Am 17. Januar 2016 wurde die deutsche Presse durch eine alarmierende Meldung des Netzbetreibers Tennet plötzlich aus ihrer üblichen Jubelstimmung bezüglich der wunderbaren Fortschritte der „Energiewende“ aufgeschreckt: Grund war eine von dpa verbreitete Meldung des Tennet-Chefs Urban Keussen des Inhalts, dass die Kosten für Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes bereits 2015 die Milliardengrenze geknackt hätten. Wie ernst die Lage innerhalb kürzester Zeit geworden zu sein scheint, zeigt sich am Anstieg der Zahlen. So sprang der Kostenaufwand für Maßnahmen, mit deren Hilfe die Netzgesellschaften Störungen u.a. durch kurzfristigen Zukauf von Regelenergie ausgleichen müssen, allein bei Tennet innerhalb von nur einem Jahr von 74 Mio. € auf rund 225 Mio. € hoch. Das ist eine Steigerung um gut 300 %. Insgesamt musste Tennet für diese sowie weitere Maßnahmen rund 700 Mio. € aufwenden, und bei den anderen Netzbetreibern sah es nicht viel besser aus. Auch bei 50 Hertz liefen Kosten von gut 300 Mio. € auf, und für alle vier Netzbetreiber zusammen kamen mehr als eine Mrd. € zusammen. Tendenz stark steigend, Bild 1.
Bild 1. Mit zunehmender Einspeisung von Strom aus Sonne und Wind steigt auch die Zahl der erforderlichen Netzeingriffe exponentiell an. Der Trend weist steil nach oben (Grafik: M. Limburg, Daten: [NETR])
Damit hatte man offensichtlich nicht gerechnet. Die Netzgebühren dürften dadurch so stark nach oben gehen, dass allein dies die Haushaltsstromkosten um sechs Prozent nach oben treibt. Die Ursache ist klar: Es liegt am Stromaufkommen aus „erneuerbaren“ Energien, insbesondere am Windstrom, von dem 2015 besonders viel eingespeist wurde. Diese Erklärung ist allerdings nicht „politisch korrekt“, weshalb die Netzbetreiber sofort anfingen, lautstark über zu geringe Leitungskapazitäten zu jammern und die dringende Notwendigkeit der Errichtung neuer Trassen wie „Süd-Link“ oder „Süd-Ost“ zu betonen. Dies verschleiert die wahren Ursachen und dient nur den eigenen Interessen. Um zu verstehen, was wirklich vor sich geht, muss man sich zunächst mit den Besonderheiten der „EE“-Stromerzeugung aus Wind und Sonne befassen.
Einspeisung von Wind- und Solarenergie im Dezember 2015
Zunächst muss man sich dabei den entscheidenden und grundsätzlich nicht behebbaren „Erbdefekt“ von Wind- und Solarstrom vergegenwärtigen: In einem 50-Hz-Netz stören sie, statt zu helfen. Bei allen anderen Stromerzeugern kann man die Leistung präzise auf den aktuellen Netzbedarf hin regeln und die Einspeisung ins Netz so den ständig auftretenden kleineren und größeren Schwankungen anpassen. Diese Abweichungen sind prinzipiell unvermeidlich. Deshalb haben zahlreiche Wissenschaftler und Ingenieure Jahrzehnte damit verbracht, ihre Auswirkungen durch ausgeklügelte Methoden abzufangen und zu minimieren. Lohn der Mühe war eine äußerst stabile Stromversorgung. Deshalb gehörte Deutschland bezüglich der Stabilität seiner Stromversorgung noch in den Jahren 2009/2010 im europaweiten Vergleich zur Spitzengruppe, Bild 2.
Bild 2. Das deutsche Stromnetz war bisher eines der stabilsten in Europa. Dargestellt sind die Stromausfälle in Minuten pro Jahr und Abnehmer (Grafik: [VESI])
Im Unterschied zu allen anderen Kraftwerkstypen richtet sich die Stromerzeugung von Windenergieanlagen und Fotovoltaikfeldern nicht nach dem jeweiligen Bedarf, sondern ist grundsätzlich und ausschließlich von den Launen des Wetters abhängig. Hinzu kommt die nur für Ideologen verständliche Festlegung, dass dieser ohne Rücksicht auf den Bedarf erzeugte Strom auch noch per Gesetz Vorrang vor allen anderen Erzeugern hat. Diese müssen daher zusätzlich zu den von den Unwägbarkeiten des Verbrauchs verursachten Schwankungen auch noch die erratischen, von Windböen und Wolkenabschattungen herrührenden Sprünge der Einspeisung von Wind- und Solaranlagen abfangen und ausgleichen. Diese werden naturgemäß umso größer, je mehr derartige Anlagen ans Netz gebracht werden. Allerdings behaupten die Vertreter der EE-Branche, durch die Verteilung von Anlagen über größere Gebiete würden sich örtliche Schwankungen zunehmend ausgleichen und so verstetigen. Auch gebe es einen Ausgleich zwischen Wind- und Sonnenstrom. Doch wie stellt sich dies in der Praxis dar?
Einspeisung von Wind- und Solarenergie im Dezember 2015
Als Musterfall nehmen wir die Solar- und Windenergieeinspeisung vom Dezember 2015, einem Monat, der sich zur Freude der Branche durch eine besonders hohe Windausbeute auszeichnete, Bild 3.
Bild 3. Grafische Darstellung der Summenleistung der deutschen Wind- und Solarerzeuger im Dezember 2015, basierend auf viertelstündlich aufgezeichneten Daten der Strombörse EEX (Grafik: Autor)
Wie man sieht, ist der Verlauf schon beim Wind sehr unruhig. Die kurzen, aber intensiven „Solarnadeln“ tragen noch zur Verstärkung dieser Diskontinuität bei. Die Summenkurve erhält dadurch ein geradezu extrem sägezahnartiges Profil. Bei einer installierten Gesamtkapazität von mehr als 84 GW schwankt die abgegebene Leistung zwischen 1,7 und 35,6 GW, das ist ein Verhältnis von 21/1. Trotz der enormen nominellen Kapazität erreichte der Nutzungsgrad nie mehr als 42 %. Im schlechtesten Fall lag er nur bei 2 %. Benötigt wurden dagegen zwischen 35,5 und 88,8 GW: Zu mehreren Zeitpunkten in diesem Monat waren die „Erneuerbaren“ demnach mehr oder weniger ein Totalausfall. Fast die gesamte Leistung im Netz musste von zuverlässigen, regelbaren Stromerzeugern geliefert werden. Man sieht auf den ersten Blick, warum Wind- und Solarstrom für die Versorgung einer Industrienation ungeeignet sind. Das ist ein angesichts der riesigen nominellen Kapazität sehr ernüchterndes Ergebnis. Angesichts der Verteilung von etwa 25.000 Windenergieanlagen und noch viel mehr Solaranlagen über ganz Deutschland kann man auch die Behauptung, dass es hierdurch zu einer Verstetigung der Erzeugung käme, als eindeutig widerlegt betrachten.
Extreme Schwankungen
Ein weiterer Negativpunkt sind nicht nur die Schwankungen der „EE“-Leistungen an sich, sondern auch die geradezu extremen Geschwindigkeiten, mit der dies erfolgt. Besonders anschaulich erkennt man dies, wenn man sich das Geschehen am 6. und 7. Dezember in hoher zeitlicher Auflösung ansieht, Bild 4.
Bild 4. Am 6. und 7. Dezember brach die Gesamtleistung der Wind- und Solarproduktion innerhalb von 28 Stunden um 33,9 GW ein (Grafik: Autor)
Doch das ist nur ein Teil der Fakten, denn im gleichen Zeitraum zog auch noch der Strombedarf des Landes deutlich an und erreichte in der Spitze fast 90 GW. Noch bis zur Tagesmitte des 6.12. hatten jedoch die regelbaren Kraftwerke wegen des Vorrangs für die „EEG-Stotterstromlieferanten“ Wind und Sonne ihre Leistungsabgabe teils stark reduzieren müssen. Als dann am 6.12. sowohl Sonne als auch Wind keine Lust mehr hatten, mussten die in Betrieb befindlichen Einheiten einen regelrechten Alarmstart hinlegen und ihre Leistungsabgabe in nur 35 Stunden um 38.000 MW steigern, Bild 5.
Bild 5. Als am 6.12. sowohl Sonne als auch Wind keine Lust mehr hatten, mussten die regelbaren Kraftwerke ihre Leistungsabgabe in nur 35 Stunden um 270 % (!) auf 38.000 MW steigern,
Vergleicht man diese Zahl mit der Größenordnung üblicher Kohlekraftwerksblöcke von rund 1 GW, so mussten demnach über einen Zeitraum von 35 Stunden insgesamt 38 Kraftwerke von Stillstand auf Volllast hochgejagt werden. Das geht im Prinzip nur bei Gas- und Steinkohlekraftwerken. Schaut man sich die in Bild 5 farbig gekennzeichneten Anteile der verschiedenen Kraftwerkstypen an, so sieht man, dass es vor allem die heute so verächtlich gemachten Kohlekraftwerke waren, die zusammen mit den im Grundlastbetrieb laufenden Kernkraftwerken Deutschland vor einem Blackout gerettet haben. Alle anderen Kraftwerkstypen haben gar nicht die Kapazität, Energie in solchen Größenordnungen bereitzustellen.
Das Ganze hatte jedoch seinen Preis: Kein Kraftwerksbetreiber jagt gerne seine Anlagen derart rücksichtslos von ganz unten im Eilgang auf Volllast. Bei den riesigen, mehr als 10.000 t wiegenden Kesselanlagen, Leitungen und Ventilen kommt es dadurch zu erheblichen Schäden u.a. durch Wärmespannungen. Das muss natürlich dann auch bezahlt werden. Wie teuer der Spaß wirklich war, kann man aus zwei Zahlenangaben von Tennet ermessen: In einer am 19. November herausgegebenen Pressemitteilung wurden die Kosten zur Beherrschung der allein den „erneuerbaren“ zuzurechnenden Notmaßnahmen im Netzgebiet von Tennet noch auf knapp 500 Mio. € beziffert [TENN]. Nur wenige Wochen später war von 700 Mio. € die Rede [SPIE]. Ein rasanter Kostenanstieg, der sich in den kommenden Jahren noch erheblich steigern dürfte. Interessant ist hierbei übrigens auch die Aufschlüsselung der Kosten, die sich wie folgt darstellt: 225 Mio. € für das Hoch- bzw. Herunterfahren von Kraftwerken, 152 Mio. € für den Abruf der Netzreserve und 239 Mio. € für das Notabschalten von Windkraftanlagen. Im Vorjahr hatten die Vergleichszahlen noch bei 74, 92 resp. 128 Mio. € gelegen.
Das Problem der Kurzfrist-Gradienten
Neben der soeben beschriebenen Problematik längerfristiger starker Schwankungen speziell im Windenergie-Aufkommen gibt es noch ein weiteres, darunter versteckt liegendes Problem: Ständige starke kurzfristige Schwankungen, die erst bei feiner zeitlicherer Auflösung sichtbar werden. Leider stehen dem Autor lediglich Daten mit viertelstündlicher Auflösung (Bild 6) zur Verfügung, es gibt jedoch Hinweise, dass sich solche Schwankungen auch bis unterhalb des Minutenbereichs auswirken.
Bild 6. Die Auftragung der kurzfristigen Schwankungen des Aufkommens an Wind- und Solarstrom bei viertelstündlicher Auflösung zeigt ein ruheloses Hin und Her mit Amplituden bis zu mehr als 3.700 MW/h (Grafik: Autor)
Diese Schwankungen, die von der maximalen Amplitude her dem vollen Leistungsumfang von vier großen Kohlekraftwerken entsprechen, treten selbst bei schwächeren bis mittleren Windgeschwindigkeiten nahezu ununterbrochen auf und müssen daher ununterbrochen durch entsprechende Gegenmaßnahmen der Netzbetreiber ausgeglichen werden. Aus der Sicht eines Regelungstechnikers handelt es sich um eine ständige Quelle von Störimpulsen. Diese müssen zu Lasten und auf Kosten der andern Netzteilnehmer aufgefangen und ausgeglichen werden, denn die Energiebilanz im Netz muss im 10-Millisekunden-Takt stets ausgeglichen werden.
