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(Abbildung 1)
Diese Woche bringt zu Beginn viel Windstrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). Allerdings in Wellen. Von kontinuierlicher Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraft kann keine Rede sein. Die letzten zwei Tage der Woche sind da ruhiger. Grund: Die Windstromerzeugung wird fast eingestellt. Die Sonnenstromerzeugung reduziert sich um etwa ein Drittel. Die konventionellen Stromerzeuger werfen eine verstärkte Stromerzeugung erst gar nicht an (Abbildung 1). Das Wochenende mit weniger Bedarf steht bevor. Da kauft man den benötigten Strom lieber aus dem benachbarten Ausland zu.
Wobei – aufgemerkt – der Stromhöchstpreis der Woche mit über 56 €/MWh von Deutschland eingefahren wird. Allerdings nur für 0,081 GW. Aber immerhin. Ansonsten bietet auch die 33. Woche das Bild der Vorwochen. In den frühen Morgenstunden wird bei Bedarf wegen des insgesamt um diese Zeit geringen Bedarfs europaweit recht günstig Strom importiert. Fällt Exportstrom an, wird dieser günstig abgegeben. Über Tag wird der Strom, der importiert werden muss (Abbildung 2), teuer zugekauft. Zum Abend ist der Strom wegen des in dieser Zeit allgemein hohen Bedarfs nur zu im Verhältnis hohen Preisen zu importieren. Abbildung 3 weist die einzelnen Länder aus, welche Strom im- und exportieren.
Die Tabelle (Abbildung 4) mit den Werten der Energy-Charts, die immer nur Netto-Werte des öffentlichen Stromnetzes (Abbildung 5) sind, sowie der daraus generierte Chart verdeutlichen das oben Gesagte. Unter Abbildung 6 finden Sie die grafisch aufbereiteten Im- und Exportzahlen für die 33. Woche sowie das aufgelaufene Jahr 2020 bis 15. August 2020. Wie die Stromerzeugung im bisherigen Jahr 2020 ausgesehen hätte, wenn die installierte Leistung verdoppelt angenommen würde: Die Daten und deren grafische Aufbereitung finden Sie als Ausschnitt unter Abbildung 7 mit der Möglichkeit des Downloads der Excel-Tabelle.
Die Tagesanalysen
Sonntag, 9.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,90 Prozent, davon Windstrom 11,50 Prozent, Sonnenstrom 21,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der bedarfsarme Sonntag und eine zum Tagesende leicht ansteigende Windstromerzeugung sorgen dafür, dass der in Deutschland erzeugte Strom fast den ganzen Tag ausreicht. Lediglich von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr muss etwas Strom zugekauft werden. Zu moderaten Preisen. Zum Abend exportiert Deutschland Strom zu Höchstpreisen um die 40 €/MWh.
Montag, 10.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,38 Prozent, davon Windstrom 14,71 Prozent, Sonnenstrom 16,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Zum Beginn der Arbeitswoche ergibt sich ein ähnliches Bild. Nur auf insgesamt etwas höherem Niveau. Die Stromlücke am Morgen verschiebt sich um 2 Stunden. Schon werden höhere Preise beim Import verlangt. Zum Abend reicht der selbst erzeugte Strom so gerade aus. Im- und Export bleiben annähernd preisneutral.
Dienstag, 11.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,28 Prozent, davon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 16,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung zieht an, die Sonnenstromerzeugung ist zufriedenstellend. Für den Stromüberschuss über Tag fällt der Exportpreis. Zum Abend allerdings erzielt Deutschland auskömmliche Preise, für den Strom, den es ins benachbarte Ausland exportiert. Die Schweiz und Österreich machen gute Preisdifferenzgeschäfte mit ihren Pumpspeicherkraftwerken.
Mittwoch, 12.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,97 Prozent, davon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 17,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute erzielt Deutschland um 19:00 Uhr über 56 €/MWh für Strom, den exportiert. Der Bedarf verharrt etliche Stunden bei etwa 67 GW. Für gewöhnlich liegt der Bedarf um 12:00 Uhr werktags weit über 70 GW. So entwickelt sich ein richtiger Stromüberschussbuckel. Was allerdings nicht zu exorbitant niedrigen Strompreisen führt.
Donnerstag, 13.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent, davon Windstrom 16,67 Prozent, Sonnenstrom 12,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,12 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Ab heute sinkt die Windstromerzeugung stark ab. Nach kurzem Aufbäumen wird es Freitag und Samstag richtig windstill. Die Sonnenstromerzeugung reißt es über Tag etwas raus, doch insgesamt liefern die regenerativen Energieträger nur wenig Strom. Die konventionelle Stromerzeugung reicht annähernd den ganzen Tag nicht aus, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Die Importpreise sehen Sie detailliert hier.
