Bild rechts: Während des Maunder Minimums war die Sonne nicht völlig frei von Flecken, wie die Graphik zeigt. Daten vom SIDC. Wird die globale Erwärmung infolge der gegenwärtig geringen Sonnenaktivität abgemildert?
Nun, der Grund dieser Ignoranz ist, dass alle Studien zur Sonnenphysik, die auch das Klima ansprechen, die gleiche Wortwahl aus genau dem gleichen Grund aufweisen. Als Beispiel sei hier eine Studie von Usoskin et al. genannt, in der es am Ende des Abstract heißt: „Obwohl die seltene Periode sehr hoher Sonnenfleckenzahlen darauf hindeuten könnte, dass die Sonne einen Beitrag zu der ungewöhnlichen Klimaänderung im 20. Jahrhundert geleistet haben könnte, zeigen wir, dass die solare Variabilität als dominante Ursache der starken Erwärmung während der letzten drei Jahrzehnte unwahrscheinlich ist“. Es ist, als ob man die Prawda in Sowjetzeiten liest. Man ignoriert die Parteilinie und liest zwischen den Worten.
Der Preis, den man für die Veröffentlichung von Studien zur Sonnenphysik zahlen muss, besteht in der Abschwörung jedweder Rolle der Sonne bzgl. des Klimas. Sonnenphysiker werden anfangen, dieses Diktum während der nächsten paar Jahre aufzugeben, und zwar in Verbindung mit dem scharfen Abwärtsknick der Temperatur, der bereits im Gange ist. Anderenfalls würden sie nämlich Gefahr laufen, ihren Ruf zu schädigen, wenn sie das Offensichtliche ignorieren. In der Zwischenzeit stehen sie stoisch vor der Demütigung, diesen Unsinn benennen zu müssen.
Was ist, wenn man ein normaler Klimawissenschaftler ist, der die gewöhnlichen Modellierungen vornimmt und so weiter, und man will die Botschaft hinsichtlich der Auswirkungen der kommenden Klima-Kaltphase unter das Volk bringen? Nun, das erfordert einige mentale Gymnastik. Aber sie wurde geleistet. Prof. John Kutzbach von der University of Wisconsin zeigt, wie es geht. Im CIA-Klimabericht aus dem Jahr 1974 wird eine starke Abkühlung und eine Rückkehr des Klimas zum neo-borealen Zeitalter (1600 bis 1850) vorhergesagt. In diesem Bericht wird Kutzbach auf Seite 24 erwähnt. Vierzig Jahre später arbeitet Kutzbach immer noch an der University of Wisconsin und warnt immer noch vor einer Abkühlung. Im Jahre 2010 war er Mitautor einer Studie, die die Auswirkungen eines Temperaturrückgangs von 3,1°C auf die Produktivität von Pflanzen untersuchte. Grundlage für die 3,1°C-Hypothese war das niedrige CO2-Niveau der Eiszeiten.
Die magischen Worte „Die Sonne kann die Erwärmung nicht verursacht haben” reichen für die Veröffentlichung der meisten Sonnenphysik-Studien aus. Andere müssen öffentlich widerrufen, falls sich ihre Ergebnisse als unbequem herausstellen. Beispiel: Im Jahre 2011 veröffentlichte Dr. Richard Altrock eine Studie, der zufolge basierend auf Beobachtungen der grünen koronalen Emissionen der Sonne der Zyklus 24 um 40% geringer war als das Mittel der vorangegangenen zwei Zyklen. Nach der Theorie von Friis-Christensen und Lassen hätte dies signifikante Auswirkungen auf das Klima. 2012 folgte eine weitere Studie, in der er sagte, dass einige Daten in der Studie 2011 übersehen worden waren und dass der Sonnenzyklus 24 wieder im Normalbereich angekommen war. Seitdem hat er dieses Diagramm nicht noch einmal veröffentlicht.
