von AR Göhring
Das Wahlkampfbuch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ von Annalena Baerbock wurde von der Presse nach dem aufgeflogenen Lebenslauf-Skandal liebend gern präsentiert, um die Kandidatin wieder als Quelle visionärer Aussagen zu feiern. Allerdings fand ein renommierter Salzburger Medienwissenschaftler und Plagiatsjäger sofort zahlreiche abgeschriebene Stellen, die nicht als übernommen gekennzeichnet waren.
Ein Leser kommentierte dazu bei Facebook, er habe vermutet, daß das Buch von einem Mietschreiber verfaßt worden sei. Nun sei der Verdacht aber ausgeräumt, da ein professioneller Ghost solche tapsigen Fehler nicht machen würde; vor allem nicht bei einer derart vorbelasteten Auftraggeberin.
Hätte Baerbock besser mal: Das Engagement von Ghostwritern für Wahlkampfbücher, die eigentlich sowieso fürs Einstampfen gemacht sind, ist üblich und kaum ehrenrührig. Gut, bei der stets als „authentisch“ verkauften Baerbock schon etwas, aber Mietschreiber halten in der Regel dicht, dafür werden sie ja bezahlt. Man hätte ihr daher kaum etwas nachweisen können. Die gefundenen Plagiatstellen hingegen kann Stefan Weber aus Salzburg, der renommierte Plagiatjäger, eine nach der anderen aufspießen.
Der Mann ist auch nicht irgendein sinistrer „Blogger“, wie in der deutschen Journaille suggeriert, sondern ein professioneller Daten-Privatdetektiv, ein private investigator, wie die hartgesottenen Schnüffler in Hollywoodfilmen genannt werden. Der Mann hat bereits eine österreichische Ministerin zu Fall gebracht und betreibt eine Firma, die wohl für die Personalbüros der Konzerne die Lebensläufe oder akademischen Titel von Bewerbern oder Beförderungskandidaten unter die Lupe nimmt. Ein heutzutage zunehmend einträgliches Geschäftsfeld, wenn selbst Spitzenunis wie die LSE offenbar mit Master-Titeln Handel treiben.
Was hat Annalena Baerbock genau abgeschrieben? Bislang hat Weber dies hier gefunden:
„Der Klimawandel wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen aus, etwa durch den extremwetterbedingten Ausfall von Zulieferern, durch Schäden an Straßen, Schienen und Gebäuden oder durch Rohstoffknappheit. Zwischen 2000 und 2019 beliefen sich die Gesamtschäden aus klimawandelbedingten Extremwetterereignissen weltweit auf 2,56 Billionen US-Dollar.“ (S. 79)
Die Passage hat die Autorin von einer Klima-Alarmistenseite übernommen. Die Betreiber werden damit wohl kein Problem haben, wären aber wohl gern erwähnt worden.
Nebenbei, die Aussage ist falsch, da das Extremwetter selbst laut IPCC gar nicht zunimmt – hier wurde einfach Existierendes mit dem Etikett „Klima“ versehen, was der Versicherungsbranche natürlich zupaß kommt (ein Versicherungskonzern kooperiert mit dem PIK).
Weiter geht’s:
„Bereits 2010 hatte das US-Verteidigungsministerium den Klimawandel als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA deklariert und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagon erforderte. Die Betrachtung des Klimawandels als ´Bedrohungsmultiplikator´, der Rohstoff- und Gesellschaftskonflikte verschärfen kann, ist seither zu einem Eckpfeiler in der Strategie des Pentagon geworden.“
Die Sätze stammen aus dem Magazin Internationale Politik und wurden vom Politikwissenschaftlers Michael T. Klare verfaßt. Das Original lautet:
„Erstmals wurde der Klimawandel 2007 als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA wahrgenommen und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagons erforderte. (..) Das Konzept des Klimawandels als „Bedrohungsmultiplikator“, der Rohstoff- und Gesellschaftskonflikte in Entwicklungsländern verschärfen kann, ist seither zu einem Eckpfeiler in der Strategie des Pentagons geworden. Je gespaltener und korrupter ein Staat ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er besonders stark unter den Folgeerscheinungen der Erderwärmung leiden wird – also unter inneren Konflikten, humanitären Katastrophen und Massenmigration. Das daraus entstehen- de Chaos könnte wiederum zu neuen Herausforderungen für das US-Militär führen, sei es durch humanitäre Hilfseinsätze oder militärische Interventionen im Ausland.“
Der grüne Tagesspiegel aus Berlin wurde auch als Quelle genutzt:
„Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Zyklon ‚Nargis‘ im Irrawaddy-Delta in Myanmar. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy tief ins Landesinnere hinein. Nargis riss 135 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Reisfelder mit Salzwasser. Hunderttausende Menschen wurden obdachlos, und Millionen waren nach dem Wirbelsturm, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt, auf medizinische und humanitäre Hilfe angewiesen.“ Seite 220
Original vom Mai 2018:
„Vor zehn Jahren verwüstete der Zyklon Nargis hier alles. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy bis zu 40 Kilometer ins Landesinnere. Nargis riss 140 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Felder der Reiskammer des Landes mit Salzwasser. 2,4 Millionen Menschen waren von dem Wirbelsturm betroffen, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt.“
Maja Göpel, Klimawandelökonomin und Chefin von „The Institute“ in Hamburg lieferte ebenfalls ohne ihr Wissen Material für „Jetzt“:
„Dafür müssen wir Investitionen und Innovationen auch darauf ausrichten, Corona hat doch gezeigt, dass ökonomische Instrumente Mittel und nicht Ziele sind.“ […]
Frage der taz: Das BIP muss weg?