Zugleich ist diese Grafik eine weitere Widerlegung jener Ideologen, die trotz solcher längst vorhandener Gegenbeweise stur behaupten, Wind und Sonne taugten als Energielieferanten für eine moderne Stromversorgung. Im Gegenteil gilt: Solange die Anteile dieser Anlagentypen an der Gesamtversorgung unbedeutend waren, konnte deren Gezappel noch hingenommen werden, weil es im „Grundrauschen“ der übrigen Störimpulse mehr oder weniger folgenlos unterging. Jetzt, wo ihre Anteile die 20-%-Marke überschreiten, beginnen sich die nachteiligen Auswirkungen ernsthaft bemerkbar zu machen. Und es wird rasant schlimmer werden, weil mit Verschiebung der Technologieanteile nicht nur die Störungen zunehmen, sondern zugleich auch die „Ausgleichskapazitäten“ der vom Markt verdrängten regelbaren Kraftwerke drastisch reduziert werden.
Alptraum voraus!
Die jetzt beschriebene Situation wurde von Fachleuten schon seit Jahren vorausgesehen, und es gab entsprechende Warnungen zuhauf. Diese wurden lange nicht zur Kenntnis genommen. Dabei handelt es sich bei dem, was wir jetzt zu sehen bekommen, erst um die Spitze des Eisbergs, der vor dem Bug unseres „garantiert unsinkbaren“ Energiewende-Dampfers sichtbar geworden ist. Um seine wahren Dimensionen deutlicher erkennen zu können, machen wir eine Projektion in die Zukunft, genauer gesagt ins Jahr 2050, bis zu dem ja laut der aktuellen Planungen der EE-Anteil an der Stromerzeugung auf 80 % anwachsen soll. In einem kürzlich erschienenen Artikel wurde für diese Projektion ein Mengengerüst samt Verteilung auf die verschiedenen Technologien entwickelt [EIK2]. Dabei wurden auch der Strombedarf der von der Politik geforderten Umstellung des Autoverkehrs auf batteriebetriebene Fahrzeuge sowie der sich bereits abzeichnende Niedergang der Stromproduktion aus „Biogas“ sowie Müll berücksichtigt. Letztlich werden neben den 20 % konventioneller Kraftwerke vor allem die Windenergie sowie ein deutlich kleinerer Anteil Solarstrom das Geschehen bestimmen, während Wasser bei unter 3 % verharren dürfte. Nach Umrechnung mit den Nutzungsgraden ergeben sich dann folgende Kapazitäten: Wind rund 333 GW und Solar rund 52 GW. Damit hat man Umrechnungsfaktoren, mit deren Hilfe man den hypothetischen Dezember 2050 (mit angenommen identischem Wetterverlauf wie 2015) nachvollziehen kann, Bild 7.
Bild 7. Darstellung der Einspeisung von Wind-und Solarstrom in einem hypothetischen Dezember 2050 mit angenommen identischem Wetterverlauf wie im Dezember 2015 (Grafik: Autor)
Beim Vergleich der beiden Bilder fällt zunächst auf, dass der Anteil der Solarstromerzeugung erheblich geringer ist als 2015. Dies entspricht dem heute bereits zu beobachtenden Trend, weil Solarstrom von allen „erneuerbaren“ Technologien die mit Abstand unwirtschaftlichste ist. Das ist anscheinend jetzt auch der Politik klargeworden, weshalb die Förderung stark zurückgefahren wird.
Weitere Auffälligkeit ist das extrem hohe Niveau der Stromerzeugung an windreichen Tagen, das mit bis zu 245 GW weit über dem Tagesbedarf liegen dürfte. Damit sind je nach aktueller Netzlast Überschussleistungen von bis zu mehr als 200 GW vorprogrammiert. Für diese gibt es derzeit kein realistisches Speicherkonzept. Im Gegenteil, man findet seitens der „EE“-Lobbyisten abwiegelnde Aussagen wie die, dass man sich erst in etwa 20 Jahren ernsthaft um diese Thematik werde kümmern müssen [AGOR]. Dabei wird unter anderem ignoriert, dass für die Bewältigung solch gigantischer Leistungen auch entsprechende Leitungskapazitäten benötigt werden, egal wohin man mit dem Strom letztlich gehen wird. Man möge sich vor Augen halten, welche Probleme und welche Kosten allein ein einziges vergleichsweise kleines 4 GW-Leitungsprojekt wie SüdLink mit sich bringt. Wo, wie und mit welchem Aufwand sollen dann Leitungen mit einer Kapazität von mehr als 200 GW errichtet werden? Allein dieses Leitungsnetz könnte mit Zusatzkosten von rund einer halben Billion € zu Buche schlagen.
Die Kehrseite der Medaille ist der je nach Wetterlaune jederzeit mögliche Einbruch der „EE“-Leistung. Im vorliegenden Fall stünden am 7.12. lediglich noch 11.470 MW zur Verfügung. Je nach aktueller Netzlast käme es daher zu einem Defizit von bis zu mehr als 76 GW. Selbst bei der hohen Ausbaustufe des Jahres 2050 sind Wind und Strom offensichtlich ungeeignet zur Sicherung der Grundlast.
Ebenfalls ungeklärt ist auch die Frage, wo diese 76 GW Leistung denn herkommen sollen, wenn wir kaum noch über konventionelle Kraftwerke verfügen werden. Selbst wenn man über die rund 70 % Verluste bei Power-to-Gas hinwegsehen möchte: Wer soll denn die Investitionen in Errichtung und Unterhalt eines Parks moderner Gaskraftwerke mit einer solch hohen Kapazität, die eventuell nur für wenige Stunden im Jahr benötigt würden, finanzieren? Schließlich müssen solche Anlagen mit einer vierschichtigen Belegschaft rund um die Uhr bereitstehen. Und das sind nicht nur ein paar Portiers und Schalterumleger: Für den Betrieb solch komplexer Anlagen braucht es eine Vielzahl gut ausgebildeter und durch ständige Erfahrung trainierter Spezialisten.
Noch extremere Schwankungen…
Wie bereits weiter oben ausgeführt, stellten Schwankungen der Abgabeleistung von „EE“-Erzeugern die Netzbetreiber schon 2015 und insbesondere im Dezember vor erhebliche Herausforderungen, wodurch die entsprechenden Kosten auf insgesamt über 1 Mrd. € hochschossen. Probleme bereitete insbesondere der schnelle und steile Abfall in der Größenordnung von 1 GW/ h zwischen dem 6.12. und dem 7.12. Dies würde sich im fiktiven Dezember 2050 noch wesentlich gravierender darstellen, Bild 8.
Bild 8. In den 28 Stunden zwischen 12 Uhr am 6.12 und 16.00 Uhr am 7.12. 2050 würde die Leistungsabgabe von Wind- und Solarkraftwerken um mehr als 201 GW einbrechen (Grafik: Autor)
Im Prinzip würde nach dieser Projektion die Leistungsabgabe innerhalb von 28 h um mehr als 201 GW zurückgehen. Dies entspräche einer mittleren Änderungsgeschwindigkeit von rund 7,2 GW/ h bzw. der vollen Leistung von acht modernen Gas-und-Dampf-Turbinen des Typs „Irsching 5“ mit je 860 MW. Gasturbinen deswegen, weil auch bei „Power-to-gas“ die Rückumwandlung zu Strom ja durch Kraftwerke erfolgen muss. Als Wermutstropfen und Warnhinweis sollte allerdings die Tatsache dienen, dass das in Irsching installierte Kraftwerk wegen katastrophaler Unwirtschaftlichkeit zur Stilllegung angemeldet werden musste.
Daher stellt sich die Frage, woher all die benötigten Kraftwerke kommen sollen. Geht man von einer Netzlast von 106 GW und der „EE“-Minimalleistung von 11.500 MW am 7.12. aus, so müsste man 89 Kraftwerke dieses Typs innerhalb von 28 Stunden ans Netz bringen, damit die Lichter in Deutschland nicht ausgehen. Zu diesen Fragen gibt es seitens der Wind- und Solarlobby zwar wortreiche Beteuerungen, aber keine überzeugenden Antworten.
…und nicht mehr beherrschbare Kurzfrist-Gradienten
Was die bereits im Zusammenhang mit Bild 6 erläuterten Kurzfrist-Gradienten angeht, so würden diese im fiktiven Dezember 2050 bis zu -26.500 MW/h erreichen, Bild 9.
Bild 9. Die Auftragung der kurzfristigen Schwankungen des Aufkommens an Wind- und Solarstrom bei viertelstündlicher Auflösung zeigt ein ruheloses Hin und Her mit Amplituden bis zu mehr als -26.500 MW/h (Grafik: Autor)
Eine weitergehende Diskussion ist nach den bereits zu Bild 6 gegebenen Erläuterungen nicht mehr erforderlich. Mit den heute bekannten bzw. verfügbaren Technologien sind solche Schwankungen schlicht nicht beherrschbar, nicht zuletzt auch deshalb, weil die für ein eventuelles Auffangen erforderlichen Ressourcen durch die Vernichtung konventioneller Kraftwerkstechnologie immer weiter zurückgebaut werden.
Untaugliche Gegenrezepte
Natürlich stellt sich an diesem Punkt die Frage, wie es denn angesichts der jetzt „plötzlich“ auch für die Allgemeinheit sichtbar gewordenen werdenden Probleme weitergehen soll. Besonders unerfreulich ist ja, dass dieses Dilemma schon längst vorhersehbar war und es genug Warnungen gab. Jetzt ist der Salat auf dem Teller und den Verantwortlichen bei den Netzbetreibern fällt dazu als erstes die Forderung nach einem verstärkten Ausbau der Netze zur besseren Verteilung des Stroms aus „erneuerbaren“ Energien ein. Dabei ist dies alles andere als sinnvoll, denn es bedeutet nur, die von den Windquirlen ausgehenden Störimpulse großflächiger zu verteilen, ohne dass sie dadurch behoben würden. Das einzige Ergebnis wäre, dass man damit noch mehr Verbraucher mit immer massiveren Störungen „beglücken“ würde. Was man im Ausland davon hält, zeigt sich an den Sperrtrafos, die mittlerweile von Polen und Tschechien zur Abwehr deutschen Windstroms an den Grenzen aufgestellt werden.
Der Grund für die Vorschläge der Netzbetreiber ist allerdings leicht zu verstehen, wenn man ihr Geschäftsmodell berücksichtigt. Ihnen ist es egal, wo der Strom herkommt oder wo er hinfließt und was für Probleme es damit gibt. Sie verdienen nämlich an Problemen. Sie verdienen an neuen Leitungen, an den Durchleitungsgebühren und auch an der Behebung von Störungen, sie verdienen an allem. Die Aufwendungen, welche jetzt so lautstark beklagt werden, sind für sie „Wareneinkauf“, auf den sie ihren staatlich zugesicherten Profit oben draufschlagen dürfen. Wenn sie eine neue Leitung ziehen, so spielen Kosten oder die tatsächliche Auslastung keine wirkliche Rolle. Alle Aufwendungen müssen vom Verbraucher via Durchleitungsgebühr beglichen werden. Die Politik hat es geschafft, aus den früheren Verbundversorgern, die mit einem ganzheitlich optimierten Konzept agierten, ein chaotisches Mit- und Gegeneinander einzelner Akteure zu schaffen, die jeweils nur ihre eng begrenzten Partikularinteressen vertreten und denen alles, was links oder rechts davon passiert, völlig egal ist. Die Zeche zahlt wie immer der Verbraucher, und sie wächst immer schneller.
Während die Kanzlerin mit ihrer in den DDR-Jahren erworbenen Betonkopf-Mentalität stur an ihrem „Energiewende“-Kurs festhält, zeigen sich bei ihrem SPD-Koalitionspartner Anzeichen für erste Absetzbewegungen. Gabriel, der bereits vor einiger Zeit durch den Spruch auffiel, dass man uns im Ausland wegen der Energiewende „sowieso für bekloppt“ halte, scheint ebenso wie in der Flüchtlingsfrage die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und sprach in den letzten Tagen davon, die Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen. Womit im Prinzip das Ende der Wende eingeläutet würde.