Freitag, 14.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,45 Prozent, davon Windstrom 7,56 Prozent, Sonnenstrom 13,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Freitag ist ein kompletter Importtag. Fast gar kein Windstrom, kaum Sonnenstrom. Vormittags werden über 50 €/MWh aufgerufen. Abends noch über etliche Stunden über 40 €/MWh. Von 13:00 bis 17:00 Uhr sind „nur“ knapp 40 €/MWh fällig. Ob sich das statt der Stromeigenerzeugung rechnet? Ich weiß es nicht. Das Preisgefüge ist allerdings so ausgestaltet, dass Österreich mit Preisdifferenzgeschäften gute Gewinne macht.
Samstag, 15.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,04 Prozent, davon Windstrom 5,56 Prozent, Sonnenstrom 16,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Auch der Samstag ist fast ein kompletter Strom-Importtag. Lediglich über Mittag wird überschüssiger Strom günstig abgegeben. Der geringere Wochenendbedarf macht das trotz geringem Sonnenstrom – Wind geht gegen nahezu Null – möglich. Wer kauft, wer verkauft Strom zu welchen Preisen? Hier klicken.
Abbildung 8 belegt, dass die regenerative Stromerzeugung in der 33. Woche mit 43,6% erheblich unter dem Durchschnitt des bisherigen Jahres 2020 von 53,9% liegt. Das sind immerhin mehr als zehn Prozentpunkte weniger.
Leserresonanz
Die Leserresonanz zu den einzelnen Artikeln der Kolumne ist nahezu durchweg positiv. Manchmal mündet ein Kommentar in weiterführende Kritik. Manchmal ist eine Kritik kaum verständlich. Wie zum Beispiel dieser Kommentar von Olaf Neumann zum Artikel 31. Woche:
Der Erkenntniswert dieser Serie ist gleich null, auch wenn man sich die Mühe machte, die vielen Links aufzurufen. Stobbe widerlegt sich ständig selbst, und daß, seit er diese Serie veröffentlicht: Die „Energiewende“ funktioniert. Es gibt weder Stromausfälle noch einen Blackout, das wird auch dann nicht der Fall sein, wenn nächstes Jahr das letzte AKW abgeschaltet wird und etwas später die ersten Kohlekraftwerke. Und warum ist das so? Weil Flassbeck, Trittin und die grüne Mafia recht hatten? Nein. Sie funktioniert, weil die deutsche Mittelschicht als Bußhandlung für den eigenen Überdruß an Wohlstand willig exzessive Strompreise zahlt und weil das Ausland, so wie auch vorher bei Weißwaren, Elektronik, Kleidung, Spielzeug, Haushaltsartikeln und demnächst auch Autos von uns Produktionen übernimmt und wir sie dann importieren statt selbst zu erzeugen, finanziert mit Staatsschulden. Der Deutsche ließ sich seine Industrie wegnehmen, seine Nation und Währung sowieso und nun halt die Stromerzeugung. Wenn das EEG ausläuft, verschwinden die hochsubventionierten Windmasten eh wieder, so wie das letzte Waschmaschinenwerk von Siemens nach Polen. Und der Strom kommt weiter aus der Steckdose und Kraftwerken im Ausland. Lassen Sie es sein, Herr Stobbe, von Alternativen wollen Sie ja nicht schreiben, vor lauter sinnfreien Agora-Charts. Die haben wir nun genug gelesen.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle wieder einmal den Menschen in den Kraftwerken, bei den Netzbetreibern und Stadtwerken danken, die Menschen, die dafür sorgen, dass unter immer schwieriger werdenden Bedingungen die Stromversorgung in Deutschland generell funktioniert. Die Tatsache allerdings als Kriterium dafür zu nehmen, dass die Energiewende funktioniert, halte ich für gewagt. Zum einen findet seit etlichen Jahren maximal eine Stromwende statt. Volatile regenerative Energieträger, Wind- und Sonnenkraft, ersetzen sichere fossile Energieträger und Kernkraft. In den nächsten Jahren geht es ans Eingemachte. Bis Ende 2022 werden insgesamt 11 GW installierte Leistung fehlen, mit der im Jahr 2019 gut 75 TWh kontinuierlich fließender Strom (Braunkohle, Kernenergie) erzeugt wurde. Die gut 41 Millionen Haushalte in Deutschland haben im Jahr einen Strombedarf vom 125 Millionen TWh von etwa 500 Gesamtbedarf netto. Diese Referenz nur zur Einordnung der Strommenge 75 TWh, die bis Ende 2022 wegfällt. Einen soliden Ausgleichsplan gibt es praktisch nicht. Dennoch wird der Strom – hoffentlich – nicht ausfallen. Der CO2-Ausstoß Deutschlands wird allerdings auch nicht sinken. Auch wenn das benachbarte Ausland dem – noch – größten Industrieland Europas Strom zur Verfügung stellt und gut daran verdient: Der Ersatz praktisch CO2-freien Stroms – gewonnen mittels Kernkraft – durch Gas-Strom führt zu mehr CO2. Da von einem Gelingen der Energiewende zu sprechen, ist Unfug. Hinzu kommt, dass die Kolumne als das angelegt ist, was Leser Hjalmar Kreutzer zu Artikel 32 schreibt:
