Nicht nur das anheimelnde Ambiente eines beruhigenden Kaminfeuers ist die Ursache der Verbreitung dieser Heizungsart, die ohnehin meist nur die Zusatzheizung darstellt. Vielmehr ist es das gute Gewissen, das die Schicht gut verdienender sich ökologisch korrekt verstehender Menschen antreibt, in ihrer CO2-zentrierten Weltsicht die Faktoren Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide zu ignorieren. Holz verbrennen ist in, denn es gilt als „klimaneutral“. Über die Sinnfälligkeit „neutralen“ Klimas, das „neutralem“ Wetter entstammen müsste, oder der vermeintlichen „Klimawirkung“ der Holzverbrennung inklusive der Holzgewinnung und –bearbeitung möge jeder selbst nachdenken.
Das grüne Reinheitsgebot für die Holzheizung schreibt unbehandeltes, trockenes Holz als Brennstoff vor. Inwieweit nicht ganz charakterfeste CO2-Triebtäter der Verlockung erliegen, den schnellen und preiswerten Entsorgungsweg durch den Kaminschlot auch für anderes Material zu nutzen, kann man nicht wissen. Dann käme als Abgaskomponente noch Dioxin hinzu. Praktisch und sinnvoll ist natürlich auch, dem ziemlich schnell runter brennenden Holzfeuer das eine oder andere Braunkohlebrikett hinzuzufügen, um die hohe Frequenz des Nachlegens der Scheite zu verringern. Ergebnis ist dann böser fossiler Staub.
Natürlich sollen die kommunalen Feinstaubfestspiele kontrolliert werden. In Stuttgart geht man beim Staubalarm auf diese Weisevor: „Das Befeuern privater Kaminöfen, die nur dem Wohlbefinden dienen, ist ab dem Abend verboten“. Bei Dunkelheit ist dies besonders gut kontrollierbar. Der grimmige Nachbar kann natürlich auch der Nase nach Anzeige erstatten.
Deutschland ist ein waldreiches Land, der Holznachwuchs reicht jedoch nicht zur Deckung der Nachfrage aus, zudem sind Importe oft billiger. Etwa 80 Prozent der deutschen Holzimporte kommen aus der EU, insbesondere aus Skandinavien und dem Baltikum. Allerdings gibt es auch Einkäufe aus so genannten kritischen Staaten, wo illegaler Einschlag, nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Ursprung von Stämmen oder Schnitzeln in ökologisch sensiblen Bereichen wie Regenwäldern vermutet werden kann.
Der Reichenfeinstaub ist gewissermaßen auch die Herstellung von Gerechtigkeit, denn Armenfeinstaub gibt es auch und schon länger. So wie wir gutes (natürliches) und böses (anthropogenes) CO2inzwischen ideologisch rein trennen, kann man dies auch beim Feinstaub quellengemäß tun. Der Armenfeinstaub hat dieselbe toxische Wirkung wie der Reichen- oder Mittelschichtstaub. Wie auch der vom Diesel, Benziner, von Kupplung und Reifen, vom Silvesterfeuerwerk, aus der Landwirtschaft oder aus der Sahara. Man trifft aber den Armenfeinstaub eher in abgehängten, metropolfernen Dörfern, wo alte Kachelöfen und gusseiserne Erbstücke die Finanzkraft der Heizer widerspiegeln. Allerdings stammt das hier verbrannte Holz meist aus der Umgebung, privaten Flächen und Wäldern oder selbst gesammeltem Kleinholz.
Muss dann ein Landei aus der Provinz mit dem gepflegten und gehüteten Alt-Diesel in die Großstadt zum Job, drohen Fahrverbotszonen, Nahverkehrsabgabenund Tempo-30-Zonen mit dem hirnrissigen Zusatzschild „Luftreinhaltung“. Über die Sinnfälligkeit des Letztgenannten äußerte sich Dieter Nuhr sehr treffend in seinem Jahresrückblick 2018(ab 30:25). Im heutigen Deutschland fällt Kabarettisten die Aufgabe zu, Tatsachen öffentlich und deutlich zu kommunizieren. Wir sollten respektvoll zur Kenntnis nehmen, dass dies in einem GEZ-finanzierten Medium stattfinden kann.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes emittieren die Holzheizungen 20 Kilotonnen Feinstaub pro Jahr. Kein „Umweltskandal“, der nicht von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegeißelt wird. Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz von 2010 ergeben sich nach Baujahr der Öfen und Kamine gestaltete Fristen zur Nachrüstung einer Abgasreinigung, Nichtbefolgung kann Strafen bis 50.000 Euro nach sich ziehen. Ein neues Arbeitsfeld für die Außendienstmitarbeiter der DUH.