Fred F. Mueller
Quellen
[AGEB] http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=139
[AGOR] http://tinyurl.com/jode6ds
[BDEW] http://tinyurl.com/jox5h7d
[BDPR] http://tinyurl.com/zc6cxu7
[EIKE] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/strom-und-co2-deutschland-im-treibsand-der-illusionen/
[EIK2] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/energiewende-plan-und-orientierungslos-im-nebel/
[LIMU] Limburg, M.; Mueller, F.F.: Strom ist nicht gleich Strom. Kap. 23, „Strompreise – dank EEG hinauf zu den Sternen“. ISBN 978-3-940431-54-7.
[NETR] http://www.netztransparenz.de/de/Redispatch.htm
[QUAS] http://www.volker-quaschning.de/datserv/windinst/index.php
[SPIE] http://tinyurl.com/hpyvnb9
[STILL] http://tinyurl.com/nddurkc Abgerufen am 30.12.2015
[TENN] http://tinyurl.com/hfvgbed
[VAFI] http://www.vafinans.se/ravaror/diagram/eex-strom-phelix-baseload-year-future/EURO
[VESI] http://tinyurl.com/zgn48e2
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr geehrter Herr Hartmann,
Bei dem Verständnis der Elektrischen Energieumwandlung über das Stromnetz vom „Erzeuger“ zum „Verbraucher“ sind die Unterschiede des Begriffes Leistung und Elektrische Arbeit von größter Wichtigkeit.
Es nutzt nichts eine Leistung zu versprechen, und im Nachhinein mit der Elektrischen Arbeit zu vergleichen, indem die Zeitkomponente herausgerechnet wird.
Im Beispiel:
Wenn 500 Megawatt für einen Zeitraum zwischen 10 Uhr und 11 Uhr versprochen werden,muss diese Leistung exakt in diesem Zeitraum bereit gestellt werden.
Mit einer Zuverlässigkeit von 99,999 %.
Und das an einem ganz bestimmten Einspeisepunkt.
Wenn dann als Antwort kommt, die 500 Megawattstunden sind bis am Abend erbracht worden,wurde die Zielvereinbarung nicht erfüllt.
Im täglichen Leben werden solche Ausreden als Kompromisse in allen Lebenslagen ausgesprochen, gedacht und akzeptiert.
In Bezug auf die Elektrische Energieumwandlung ist solches Handeln nicht möglich!!!
Im Europäischen Stromnetz werden zu jedem Zeitpunkt des Tages mindestens 250 000 Megawatt bei einer vereinbarten Netzfrequenz von 50 Hertz auf der Generatorseite gewandelt,
Da hängen alle Generatoren an einer „Welle“ obwohl Sie nicht mechanisch miteinander verbunden sind.
Da heißt das Motto:
Viele Hände machen schnell ein Ende.
Trittbrettfahrer haben hier eigentlich nichts verloren.
Und dieses Phänomen kann tagtäglich beobachtet werden.
Unterhaltsam beschrieb es Bertholt Brecht in „Der gute Mann von Secuan“
Mit herzlichem Glückauf
@ #66: Ferdinand Peters
Lieber Herr Peters,
vielen Dank für die wirklich interessanten Links, insbesondere den zu Jörn Loviscach. Da gibt es ja Unmengen sehr interessanter Vorlesungen auf Youtube. Damit werde ich noch einige Zeit beschäftigt sein!
Einen ersten Einstieg in die Materie fand ich vor gut 10 Jahren: Damals hatte man mir das Buch von Jürgen D. Pinske „Elektrische Energieerzeugung“ als Grundlage empfohlen. In diesem Buch wird auch die Windkraft angeschnitten (meine Ausgabe ist von Anfang der 90‘er). Da heißt es so schön, dass nur wenige Flächen an/in der Nordsee und in Höhenlagen dafür geeignet seien, da nur hier die entsprechende Windstärke herrscht. Glaubt man den Zahlen, die besagen, dass noch nicht einmal 1/5 der Nennleistung der gesamt installierten WKA-Leistung abgerufen werden kann, ist das mehr als nur ernüchternd. Technisch unvernünftiger geht ja wohl kaum noch und wir Bürger werden allenfalls „nachhaltig“ geschröpft. Es ist offenkundig, dass hier etwas total aus dem Ruder läuft – aber es erfolgt keine Korrektur seitens des Staates? Aber wie heißt es denn noch gleich bei Nietzsche: „Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: ›Ich, der Staat, bin das Volk!‹“
Mit besten Grüßen
@ # 65 Dr. Hader
Lieber Hr. Dr. Hader,
wieder mal der gosse Theoretiker ohne Praxisbezug? Der Netzeingriff selbst ist nicht die Ursache eines potenziellen Ausfalls, sondern er bereinigt eine Situation, die in den normalen Abläufen nicht vorhergesehen ist und nun durch Notmassnahmen abgewehrt werden muss, eben damit es nicht zu einem Ausfall kommt. Sie haben Ursache und Wirkung nicht auseinandergehalten.
Mfg
#63: Dieter Hartmann sagt:
Zitat: „[…] Ich befürchte auch, dass viele Versuche Primärenergie einzusparen, im Gegenteil enden. Das ist schade. Umso mehr ist es notwendig, dass seriös diskutiert wird und „Scharlatanie“ entlarvt wird.[…].“
Mit diesem Ansinnen sind Sie hier auf der richtigen Plattform.Aber machen Sie sich keine Illusionen.
Wenn man im „Eselsgalopp“ die Schlagwörter rund um die sogenannte Energiewende abarbeitet, hat man selber das Gefühl mal was losgelassen zu haben.
Dem Verständnis des Europäischen Stromnetzes kommt man als interessierter Einsteiger keine SCHRITT WEITER.
Da helfen nur detaillierte Informationen, die im Internet zu finden sind.
Schauen Sie sich diese beiden Quellen an, und melden Sich dann wieder.
http://tinyurl.com/zn9rbxt
Das ist eins von vielen Video-Vorlesungen des Jörn Loviscach
http://tinyurl.com/qadh2lc
Mit herzlichem Glückauf
#64: „Zwar mag die Zahl der Ausfälle so niedrig sein wie noch nie, aber schauen Sie in diesem Zusammenhang doch bitte auf die Grafik zur Zahl der Netzeingriffe in meinem Artikel. Diese ist innerhalb von 10 Jahren von 63 auf mehr als 6000 pro Jahr angestiegen, also um rund das 100fache. Und jedes derartige Ereignis ist ein Notfall, der das Potenzial für einen größeren Ausfall birgt.“
Sehr geehrter Herr Mueller, man kann die Statistiken auch auf eine andere Weise lesen. Die Anzahl der Netzeingriffe ist in den letzten 10 Jahren um das 100-fache gestiegen, die Ausfallzeiten sind in dieser Periode leicht gesunken. Ein Netzeingriff ist ein Vorgang, der mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit zu einem Netzausfall führt.
@ # 63 Dieter Hartmann
Lieber Hr. Hartmann
Zwar mag die Zahl der Ausfälle so niedrig sein wie noch nie, aber schauen Sie in diesem Zusammenhang doch bitte auf die Grafik zur Zahl der Netzeingriffe in meinem Artikel. Diese ist innerhalb von 10 Jahren von 63 auf mehr als 6000 pro Jahr angestiegen, also um rund das 100fache. Und jedes derartige Ereignis ist ein Notfall, der das Potenzial für einen größeren Ausfall birgt. Die VDE-Statistik besagt nur, wie gut die Jungs in den Leitwarten ihren Job erledigen, die Tendenz in der Zahl der Netzeingriffe beweist, dass sich die Statistik irgendwann einmal durchsetzen wird. Und dann möglicherweise gleich richtig und mit Karacho, denn wir reden hier nicht über Ortsnetze, sondern über Fernleitungen.
Den FAS-Artikel können sie ruhig in die Tonne treten, das ist Propaganda übelster Sorte. Da steht beispielsweise: „Der zweite Grund für die Sicherheit auf den Stromautobahnen liegt in den immer besser werdenden Prognosewerkzeugen. So ist es mittlerweile möglich, die Windstromerzeugung mit einem Tag Vorlauf auf eine Genauigkeit von zwei bis drei Prozent zu berechnen“
Das ist eine selten dreiste Lüge. Gehen Sie mal auf die EEX-Webseite, da findet man zum Thema Prognoseabweichungen ganz andere Zahlen. Darüber habe ich auch schon in dem Buch „Strom ist nicht gleich Strom“ Zahlen gebracht. Im gleichen Buch können Sie auch nachlesen, warum die WEA mehr fossile Energie schlucken, als sie zurückliefern. Stichwort EROEI.
Was die 39 % dänischen Windstrom in 2014 angeht: So etwas geht und kann selbst bei 90 % oder meinetwegen auch 99 % klappen, solange man als kleines Land große und leistungsfähige Nachbarn mit stabilen Netzen hat, die jegliche Schwankung durch dicke Leitungen ausgleichen. Dann braucht man noch nicht einmal eigene Notreserven bereitzuhalten. Mir war schon für 2012 aufgefallen, dass Dänemark einen extrem hohen Importanteil aufweist. Das Problem beginnt dann, wenn man das Gesamtsystem mit allen Teilnehmern betrachtet. Deutschland ist beispielsweise zu groß und hat viel zuwenig Leitungen, um sich in ähnlicher Weise von seinen Nachbarn aushalten zu lassen. Wir könnten das gar nicht. Wenn mit weiter fortschreitender Installation von Windquirlen auch das deutsche Netz instabil wird, könnte Dänemark sich plötzlich unversehens ohne Rückhalt wiederfinden und feststellen, dass es sein Netz gar nicht mehr selbst stabil halten kann. Und dann? Steht man ohne Pampers im kalten Wind!
Mfg
@ #56: Fred F. Mueller
Lieber Herr Mueller,
entschuldigen Sie meine späte Antwort.
Ich habe den Artikel „Wie kommt der Strom aus der Steckdose“, der in der FAS unter der Rubrik „Sonntagsingenieur“ (welch herrliche Wortschöpfung) erschien, im Internet (hier unter Beruf & Chance ?!) gefunden:
http://tinyurl.com/jdrg3ta
Dort heißt es, dass laut VDE die Anzahl und Dauer der Ausfälle noch nie so niedrig war wie heute!
Die Information zu Dänemark habe ich vom entsprechenden dänischen Ministerium, hier der Link für die Internetseite (in Dänisch):
http://tinyurl.com/h8gpr3l
Ich befürchte auch, dass viele Versuche Primärenergie einzusparen, im Gegenteil enden. Das ist schade. Umso mehr ist es notwendig, dass seriös diskutiert wird und „Scharlatanie“ entlarvt wird.
Mir fällt es schwer zu akzeptieren, dass die Windräder hier auf dem „Ländle“ alle mit fossiler Energie sozusagen „angetrieben“ werden, was Ihre Äußerungen suggerieren, so ich diese denn richtig deute.
Andererseits fällt mir da was ein: Als vor vielen Jahren Energiesparlampen auf den Markt kamen, habe ich damals einen kritischen Bericht von Jean Pütz dazu gesehen. Die Lebensdauer dieser Leuchtmittel waren bescheiden, so dass die Gesamtbilanz übel aussah: Kann man doch aus Glas, Metall und Wolframdraht eine Glühbirne mit vergleichsweise einfachen Materialien aufbauen, so fallen schon bei der Herstellung der Energiesparlampen üble Abfälle an und die verwendeten Materialien nebst Quecksilber hinterlassen einen faden Beigeschmack. Das diese, einmal defekt, fast alle im Hausmüll landen, macht mich glauben, die normale Glühbirne sieht nicht mal so alt aus. Aber jetzt haben wir ja LEDs.