Sehr geehrter Herr Stobbe, einfach mal wieder herzlichen Dank für Ihr beharrliches Dranbleiben. Warum leuchtet es unseren Entscheidern nicht ein, dass bei Nacht Hunderttausende oder Millionen von Solarmodulen Null Elektroenergie erzeugen und analog bei Windstille der Ausbau der Windräder eben statt Zehntausend mal Null oder hunderttausend mal Null immer wieder Null ergibt? Auch Ihre Werte sind ja nur über den Tag gemittelt und würden bei weiterem Ausbau nie 100% regenerative Energieversorgung erreichen, es sei denn minuten- oder stundenweise. Und in der übrigen Zeit wird dem Bürger dann Schlafenszeit verordnet durch zentrale Abschaltung, wie früher im Knast? Nur noch bei Raumtemperatur haltbare Lebensmittel? Fernheizung abschaffen, da tagsüber die Leute sich warm arbeiten können und nach Feierabend ab unter die Bettdecken? Alles Gute für Ihre Langzeitstudie und freundliche Grüße.
Genau, seit Januar 2019 werden die Daten erfasst und interpretiert. Es wird eine Entwicklung nachhaltig dokumentiert, Fakten werden ausgewertet. So gelangt man zu belastbaren, wissenschaftlich nachprüfbaren Ergebnissen.
Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass meines Ermessens in Kernenergie und Kernfusion die Zukunft der Stromerzeugung liegt. Die meisten anderen Länder der Welt sehen das ganz genauso. Sie handeln entsprechend. Für Deutschland ist mit dem Atom-Ausstieg bis 2022 der Zug abgefahren. Allein die Entwicklung der Stromversorgung Deutschlands bis dahin, die Entwicklung des CO2-Ausstoßes, die Entwicklung des Strom-Im- und Exportes samt Strompreisentwicklung wird äußerst spannend. Das sind die vielen Stunden akribische, zum großen Teil händische Arbeit wert. Im Übrigen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es im Bereich der regenerativen Energieträger eine sagenhafte Innovation gibt. Schauen Sie hier und staunen Sie, was so alles möglich ist:
Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Vom Wind kommt der Strom ja nicht, denn es wären zur Überbrückung der letzten 4 Tage die vierfache Menge an Windenergieanlagen (die wir noch nicht haben) zum Einsammeln der Energie aus dem Wind notwendig und exorbitante Speicher (die nicht realisierbar sind) um täglich, ich sage mal 60 GW elektrische Leistung bereitzustellen.
Wie man unter folgendem Link anhand der Leistung aus dem Wind nachvollziehen kann.
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/25.08.2020/31.08.2020/
Die Energiewende scheitert am Speicherproblem!
Gemäss des Energiekonzepts von Minister Untersteller (Ba-Wü) vo 2014 müssen bis spätestens 2020 insgesamt 2GW an so genannten „Netzstabilisierungsanlagen“ in Ba-Wü betriebsbereit sein. Diese Anlagen sind Kraftwerke, die aber nicht so heissen dürfen- Trennung von Netz und Erzeugung eben. Da aber die „Netze“ verpflichtet sind, den Kunden mit Strom zu versorgen, haben die jetzt den Schwarzen Peter. Nachfragen im Ministerium ergaben, dass diese Kraftwerke gar nicht erstellt werden müssen, weil man einen „Kapazitätsmarkt“ zu schaffen gedachte, der aber wiederum, leider, leider, von der Bundesregierung nicht akzeptiert wurde. Was also passiert jetzt? Richtig, der Kandidat hat 100 Punkte: NICHTS. Ach so, ja, im IEKK steht auch, dass die genannten Projekte einem strengen Monitoring unterworfen werden müssen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse soll in 2021 erfolgen. Fragt sich, ob vor oder nach der Landtagswahl. Leider sind unsere Abgeordneten nicht gewillt, dieses Thema ständig wieder aufzuwärmen. Da fragt man sich, wofür man sie gewählt hat.
