Hat hier schon jemand schlechte Erfahrungen mit Radioaktivität gemacht? Nein, aber man glaubt den Angstmachern. Stellen wir uns eine typische Strahlengläubige vor: Grün, geschieden, mit Bindestrichnamen. Am 15. April 2011 las sie beim Frühstück auf der Titelseite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: „Caesium-Alarm im Atomlager Asse. In 750 m Tiefe seien bei Proben 240.000 Becquerel des radioaktiven Isotops Caesium 137 festgestellt worden.“ Sie ist entsetzt. Zwar ist die Asse weit weg, und dann befindet sich dies schreckliche Caesium immerhin 750 m unter der Erde, aber wie schlimm es trotzdem ist, erkannte sie daran, dass es die Zeitung auf der ersten Seite brachte. Offenbar war das Caesium nicht mehr in den Fässern, sondern lief frei im Bergwerk herum. Wer damit nun in Berührung kam! Dass es sie selbst nicht betraf, konnte sie nicht beruhigen, denn ihr stand Schlimmeres bevor.
Im Gegensatz zu vielen Strahlengläubigen, welche von der Arbeit anderer leben, ging unsere Gläubige noch einer ordentlichen Tätigkeit nach, und sie musste zum Arbeitsplatz mit der Straßenbahn fahren. Da war es morgens immer sehr voll, einen Sitzplatz bekam sie fast nie, sondern stand im Körperkontakt mit anderen Menschen. Nun ist jeder von Natur aus eine Strahlenquelle von etwa 8.000 Becquerel. Die Aktivität des Caesiums von 240.000 Becquerel entspricht also derjenigen von 30 Menschen, und in der Bahn waren noch viel mehr Leute!
Dieser Transport von radioaktivem Material, d.h. der Straßenbahnwagen, enthielt beinahe eine Million Becquerel an Radioaktivität allein durch die Fahrgäste. Das Konstruktionsmaterial ist auch nicht ohne! Ein Becquerel bedeutet, dass sich pro Sekunde ein Atom umwandelt und dabei mindestens ein Alpha-, Beta- oder Gammateilchen in die Gegend schießt. Der Mensch enthält ungefähr
Kalium 40 4.400 Becquerel
Kohlenstoff 14 3.100 Becquerel
Rubidium 87 600 Becquerel
Blei 210 15 Becquerel
Dazu kommen noch Thorium, Radium, Polonium und Uran, jeweils nur wenige Becquerel, aber als Alphastrahler besonders gefährlich.
Unserer Gläubigen wurde ganz schlecht, als sie an all diese Isotope auch in ihrem eigenen Körper dachte. Aber dagegen lässt sich nichts machen, außer abnehmen: Mit der Körpermasse wird auch die Radioaktivität geringer. Da das nun alles so schlimm ist, sagte sie sich, darf aber kein Becquerel dazukommen. Ihre Kollegen forderte sie auf, stets Abstand zu halten.
Ihr graute schon vor der Rückfahrt. Eins nahm sie sich fest vor: Den Körperkontakt mit ihrem Lebensabschnittspartner hatte sie bisher als angenehm empfunden. Aber dabei immer gegen die Strahlenangst ankämpfen? Nein, der LAP musste weg.
Nun ist unsere eigene Radioaktivität nicht einmal das Schlimmste, was uns die Natur zumutet. Aus dem Weltraum und vor allem aus dem Erdboden kommt mehr Strahlung. Diese Umgebungsstrahlung ist unterschiedlich. Im Bayrischen Wald ist die Strahlenintensität überall mindestens doppelt so hoch wie im Flachland. Die Strahlengläubigen halten das für sehr gefährlich. So schreibt ein Umweltinstitut München e.V.:
„Verursacht auch die natürliche Hintergrundstrahlung Gesundheitsschäden?
Ja. Die allgemeine Krebsrate (Mortalität) korreliert in Bayern hochsignifikant mit der Hintergrundstrahlung. Aus den Zahlen geht hervor, dass etwa 10 % der spontan auftretenden Krebsfälle durch die Hintergrundstrahlung bedingt sind.
