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Ab wann ist der Hörer „besser informiert“?

Dieses hier ist mein erster Versuch, eine Sendung wie die des RBB, vom 09.06.2017, zu kommentieren. Der Text auf deren Webseite entspricht dem gesprochenen Wort der Tonaufzeichnung. Hier polemisch und propagandistisch in die gleiche Kerbe wie dieser Wissenschaftsredakteur Thomas Prinzler zu hauen, ist mir nicht gelungen. Thomas Prinzler stellt sich als „freier“ Redakteur, Sprecher vor. Hier der Link zur Aufzeichnung

Nach dem Aufmacher, folgt der Text der Radioaufzeichnung (in kursiv gesetzt)

Das Grönlandeis taut, die Alpengletscher auch, die Eisbären ertrinken, Hitzewellen und Dürreperioden wechseln sich ab, Holland ist überflutet und Palmen wachsen in Brandenburg:  Prima Klima! Glaubt man den Schlagzeilen, steht die Klimakatastrophe ins Haus. Der amerikanische Wissenschaftler Stephen Pacala aus Princeton sagt  aber: „Vor unseren Türen lauern Monster, die man rütteln hört“. Alle reden vom Klima – vor allem darüber, dass das Monster aufgehalten werden muss.

Die ersten fünf Behauptungen spielen sich auf der nördlichen Halbkugel ab, in Regionen, in denen alle vier Jahreszeiten sich abwechseln und ausgeprägt sind

  1. Grönlandeis taut
  2. Alpengletscher [tauen] auch
  3. Eisbären ertrinken
  4. Holland ist überflutet
  5. Palmen wachsen in Brandenburg

Zu Grönlandeis taut

Nicht nur T. Prinzler, sondern praktisch allen Journalisten ist der grundlegende Unterschied zwischen dem grönländischen Eispanzer und dem sich über viele 100 Quadratkilometer erstreckenden Arktis-Meereis völlig unbekannt. Die regelmäßig in den Sommermonaten auftauchenden Medienmeldungen beziehen sich nämlich stets auf die Meereisfläche, die stark mit den Jahreszeiten schwankt. Der grönländische Eispanzer von 2,6 Millionen Kubikkilometer Volumen wird davon nicht berührt. Eine Video-Dokumentation von ca. 15 min., in der außer vielem Weiteren der Unterschied von Meer- und Gletschereis  erläutert wird, hier (alles zu Eis gehörige ab etwa Minute 11)

Das Grönland-Gletschereis schmilzt an der Oberfläche im Sommer unmaßgeblich ab und wächst ebenso unmaßgeblich im Winter, und das bislang in jedem Jahr. Nach dem Danish Meteorological Institute (DMI), verläuft die aktuelle Eismasse seit Oktober letzten Jahres sogar oberhalb des Durchschnitts der letzten 35 Jahre (blaue Linie) seit 1981. Eine komfortable Situation für den Beginn der wärmsten Sommermonate.

Quelle: http://beta.dmi.dk/en/groenland/maalinger/greenland-ice-sheet-surface-mass-budget/

(Um etwa eine ganze Bildschirmseite nach unten scrollen)

Fazit: Fehlender Hintergrund, Falsche Darstellung der aktuellen Realität – Fake, minus 5

 

Zu Alpengletscher [tauen] auch

Ja, die Alpengletscher nehmen ab. Ich selbst habe gerade das „Ötzi-Dorf“ in Umhausen besucht. Die Untersuchungen dieser ältesten Mumie der Welt (Eigenbeschreibung) ergaben, dass die Alpen damals, vor rund 5.000 Jahren Schnee- und Eisfrei waren. Ötzi wurde in etwa 3.200 m Höhe gefunden, die trockene Bergluft mumifizierte den Körper (des durch einen Pfeil von hinten ermordeten) Mannes und die bald danach einsetzende Eiszeit erhielt den Körper.

Da wir nun 150 Jahre nach einer rund 400 Jahre andauernden „kleinen Eiszeit“ leben, kann man wohl erwarten, dass die Temperaturen sich wieder erholen.

Alpengletscher tauen – ja, wie sie das schon immer auch vorher gemacht haben. Auch hier wieder die Grundinformationen im Video, das unter Anderem zeigt, dass der Tauvorgang bereits Mitte des 19. Jh. begonnen hat, als es praktisch noch kein menschgemachtes CO2 gab.

Außerdem auf Eike mit Quellenangaben

https://eike.institute/2012/07/30/die-roemer-kannten-keine-gletscher-studie-zur-klimaerwaermung/

https://eike.institute/2010/01/07/klimawandel-und-die-gletscher-in-den-oesterreichischen-alpen-als-zeitzeugen/

Und hier die „offiziellen“ Informationen dazu: http://www.gletscher-info.de/wissenschaft/eiszeit.html

Fazit: kein Hintergrundwissen vermittelt, unnötiger Alarmismus, – Da Alpengletscher zurzeit noch zurückgehen, nur eine minus 3

 

Zu Eisbären ertrinken

Warum sollen gesunde Eisbären ertrinken? Eisbären sind gute und ausdauernde Schwimmer und bevorzugen Robben, die vor allem in den Uferregionen gejagt werden. Die größten Feinde der Eisbären sind nicht schmelzende Eisflächen sondern Schrotflinten. Aber diese niedlich anzusehenden Eisbären, vor allem die Kleinen, sind seit Al Gore eine beliebte Quelle von düsteren Prophezeiungen. Hinweis: Die in Eike vorgestellten wissenschaftlichen Untersuchungen, bezüglich der Population der Eisbären, sind nicht in den russischen Hoheitsgebieten durchgeführt worden. Es ist daher mit Gewissheit anzunehmen, dass auch dort weitere Tiere leben.

