Currys Artikel beginnt mit dem Zitat des folgenden hypothetischen Szenarios aus einem Artikel über Wissenschafts-Ethik:
„Man stelle sich das folgende Szenario vor. Eine Atmosphären-Wissenschaftlerin macht eine Entdeckung, die ein bestimmtes Modellergebnis hinsichtlich des Anstiegs des Meeresspiegels infolge der globalen Erwärmung in Frage stellt. Sie erwartet, dass ihre Entdeckung durch weitere Forschungen überarbeitet wird und dass sie am Ende die Mainstream-Ansicht nicht entkräften wird. In der Zwischenzeit möchte sie vermeiden, den Klimaskeptikern Munition zu liefern, also verschiebt sie die Veröffentlichung“.
Der Autor des Artikels zur Ethik der Wissenschaft tat seine erschreckende Meinung kund, was die Wissenschaftlerin tun sollte.
„Der gute Zweck, der vermutlich vieles in dieser Forschung motiviert, stellt den Forscher in eine besondere Position. Er erlaubt ihm, wesentliche Standards professionellen Verhaltens zu umgehen“, schrieb der Autor.
Die wirkliche Bombe steckte aber in Currys Artikel in Gestalt einer Erfahrung aus der realen Welt, der den Artikel über die Wissenschafts-Ethik noch sehr zahm aussehen lässt.
„Im vorigen Jahr ist mir ein einschlägiges Beispiel hiervon untergekommen“, schrieb Curry. „Einer meiner Kollegen dachte darüber nach, eine Studie zu veröffentlichen, die die Interpretation des IPCC hinsichtlich des zuvor aufgetretenen Stillstands von den vierziger bis zu den siebziger Jahren in Frage stellt. Mein Kollege sandte eine Powerpoint-Präsentation zu diesem Thema an drei Kollegen, von denen jeder ein hoch angesehener leitender Wissenschaftler ist und von denen keiner mit Beiträgen zur Klimaänderung hervor getreten ist (die Namen werden nicht genannt, um die Schuldigen/Unschuldigen zu schützen). Jeder dieser Wissenschaftler hat meinen Kollegen erheblich gedrängt, diese Studie NICHT zu veröffentlichen, weil sie lediglich Futter für die Skeptiker liefern würde“.
Die wissenschaftliche Methode verlangt von uns, unsere eigenen Theorien in Frage zu stellen und zu prüfen. Die wissenschaftliche Methode verlangt von uns, nicht nur unsere eigenen Theorien zu überprüfen, sondern auch andere zu ermutigen, unsere Theorien genauso auf den Prüfstand zu stellen. Stattdessen sorgen die Alarmisten der globalen Erwärmung dafür – selbst jene, die als „angesehen“ und „unparteiisch“ [„particularly vocal advocates“] beschrieben werden – dass wissenschaftliche Studien unterdrückt und Beweise versteckt werden, wenn diese in Konflikt mit den eigenen spekulativen Theorien stehen. Die Tatsache, dass alle drei „angesehenen“ und offenbar nicht-aktivistischen Wissenschaftler danach getrachtet haben, wissenschaftliche Beweise zu unterdrücken, ist eine besondere Verdammnis des alarmistischen Anliegens.
Jene Leute, die seriöser Wissenschaft nachgehen, respektieren und befürworten kritische Untersuchungen und die wissenschaftliche Methode. Jene Leute, die danach trachten, kritische Untersuchungen und wissenschaftliche Beweise zu unterdrücken, betreiben nichts weiter als echte Anti-Wissenschaft.
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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#2 Kleine Anmerkung: das K in PIK steht nicht für Klimaforschung. Damit wären die werten Kollegen wohl etwas überfordert. Mit Klimafolgenforschung einer Art permanenter Literaturrecherche und selektiver Veröffentlichung sieht das ganz anders aus.
Das Problem ist aus meiner Sicht die unsägliche Verquickung von Wissenschaft und Politik.
Zu viele Forschung lebt von staatlicher Alimentation. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Das sieht man beim Potsdamer Klimaforschungsinstitut ja gang besonders. So hat sich ein ganzer Zweig von staatlichen Kostgängern in der Wissenschaft herausgebildet, die von staatlichen Aufträgen leben und natürlich schon aufgrund des Selbsterhaltungstriebs alles vermeiden werden, was den Geldfluss stören könnte.
Würde es sich um Medien handeln, wäre der Aufschrei groß. Dann würde man von staatlichen oder staatlich gelenkten Medien sprechen und den Publikationen nur eine untergeordnete Glaubwürdigkeit zubilligen.
Bei Forschern ist es leider weitestgehend akzeptiert, dass der Staat Forscher bezahlt. Angeblich soll dies – im Gegensatz zu privater Finanzierung – deren Unabhängigkeit sichern. Ein Widerspruch in sich, den leider viele offenbar nicht wahrnehmen oder geflissentlich ignorieren.
Dabei würde eine private Finanzierung von Forschung (die es ja gibt, die aber eine untergeordnete Rolle spielt) zu einem Wettbewerb innerhalb der Forschergemeinde führen. Schließlich hat ja kein Unternehmen oder kein Finanzierer irgend ein Monopol.
Aber welcher Forscher gibt schon freiwillig seine staatlichen Pfründe auf? Kaum einer. Und das Ergebnis sieht man dann.
Aus ethischer und Methodensicht heraus sicher interessant und eine Bemerkung wert, jedoch so unbestimmt, dass man schon von Substanzlosigkeit sprechen kann. Weder wurde transparent gemacht, um welche Studie oder Inhalte es konkret ging, noch wurden die Methoden, mit denen ‚gedrängt‘ wurde, näher erläutert. Etwas mehr Seriösität würde weder James Taylor noch den anderen Beteiligten schaden.