Soweit ich mich erinnere, waren die ersten Sonnenphysiker, die zeigten, dass wir uns auf dem Weg in ein Maunder-Minimum befinden, Schatten und Tobiska im Jahre 2003. Aus ihrem Abstract: „Das überraschende Ergebnis dieser Langfristprognosen ist eine rapide Abnahme der Sonnenaktivität, die mit dem Zyklus 24 beginnt. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten wir erleben, dass die Sonne in ein Minimum des „Maunder“-Typs eintritt – eine ausgedehnte Periode mit reduzierter Sonnenaktivität.
Danach haben andere mit eigenen Bemühungen versucht, den Verlauf der Sonnenaktivität zu entwirren und eine Vorhersage daraus abzuleiten, z. B. Steinhilber und Beer sowie aus den Baumringen Libby und Pandolfi sowie die finnischen Förster. Alle zeigen bzgl. der Temperatur nach unten, steil nach unten, verglichen mit heute. Zur Zeit des CIA-Klimaberichtes 1974 war die Erinnerung an die kalten Jahre zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch lebendig, und man war froh, dass die Menschheit sich in den siebziger Jahren in einer speziellen Zeit der Wärme und des Wohlstands befand. Jetzt, vierzig Jahre später, sind die kalten Jahre vor der gegenwärtigen Warmzeit nicht einmal mehr eine entfernte Erinnerung. Die meisten Leute halten dies für die neue Normalität.
Dikpati und Hathaway, beide von der NASA, gaben im Jahre 2006 eine Prognose der Amplitude des Sonnenzyklus’ 24 ab, und zwar mit 190 bzw. 170. Die Vorhersage von Schatten und Tobiska hinsichtlich eines Niveaus vom Maunder-Typ besteht weiter, der tatsächliche Verlauf entspricht bisher dieser Prognose und wird nicht herausgefordert. Jedermann ist gut beraten, entsprechend zu planen.
David Archibald, a Visiting Fellow at the Institute of World Politics in Washington, D.C., is the author of Twilight of Abundance (Regnery, 2014).
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/18/dial-m-for-maunder/#more-109451
Übersetzt von Chris Frey EIKE
3 Kommentare
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Zu # 2
“Das Arbeitsgebiet der Physik ist riesig geworden, manche sagen umfangreich. Je spezialisierter ein Fachgebiet wird, desto weniger wertvolle Menschen bleiben (automatisch) übrig, die sich damit intensiv befassen können. Diskussion und Kommunikation ist überlebenswichtig. Je grösser das Fachgebiet und je spezialisierter, desto häufiger und wahrscheinlicher die Fehler.“
Das muß nicht so sein!
Dass z.B. unsere liebe Sonne der Motor des irdischen Klimas ist, konnte bereits wohl seit Urzeiten jeder einigermaßen denkfähige Erdbewohner einsehen.
Relativ neu ist jedoch die Erkenntnis, dass dieser Motor nicht mit konstanter Leistung arbeitet und dass die von der Erde aus zu beobachten Sonnenflecken ein Indiz für die jeweilige Energieerzeugungsintensität = Leistung sind.
Je mehr Flecken desto mehr Energie strahlt dieser Stern namens Sonne in den Weltraum ab und desto mehr davon kommt auch auf unserem Planeten namens Erde an.
Warum sich jedoch diese Sonnenflecken in bestimmten mehr oder weniger regelmäßigen Zyklen zeigen, ist noch nicht geklärt.
Aber die Sonnenforscher arbeiten daran, obwohl wir Erdbewohner das Geschehen auf der Sonne ganz sicher nie werden beeinflussen können!
Bei der Sonnenforschung handelt es also um reine art pour l`art, ganz ähnlich wie die Suche nach Planeten, die irgendwo im Weltraum einen anderen Energie abstrahlenden Stern umrunden und Lebensbedingungen für andere intelligente Lebewesen bieten könnten.