Mein Sohn hat aktuell das Thema „Klimawandel“ in der Schule. Die Richtung im Lehrplan ist klar vorgegeben: Vom Menschen in Umlauf gebrachtes CO² ist die Ursache. Links und rechts davon gibt es nichts…
Danke Herr Heinzow. Aus Ihrem Munde ist das eine Auszeichnung. 🙂
#59: Fred F. Mueller sagt:
[. . . ] Mehr Elektronik und mehr Computer bieten nicht unbedingt mehr Nutzen, wie gerade heute der schreckliche Zugunfall in Bayern gezeigt hat. Die Strecke war mit den aktuell besten Sicherheitssystemen ausgestattet, trotzdem ist es passiert. [. . . ]
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So, der Unfall ist also wegen der Technik passiert? Da waren gestern als Sie den Kommentar geschrieben haben schon andere Informationen verfügbar.
@ #58 S. Hader
Der beste Nullsatz des Monats: „Es ist quasi ein neuer Handwerkskoffer und wie bei jedem Werkzeug kann man das zur Effizienzsteigerung nutzen oder Dinge verschlimmbessern.“
Sagte W. Ulbricht zu seinem Wirtschaftminister bei der Planung der Mauer:
„Statt zu schauen, welche Potentiale diese Werkzeuge uns bieten, schimpfen Sie nur, dass man damit mehr Strom verbrauchen wird.“
@ # 59 Dr. Hader
Lieber Hr. Dr. Hader,
Spielen Sie hier nicht den Naivling. Sie sind lange genug hier zugegen, um zu wissen, was der EROEI bedeutet. Wenn ich von der Energie, die ich aus 10 Tonnen Kohle gewinnen kann, nur 1/3 zurückerhalte, ist das eine Verschwendung fossiler Ressourcen.
Was Schimmel angeht, so reden Sie mal mit meinen Nachbarn, wenn Sie schon mir nicht glauben. Die ganze Häuserzeile (alles neuere Bauten mit vorschriftsmässiger Dämmung zwecks Energieeinsparung) hat Schimmelprobleme, weil die zu dichte Ausführung der Fenster den Luftaustausch behindert. Dagegen helfen nur Luftentfeuchter mit 250 W Leistung oder Klimaanlagen, die noch mehr Strom fressen.
Wenn Sie sagen, man müsse für den Boiler usw. halt keinen Strom nehmen, der aus fossiler Energie stammt, dann empfinde ich das als ziemlich arrogant-dümmlich. Sie kennen doch den Energiemix in Deutschland, der basiert nun mal nur zu 22 % auf Wind und Sonne.
Was Industrie 4.0 angeht, so reden Sie bitte nicht so geschwollen daher von wegen Handwerkskoffer etc. Die ganzen Elektroniken fressen jede Menge Strom, und zwar nicht nur vor Ort, sondern auch in den Server- und Backup-Systemen. Das sollten Sie doch wissen, Sie behaupten doch, sie verstünden etwas von IT.
„Technikfeindlichkeit“: Das sehen Sie durch Ihre eigene Brille. Bei Ihnen stelle ich eher blinde Technikgläubigkeit fest. Ich sehe nicht nur die Möglichkeiten, sondern eben auch die Grenzen heutiger Technologien. Mehr Elektronik und mehr Computer bieten nicht unbedingt mehr Nutzen, wie gerade heute der schreckliche Zugunfall in Bayern gezeigt hat. Die Strecke war mit den aktuell besten Sicherheitssystemen ausgestattet, trotzdem ist es passiert.
Was Sie nicht zu begreifen scheinen ist die Tatsache, dass mit jedem stromabhängigen System und Gagdet, das wir in Betrieb nehmen, auch die Abhängigkeit von einer ungestörten Stromversorgung zunimmt. Diese zunehmenden Risiken werden sich noch sehr negativ bemerkbar machen. Fragen Sie mal die Bauern in NRW, denen vor einigen Jahren im Winter der Strom für mehrere Tage wegblieb, weil Eis die Leitungen zerstörte, was auf den Höfen los war.
Mfg
#56: „Warum Sie der Meinung sind, dass EE funktioniert, sei längst bewiesen“, ist mir offen gestanden ein Rätsel. Beide Technologien verschwenden fossile Energie, weil sie nicht soviel zurück liefern, wie hineingesteckt werden muss (bitte den EROEI-Faktor und die Speicherproblematik mit einbeziehen).“
Sehr geehrter Herr Mueller, welchen Energieumwandlungsprozess kennen Sie, wo gleich viel oder gar mehr Energie zurück geliefert als hineingesteckt wird?
„Wo man früher in Häusern nur heizen musste, ist heute zusätzlich eine energieintensive Klimatisierung unumgänglich, weil der Schimmel sonst
überhandnehmen würde.“
Ich würde mal sagen, man wünscht sich in erster Linie eine Klimatisierung, weil man in den eigenen Räumen eine Wohlfühltemperatur haben möchte, sowohl an kalten Wintertagen wie auch an Hitzetagen. Vor 100 Jahren hat man damit gelebt, dass die Zimmer im Haus nachtsüber deutlich unter 20 Grad abkühlten, außer man hat ständig durchgeheizt. Ein höherer Lebenskomfort bedeutet erstmal einen höheren Energieverbrauch, wenn man an der Technik nichts grundlegend ändert. Die Schuld da jetzt unbedingt bei der Raumklimatisierung zu suchen, halte ich nicht für zielführend.
„Oel- und Gasheizungen sowie Warmwasserbereiter werden durch Wärmepumpen ersetzt. Die haben eine Lieferkennziffer von 2-3 und „verbrennen“ Strom, der mit einem Wirkungsgrad von ca. 35 % aus fossilen Brennstoffen erzeugt wurde. Wo ist da der Sinn, wo die Einsparung?“
Man muss keinen Strom nehmen, der von fossilen Brennstoffen erzeugt wurde.
„Heute redet alles von Industrie 4.0. Haben Sie eine Vorstellung, was das f
ür den Stromverbrauch in den Unternehmen bedeutet? Der wird lustig nach oben gehen, egal wie effizient die Motoren sind.“
Industrie 4.0 ist erst mal nur eine andere Organisation von Arbeitsabläufen. Ausgerichtet ist es auf eine verstärkt dezentrale Steuerung und Einbindung des Internets in diese Abläufe. Es ist quasi ein neuer Handwerkskoffer und wie bei jedem Werkzeug kann man das zur Effizienzsteigerung nutzen oder Dinge verschlimmbessern.
Insgesamt finde ich Ihre Äußerungen zur Raumklimatisierung, Wärmepumpen und Industrie 4.0 merkwürdig technikfeindlich. Statt zu schauen, welche Potentiale diese Werkzeuge uns bieten, schimpfen Sie nur, dass man damit mehr Strom verbrauchen wird. Diese Art der Technikphobie bin ich eher von hartgesottenen Ökos gewohnt.
@#55: Dieter Hartmann sagt:
„“…Das EE funktioniert, ist längst bewiesen…“
Bitte nicht immer dieselbe alte Leier!
Kennen Sie den Witz von dem Mann, der vom Hochhaus fiel und bei jeden Stockwerk sagte:
„Prima! Bis hierher ging´s gut!“
Die Netzbetreiber versuchen, mit immer mehr Redispatch-Maßnahmen das Netz stabil zu halten.
Dabei werden sie immer mehr zu Getriebenen; das Netz beherrschen sie schon lange nicht mehr – sie können nur noch reagieren.
Aber bis hierher ging´s ja gut!
@ # 55 Dieter Hartmann
Lieber Hr. Hartmann,
die F.A.S. kann schreiben was sie will, das ist für mich keine seriöse Quelle. Die Zahlen des Ministeriums sind da – zumindest in diesem Fall – schon eher verwendbar, und sie beziehen sich auf international ermittelte Vergleiche. Im Unterschied dazu führt die F.A.S. nur einen Vorjahresvergleich für Deutschland an.
Was Dänemark angeht, so findet sich in Wikipedia für 2012 folgende Angaben: Produktion 30.689 GWh, Import 5.214 GWh (17 %), Wind 30 % (Offshore + Onshore). Haben Sie für die von Ihnen angeführten 40 % eine Quelle?
Bezüglich der Schweiz verweise ich auf die Publikation des Ministeriums. Auf persönliche Eindrücke sollte man sich nicht verlassen.
Warum Sie der Meinung sind, dass EE funktioniert, sei längst bewiesen“, ist mir offen gestanden ein Rätsel. Beide Technologien verschwenden fossile Energie, weil sie nicht soviel zurück liefern, wie hineingesteckt werden muss (bitte den EROEI-Faktor und die Speicherproblematik mit einbeziehen). Es gibt entsprechende Artikel hier bei EIKE.
Was Energieeinsparung angeht, so sieht man schon heute, dass das Gegenteil der Fall sein wird. Man will in der Industrie fossile Brennstoffe abschaffen, deren Energieinhalt zu teils mehr als 60 % genutzt wird. Dafür muss umsomehr Strom verbraten werden. Wo man früher in Häusern nur heizen musste, ist heute zusätzlich eine energieintensive Klimatisierung unumgänglich, weil der Schimmel sonst überhandnehmen würde. Oel- und Gasheizungen sowie Warmwasserbereiter werden durch Wärmepumpen ersetzt. Die haben eine Lieferkennziffer von 2-3 und „verbrennen“ Strom, der mit einem Wirkungsgrad von ca. 35 % aus fossilen Brennstoffen erzeugt wurde. Wo ist da der Sinn, wo die Einsparung?
Heute redet alles von Industrie 4.0. Haben Sie eine Vorstellung, was das für den Stromverbrauch in den Unternehmen bedeutet? Der wird lustig nach oben gehen, egal wie effizient die Motoren sind.
Und warten Sie mal ab, wenn Mutti die Million E-Mobile bis 2020 in den Markt drückt. Wo soll der Strom dafür herkommen? Ein E-Mobil will pro Jahr mit 3000 kWh gefüttert werden!
Mfg
#51: Fred F. Mueller
Laut einem Bericht der F.A.S. vom 07.02.2016 sind die Stromausfallzeiten in Deutschland heute niedriger denn je zuvor, trotz der ständig zunehmenden Anteile aus Wind- und Solarstromanlagen. So konnten wohl im letzten Jahr die Ausfallszeiten weiter reduziert werden. Wie passt das mit Ihren Kassandrarufen zusammen?
Dänemark produziert rund 40% des eigenen Strombedarfs mit Windkraft. Bei den genannten Ausfallzeiten also auch ein kleines Indiz: es funktioniert.
Was die Schweiz anbelangt, bin ich ein klein wenig verwundert. Öfter mal gibt es dort Stromausfälle, so viele, dass sogar Maßnahmen ergriffen werden sollen, einfache Produktionsmaschinen am Laufen zu halten. Da es sich bei den mir bekannten Ausfällen i.d.R. um Wettereinflüsse (Gewitter) handelt, könnte man fast annehmen, dass diese ironischer Weise nicht eingerechnet werden.
Das EE funktioniert, ist längst bewiesen. Das es „schweineteuer“ ist im direkten Vergleich mit quasi allen etablierten Stromerzeugungsarten ist auch verständlich. Nichtsdestotrotz müssen Alternativen zur konventionellen Energieerzeugung über kurz oder lang doch gefunden werden, wollen wir nicht auf „Strom aus der Steckdose“ verzichten.
Was mich immer wieder erstaunt macht, ist, wie wenig versucht wird, Energie einzusparen. Das Potential ist immens. Nur lachen kann man jedoch darüber, wenn gerade im Stromsektor hier der Keil angesetzt wird. Der Anteil für die Stromerzeugung am Gesamtenergieverbrauch ist nicht so immens, trotzdem wird hier die Messlatte Stück für Stück höhergelegt. Nicht dass es schlecht ist, die Effizienz von z.B. Elektromotoren (z.B. IE2 für Elektromotoren wurde vor einem Jahr verpflichtend) zu verbessern – aber in Häusern und in den Autos werden nicht unerhebliche Mengen Primärenergie regelrecht vergeudet. Nur sehr zaghaft geht es hier voran. Aber im Strombereich bekommen wir die Glühbirnen verboten, kaufen teure LED-Lichter, die Staubsauger werden per Verordnung in ihrer Saugleistung kastriert etc. Was, bitteschön, ändert dadurch am Gesamtenergiebedarf? Das ist doch nur Kosmetik!
