von Roger Letsch
Wie schreibt die Autorin Carolin Emcke eigentlich ihre Texte? Geht sie in den Keller und schließt sich tagelang dort im Dunkeln ein, um den Leidensdruck zu spüren, den sie auszudrücken wünscht?
Nimmt sie bewusstseinsverengende Drogen? Denn warum sonst greifen deutsche Publizisten, die ihr ganzes Leben auf der Butterseite verbracht haben, so gern zu geschichtsblinden Vergleichen? So wie eben gerade auch Carolin Emcke, die als Gastrednerin beim Parteitag der Grünen folgenden Vergleich ziehen zu müssen glaubte:
„Es wird sicher wieder von Elite gesprochen werden. Und vermutlich werden es dann nicht die Juden und Kosmopoliten, nicht die Feministinnen und die Virologinnen sein, vor denen gewarnt wird, sondern die Klimaforscherinnen.“
Das ist schon dreist, und zwar auf mehreren Ebenen. Erstens kann die Judenverfolgung im Dritten Reich nicht so schlimm gewesen sein, wenn man es mit dem Schicksal der Klimaforscher vergleichen kann, denen „Warner“ ein Herzeleid zufügen. Zweitens impliziert der Satz, dass Klimaforscher überhaupt in irgendeiner Weise bedroht oder verfolgt würden. Wer ist es, der da warnt? Was folgt aus dieser Warnung? Und zieht sich drittens nicht die schlechte Angewohnheit durch viele aktivistische Reden, die Genderkorrektheit nur auf jene Akteure anzuwenden, die in der Aussage positiv dargestellt werden? Warum also „Klimaforscherinnen“, aber keine „Jüdinnen“? Gewiss, der letzte Vorwurf ist nicht ganz ernst gemeint, deshalb zurück zu den wirklichen Unverschämtheiten.
Dem ganzen grünen Kampf gegen die Realität fehlt nämlich seit Jahren ein wichtiges Element: ein klar identifizierbarer Feind, gegen den man sich wie David gegen Goliath erheben kann. Echte Sympathie fliegt nämlich immer nur dem Underdog, dem David zu. Man muss schon aufpassen, dass man nicht plötzlich als Goliath dasteht. Der Pendler, der Mallorca-Urlauber, der Fleisch grillende VW-Arbeiter…sie alle sind zwar erklärte Feinde der Grünen, taugen aber nicht gerade zum Goliath. Die Grünen tun so, – und Emckes Text ist der Beleg – als befänden sie sich im Widerstand gegen finstere Mächte, dabei sind sie längst selbst die Macht, die sich ideologisch in alle gesellschaftlichen Bereiche ausgedehnt hat.
Es sind die Warner, die machtlos sind
Sämtliche Institutionen sind von ihnen besetzt, Gegenwehr findet kaum noch statt. Ihnen gehören fast alle Parteien (nicht nur die eigene), ihnen gehören die Universitäten, die Schulen, die Medien, die Kultur, die Jugend. Stiftungen und Regierungsprogramme weben dichte Teppiche der Unterstützung, Konzernlenker sind ihnen zu Diensten und ihre Propheten, die Klimaforscher, sitzen in den Talkrunden und predigen Verzicht und den Umbau der Gesellschaft. Es sind die Warner, die machtlos, unsichtbar und bedeutungslos sind. Niemand hört auf sie, denn die Klimaforscher reden zu viel und die Freitagskinder klatschen zu laut.
Im Gegensatz zu den Nazis, die um die Juden eine Drohkulisse aufbauten, die es in Wirklichkeit nie gab, verfügen die in Rede stehenden „Warner“, vor denen sich Klimaforscher heute angeblich ängstigen müssen, über keine Macht, aus der eine Bedrohung erwächst. Emcke nutzt also einen rhetorischen Trick, mit dem sie die Bedeutung des Wortes „Warnung“ einfach umdreht. Denn in Wirklichkeit nimmt sie in ihrer Rede die Mächtigen gegen die Machtlosen in Schutz und vergreift sich dabei an der Geschichte, sonst hätte auch diesmal niemand bemerkt, dass die ideologische Basis der Grünen wie so oft zum bedrohten Underdog heruntergeschrieben werden soll. Dass es in diesem Ton weitergehen wird, ist unvermeidlich. Aber lasst bitte die Juden da raus.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt
Laut Meinung der Grünen wurde vor 1880 der globale Temperaturverlauf des Klimas ausschließlich durch natürliche Faktoren bestimmt, seitdem wird es nur noch und ursächlich durch das angebliche Treibhausgas CO2 bestimmt. Und seit der Gründungsitzung hat diese Partei die göttliche Macht erhalten, Deutschland vor dem Hitzetod zu retten.
Schon verrückt! Jetzt hat die grüne Klima-Katastrophen-Ideologie bereits alle Macht der westlichen Welt hinter sich – die Politiker, die Alarmforschung, die Medien, das Staatsfernsehen, grüne Lehrer, die Straße, ignorante Kirchen und Verfassungsrichter. Warum daher dieser Verfolgungswahn? Sie wissen es ganz genau: Ihr Ideologie-getriebenes Klimapanik-Gebäude ist derart schwach gegründet, dass es an ein Wunder grenzt, dass es nicht mit lautem Getöse zusammenkracht und als Jahrtausend-Blamage in die Geschichte eingeht. Nüchtern betrachtet stehen die Klima-Aktivisten mit dem Rücken an der Wand. Und bekämpfen alles ohne Skrupel und Verstand, was sich der allgegenwärtigen Klima-Hirnwäsche auch nur im Ansatz widersetzt. Nur die geballte Macht hält den grünen Klima-Irrsinn am Leben. Auch gilt es gigantische Pfründe der Profiteure zu verteidigen, darüber wacht schon unsere Klimakanzlerin. Die alle Weichen so gestellt hat, dass wir dem Klima-Irrsinn möglichst nicht mehr entrinnen können. Dazu hat sie auch die Karlsruher Klima-Ignoranten eingespannt. Dass der Wähler diesem Treiben endlich die verdiente Quittung erteilt, darauf dürfen wir leider nicht hoffen. Er befindet sich fest im Griff der Medien, die zudem mit Staatsknete belohnt werden. Und das einflussreiche Staatsfernsehen darf er für die tagtägliche Klima-Verdummung sogar selbst bezahlen.
Lieber Hr. Letsch
Fr. Emcke sprach nicht von „verfolgten“ Jüd:innen und nicht vom Dritten Reich, wer das behauptet, lügt einfach. Sie verwendete sogar dezidiert mit ihren Fingern Anführungszeichen in ihrer Rede an der Stelle, um deutlich zu machen, dass sie von dem (modernen) Feindbild der antisemitischen Verschwörungsmythen spricht.
Bitte in Zukunft etwas genauer oder wollen Sie nur das Portal hier bedienen?
LG Berndt
Frau Emcke setzt schamlos Juden und Klimaforscher in der Verfolgung gleich.
Darüber hinaus hat A. Wendt das Geschwafel von Frau Emcke mit dem Versuch Elitenkritik zu unterdrücken hier treffend analysiert.
Der Herr Letsch schreibt einen Artikel über Frau Emcke ohne ein Foto der Dame anzufügen. Das ist sehr rücksichtsvoll.
Danke.