Einschub der Redaktion
Edenhfer vom PIK forderte 2007 Gesetze zur Förderung der „Erneuerbaren“, mit der ehrlichen Begründung:
Sie sollen rentablen Technologien Klötze ans Bein binden, neuen grünen Technologien uneinholbare Vorteile verschaffen[1]
[1][1]Zitat aus Heft „et“ – Energiewirtschaftliche Tagesfragen 5- 2007
Einflussreiche Kräfte rufen immer lauter nach einer CO2-Steuer. Ziel ist, fossile Brennstoffe so zu verteuern, dass die „Erneuerbaren“ in die Reichweite einer Wirtschaftlichkeit kommen. Die Folge wird sein, dass Reiche wie Arme mehr Holz heizen werden. Den einen dient dann der Kamin weniger der heimeligen Atmosphäre, sondern der Erwärmung des in besseren Zeiten zu hohen Preisen und niedrigen Zinsen gebauten superisolierten Kastens. Für die Armen ändert sich am Holzofen nichts, aber Autofahren und ÖPNV werden für sie halt überproportional teurer.
Legen wir noch einen Scheit nach und machen es uns auf dem Sofa gemütlich.
„Deutschland ist ein waldreiches Land, der Holznachwuchs reicht jedoch nicht zur Deckung der Nachfrage aus, …“
Das ist „grüne Propaganda“ und offensichtlich im Bewusstsein selbst kritischer Menschen so tief verwurzelt, dass es nicht hinterfragt wird.
Trotzdem ist es FALSCH.
Deutschland wächst zu, auch dank des höheren CO2-Haushaltes.
Holzeinschlag 2017: 53 Millionen Kubikmeter
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/WaldundHolz/Aktuell.html;jsessionid=166E6F39FCB6E313EB23B86439FE301F.InternetLive2
„Der Holzzuwachs liegt mit durchschnittlich 11,2 m3 je Hektar und Jahr bzw. insgesamt 121,6 Mio. m³ pro Jahr …“
Quelle:
Waldbericht der Bundesregierung 2017
#Kachelmann fiel ja dadurch auf, dass er Kritiker der Flugzeugabgase mal eben als Nazis bezeichnete. Der weltweite Flugverkehr haut so viele Schad- und Giftstoffe raus, dass es fast Realsatire ist, nun mit den Holzöfen um die Ecke zu kommen. Fatal. dass Kachelmann nun wieder beim #MDR schwurbeln darf.
Der kürzlich verstorbene Strahlungsheizungspapst Alfred Eisenschink schrieb schon vor über 30 Jahren „Falsch geheizt ist halb gestorben“. Seit dem weiß jeder Informierte, daß Holz in sogenannten Grundöfen verbrennen muß, d.h. keinesfalls
auf Rosten. Deshalb entwarf und baute er einen prämierten Holzofen, in dem das Holz in einer Holzaschemulde schadstoffarm und mit geringstem Feinstaub verbrennt. Zur Veranschaulichung verwies er auf die „Indianer (einschließlich unserer Vorfahren),die niemals mit einem Eisenrost auf dem Rücken über die Prärie geritten sind.“
Keine Sau mit privater Holzfeuerung bezeichnet diese als klimaneutral. Ich kenne privat eine ganze Reihe von Siedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäusern in SH, die gerade nicht zu den „reichen“ Wohngegenden gehören. Hier besitzt inzwischen nahezu jedes Haus eine Holzfeuerung in Form von Öfen und Kaminen. Ich schätze rein nach dem, was man sehen kann, dass davon etwa 30% grössere Brennholz-Bestände in ihren Gärten und an den Häusern lagern, die mindestens 2-3 Monate erlauben diese Häuser zu beheizen und die Heizungen auszulassen. Die Holzbefeuerung wird ganz bewusst als Alternative zu anderen Heizquellen genutzt um die Kosten in diesem Bereich zu senken. Das Holz wird allgemein in grossem Stil im ländlichen Bereich über private Quellen äusserst billig bzw. umsonst bezogen. Damit finden bereits massive Ausweichbewegungen und Anpassungen als Folge der Energie-und Ressourcenpolitik statt während Politik und Medien sich in Pseudodebatten zum Thema ergehen. Kachelmann sollte lieber den Schnabel halten, denn ohne Zweifel wird seine Einlassung dazu beitragen, auch in diesen Bereich zukünftig weiter massiv bis zum totalen Verbot einzugreifen.
neben dem Reichenfeinstaub gibt es ja auch noch den Biofeinstaub,nachdem rührige Wissenschaftler festgestellt haben,daß im vorigem schönen Frühling -äh,Heißzeit,Entschuldigung meine klimaschädliche Verirrung- ein guter Anteil am Feinstaub von Pollen der Birken und Hasel stammte.Das ist doch ein klassischer Fall für die DHU,das Fällen aller Birken und Haselbüsche gerichtlich durchzusetzen.Sonst hätten wir ja neben den zigtausend Feinstaubtoten auch noch eine neue neue Totesursache :den Biototen-der müßte dann aber kompostiert werden.!