#50. S.Huber:
„Jeder Stromproduzent, auch EE-Erzeuger soll sein geschätztes Produktionsvolumen am Strommarkt anmelden und zum Marktpreis verkaufen. Produziert er zu wenig hat er auf seine Kosten für Ersatz zu sorgen (zukaufen) bei mehr Produktion als kalkuliert kann er seine Anlagen zurückfahren oder den Strom an der Börse zum aktuellen Preis verkaufen.“
Das ist ein wirtschaftlicher Ansatz, der aber nicht die Regelprobleme im Netz löst.
@ # 50 Dr. Hader,
Lieber Hr. Dr. Hader,
nichts für ungut, gern geschehen. Dänemark hat übrigens jede Menge freundliche Nachbarn mit stabilen und leistungsfähigen Netzen und Leitungen, die gerne mal aushelfen, wenn den dänischen Windquirlen mal wieder die Puste ausgeht, und die Schweiz hat ca. 60 % Wasserkraft (die installiert wurde, lange bevor die heutigen Grünen ihre Pampers füllten) und knapp 40 % Kernkraft. Das bisschen Solar- und Windenergie spielt dagegen kaum eine Rolle.
Mfg
@S.Huber,#50: „Natürlich wird der stabile Netzbetrieb in Deutschland durch technische Maßnahmen sichergestellt, alles eine Frage des Geldes.“
Yepp, und eine Frage, wie viel uns ein stabiles Stromnetz wert ist.
„Besonders fair würde ich es halten wenn die Verursacher der Maßnahmen für die Mehrkosten herangezogen werden und nicht noch zusätzlich fiktive Einspeiseerlöse erhalten würden.“
Okay, ich würde das auch fair finden. Nur wenn man gesellschaftliche Kosten auf die Verursacher umschlagen will, dann auch konsequent und in allen Bereichen! Der Abbau von fossilen Brennstoffen verursacht auch gesellschaftliche Kosten, die unvollständige Verbrennung verursacht Feinstaub und gesundheitsbelastende Gase. Die entstehenden Kosten tragen wir alle, nicht der Verursacher. Es entsteht nur dann eine Fairness, wenn wirklich alle Beteiligten auf dem Prüfstand stehen.
„Produziert er zu wenig hat er auf seine Kosten für Ersatz zu sorgen (zukaufen) bei mehr Produktion als kalkuliert kann er seine Anlagen zurückfahren oder den Strom an der Börse zum aktuellen Preis verkaufen.“
Das muss dann genauso für den Betreiber einer Großanlage zutreffen, dem schlagartig über 1.000 MW wegfallen. Er muss dann genauso für den Ersatz sorgen.
„Übrigens eine Wette: 2030 gibt es kein Einspeisegesetz mehr.“
Ich vermute auch, dass die meisten EE-Anlagen bis dahin zu Marktpreisen liefern können.
@Fred F.Mueller, mein Fehler, ich hätte schreiben müssen, dass wir MIT die geringsten Ausfallzeiten der Welt haben. Übrigens Dänemark und die Schweiz finde ich in Sachen Energiewende fortschrittlicher als Deutschland.
@ # 49 Dr. Hader,
Sehr geehrter Hr. Dr. Hader,
Sie behaupten, „dass wir die geringsten Ausfallzeiten weltweit haben“.
Schlecht recherchiert, Hr. Dr. Hader, Sie lassen nach. Auf der Homepage des Bundeministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi findet sich folgende Aussage: „Vergleichende Werte liegen für das Jahr 2013 vor…..(D 15 min 19 s)…in Dänemark und der Schweiz gingen die Lichter noch seltener aus als in Deutschland. Dort lagen die Werte bei 11 Minuten und 15 Sekunden beziehungsweise 15 Minuten.
Mfg
Natürlich wird der stabile Netzbetrieb in Deutschland durch technische Maßnahmen sichergestellt, alles eine Frage des Geldes. Besonders fair würde ich es halten wenn die Verursacher der Maßnahmen für die Mehrkosten herangezogen werden und nicht noch zusätzlich fiktive Einspeiseerlöse erhalten würden. Jeder Stromproduzent, auch EE-Erzeuger soll sein geschätztes Produktionsvolumen am Strommarkt anmelden und zum Marktpreis verkaufen. Produziert er zu wenig hat er auf seine Kosten für Ersatz zu sorgen (zukaufen) bei mehr Produktion als kalkuliert kann er seine Anlagen zurückfahren oder den Strom an der Börse zum aktuellen Preis verkaufen. Der Ausgleich durch das EEG entfällt. (Unternehmerrisiko) Ich denke die Stromversorgung in Deutschland wäre schnell wieder auch die Füße gestellt. Was die technische Regelbarkeit anbelangt, so können auch Windräder gedrosselt gefahren oder abgeregelt werden. Das gleiche gilt für PV-Anlagen. Was die Regelgeschwindigkeit anbelangt, so sind PV-Anlagen schneller als jede Turbine und jeder Generator.(Die frequenzabhängige Leistungsreduzierung wird jetzt schon praktiziert) Alles eine Frage des Geldes und der Politik. Übrigens eine Wette: 2030 gibt es kein Einspeisegesetz mehr. kauft UNIPER-Aktien
#48: „Unsinn! Ist eben nicht mehr beherrschbar!
Schauen Sie sich doch mal an, was täglich im Verbundnetz los ist!“
Sehr geehrter Herr Steger, vielleicht haben Sie einfach eine andere Verwendung für das Wort „beherrschbar“. Für mich ist eine Aufgabe beherrschbar, wenn Maßnahmen verfügbar sind und auch angewendet werden, die zu einer Lösung führen. Redispatch-Maßnahmen sind eine Maßnahme, die real angewendet werden und unser Stromnetz stabilisieren und dazu führen, dass wir die geringsten Ausfallzeiten weltweit haben.
„Auch Ihnen sollte klar sein, dass die von mir zitierten 3GW Reserve für das gesamte ENTSOE-Netz gelten (Portugal bis Türkei, Dänemark bis Sizilien), während die Ausfälle der EE-Erzeuger allein in D diesen Wert permanent überschreiten.“
Na wenn das so klar ist, dann dürfte es Ihnen sicher nicht schwer sein, eine Quelle zu finden, die genau ihre Aussage bestätigt.
@#44: S.Hader sagt:
„.. Die Verfügbarkeit eines Stromnetzes in Kombination aus konventionellen und alternativen Kraftwerken ist beherrschbar, wie auch die Gegenwart beweist…“
——————————————
Unsinn! Ist eben nicht mehr beherrschbar!
Schauen Sie sich doch mal an, was täglich im Verbundnetz los ist!
http://tinyurl.com/nj5uqcv
Immer öfter wird der Netzstatus auf „Gelb“ und manchmal sogar auf „Rot“ gesetzt und an die BNetzA gemeldet.
Unser Glück ist dass das Ausland einen steigenden Beitrag zur Netzstabilisierung in D leistet – aber die physikalische Grenze wird immer mehr ausgereizt und das Netz wird zunehmend auf Kante genäht betrieben.
Auch Ihnen sollte klar sein, dass die von mir zitierten 3GW Reserve für das gesamte ENTSOE-Netz gelten (Portugal bis Türkei, Dänemark bis Sizilien), während die Ausfälle der EE-Erzeuger allein in D diesen Wert permanent überschreiten.
Und damit beende ich meine offensichtlich fruchtlosen Nachhilfestunden für Sie.
#45 Herr Pesch
„Sie verstehen den Unterschied?“
Nein; der nicht, und ein paar andere auch nicht!
#45 Sehr geehrter Herr Pesch,
Ihre Bemühungen Herrn hader etwas zu erklären, sind vergeblich. Nicht weil Herr Hader Sie nicht versteht, er w i l l Sie nicht verstehen und da kann man nichts machen.
MfG
#44: S.Hader sagt:
am Freitag, 05.02.2016, 18:12
@Stefan Steger,#43: „Auch der -ungeplante- Ausfall konventioneller KW ist durch das ENTSOE-Netz abgedeckt“
Na sieh mal einer an. Ungeplante Kraftwerksausfälle sind also durch das gesamte Stromnetz abdeckbar. Ein stabiles Stromnetz ist also realisierbar, ohne das jedes einzelne Kraftwerk separat gepuffert werden muss, sondern weil das gesamte System stabilisierend eingreift. Dann finde ich es aber merkwürdig, dass das nicht für PV- und WK-Anlagen gelten soll.
########################################,
Wie oft denn noch….
Ein in der Leistungsabgabe systemimmanent stochastisch arbeitender Generator kann nicht verglichen werden mit einem regelbaren Kraftwerk! Ein regelbares Kraftwerk muss nur gegen Ausfall abgesichert werden, das WKA und PV Kollektiv hingegen muss gegen sein BETRIEBSVERHALTEN gepuffert werden! Ergebnis: im UCTE Verbundnetz, zur Zeit der thermischen Kraftwerke, genügte eine Reserve von 3000 MW; Aktuell benötigt alleine das tolle Deutsche EE-Stromnetz eine back-up Reserve praktisch in Höhe der Netzlast = 50 000 MW!! Sie verstehen den Unterschied?
@Stefan Steger,#43: „Auch der -ungeplante- Ausfall konventioneller KW ist durch das ENTSOE-Netz abgedeckt“
Na sieh mal einer an. Ungeplante Kraftwerksausfälle sind also durch das gesamte Stromnetz abdeckbar. Ein stabiles Stromnetz ist also realisierbar, ohne das jedes einzelne Kraftwerk separat gepuffert werden muss, sondern weil das gesamte System stabilisierend eingreift. Dann finde ich es aber merkwürdig, dass das nicht für PV- und WK-Anlagen gelten soll.
„Nur die unbrauchbare Verfügbarkeit der EE-Erzeuger und die gleichzeitigen 100%-igen Ausfälle bei Flaute und Dunkelheit sind das Problem.“
Und wieder fangen Sie an, mit unterschiedlicher Elle zu messen. 100%-ige Ausfälle haben sie auch bei konventionellen Kraftwerken. Ungeplant! Die Verfügbarkeit eines Stromnetzes in Kombination aus konventionellen und alternativen Kraftwerken ist beherrschbar, wie auch die Gegenwart beweist.
@#42, Herr Hader,
sagen Sie mal – kapieren Sie es wirklich nicht?
Oder ist Ihr Beitrag nur ein Karnevalsscherz?Revisionszeiten konventioneller KW sind -planbar-! Und werden logischerweise in die Zeiten geringer Nachfrage gelegt.
Auch der -ungeplante- Ausfall konventioneller KW ist durch das ENTSOE-Netz abgedeckt: So ist der gleichzeitige Ausfall zweier KW bis zu 3GW im System berücksichtigt. Die Verfügbarkeit konventioneller KW von ca.90% ist somit locker beherrschbar, wie auch die Vergangenheit beweist.
Nur die unbrauchbare Verfügbarkeit der EE-Erzeuger und die gleichzeitigen 100%-igen Ausfälle bei Flaute und Dunkelheit sind das Problem. Ist eigentlich Jedem klar – Ihnen dich hoffentlich auch?
@Chr.Janfeld, ich erwarte von Ihnen kein fertiges Konzept. Aber zumindest, dass Sie Ihre Forderung nach verlässlicher Stromerzeugung dann auch auf alle Kraftwerke übertragen. Sie fordern Speichergrößen für PV und WKA!? Okay. Aber wo sind die Pufferspeicher für ein konventionelles Kraftwerk der Größenordnung von 1.000 MW, wenn das in Revision geht oder kurzfristig ausfällt? Die technische Verfügbarkeit solcher Kraftwerke liegt nun mal nicht bei 100%, sondern wenn es gut kommt bei 95%, meist darunter.
@S.Hader , #40:
„Gut, Sie müssten jetzt nur noch sagen, wie man „verlässlich“ quantitativ ausdrückt. Was ist z.B. mit einer Anlage, die für 2 Wochen in Revision geht und nichts liefern kann? Oder wenn jemand mit einem Schlag 1.000 MW weniger liefert? Wie verrechnet man das dann?“
Bitte erwarten Sie von mir kein fertiges Konzept.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, daß man z.B. bei PV- oder WK-Anlagen die Vergütung von Vorhandensein und Größe eines Pufferspeichers abhängig macht.
also z.B.