„Der Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz hat das noch vor Corona auf den Punkt gebracht: Wir haben eine Demokratiekrise, Klimakrise und Ungleichheitskrise […].“ „Wenn wir nur noch Wachstum messen können, solange wir die Schadschöpfung von Produktionsprozessen aus der Bilanz ausblenden, dann ist ein steigendes Bruttoinlandsprodukt (BIP) keine Erfolgsgeschichte.„ taz, Nov. 2020
Bei Baerbock wird das erheblich umgestellt, bei gleicher Aussage:
Dafür müssen Investitionen und Innovationen in den Dienst der sozial-ökologischen Transformation gestellt werden. Denn spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, daß ökonomische Instrumente Mittel und nicht Ziele sind. Ein Wirtschaftsindikator wie das BIP, der im Zuge der Produktion verursachte Umweltschäden aus den Bilanzen ausblendet und nicht erkennt, wie tief eine Gesellschaft in einer Klima- und Ungleichheitskrise, oder in einer Demokratiekrise steckt, hat keine Zukunft.
Pikant: Gerade kam heraus, daß die Grünen selber 2017 Stefan Weber engagiert hatten, um für eine Kampagne Monsanto-Plagiate des Bundesinstituts für Risikobewertung publik zu machen.
Weber hat übrigens angekündigt, sich auch die Masterarbeit von Baerbock genau anschauen zu wollen. Er habe sie bereits in London an der School of Economics angefordert. Das hatten allerdings dem Vernehmen nach schon andere getan und wurden vertröstet. Ob die Politikerin tatsächlich eine Arbeit geschrieben hat, ist mittlerweile fraglich. Man glaubt es kaum, aber auch eine derart renommierte Hochschule verkauft mittlerweile offenbar Abschlüsse und Titel. Daß Baerbock in gerade mal einem Jahr eine umfangreiche Arbeit schreiben konnte, ist unglaubwürdig. Sie hätte ja fast schon gleich nach Eintreffen anfangen müssen zu schreiben.
Es steht also zu vermuten, daß, ähnlich wie im Fall Christian Drosten, die Arbeit nach langer Zeit „gefunden“ werden wird. Ob dann wie beim Virologen auch seltsame Abgabetermine verzeichnet sind, die nicht zu vorhergehenden Informationen passen, wird sich zeigen.
Helfen wird es der Kandidatin nicht mehr. Durch ihre zahlreichen formalen Fehler ist sie bei der Mehrheit der deutschen Wähler unten durch. Eigentlich ist ja ihr politisches Programm um einiges schlimmer als ihre Hochstapeleien, da es Versorgungssicherheit, Wohlstand und Sozialstaat Deutschlands abbauen wird. Aber realpolitisch wirken die Lebenslauf-Dummheiten wesentlich stärker, da das grüne Programm jahrzehntelang propagandistisch als „gut“ verkauft wurde. Die Hochstapeleien Baerbocks könnte man mit der zur Verfügung stehenden PR-Maschinerie, darunter immerhin der rund acht Milliarden Euro schwere öffentlich-rechtliche Rundfunk, verniedlichen oder sogar ins Gegenteil umdeuten; aber dafür reicht die Zeit nicht mehr bis September.
Baerbock wird nach der Wahl daher wahrscheinlich das Schicksal der ähnlich ungeschickten Simone Peter teilen und in eine grüne NGO „vermittelt“ werden, wo sie bis zur Rente ein einträgliches Pöstchen erhalten wird. Vielleicht wird sie auch als Juniorpartner in der neuen Regierung Außenministerin; und darauf freuen wir uns schon….
Wie werden die Parteistrategen auf den Fall Annalena B. reagieren? Der Philosoph Dushan Wegner vermutet, daß zukünftige grüne Kandidaten angeleitet werden, die harte Realität gar nicht mehr anzusprechen und sich grundsätzlich im Ungefähren zu bewegen. Wenn im Lebenslauf nichts nachweisbar Falsches mehr steht, sondern nur noch, nun ja, fast nichts, ist das wesentlich besser. Denn „fast nichts“ interessiert den Wähler nicht. Und auch konkrete Aussagen zur Stromspeicherung oder neuartigen Akkus ohne Kobalt werden die Rhetorik-Experten ihren Kandidaten in Zukunft abtrainieren. Da werden dann von den gehypten Politikern nur noch moralisierende Aussagen oder allgemeine Plattitüden zu hören sein.