Aber auch die Säuglingssterblichkeit ist in Bayern mit erhöhter Hintergrundstrahlung signifikant gegenüber der im restlichen Bayern erhöht.“
Stellen wir uns einmal Eltern vor, die im Bayrischen Wald leben und dies glauben. Sie trifft das Unglück, das ihr Kind im ersten Lebensjahr stirbt. Dann können sie sich selbst die Schuld am Tod ihres Kindes geben, sie hätten rechtzeitig wegziehen müssen. Bei nur 50 % mehr Strahlung, d.h. einem Millisievert pro Jahr, steigt angeblich die Säuglingssterblichkeit um 21 %. Wenn ein Kind stirbt, fragen sich die Eltern immer: „Sind wir schuld, hätten wir es verhindern können?“ In einem Fall von 5 ist das so, sagt der ehemalige Mitarbeiter dieses Instituts, Herr Dr. Alfred Körblein. Wer seine Familienplanung noch nicht abgeschlossen hat, sollte also wirklich vor der Wahl des Wohnortes beim Bundesamt für Strahlenschutz anfragen, alles andere wäre verantwortungslos, oder?
Allerdings: Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. An manchen Orten der Welt ist die Umgebungsstrahlung zehnfach höher. Seriöse Untersuchungen finden dort keine höhere Kindersterblichkeit und keine Erhöhung der Krebsraten.
Zurück zum „Umweltinstitut e.V.“ Verantwortlich für solche Aussagen über die Bösartigkeit der Natur ist auch der Vorstand des Umweltinstituts, Herr Maximilian Demmel, Dipl.-Kfm., Ing.(grad), und speziell Frau Christina Hacker, zuständig für den Bereich Radioaktivität. Sie hat Amerikanistik, Soziologie und Philosophie studiert. Naturwissenschaften und Mathe waren wohl schon in der Schule nicht ihr Ding.
Es ist überhaupt erstaunlich, was für Leute sich mit Radioaktivität und Strahlenwirkung befassen, z.B. Herr Dr. Thomas Huk, Privatdozent im Institut für Sozialwissenschaften der TU Braunschweig. Er ist 1. Vorsitzender einer gegen ungefähr alles gerichteten Bürgerinitiative, die sich mit „BISS“ abkürzt. Laut Braunschweiger Zeitung vom 03.08.2012 sagte er: „Es ist allgemein anerkannt, dass es keine Schwellenwerte gibt, unterhalb derer radioaktive Strahlung harmlos ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) schätzt die Zahl der jährlichen Todesfälle durch dieses Radon in Deutschland auf 1.900.
Wirkliche Kenntnisse erwirbt man nur durch eigene Tätigkeit. Aber wer lesen kann und das auch tut, gewinnt doch einen Überblick. Leider ist Herr Huk noch nicht dazu gekommen. Allgemein anerkannt? Zu der Wirkung niedriger Strahlendosen gibt es eine umfangreiche Literatur mit großer Bandbreite. Hunderte von Arbeiten befassen sich mit möglichen positiven Wirkungen niedriger Strahlendosen. Die Arbeit von Prof. Feinendegen ist für Herrn Huk wohl zu wissenschaftlich, aber für Laien gut geeignet ist das Buch des Amerikaners Ed Hiserod: Underexposed. What if radiation is actually good for you? Man muss die Schlussfolgerungen des Autors nicht übernehmen und auch nicht alle seine statistischen Daten glauben, aber: Die positive Strahlenwirkung kleiner Dosen ist eine Möglichkeit, die nicht im Widerspruch mit den Ergebnissen von nunmehr 100 Jahren strahlenbiologischer Forschung steht.
Von der positiven Wirkung kleiner Strahlendosen ist man in den 8 deutschen Radon-Heilbädern überzeugt, und auch im österreichischen Bad Gastein. Dort fahren Patienten in einen „Heilstollen“. Die Luft darin enthält Radon, etwa 50.000 Becquerel pro m³. Das BfS meint, Wohnungen mit mehr als 100 Bq müsste man sanieren. Gastein behauptet Heilerfolge von 90 %. Sind das nun Erfolge für vielleicht ein paar Jahre, und anschließend bekommt dann jeder seinen Lungenkrebs? Das wäre aufgefallen.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich propagiere gar nicht die positive Strahlenwirkung. Aber aufgrund jahrzehntelanger Berufstätigkeit im Strahlenfach kenne ich den ganzen Bereich und kann sagen: „Allgemein anerkannt“ ist falsch. Herr Huk stützt sich auf das andere Extrem, wo über Strahlenwirkungen schlicht gelogen wird. Es gibt eben die Protestindustrie, welche davon lebt, den Menschen Angst zu machen.