Auf Eike mit Quellengaben

https://eike.institute/2016/02/28/zehn-duestere-prophezeiungen-bzgl-des-unterganges-von-eisbaeren-sind-gescheitert-jetzt-wieder-20-000-bis-30-000-exemplare/

https://eike.institute/2017/05/13/fuer-spendengelder-muessen-eisbaeren-den-klimatod-sterben/

Fazit: Fehlender Hintergrund, Falsche Darstellung der aktuellen Realität, „Ertrinken“ ist ganz falsche Behauptung, nur Emotionale Aussage – Fake, minus 6

 

Zu Holland ist überflutet

Na, bislang jedenfalls noch nicht. Und die Holländer sind auch vorbereitet.

Meine Recherchen haben mich zu meinem in 2004 zuletzt erschienen Buch „Klimafakten, Der Rückblick – Ein Schlüssel für die Zukunft“ geführt. Dieses wurde von einem größeren Experten-Team von Geowissenschaftlern der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) geschrieben. Die Texte sind gut verständlich, die zahlreichen Farbabbildungen eine Freude für das Auge. Insgesamt stellt das Buch eine ideale Einführung in das Thema Klima für interessierte Laien dar. Leider ist keine Neuauflage geplant, auf Amazon gibt es einige gebrauchte Angebote.

Quelle: Buch Klimafakten, Seite 158

In den letzten 20.000 Jahren ist der Meeresspiegel der Nordsee um 125m angestiegen, Tendenz inzwischen 1,7 mm / anno

Zum Thema Meeresspiegel gibt es hier neueste Informationen, Quellenangaben in den Beiträgen

https://eike.institute/2017/06/03/fake-news-diesmal-die-tagesschau-am-18-5-2017-totope-ein-dorf-versinkt/

https://eike.institute/2017/06/06/crashinformation-zu-den-untergehenden-pazifikinseln-teil-1-pegelinformationen/

https://eike.institute/2017/06/12/fake-news-zuerst-der-swr-nun-der-br-ein-suedseeparadies-versinkt-im-meer-oeffentlich-rechtliche-klimawandel-agitation-in-endlosschleife/

 

Hier ein relativ neutraler Bericht  in der Westdeutschen Zeitung

http://www.wz.de/texthelden/deine-news/deine-nachrichten/versinken-die-niederlande-im-wasser-1.1171899

Zusätzlicher interessanter Hinweis in meinem o.g. Buch Klimafakten:

Die im Küstenraum abgesetzten Ablagerungen sind so viel, das der natürliche Sedimentzuwachs einen klimatisch bedingten Meeresspiegelanstieg bis maximal 1 m pro Jahrhundert ausgeglichen hat.

hier die zugehörigen Teilkopien aus dem Buch:

Quelle: Buch Klimafakten, Seite 160

Quelle: Buch Klimafakten, Seite 161

Fazit: Fehlender Hintergrund, Falsche Aussage der aktuellen Realität, nur Emotionale Aussage – Fake, minus 6

 

Zu den Behauptungen über EIKE

Die nachfolgenden Behauptungen von T. Prinzler enthalten schon gar keine Informationen, ich stufe sie als propagandistisch, persönlich angreifend ein. Denn auch ich bin schon etwas älter – zum Glück nicht mehr erpressbar und ich kenne keinen, der den Klimawandel leugnet.  Und da noch keiner einen Beweis gefunden hat, der den menschlichen Einfluss auf das Klima nachweist – Fake, minus 6

Bis auf Donald Trump. Der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, hält das Monster für eine chinesische Erfindung. Doch sein Festhalten an der Kohle wird ihm die Wirtschaft noch ausreden, denn Geld verdient man mit Erneuerbaren Energien. Und die alten Herren von EIKE, dem Europäischen Institut für Klima und Energie leben im Gestern: Die leugnen schlichtweg den Klimawandel und den menschlichen Einfluss darauf, wollen weder Treibhauseffekt noch Erhöhung der globalen Temperatur wahrhaben.

Dabei ist Rettung möglich, sagen fast alle Klimaforscher der Welt – das Erreichen der Pariser Klimaziele ohne die Amerikaner nicht unrealistisch  – wenn alle anderen Staaten zusammen stehen. Und auch jeder Einzelne muss sich ändern, um den Klimawandel nicht zur Katastrophe werden zu lassen:  Weniger Treibhausgase wie Kohlendioxyd in die Atmosphäre – ganz einfach!  Weniger Auto fahren – weltweit – Verzicht  aufs Fliegen und natürlich auf die Energieerzeugung aus Kohle und Öl.

In Konsequenz wird hier behauptet, mit obigen Ratschlägen / Maßnahmen könnten wir das Wetter künstlich beeinflussen.

Denn Rest schenke ich mir – und Ihnen.

* * *

Andreas Demmig, 21. Juni 2017

 

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