€ 0,X/KWh bei 1x Tagesnennertrag Speichergröße
€ 0,Y/KWh bei 2x Tagesnennertrag Speichergröße
etc.
Wenn man dem Netzbetreiber dann noch die Möglichkeit gibt, bedarfsgerecht auf die Speicher zuzugreifen oder zumindest die Restkapazität abzufragen, wäre ja schon viel gewonnen.
Natürlich kann so eine Anlage auch mal ausfallen, aber eben nicht jeden Abend und bei jeder Windstille.
Einspeisespitzen dezentral zu glätten, scheint mir jedenfalls der richtige Ansatz zu sein.
@Chr.Janfeld , #38:
„Lieferanten, die aufgrund der Art ihrer Stromerzeugung oder wegen eigener Pufferung verläßlich einspeisen können, werden deutlich höher vergütet als Zappelstromlieferanten.“
Gut, Sie müssten jetzt nur noch sagen, wie man „verlässlich“ quantitativ ausdrückt. Was ist z.B. mit einer Anlage, die für 2 Wochen in Revision geht und nichts liefern kann? Oder wenn jemand mit einem Schlag 1.000 MW weniger liefert? Wie verrechnet man das dann?
Wir können ganz sicher sein ,daß Fr.Merkel und Hr.Gabriel wissen was sie tun bzw. geschehen lassen,denn von aktivem Handeln kann keine Rede sein.
Man sollte Fr.Merkel auch wirklich zuhören:
„Das ist nicht mehr mein Land“
„Wir haben kein Anrecht auf dauerhafte Demokratie“
„Ich habe keinen Einfluß auf das Geschehen“
Deutlicher kann sie sich kaum ausdrücken.Warum will niemand auf sie hören ?
Manchen Zeitgenossen kann man den harten Aufschlag nicht ersparen,erst dann werden sie das Problem erkennen.
Wieso kommt hier eigentlich niemand auf das Naheliegendste?
Die EE-Vergütung von der Volatilität der Einspeisung abhängig machen!
Lieferanten, die aufgrund der Art ihrer Stromerzeugung oder wegen eigener Pufferung verläßlich einspeisen können, werden deutlich höher vergütet als Zappelstromlieferanten.
Wenn das vernünftig berechnet wird, regelt der Markt den Rest.
@ # 36 Dr. Hader
Lieber Hr. Dr. Hader,
ich stelle fest, dass Sie dem Punkt „rasanter Anstieg der Netzgebühren wegen der Schwankungen der EE-Erzeuger“ – also dem eigentlichen Thema des Artikels – wieder einmal wortlos ausgewichen sind.
Thema Elektromobilität: Ihnen wurde bereits früher nachgewiesen, dass das Gerede von den E-Mobilen als Speicher Unsinn ist, weil nicht durchführbar. Dennoch halten Sie hier hartnäckig an diesem Prosumer-Gelaber fest, das lediglich eine Illusionsmache zur Ver…schung der Bevölkerung ist. Ich habe keine Lust mehr, Ihnen zum x-ten Mal Dinge zu erklären, die normale Zeitgenossen sofort verstehen.
Was die Kühlhäuser angeht, so ist der Unterschied zwischen Ihnen und mir folgender: Ich habe beruflich schon mit diesen Dingen zu tun gehabt, nicht nur mit Betreibern, sondern auch mit Leuten, die Kühlhäuser planen und realisieren. Gehen Sie davon aus, dass ich die Hintergründe solcher Texte wie dem auf der Webseite des Verbandes kenne und weiß, wie man solche Statements lesen und interpretieren muss. Bei Ihnen bin ich mir dagegen ziemlich sicher, dass Sie lediglich Textexegese ohne eigenen Bezug zu den dahinterstehenden Realitäten betreiben. Darin sind Sie recht geschickt. Erinnert mich an die Wortgewandtheit mancher Marxisten-Leninisten in der Studentenbewegung der 70er Jahre. Manche von denen haben es später sogar bis zum Ministerrang gebracht. Ihnen könnte noch eine glänzende Karriere bevorstehen
Thema freie Markwirtschaft: Wo habe ich eine „absolute freie Marktwirtschaft“ gefordert? Auch wieder so ein Diskussionstrick von Ihnen. Den ganzen Rest Ihrer Argumentation können Sie sich daher schenken.
Mfg
ich stelle fest, dass Sie dem Punkt „rasanter Anstieg der
das ganze Prosumer-Gelaber, mit dem wir hier seit einiger Zeit vollgesülzt werden, ist doch
Sehr geehrter Herr Mueller, es geht bei den Vorschlägen zur eMobilität nicht darum, dass jeder dazu verdonnert wird, die Batterie seines Fahrzeuges als Stromspeicher für das öffentliche Netz zur Verfügung zu stellen. Die Autobesitzer werden selbst darüber entscheiden, ob sie das tun wollen und ggf. einige Kosten einsparen können, wenn sie den Strom dann im Laufe des Tages abnehmen, wenn er günstig am Markt zu haben ist bzw. ihn teilweise wieder verkaufen, wenn man dafür einen guten Preis haben kann. Das ist dann die (ökonomische) Entscheidung der Autobesitzer. Also nochmal die Frage, wo existiert da eine Einschränkung der Mobilität, wenn man die Leute selbst entscheiden lässt, ob sie ein Auto mit Verbrennungsmotor oder elektrischen Antrieb kaufen und wie sie dann deren Akku nutzen?
Interessant ist wirklich, dass Sie die Aussagen der Kühlhausbetreiber äußerst selektiv lesen. Erst behaupten Sie, dass man aus deren Statements herauslesen könne, dass die Einbeziehung der Kühlhäuser in die Energiewende ein regelrechter Schlag in deren Gesicht sei. Wenn man aber auf Textstellen hinweist, wo die Betreiber explizit ihre Unterstützung in neue Konzepte zur Energiespeicherung zusagen, kommt von Ihnen ein, moment, moment, man müsse mit der Auslegung dieser Wort seeeeehr vorsichtig sein. Eine wirklich kreative Art der Textinterpretation, die Sie da pflegen. 🙂
„Ökologische Ideen müssen mit ökonomischen Realitäten vereinbar sein, um erfolgreich umgesetzt zu werden“
Da wird Ihnen wirklich niemand widersprechen.
„Soll heißen: Für ausreichend Geld machen wir alles, auch wenn es im Prinzip Unsinn ist.“
Ein schönes Beispiel Ihrer Kreativität.
„Sie waren doch damals froh, dem Zwangssystem der DDR zu entkommen und die Segnungen einer damals noch einigermaßen freien Marktwirtschaft genießen zu dürfen. Warum betätigen Sie sich hier so verbissen als Unterstützer einer Politik, die auf die Vernichtung dieser freien Marktwirtschaft hinausläuft?“
Man sollte sich doch vorher mal überlegen, ob eine absolut freie Marktwirtschaft überhaupt geeignet ist, um eine sichere, hochverfügbare und preiswerte Stromversorgung zu bekommen. Und wenn man feststellt, dass mit einer absolut freien Marktwirtschaft nicht realisierbar ist, dann kann man überlegen, welche Regulierungen und gesetzlichen Rahmen es braucht, um kombiniert mit der Marktwirtschaft ein vernünftiges System bekommt. Es schadet auch nicht, über den deutschen Tellerrand zu schauen und zu vergleichen, in welchen Staaten eine gute Umsetzung existiert.
Die Marktwirtschaft sehe ich als potentes System an, mit dem wir schon viele Versorgungsprobleme gelöst haben. Aber man sollte zum einen nicht den Fehler machen, das zu einem religiösen Dogma zu erheben und es braucht Regularien für einen freien Markt. Zudem sind alternative Ansätze geeigneter, um in bestimmten Bereichen vernünftige Lösungen hervorzubringen, siehe Wasserversorgung, die rein staatlich wunderbar funktioniert. Genau diese Wahlfreiheit für jedes Problem festlegen zu können, wie viel Marktwirtschaft wir tatsächlich wollen, ist für mich das Gegenteil eines Zwangssystems und von daher schützenswert.
zu # 33
Und ewig lockt der Nullsatz.
Nur Deppen und wahnsinnige produzieren mehr als sie absetzen können. Die „DDR“-Irren produzierten auch enorme Überschüsse: Mangel und Unfreiheit …
@ # 29 S. Hader,
Lieber Hr. Hader,
interessanterweise sind bei dieser Diskussion mit keinem Wort auf das eigentliche Thema des Artikels – den rasanten Anstieg der Regelkosten – eingegangen. Als ich vor dieser Entwicklung schon im März 2014 gewarnt hatte, haben Sie das vehement angezweifelt. Jetzt kommt von Ihnen diesbezüglich nur dröhnendes Schweigen.
In der gleichen Diskussion hat Ihnen Dr. W. Rasim vorgerechnet, dass man für die Deckung eines einzigen Tagesbedarfs bei Dunkelflaute die komplette Speicherkapazität von 80 Mio. BMW i3 benötigen würde. Sie müssten bei 14 Tagen Dunkelflaute also 28 Mal den gesamten Autobestand (40 Mio.) nur hierfür vorhalten Fahren könnte und dürfte in der Zeit niemand. Und jetzt kommen Sie mit unschuldigem Augenaufschlag daher und fragen „wo bitte laufen meine Vorschläge auf eine Einschränkung der Mobilität hinaus? Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen“.
Herr Hader, ich bin es, der Ihnen da nicht ganz folgen kann. Ich bin auch nicht mehr bereit, über diesen Punkt weiter mit Ihnen zu diskutieren.
Was den Verband der Kühlhausbetreiber angeht, so müssen Sie dies mit der gleichen Vorsicht interpretieren wie die ständige lautstarke Unterstützung der „Energiewende“ seitens der offiziellen Firmenpolitik von RWE, E.ON und Co. oder die Verbandspolitik des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. In solchen Verbänden gibt es nun mal stets auch Firmen, die glauben, sie könnten auf diese Art noch ein paar Subventionen abgreifen. Und schon muss der Verband ihren Vorstellungen in seiner „offiziellen“ Politik aus Proporzgründen Unterstützung leisten.
Verklausuliert kann man das auch aus der von mir zitierten Passage herauslesen: “Dabei steht aber fest: Ökologische Ideen müssen mit ökonomischen Realitäten vereinbar sein, um erfolgreich umgesetzt zu werden”.
Soll heißen: Für ausreichend Geld machen wir alles, auch wenn es im Prinzip Unsinn ist.
Firmen sind genauso käuflich wie einzelne Menschen. Was der Staat jedoch mit seinen inzwischen immer weiter gehenden Zwangseingriffen und Subventionen mit unserer Volkswirtschaft anrichtet, steht auf einem anderen Blatt. Sie waren doch damals froh, dem Zwangssystem der DDR zu entkommen und die Segnungen einer damals noch einigermaßen freien Marktwirtschaft genießen zu dürfen. Warum betätigen Sie sich hier so verbissen als Unterstützer einer Politik, die auf die Vernichtung dieser freien Marktwirtschaft hinausläuft? Diesbezüglich sind und bleiben Sie mir ein Rätsel.
Mfg
#32: „Wenn Sie schlecht durchdachte Vorschläge unterbreiten, die auf eine erhebliche Einschränkung des Automobils hinauslaufen, greifen Sie eine Lebensgrundlage grosser Teile der Bevölkerung an.“
Sehr geehrter Herr Mueller, wo bitte laufen meine Vorschläge auf eine Einschränkung der Mobilität hinaus? Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen.
