn als Wahrheit zu verkaufen wie kaum ein anderer. Das verdient schon beinahe wieder Respekt.
+ + + Der JET-Stream („earth.nullschool.net“ / Wind / 250 hPa) „s c h w ä c h t“ sich im Sommer-Halbjahr IMMER etwas ab (wird umfänglich kleiner) – kann man zurück bis 2014 ebda. „studieren“ – + + + – WARUM werden TAL-Sperren bei VOR-Warnung NICHT entsprechend VOR-AB „entleert“ ??? – so ein ÜBER-LAUF-Problem gab es doch schon mal im Osten Deutschlands, um die 2000er rum !?! 😉
„WARUM werden TAL-Sperren bei VOR-Warnung NICHT entsprechend VOR-AB „entleert“ ??? “
Ganz böse, sicherlich falsche, Antwort: Weil dramatische Bilder evtl. gewünscht waren? Immerhin stützen sie das Narrativ vom *menschgemachten Klimawandel*. Nein, nein, niemals würden … und unsere Politiker schon gar nicht!
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/brisante-debatte-um-flut-ursache-liegt-es-am-wetter-oder-klimawandel-77100568.bild.html
Sogar der BILD fällt auf, dass Kleber PIK und Co Käse erzählen!
Das dürfte wohl daran liegen, dass seit Januar Claus Strunz dort mitmischt.
Ich muss immer an den Liedtext der Bösen Onkelz denken:
Er kennt die Antwort auf alle Fragen
Er weiß heute schon, was morgen ist
Der Prophet in diesen Tagen
Wißt Ihr, wer es ist
Das Geschwür in meinem Magen
Nennt sich Journalist
Zeig‘ mir den Weg
Zeig‘ mir den Weg
Wenn Du wirklich alles weißt
Zeig‘ mir den Weg
Jeder braucht die Zeit
Die Zeit zum lernen
Man kommt nicht auf die Welt
Und sieht die Dinge, wie sie sind
Jeder macht mal Fehler
Große oder kleine
Jeder macht mal Fehler
Nur Du machst keine
Die von Lüning aufgezählten Erklärungen sind entweder von jedem nachprüfbare Statistiken/Fakten oder aus Studien mit Peer Review.
In Nachrichtensendungen werden lediglich persönliche Meinungen von immer den selben angeblichen Experten abgefragt. Daß deren Aussagen weder mit den Statistiken noch mit den Studien harmonieren, von Peer Review ganz zu schweigen, merkt niemand.
Und aus Mediensicht ist das sicher Absicht, medial gilt nämlich, nur bad news sind good news! Würde medial wer sagen, Extremwetterereignisse sind in der beobachtbar auftretenden Verteilung natürlich und der Mensch hat nur verabsäumt, seine Bauweise rechtzeitig danach auszurichten bzw. verabsäumt, Schutzbauten vorzusehen, wäre ihm ein gewaltiger „Shitstorm“ sicher.
„Fazit: Weder die in den Medien verbreiteten Hochwasser-Häufigkeitstrends, noch die Jetstream-Theorie hält einem genaueren wissenschaftlichen Faktencheck stand.“ Das mag richtig sein. Trotzdem vermisse ich eine Erklärung wie es zu den immensen lokalen Niederschlagsmengen in NRW und Rheinland-Pfalz kommen konnte. Bei jedem größeren Auto-Unfall wird ein Sachverständiger zu Rate gezogen. Für das Wetter gibt’s wohl keine Sachverständige.
Diese Frage beschäftigt mich auch. Nach Aussagen der einen Meteorologen zieht dieses Tief „Bernd“ nämlich langsam ostwärts. Und überall, wo es durchzieht, regnet es stark, also Süddeutschland, Tirol, Ostösterreich.
Das hieße, die Regenmengen in NRW waren nur ein geringer Teil der mitgeführten Gesamtfeuchtigkeit? Oder kann sich ein solches Tief unterwegs immer wieder von selbst „nachladen“?
Auf einem anderen Kanal wurde das genaue Gegenteil gemeldet, nämlich daß die Niederschläge weiter östlich aus der Adria gespeist werden. Oder kann beides gleichzeitig der Fall sein? Was sagen Eike-Meteorologen?
@Berberich und Strasser – auf „kachelmannwetter.de“ die Satelliten-Bilder (nature / Europa ) wählen und bei DATUM links „rückwärts“ ab heute bis zum 07.07. klicken – da sieht man die TIEF-Entwicklung von „Bernd“ genau über BRD – und „Feucht-Warme“ LuftMassen kommen vom Mittelmeer – o.k. ?!? 😉
Hallo Herr Berberich und Herr Strasser,
natürlich gibt es auch die Wetter-Experten – nur werden die eben nie gefragt!
Die Antwort auf die Fragen würde, wenn sie verständlich sein soll, den Rahmen dieses Kommentars sprengen. Ich bin aber gerne bereit, Ihnen ausführlich zu antworten, wenn Sie über die Kontaktseite des EIKE Ihre Fragen wiederholen.