@Christian Bauer:
Laut Bundesnetzagentur sind Netzstabilisierungsanlagen in Höhe von 1,2 GW für Süddeutschland – je 600 MW für Bayern und Baden-Württemberg – erforderlich (bedingt durch die Reduzierung gesicherter Leistung durch das Abschalten der AKW). Bisher wurde von Tennet der Bau eines 300 MW-Gaskraftwerks (Irsching 6, Bayern bei Uniper beauftragt (IBN in 10/2022).
Dieses soll ausschliesslich der Netzstabilisierung dienen, d.h. die Betriebskosten werden über die Netzentgelte auf die Stromverbraucher umgelegt.
Für die restlichen 900 MW wird die Zeit langsam knapp (die letzten 3 AKW in Süddeutschland sollen ja Ende 2022 abgeschaltet werden).
Herr Hager, es kommt sogar noch besser: In Kupferzell (Ba-Wü) baut die EnBW jetzt (bald) sogar eine 250MW Batteriestation, deren Aufgabe es ist, Regelabweichungen auf der 380kV-Seite auszubügeln. Auch mit dieser Investition geschieht nichts weiter, als die Idiotie des Energiewandels zu kaschieren.
@Christian Bauer:
Danke für die Info. Der als „Netzbooster“ bezeichnete Batterie-Großspeicher mit 250 MW (wäre damit der größte in D) soll in 2025 in Betrieb gehen und zugleich als Pilotanlage dienen. Durch den Einsatz soll die Übertragungsfähigkeit bestehender Leitungen erhöht, der Redispatch-Bedarf verringert sowie der erforderliche Netzausbau reduziert werden. Weitere „Netzbooster“ sind im Netzentwicklungsplan 2030 vorgesehen.
Wie bei den HGÜ-Stromtrassen ist man wieder etliche Jahre hintendran.
Bisherige Batteriespeicher für Primärregelleistung besitzen eine deutlich geringere Kapazität, z.B.: die Fa. STEAG betreibt seit November 2016 an sechs Standorten im Saarland und in NRW Großbatterien mit jeweils 15 MW Leistung. EnBW selbst betreibt seit April 2018 auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks Heilbronn einen Batteriespeicher mit 5 MW Leistung.
Das Projekt Hamsterkraftwerk Esslingen hat mich elektrisiert!
Als einigermassen handwerklich begabter älterer Zeitgenosse mit etwas Kapital, wäre ich äußerst interessiert, auch an meinem Wohnort ein hamstergetriebenes Elektrizitätswerk zu installieren. Ein ausreichender Baugrund wäre vorhanden, Grünfutter reichlich in der Umgebung und wegen der touristischen Prägung meines Wohnortes in Katalonien wären auch während der leicht menschenleeren Wintermonate genügend Ruhepausen für die Regeneration der Tierchen gewährleistet. Meine Anfrage beim HKW Esslingen, um Baupläne nebst Hamster (gegen Bezahlung natürlich) zu erhalten, blieb leider erfolglos. Mir wurde geantwortet, das HKW würde das Projekt selbst unter der Schirmherrschaft von Frau Baerbock vermarkten. Die weiteren HKW’s seien auf Jahre hinaus verplant und Katalonien liege leider nicht im Bereich der Exportabsichten. Einfach schade!
Grünfutter für Hamster? Ist nicht – das sind Nager und damit Allesfresser. Körner, Proteine, das Futter ist teuer. Außerdem ist der Wirkungsgrad eines Lebewesens nur 10%. Man sieht, diese Ökos aus Esslingen wollen uns verscheißern!
Man könnte doch versuchen, die Hamster durch Kaninchen zu ersetzen. Die kommen mit Grünfutter aus. Dann würde aus dem HKW ein KKW. Oh, wait….
Karnickel im Laufrad? Mh, noch nie gesehen…
Der Strom kommt vom Wind, also besser gesagt vom Sturm wie man hier
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/24.08.2020/27.08.2020/
Eindrucksvoll ersehen kann.
Nur ebenfalls unter diesem Link zu sehen: Der Strom geht auch wieder mit dem Sturm!
Und nichtmal war, oder ist man in der Lage Aus diesem Potential irgendwelche Speicher aufzufüllen, weil nicht vorhanden, weil nicht machbar!