Zum Thema Kühlhäuser. Derselbe Verband, den Sie zitieren hat auf seiner Homepage eine Rubrik „Kühlhäuser als Kältespeicher“. Dort wird in knappen Worten beschrieben, dass Kühlhäuser als thermische Energiespeicher nutzbar sind. Es heißt dort am Ende: „In ihren optimal Isolierten Kühlräumen bleibt diese Kälte langfristig gespeichert, bis dann wieder nachgekühlt werden muss. Diese Zeit ist für die Netze aber wichtig, weil das Kühlhaus so ggf. ein Strom-Überangebot aufnehmen konnte. Bislang wird dieses sinnvolle System erst vereinzelt umgesetzt. Der VDKL unterstützt diese Praxis und steht für Gespräche mit allen Beteiligten gerne zur Verfügung.“
Klingt für mich weniger nach einer ablehnenden Haltung der Kühlhausbetreiber gegenüber der Energiewende und Einbeziehung der Kühlhäuser. 🙂
@ # 29 S. Hader,
Lieber Hr. Hader,
sorry, wenn Sie über meine Ausdrucksweise betrübt sind, aber ich denke, Sie sind da ein wenig zu empfindlich. Und Sie scheinen sich nicht klar machen zu können, welche Auswirkungen die Aussagen, die Sie tätigen, für die Lebenswirklichkeit eines erheblichen Teils der Bevölkerung oder der Industrie – von der auch Sie leben – hätten, wenn man Ihren Vorstellungen folgen würde.
Das Auto und die damit verbundene Mobilität ist ein integraler Bestandteil unserer Zivilisation. Ohne Auto würde das private ebenso wie das berufliche Leben zusammenbrechen. Wenn Sie schlecht durchdachte Vorschläge unterbreiten, die auf eine erhebliche Einschränkung des Automobils hinauslaufen, greifen Sie eine Lebensgrundlage grosser Teile der Bevölkerung an. In solchen Fällen müssen Sie damit leben, dass man Sie auf die Konsequenzen hinweist. Ich will Ihnen kein Auto aufdrängen, Gott bewahre. Aber Sie scheinen mir aufgrund der Tatsache, dass Sie keines benötigen, der Meinung zu sein, dann könne man Massnahmen ergreifen, die andere in ihrer Mobilität drastisch einschränken würden. Ich weise Sie vor allem darauf hin, dass es ohne die vom Auto gewährleistete Mobilität halt nicht geht. Der Servicetechniker, der Kundenberater, der Sozialdienst, der Altenpfleger, der Handwerker, der Arzt, der Consulter, die Hebamme und unzählige weitere Berufe brauchen das Auto. Ohne dem bräche hier alles zusammen.
Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Dingen wie z.B. dem Betrieb von Kühlhäusern. Sie haben offensichtlich nie eines betreten oder sich mal mit den leitenden Mitarbeitern über deren Gegebenheiten, Sorgen und Nöte unterhalten.
Ich zitiere mal von der Homepage des Verbandes der Kühlhausbetreiber:
„Wer einem Kühlhaus-Betreiber sagt, er soll Energie sparen, rennt eine offene Tür ein. Die Kosten für Energie machen bis zu 25 % der gesamten Betriebskosten eines Kühlhauses aus und sind damit nach dem Personal der zweitgrößte Kostenfaktor!
Zum Energiesparen muss kein Kühlhaus aufgefordert werden, moderne Häuser arbeiten schon heute höchst effizient. Außerdem nutzen Kühlhäuser alle verfügbaren Stellschrauben, um den Stromverbrauch zu optimieren: Die Fahrweise der Kälteanlagen wird kontinuierlich angepasst und die Kälteanlagen werden – wenn unternehmensabhängig möglich – zeitweise ganz ausgeschaltet. Auch in anderen Bereichen, beispielsweise bei der Wahl der Kältemittel oder der Energie-Quelle orientiert sich die Branche zunehmen an ökologischen Standards. Dabei steht aber fest: Ökologische Ideen müssen mit ökonomischen Realitäten vereinbar sein, um erfolgreich umgesetzt zu werden”
Für die Verantwortlichen der Branche sind Vorschläge, wie Sie sie vorbringen, ein regelrechter Schlag ins Gesicht.
Auch haben Sie nicht verstanden, dass ein Kühlhaus im Unterschied zu einem Pumpspeicherkraftwerk ständig Energie verliert. Wenn Sie einen Pumpspeicher füllen und die Energie nicht abrufen, bleibt sie gespeichert. Der Wirkungsgrad bleibt bei den üblichen 75-80 %. Verluste durch Wartezeiten sind rein finanzieller Art. Wenn Sie dagegen ein Kühlhaus über Wochen zu kalt fahren, haben Sie ständige hohe Verluste, wohingegen der mögliche Energiepuffer geradezu lächerlich gering ist. Die Kühlhaus-Energiespeicherung ist schlichter Unsinn. Finanziell, aber auch energetisch gesehen.
Herr Hader, machen Sie sich doch bitte einmal klar, dass Sie sich mit Ihren Ideen und Vorschlägen nicht irgendwo im luftleeren Raum befinden. Sie nehmen damit Einfluss auf das konkrete berufliche Wohl und Wehe von Menschen. Diese Menschen werden darauf reagieren, und zwar wesentlich weniger freundlich, als ich es tue. Jemand muss Ihnen schliesslich sagen, dass Sie sich damit im Wolkenkuckucksheim befinden und davon schleunigst herunterkommen sollten. Seien Sie froh, dass ich es noch auf nette Art tue und mir die Mühe mache, Erklärungen zu liefern. Ich habe meine frühen Berufsjahre in der Schwerindustrie verbracht. Dort hätte man sich Ihnen und Ihren Vorschlägen gegenüber deutlich unfeiner ausgedrückt.
Mfg
Sofern mit „Kipppunkt“ #20 nicht dasselbe meint wie „Ausser Tritt geraten“ ist dieses noch sehr viel schlimmer, jedenfall benoetigt man gegen „Ausser Tritt geraten“ Regelleistung in Groesse eines Kraftwerk Leistung selbst, insbesondere fuer die Generatoren der Kohlekraftwerke, wogegen so ein kleiner einer WEA mal schnell halt abrauchen tut.
„Ausser Tritt geraten“ ist wenn da ein Generator nichtmehr synchron zur 50 Hz Wechselphase laeuft und seinen Strom sagen wir mal um 90 Grad zur Netzfrequenz verschoben einspeisen will, da bekommt man dann Probleme mit den gegenlauefigen Magnetfeldern, die unbedingt wieder anzuglelichen sind, dass dieser keinen mechanischen Schaden nimmt, er vom Netz zu nehmen ist, das Kraftwerk keinen Beitrag zur Stromversorgung liefern kann, bis er wieder synchron laeuft.
Und synchron zur Wechselphase haben alle Generatoren in einem Wechselstromnetz zu laufen um eben ordentlich Strom leistungsgericht liefern zu koennen.
Geht ja nicht bei soviel Windenergieanlagen, aus deren schon vom Propeller verursachten Drehzahlschwankungen des Generator. Haben die deshalb einen Wechselrichter, der den Strom nur gibt, wenn es mit der Phase vom Netz passt:
Zappelstrom eben?
So lange WEAs von Kohlekraftwerken angetriebn werden um der Kohlkraftwerke „ueberschuessigen“ Strom zu verklappen und die Betreiber sich das gut bezahlen lassen ist das fuer der WEA Betreiber doch ein gutes Geschaeft.
-ich kenne eine WEA(Windenergieanlage), die dreht, wenn sie eingeschaltet ist constant 16 Umdrehungen je Minute, egal ob Wind ist oder nicht. Hat sie Wind als Widerstand bekommt der Windmueller Geld fuer „gelieferte“ kWh-
Und bei eh gefuellten Pumpspeicherkraftwerke lassen sich die Windmuehlen eh besser den Verbrauchsspitzen anpassen, also an- un abschalten.
@Fred M.Mueller:
„danke für dieses Beispiel selektiver Wahrnehmung, das für Sie anscheinend typisch ist.“
Schade das Sie Ihre Antwort mit einem argumentum ad hominem beginnen.
„Habe ich noch richtig in Erinnerung, dass Sie kein Auto haben? Das können sich nämlich in unserer Zivilisation nur wenige Menschen erlauben. Von einer solch hohen Warte aus kann man sich trefflich über die „Possen des niederen Volkes“ lustig machen.“
Das sehe ich ehrlich gesagt anders. In der Region, in der ich lebe, ist kein Auto zu haben, kein wirkliches Handicap oder Luxus. Es ist sogar manchmal eine Erleichterung eine gut vernetzte öffentliche Mobilität vorzufinden. Und wo bitte mache ich mich über andere lustig? Ich habe auch noch nie einen Menschen zum Nichtautofahren überreden versucht, lustigerweise versuchten mir immer wieder Leute einzureden, ich brauche unbedingt ein Auto. Ob man sich nun ein Auto anschafft oder nicht, und wie viel man damit fährt, ist eine höchstpersönliche Angelegenheit, von daher finde ich es albern, wenn andere meinen, dass kommentieren zu müssen.
Nur verstehe ich ehrlich gesagt nicht, was Sie mir eigentlich mitteilen wollen. Ja, es gibt Menschen, die fahren dienstlich längere Strecken. Und? Habe ich das irgendwo bestritten oder steht das im Widerspruch zu anderen Aussagen?
„dann kommt mir ehrlich gesagt die Galle hoch. Früher gab es den schönen Begriff des Salonkommunisten.“
Ich weiß wirklich nicht, was sie haben. Vielleicht ein Kommunikationsproblem?
„Haben Sie nicht verstanden oder wollen Sie es nicht, dass der ganzjährige Betrieb eines Kühlhauses unterhalb des vorgeschriebenen Temperaturniveaus eine erhebliche Energieverschwendung darstellt?“
Ich habe sinngemäß geschrieben, wenn der Betreiber von der Idealtemperatur abweicht, dann bedeuten das ökonomische Mehrkosten für ihn. Das läuft auf das hinaus, was Sie sagten. Damit er es trotzdem macht, braucht es einen finanziellen Anreiz, die er für sein Lastenmanagement erhält.
„Wir sollen also viel Energie verschwenden, um ein wenig Energie zwischenspeichern zu können?“
Warum gibt es beispielsweise Pumpspeicherwerke? Da passiert im Prinzip dasselbe, man speichert Energie und verschwendet einen Teil davon (durch Verluste), um die Energie zu einem anderen Zeitpunkt wieder umzuwandeln.
„Sie mögen ja sehr viel intelligenter sein als ich, aber ich vermisse bei Ihnen doch ein wenig die Bodenhaftung, um nicht zu sagen den Realitätsbezug.“
Danke für das Kompliment, aber wer von uns beiden intelligenter ist, weiß ich wirklich nicht und interessiert mich auch nicht sonderlich. Ich bemerke nur eine wachsende persönliche Aufgeladenheit in Ihren Antworten. Ich fänds schade, weil ich nichts gegen Sie persönlich habe und mit einigen Klimaskeptikern im persönlichen Mailkontakt gut zurecht komme. Aber speziell meine Antworten scheinen ein rotes Tuch für Sie zu sein. Wie dem auch sei, ich werd’s überleben. 🙂
MfG
S.Hader
# 7 Fred H. Müller
„Wahrscheinlich wird es dann auch Flugzeuge geben, die rückwärts fliegen und dabei Sprit erzeugen.“ –
Ergänzung:
Die entgegenstehenden Naturgesetze werden mit einfacher Bundestags-Mehrheit – und erforderlichenfalls mit Zustimmung des Bundesrats – abgeändert.
Erdgas zur Stromerzeugung verbrennen – schlecht ? Methan mit Hilfe von Windenergie herstellen, und dann zur Stromerzeugung verbrennen – gut ?
tolle Logik
@ #25 G. Dehren
„Stellen wir dann ganz D mit Kühlhäusern voll?“
Wieso kühlen?
Man baue in die Fernwärmeleitungen mit Windmühlenstrom beheizte Heizstäbe ein, und schon ist das Problem gelöst. Und in jedes aus einen Duschboiler, der per Windstromfilter dann beheizt wird, wenn die lektronen der Windmühlen im Netz Schlange stehen müssen, so wie in der „DDR“.
Und wenn Sie das für Satire halten, sind Sie schief gewickelt, denn die rot-grüne Koalition in Hamburg plant das tatsächlich.
#22
Warum hat man gestern und heute nicht in den Kühlhäusern die Temperatur mit höherer Stromleistung runtergefahren?
Starker Wind in Norddeutschland, – alleine bei 50Hertz wurden an am Samstag und Sonntag Tagen im Schnitt 1 GW Windleistung abgeregelt, über je 24 Stunden. Zusätzlich noch mit einigen GW redispatcht.