Lesetipp: Der Twitterkanal von Stefan Weber
Verlagstext zum Buch von Annalena Baerbock:
Die Kanzlerkandidatin der Grünen erklärt, wie sie Deutschland verändern will und worauf es ankommt, wenn wir es in eine gute Zukunft führen möchten.
Klimapolitik, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Innovation: In all diesen wesentlichen Bereichen tritt Deutschland auf der Stelle. Wenn wir unser Land für uns und künftige Generationen lebenswert gestalten wollen, müssen wir uns bewegen – und zwar jetzt. Annalena Baerbock kämpft für diese Veränderungen mit Leidenschaft und Sachverstand. In ihrem Buch erklärt sie, was sie persönlich als Politikerin antreibt, wie sie regieren will und wie wir gemeinsam die Erneuerung schaffen.
Herausgeber : Ullstein 2. Edition (21. Juni 2021)
Gebundene Ausgabe : 240 Seiten
ISBN-10 : 3550201907 ISBN-13 : 978-3550201905
Amazon Bestseller-Rang: Nr. 174 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Baerbock ist bestimmt die Richtige, die den Klimairrsinn beurteilen kann. Doch was macht ein Grüner*e, wenn er/sie tatsächlich und unerwartet zur Vernunft kommt? Dumme nonsens-Frage, was nicht ist, das darf nicht sein… Zur Buße 1000 Klima-Vaterunser beten, das verlangt die Klima-Kirche.
Zum Verlagstext „Annalena Baerbock kämpft für diese Veränderungen mit Leidenschaft und Sachverstand.„:
Statt Sachverstand sollte es besser Haltung heissen. So hat Sie zum Beispiel bei der Energieversorgung mehrfach Ihre Unkenntnis gezeigt.
Nur grünes Klopapier…
25 Euro. Ganz schön teuer. Nee, dann lieber SPIEGEL oder taz
Vom Weltwirtschaftsforum wurde Baerbock zum Young Global Leader 2020 ernannt. Da fragt man sich doch, nach welchen Kriterien solche Ernennungen bei den Vätern des Great Reset erfolgen? Mir scheint, das dieses ganze Weltwirtschaftsforum bereits von innen heraus anfängt zu faulen. Ich habe bei denen noch keine intelligente wissenschaftliche Arbeit finden können. Das sind alles Böcke,…. halt Baerböcke, gekauft, geklaut, bestochen, erstunken und erlogen, um den Systemwandel voranzubringen.
Leute, das Kartenhaus fängt an zu Kippen!
War die B. schon bei den Bilderbergern? Ansonsten kann die nie Kanzler… werden. Ich denke, ihr IQ ist selbst für Bilderberger zu niedrig ……
Ein Schundroman ist halt kein Fachbuch. Da kann Annalena sich die Fußnoten ersparen. Find ich jetzt nicht so schlimm. In Blogbeiträgen erspare ich mir auch idR die Fußnoten, da ich zu faul bin. Da verklagen mich dann aber direkt NABU und Rahmstorfs und Co. Ich gebe bei mir grundsätzlich alles frei. Open Access. Wenn ich ein Buch veröffentlichen würde und Kanzlerkandidatin wäre, dann würde ich das allerdings nicht so machen.
Laut Klimaexperten der heutigen FFF-Demo war das Umwetter ein fühlbares Zeichen für den Klimawandel, wenn jetzt nichts getan wird, werden Umwetter zum Dauerzustand.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-dem-unwetter-in-stuttgart-fridays-for-future-demonstrieren-und-sind-wuetend-auf-die-politik.9275f199-e6b5-452e-9ec5-ded6b82d1621.html?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1625242974
Unterschiedliche Meinungen der Passanten
Bei den Außenstehenden gingen die Meinungen über die Bewegung Fridays for Future auseinander. Es gab kritische Stimmen, die den Demonstranten vorwarfen, sie sollten beim Thema Klimaschutz bei sich selbst anfangen.
Da die Grünen kein vernünftiges Wahlprogramm bieten können, klammern sie sich wie ein Ertrinkender verzweifelt an den Klimawandel, aber der Hype könnte langsam vorbei sein, den Bürgern könnte die überinflationär betriebene Klimawandelshow so langsam aber sicher zu den Ohren raus quellen.
Vorher war in Stuttgart eine lustige FFF-Demo wegen dem scheinbar durch den Klimawandel verursachten Starkregen vor paar Tagen, 33 überwiegend junge Teilnehmer habe ich gezählt, davon habe ich zwei ca. 70 und 85 Jahre alte S21-Gegnerinnen erkannt.
Vor zwei Jahren haben die FFF-Kinder noch gesagt, dass sie nie so wie die S21 Gegner werden dürfen und dass das sowieso nur noch ein paar Hansel sind, nun maschierern die Diffamierer und Diffamierten zusammen mit 33 Teilnehmern durch die Königstrasse, zwei Bewegungen, die jeglichen Realitätsbezug verloren haben, eine Gruppe jung, gutgläubig und unwissend, die andere naiv und altersstarrsinnig, ein regelrechtes Bild des Jammers.