Und mal ehrlich wer will denn jeden Tag einen solchen Sturm haben müssen um ausreichend Strom zu haben?
@Holger Neulen
a. Müssen oder ist es nicht klug, Windräder ab einer bestimmten, empfohlenen Windgeschwindigkeit abzuschalten?
b. Wenn es sehr stürmt, ist es mir am Liebsten, die besagten Windräder knickten ein und wären nicht mehr betriebsfähig. Soviele wie nur möglich. 😉
c. Der größte Einbruch in diesem Jahr, nach einem sehr stürmigen Tag, beträgt bei Wind Minus 30,87 Prozent (Anteilsverlust an der Tagesproduktion am darauffolgenden Tag).
Bei Solar ist der max. Einbruch (Jahr 2020), von einem Tag auf den anderen: Minus 15,41 Prozent.
Nirgens kann ich erfahren, wie das Input- Output Verhältnis des Hamster-Kraftwerkes ist, also der EROI. Nur dann kann der geneigte Investor abschätzen, ob und wann das HKW den Break- Even- Point erreichen wird und -unter Beachtung der Futures auf Weizen (das fressen doch die Hamster? Geht Gerste auch, wäre billiger?)- bei welchen Leverage und Diskontsatz es sich lohnt, das HKW als Asset in sein Portfolio aufzunehmen.
Sollte keine Kritik an Ihnen sein, Herr Stobbe.. 😉
Weizen, nee, Sie müssen wenigstens das Alleinfutter mit den Preßlingen ausm Zooladen nehmen. 1,85€/ Liter. Geht doch, oder?
Aber gibts das Hamster- Tütenfutter nicht Containerweise? So wird das doch etwas kostenintensiv….
Im Übrigen gab es im mittelalterlichen Bergbau tatsächlich Laufräder -menschgetrieben- als Antriebsmaschinen… Oder Göpel, vorwiegend Ochsen angespannt.
Irgendwie ein ungutes Gefühl, wenn man jetzt sieht, wie moderne Art der Energieerzeugung verteufelt wird und sich der *Alternativen* bewusst ist…
Ja, die riesigen Kathedralen wurden mit Laufrädern errichtet. Erstaunlich, wie gut das klappt.
Das Alleinfutter wird wohl im Zentnermaßstab viel billiger sein, stimmt. Aber wenn man ernsthaft Kraftwerke mit Tieren betreiben würde, bua, dann würde die Anbaufläche knapp.
Wirtschaftlicher Irrsinn, Umweltirrsinn, CO2- und Klima-Irrsinn – grüne Planwirtschaft halt, angetrieben von Dämonen (frei nach Schellnhuber). Wir schaffen das…
Zitat: „Die Leserresonanz zu den einzelnen Artikeln der Kolumne ist nahezu durchweg positiv. […]“
Verehrter Autor, Rüdiger Stobbe, Ihre Arbeit, Ihre wöchentlichen Artikel, sind sehr wichtig, sehr nützlich.
Der ursprüngliche Sinn von Kritik ist ja die Unterscheidung, das Unterscheiden.
Der von Ihnen angeführte Beitrag von Olaf Neumann (zum Artikel 31. Woche) erfüllt diese Kriterien nicht. Er wollte nur Ihre wertvolle Arbeit entwerten, weil diese ihm nicht in seinen ideologischen, grün-faschistoiden Kram paßt. Die Grünen „glauben“ das Geld wächst auf Bäumen. Die Zwangs-EE ist so ein Baum. Eine unverschämte, Menschen verachtende Geisteshaltung. Die Klugen sollen die Sklaven der Dummen werden. So sind diese Heiden, diese linken Schmarotzer. Der Menscht gilt diesen nichts. Die Natur ist nur ein Vorwand zum abkassieren, zum betrügen.
Ihre Arbeit ist sehr wertvoll, von großem Nutzen. Noch einmal vielen herzlichen Dank dafür.
Einige Bemerkungen zu „Ihren“ Daten, mit Verlaub.
a. Mit den Daten der 33. KW ist jetzt 16 (sechszehn) Tage in ununterbrochener Folge der Anteil Nicht-KV unterdurchschnittlich.
b. Wind ist 15 (fünfzehn) Tage ununterbrochen unterdurchschnittlich. Die letzten beiden Wochentage waren abgrundtief lächerlich. Windräder sind ein wirtschaftliches Verbrechen, in jeder Hinsicht.
c. Die PV-Ernte hat diese Woche Wind in der Summe geschlagen. Solar war im Mittel überdurchschnittlich, aber auch keine Bombe.
Immer nur die Anteile betrachtend und keine absoluten Werte.