Wären wir wirklich intelligente Lebewesen, dann würden wir derartige Forschungsaktivitäten unterlassen und das Geld sowie den Hirnschmalz, der dafür verbraten wird, besser in nützlichere bzw. in produktivere Aktivitäten investieren.
Columbus fand seinerzeit für seine Schiffsreise nach Indien, die ihn nach Amerika führte, auch nur deshalb königliche Sponsoren, weil die Türken den schnelleren Weg zu Schätzen im fernen Asien blockierten .
Was könnte man hier sagen wollen? Vielleicht aufzeigen, wie der Mensch arbeitet und welche Werkzeuge er benutzen will.
Man könnte die Dinge ein wenig relativieren. Bis heute hat es der Mensch nur in den Weltraum geschafft. Alles andere spielt sich in seinem Kopf ab. Das Gehirn ist weiterhin auf Platz 1, der komplexesten Strukturen, des dem gleichen wertvollen Menschen bekannten Teils des Universums. Seine Existenz dürfte es (im Grunde) niemals geben. Die Forscher forschen mehrheitlich nur so interessiert daran, damit die Mächtigen den wertvollen Menschen noch besser manipulieren können. Gemäß der scheidenden Präsidentin des DPG, Frau Stachel, sollen 95 Prozent des dem Menschen bekannten Universums noch unbekannt sein. Man lese und staune, wenn staunen noch möglich sein sollte.
Die Chancen jemals aus unserem Sonnensystem entkommen zu können, ist gleich Null. Von der Erde wollen wir nicht sprechen. Da haben sich ein paar freiwillige Menschen organisiert, die ein Experiment auf dem Mars planen wollen. Geld und so weiter wäre das geringere Übel, die kleinste Schwierigkeit, dies ist jedoch auch eine relative Aussage. Eventuell wird die Menschheit auf der Erde dann, mit einer lustigen Zeitverzögerung, per Videoübertragung das Sterben und Scheitern dieser nicht sehr gut durchdachten Idee sehen und machtlos zuschauen müssen.
Die Sonne spielte in vielen Kulturen des wertvollen Menschen eine wichtige Rolle, Mayas, Ägypter, um nur zwei zu nennen. Aber, was bedeutet das, letztendlich?
Daten und Interpretation müssen immer scharf getrennt werden. Dagegen verstossen immer wieder viele Gläubige der Kirche der Physik.
Niemand hat den Fachbereich Physik (jemals) gezwungen, seine eigenen, dem Gegenstand der Physik, auferlegten Grenzen zu verlassen. Das Theoriegebäude der Physik ist fehlerhaft und sinnlos. Und es hat riesige Schwächen.
Physik macht nur (!) auf der Erde und in seiner Umlaufbahn Sinn.
Das Arbeitsgebiet der Physik ist riesig geworden, manche sagen umfangreich. Je spezialisierter ein Fachgebiet wird, desto weniger wertvolle Menschen bleiben (automatisch) übrig, die sich damit intensiv befassen können. Diskussion und Kommunikation ist überlebenswichtig. Je grösser das Fachgebiet und je spezialisierter, desto häufiger und wahrscheinlicher die Fehler. Wer sich nicht glaubt, der möge Programmierer werden wollen. Dem wird dann hören und sehen vergehen. Dem Menschen wurde nur ein Gehirn und zwei Arme gegeben. Und dies ist nicht zufällig geschehen. Niemand hat jemals mit dem Zufall sprechen können, und dieser ward nie gesehen. Er ist ein dummes abergläubisches Märchen. Ein niedliches Konstrukt um Glaubenssprünge zu erklären. Ein billiger Trick. Es fällt nur derjenige darauf herein, der darauf hereinfallen will. Mit seriöser und sauberer und qualitativ hochwertiger Arbeit hat der Zufall absolut nichts zu tun. Jede seriöse Wissenschaft ekelt sich vor dem Zufall.