Und: Höhentiefs waren schon immer mein Steckenpferd. Während meines aktiven Dienstes habe ich mich immer wieder mit ihnen befasst.
MfG Dipl.-Met. Christian Freuer
„Ich bin aber gerne bereit, Ihnen ausführlich zu antworten, wenn Sie über die Kontaktseite des EIKE Ihre Fragen wiederholen.“ Herzlichen Dank für Ihr Angebot! Aber die Fragen sollten öffentlich diskutiert werden. Da im Herbst eine wichtige Wahl bevorsteht ist eine öffentliche faktenbasierte Diskussion sehr wichtig. Offensichtlich war das Tief „Bernd“ ein Höhentief. Ein Tief stelle ich mir als eine rotierende Walze mit vertikaler Rotationsachse vor, die sich mit einer Zuggeschwindigkeit horizontal bewegt. Da am Boden Reibungskräfte wirken ist in Bodennähe die Rotationsgeschwindigkeit geringer. Dies ist gleichbedeutend mit einer Scherung. Diese Scherung führt zu höheren Niederschlägen Im bergigem Gelände wird die Walze gehoben. Dies führt zu adiabatischen Kühlung und Kondensation. Ein Höhentief rotiert in meiner Vorstellung am Boden überhaupt nicht mehr. Niederschläge treten auf wenn infolge der Rotation Luftmassen in kältere Gebiete gelangen -z.B. Mittelmeer-Luft nach NRW. Das sind dann aber großräumige Vorgänge die hohe lokale Niederschläge ausschließen. Dies widerspricht den Beobachtungen. Wo ist der Denkfehler?
Wo bleibt die Logik, aber mit Logik haben es die Klimapfaffen nicht so. Die Wasserverdunstung benötigt Energie und die kommt nur von der Sonneneinstrahlung. Die hat sich nicht geändert. Bei erhöhter Lufttemperatur, wodurch auch immer und ob überhaupt, erhöht sich der Wassergehalt, es bleibt mehr in der Luft und nach neu eingestellter Sättigung regnet wieder genau nicht mehr als vorher, nur soviel wie verdunstet. Niederschlag kommt erst durch Abkühlung.
Mit gleich tendentiöser Erklärung könnte man behaupten, dass die Zunahme von Niederschlägen ein Beweis für beginnende Abkühlung wäre. Mag vielleicht sogar etwas dran sein, denn Kälteeinbrüche (Vulkane, Jahr ohne Sommer usw.) waren immer mit verheerenden Niederschlägen verbunden, die mehr Schaden angericht hatten als die Kälte selbst. So ist es zumindest historisch überliefert.
„Armin Laschet ließ sich schnell überzeugen“. Bei Politikern von Überzeugung zu sprechen, scheint mir doch sehr übertrieben.
„Es ist ein Rätsel, weshalb Mojib Latif und Stefan Rahmstorf suggerieren, es gäbe hier bereits belastbare Trends zu vermehrtem Starkregen.“ Ich halte das nicht für rätselhaft. Beide haben eine feste Meinung, aus der die Tatsachen folgen, im Grunde sogar nur eine Tatsache, die mit der Meinung identisch ist: Von Menschen gemachter und daher von Menschen zu verhindernder Klimawandel. Die jeweiligen Begründungen für diese Tatsache sind flexibel und passen sich an die aktuellen Aufreger an: Trockenheit, Regenfluten, Kältewellen, was auch immer. Das alles wird mit den zur Verfügung stehenden Begrifflichkeiten garniert, der Jetstream, dem Golfstrom, der Pipapo-Gleichung, dem jedem ernstzunehmenden Klimawissenschaftler bekannten Gesetz von Professor Namenlos und den neuesten Ergebnissen des 27. Berechnungszyklus der XY-Forschergruppe, basierend auf dem berühmten und kürzlich verfeinerten Schnurzpiepegal-Modell von Tchamanurskaja-Boldochin-Davis-Müller. Tja, ihr Leute aus der Klimawandelleugner-Szene, da bleibt nichts mehr übrig an Unsicherheit. Das ist alles bewiesen und mathematisch durchgerechnet.
In beeindruckender und erschreckender Weise zeigt uns die Natur ihren Kreislauf . Das Wasser das bei viel Sonnenschein wie in den letzten Jahren in die Atmosphäre Aufstieg, kehrte dieses Jahr Gebietsweise wieder eindrucksvoll zurück. Oder glaubt der Einfältige tatsächlich der Mensch säuft und verbraucht Wasser von diesem Planeten? Wasser läßt sich nicht verbrauchen sondern nur gebrauchen , so wie jedes Molekül auf diesem Planeten. Kein einziges Molekül verschwindet sondern geht immer nur vorläufige Verbindungen mit anderen ein, bis die Natur sie wieder trennt. Selbst die Biomasse Mensch, recycelt die Natur selbst. Das sollten selbst die Grünen Flachdenker begriffen haben.