Da die zugebaute WKA-Leistung jährlich um ein vielfaches höher ist als der sehr zögerliche Netzausbau, werden sich diese Probleme in den nächsten Jahren noch erhöhen.
Und da nur 4 GW Netz Nordsüdtrasse überhaupt geplant sind, im Gegensatz zu zusätzlichen 100 GW Wind, wird die ganze Chose im absoluten Chaos enden.
Stellen wir dann ganz D mit Kühlhäusern voll?
@ # 22 S. Hader,
Lieber Hr. Hader,
danke für dieses Beispiel selektiver Wahrnehmung, das für Sie anscheinend typisch ist.
Habe ich noch richtig in Erinnerung, dass Sie kein Auto haben? Das können sich nämlich in unserer Zivilisation nur wenige Menschen erlauben. Von einer solch hohen Warte aus kann man sich trefflich über die „Possen des niederen Volkes“ lustig machen.
Aber egal, ob das zutrifft: Nehmen Sie einfach mal zur Kenntnis, dass viele Menschen in Deutschland ihr Auto auch mal für längere Strecken benötigen. Nicht nur zum Vergnügen, sondern auch dienstlich. Ich habe als Vertriebsmitarbeiter eines Maschinenbauunternehmens jährlich bis zu 75.000 km abspulen dürfen. Andere Zeitgenossen müssen halt mal die Familie besuchen, die zufällig 550 km entfernt lebt (ich weiß, das ist eigentlich asozial, aber es soll noch immer solche Zeitgenossen geben). Und ich würde Sie gerne mal erleben, wenn Sie gezwungen wären, 600 Fahrtkilometer am Tag von Pampaort zu Pampaort mit „öffentlichen Verkehrsmitteln“ zurückzulegen. (Es würde sogar schon reichen zu versuchen, ca. 50 km Fahrtstrecke von Pusemuckel in Gelsenkirchen bis zu einem Vorort von Düsseldorf zurückzulegen. Wenn Sie dann nicht um 16.00 pünktlich Feierabend haben, sind 2,5 h Fahrtzeit schon ein recht ordentlicher Wert). Wenn Sie angesichts solcher Notwendigkeiten, die für Millionen Deutsche gelten, so rumschwafeln:
„Diese Zeit kann genutzt werden, um das Auto aufzuladen oder in zukünftigen Szenarien um gespeicherte Energie wieder umzuwandeln. Man wird mit der eMobilität nicht unser gesamtes Speicherproblem abdecken können, richtig. Aber es wird ein Teil der Lösung sein“
dann kommt mir ehrlich gesagt die Galle hoch. Früher gab es den schönen Begriff des Salonkommunisten.
Ähnlich unbedarft (ich bleibe bewusst noch höflich) äussern Sie sich zum Thema Kühlhäuser. Haben Sie nicht verstanden oder wollen Sie es nicht, dass der ganzjährige Betrieb eines Kühlhauses unterhalb des vorgeschriebenen Temperaturniveaus eine erhebliche Energieverschwendung darstellt? Wir sollen also viel Energie verschwenden, um ein wenig Energie zwischenspeichern zu können? So a la Geissens, „je mehr Energie wir verbrauchen, desto mehr Energie sparen wir“? Und Sie schlagen vor, ein solch krasses „klimapolitisches Fehlverhalten“ auch noch durch staatliche Subventionen zu fördern? Sie mögen ja sehr viel intelligenter sein als ich, aber ich vermisse bei Ihnen doch ein wenig die Bodenhaftung, um nicht zu sagen den Realitätsbezug.
Mfg
Sehr geehrter Herr Fred F. Mueller,
herzlichen Dank für den anschaulichen Artikel
zur Elektrizitätsversorgung in Deutschland und dem wichtigen Hinweis auf die Bedeutung der Phasen von Spannung und Stromstärke im Wechselstromnetz, deren Regelung durch „unkontrollierte“ Einspeisung ins Netz
problematischer wird, was sich auch auf das Verhältnis von Wirkleistung und Blindleistung auswirkt. Die EEG-Befürworter fordern daher ja auch das „Smart Grid“ also ein „intelligentes Netz“, welches die Regelung von alleine übernimmt. Was Ihnen Frau Hanna Thiele bestätigen wird, ist die Tatsache, dass auf einer Energiekonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer im Jahr 2011, Frau Angela Merkel sich wirklich begeistert vom „Smart Grid“ zeigte !
mit freundlichen Grüßen, Horst Denzer
@Fred F. Mueller, #20:
„Gehen Sie davon aus, dass 1/3 der E-Autos gerade geladen werden sollen, was 4 h dauert, und dass die Besitzer daneben stehen und von einem Bein aufs andere treten. Haben Sie auch nur eine näherungsweise Vorstellung davon, wie man dort auf die Mitteilung reagieren würde, dass es jetzt 2 h länger dauern wird? “
In der Regel steht ein Fahrzeug (egal ob elektrisch oder mit Verbrennungsmotor) 22-23 Stunden am Tag. Diese Zeit kann genutzt werden, um das Auto aufzuladen oder in zukünftigen Szenarien um gespeicherte Energie wieder umzuwandeln. Man wird mit der eMobilität nicht unser gesamtes Speicherproblem abdecken können, richtig. Aber es wird ein Teil der Lösung sein.
„Ein Kühlhaus hat als entscheidenden Kostenfaktor die Kosten für die Aufrechterhaltung des gesetzlich geforderten Temperaturniveaus. Je tiefer Sie die Temperatur absenken, desto höher sind die Verluste durch Wärmediffusion. Also „fährt“ man als Betreiber so dicht an dieser Grenze wie möglich. Und das heißt, man hat keine Reserven, weil sonst die Vorschriften verletzt und Foodwatch sofort TamTam machen würden.“
Sie sagen es schon selbst, die fehlenden Reserven kommen nicht aufgrund technischer Randbedingungen, sondern weil der Betreiber verständlicherweise sein Kühlproblem ökonomisch effizient lösen will. Also wird er seine Kühlhäuser gerade so entlang an der zulässigen Temperaturgrenze betreiben. Lastenmanagement bedeutet für den Betreiber erstmal Mehrkosten, weil er seinen Zyklus ändern muss. Punkt. Aber man kann einen Markt für Lastenmanagement schaffen, der diesem Besitzer auszahlt, wenn er bereit ist, zusätzlich verfügbaren Strom zu nutzen.
@ # 19 Hanna Thiele
Liebe Fr. Thiele,
danke für den Hinweis. Sie haben Recht, die deutschen Hochschulen haben heute fast schon flächendeckend die „Simuleritis“, oft sogar in galoppierender Form. Was man analytisch nicht hinbekommt, versucht man mit der numerischen Brechstange zu knacken, es mag Sinn machen oder nicht. Dazu kommt eine unglaubliche Computergläubigkeit bei der jungen Generation „Smartphone“. Keine Ahnung von den Gesetzmässigkeiten (und Tücken) der Messtechnik, aber man steht in Treue fest zur Unfehlbarkeit der Computer und der von diesen erzeugten bunten Grafiken.
Gerade VW sollte doch lieber sein Geld für die Simulation der Befindlichkeiten US-amerikanischer Umweltschutzbehörden und Sammelklagen-Anwälte ausgeben, da wäre der „return on Investment“ ungleich höher.
Mfg
@ # 18 Dieter Hartmann,
Lieber Hr. Hartmann,
mit Kipppunkt meine ich genau das, was der Begriff beinhaltet, nämlich das Überschreiten eines Grenzpunktes, ab dem das System aus dem Gleichgewicht gerät und „abstürzt“. Stellen Sie sich vor, Sie stehen oben an einer steilen Felswand und beugen sich immer weiter vor. Das geht lange Zeit gut. Solange halt, bis der Kipppunkt erreicht wird. Wenn Sie das überleben sollten, braucht Ihnen später niemand mehr die Bedeutung des Begriffs zu erläutern. Wenn Sie immer mehr regelbare Kraftwerke vom Netz nehmen und dafür Stotterstromerzeuger anschließen, werden Sie unweigerlich an einen solchen Kipppunkt kommen.
Was unser Netz angeht, so ist das ganz klar definiert: Wenn die Frequenzabweichungen aufgrund der Diskrepanz zwischen Energieeinspeisung und -verbrauch einen bestimmten Grenzwert überschreiten, bricht es zusammen. Und zwar blitzartig, im Zehntelsekundenbereich. Lesen Sie dazu beispielsweise das Kapitel „Blackout – Nacht über Europa“ in dem Buch „Strom ist nicht gleich Strom“ von M. Limburg und mir.
Windräder werden nicht zum Zweck der Leistungsregelung abgeschaltet. Das erfolgt nur, wenn die Leitungskapazitäten für den Abtransport des Stroms nicht ausreichen, und nicht, um das Netz zu stabilisieren.
Was Ihre Hoffnung angeht, dass „sich die vielen Berge und Täler ausgleichen“, so muss ich Sie enttäuschen. Wir haben hier ein chaotisches System. Da braucht nur etwas nicht vorhergesehenes passieren, und es kracht. Die Reserve ist 1 Einheit, deshalb spricht man vom N-1-Kriterium. Fallen dagegen zwei Einheiten gleichzeitig aus, was nach den Gesetzen der Statistik eben irgendwann eintritt, dann stehen Sie im kurzen Hemdchen da. Und das wird umso wahrscheinlicher, je mehr Störfaktoren und je weniger Ausgleichmöglichkeiten im Spiel sind.
Und fehlende Speichermöglichkeiten sind selbst mit dem smartesten Grid nicht zu ersetzen. Vergessen Sie die E-Autos. Nehmen Sie einen Taschenrechner. Nehmen Sie 20 kWh pro e-Auto. Nehmen Sie 40 Mio. E-Autos. Nehmen Sie einen Leistungseinbruch wie den, den ich in meinem Artikel beschrieben habe. Gehen Sie davon aus, dass 1/3 der E-Autos gerade geladen werden sollen, was 4 h dauert, und dass die Besitzer daneben stehen und von einem Bein aufs andere treten. Haben Sie auch nur eine näherungsweise Vorstellung davon, wie man dort auf die Mitteilung reagieren würde, dass es jetzt 2 h länger dauern wird?
Was das beliebte Märchen von den Kühlgeräten angeht: Informieren Sie sich doch bitte mal über die Gesetzmäßigkeiten. Ein Kühlhaus hat als entscheidenden Kostenfaktor die Kosten für die Aufrechterhaltung des gesetzlich geforderten Temperaturniveaus. Je tiefer Sie die Temperatur absenken, desto höher sind die Verluste durch Wärmediffusion. Also „fährt“ man als Betreiber so dicht an dieser Grenze wie möglich. Und das heißt, man hat keine Reserven, weil sonst die Vorschriften verletzt und Foodwatch sofort TamTam machen würden.
Das Märchen von den Kühlhäusern ist bei Grünen sehr beliebt, aber es bleibt ein Märchen, um nicht zu sagen eine Ver….sche. Bedenken Sie bitte: Sie müssten enorme Mengen Strom sinnlos verschwenden, um alle Kühlgeräte Deutschlands ständig z.B. auf 2 ° unter das erforderliche Temperaturniveau abzusenken und damit einen „Kältepuffer“ aufzubauen. Und das in einer Zeit, wo allen Unternehmen – und noch dazu auf ihre Kosten – Energiesheriffs auf den Hals gehetzt werden, um genau nachzuschauen, ob in den Frühstückspausen auch ja die LED-Beleuchtung abgeschaltet wird.
Gehen Sie davon aus, dass ALLES, was Ihnen zum Thema Smart Grid erzählt wird, von ähnlicher Qualität ist: Geschwafel von Ideologen, die keine Ahnung von Technik haben. Vom Kassieren aber sehr wohl, oder ist Ihnen nicht bekannt, dass die “smarten“ Zähler, die man den Haushalten inzwischen zwangsweise installiert, um 20 % teurer sind als die guten alten Ferraris-Drehzähler? Ohne jeden Nutzen für den Anwender, mit dem zusätzlichen Vorteil für den Staat, dass er jetzt jeden Haushalt fernüberwachen kann?
Mfg