In diesem Bereich wird gelogen, dass sich die Balken biegen, vor Scham. Ja, Balken schämen sich noch. Da wird billiger Glaube als angeblich sicheres Wissen dem hart arbeitenden Menschen verkauft. Und das ist einfach zuviel des Bösen.
Einbahnstrassen sind gefährlich. Für jede (!) Denkschule. Die heutigen Hohepriester der Physik sagen nicht alles, und verschweigen wichtige Einzelheiten (Kleingedrucktes. Die Abneigung das Kleingedruckte sehr aufmerksam zu lesen ist in allen gesellschaftlichen Schichten sehr verbreitet, man hält es nicht für möglich, harte Fakten). Und dann wissen diese selbigen Hohepriester der Physik nicht alles, diese sind per Definition und Wesen niemals allwissend. Allein dieser Absatz, das Kleingedruckte im gültigen und sittlichen Vertrag, müsste genügen, so vieles zu relativieren. Aber, viele wollen unbedingt mit dem Kopf durch die Wand. Es tut weh.
Ich nehme den Einfluss der Sonne wohlwollend zur Kenntnis. Diese schwarze Kiste (black box) ist nicht mehr ganz so schwarz. Und mein erhabenes Theoriegebäude, welches nicht fromm ist, kann dies sehr gut erklären. Die Kirche der Physik jedoch ertrinkt in vielen vielen offenen Fragen die immer noch unbeantwortet sind. Ja ja. Da lacht der Hase und hoppelt davon, zu seiner Häsin. Und die Mechanik der Hasen spielt eine mehr als klare Sprache. Der Zufall ist längst tot, nur die Kirche der Physik hat davon noch nichts mitbekommen wollen. Es hat mit dem Willen zu tun, nur.
Mit sehr freundlichen Grüssen
P.S.: Seriöse Wissenschaft bedeutet streng und unbeugsam, Trennung, schärftens, von Daten und Interpretation. Wenn man dann natürlich nur immer eine (!) Art der Interpretation haben will, und aufbieten will, bitte schön. Der Mensch ist frei genau dies zu tun. Jedoch, die Wahrheit ist immer noch absolut und nicht korrupt. Max Planck war auch dadurch ein besonderer Physiker. Alle (!) Wege führen immer (noch) nach Rom. Anders kann es gar nicht sein. Die Gegner sind chancenlos. Man muss nur auf einen sehr guten Lehrer treffen wollen. In der Kathedrale des Wissens gibt es unzählige sehr gute Lehrer. Merkwürdig, dass da kaum einer mehr mit diesen wertvollen Menschen sprechen will. Merkwürdig? Nein, alles erklärbar.
„Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten wir erleben …“
Es gibt überhaupt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, daß man ([nicht-]lineare)Trends in die Zukunft verlängern kann (darf) (wenn man die verursachende Gesetzmäßigkeit nicht kennt) und dadurch eine zutreffende Prognose erhält.
Sowas ist Kaffeesatzleserei. Inwieweit die Prognosen eines Absinkens der solaren Fleckenaktivität auf der (teilweisen) Kenntnis der verursachenden Bedingungen beruht, ist im Artikel nicht angegeben. Was natürlich nicht heißt, daß die Prognosen unzutreffend sein müssen.
Die „Erfinder“ der Polarfronttheorie kannten ja auch nicht die gesamte Physik und Dynamik, die die Bildung von Tiefdrucksystemen ermöglicht. Und warum es beispielsweise sehr langanhaltende blockierende Hochdruckgebiete gibt, ist auch noch nicht vollständig bekannt. Vorhersagen können die meisten Meteorologen dieses Phänomen nicht, obwohl es für die regionalen Klimaanomalien verantwortlich ist. Wie war das noch mit Mojib Latif im Spiegel und den zukünftig ausbleibenden langanhaltenden und schneereichen Wintern?