Nun zu „Schwellenwerten.“ Steht nach einem Gewitter die Terrasse 2 cm hoch unter Wasser, die Türschwelle ist aber 3 cm hoch, dann läuft auch bei offener Tür kein Wasser in den Wohnraum. Benutzt man das Wort „Schwelle“ für Schadstoffe, dann lässt sich diese Schwelle nicht nachmessen, man erkennt sie an den Wirkungen. Keine Wirkung bedeutet, die Dosis hat die Schwelle nicht überschritten. Unter 100 Millisievert hat noch niemand ehrlich biologische Strahlenwirkungen nachweisen können. Wenn das keine Schwelle ist, was sonst?
Die Radon-Toten hat das BfS vermutlich nach der LNT-Hypothese (linear no threshold) berechnet. LNT geht so: Verliert jemand 5 l Blut, ist er tot. Verliert er ein Tausendstel, also 5 ml, dann macht das nichts. Kleine Beeinträchtigungen heilen vollständig. So kann man sich das auch bei kleinen Strahlenwirkungen vorstellen. Auch DNA-Schäden repariert die Zelle. Aber nun LNT: Wenn 1.000 Menschen je 5 ml Blut verlieren, so sind das zusammen wieder 5 l, also gibt es auch genau einen Toten. So unwahrscheinlich das klingt, nehmen wir trotzdem an, bei Strahlen wären Wirkungen auch bei kleinsten Dosen denkbar. Aber genau ein Fall, mit dem man real rechnen kann? Das ist nun wirklich unseriös.
Gefährlich ist für den Strahlengläubigen schon die natürliche Welt, und da erzeugt der Mensch noch künstliche Strahlung! Wer ein ganzes Jahr, 24 Stunden pro Tag und 365 Tage im Jahr, am Zaun des Zwischenlagers Gorleben herumsteht, bekommt eine Dosis von maximal 0,3 Millisievert ab, mehr ist nicht erlaubt. Das ist etwa die Dosis, welcher man durch die Radioaktivität des eigenen Körpers ausgesetzt ist. Schreckliche Sache: Greenpeace behauptet gefunden zu haben, es sind 0,305 Millisievert (HAZ 27.10.2011). Wer sich mit Strahlenmessungen auskennt, kann über die dritte Stelle hinter dem Komma nur lachen, so genau bekommt das keiner hin. In den umliegenden Dörfern kommt gar nichts mehr an, nicht einmal Greenpeace behauptet etwas anderes.
Aber da trat Herr Dr. Hagen Scherb in Aktion, Mitarbeiter des Helmholtz Zentrums München, früher GSF. Er wird als Biostatistiker bezeichnet und findet Strahlenwirkungen auch dort, wo gar keine zusätzliche Radioaktivität gemessen wird und nach Ausbreitungsrechnungen auch nicht sein kann.
Herr Scherb behauptet, in den Orten des Wendlandes um Gorleben herum würden wegen des Castor-Lagers Mädchen nicht geboren, oder jedenfalls weniger als normal. Von 1996 bis 2011 kamen dort 231 Kinder zur Welt, davon 111 Mädchen. Nach Bundesdurchschnitt hätten es 112,41 Mädchen sein müssen, also rund ein und ein halbes Mädchen mehr. Das heißt: Bei 229 Frauen war alles normal, aber anderthalb Frauen (falls Sie sich das vorstellen können) hätten vielleicht lieber ein Mädchen gehabt, bekamen aber einen Jungen, und nur wegen dieser Castor-Behälter!
Diese schlimme Nachricht brachten alle Medien. Aber selbst Öko-Institute machen da nicht mit. In einer anderen Sache hatte ich einen Briefwechsel mit dem Öko-Institut Freiburg. Mir schrieb der zuständige Fachmann, Herumstochern in statistischen Unsicherheiten würde er ablehnen, Wirkungen müssten immer auch dazu passende Ursachen haben.
Als ehemaliger Mitarbeiter des Helmholtz Zentrums habe ich mich dort über Herrn Scherb per E-Mail beschwert. Mich rief darauf der Chef der Öffentlichkeitsarbeit an und sagte mir, wie unglücklich man dort über Herr Scherb wäre. Um zu zeigen, dass aber sonst doch noch ordentliche Arbeit geleistet wird, schickte er mir einen ganzen Karton voller Informationsmaterial.
Ich verstehe, dass das Helmholtz Zentrum mit Herrn Scherb sehr vorsichtig umgehen muss. Das Zentrum lebt von Geldern, welche bewilligt oder verweigert werden von Politikern, die wohl mehrheitlich Herrn Scherb für den besten Mitarbeiter des Helmholtz Zentrums halten.
Sucht man Zusammenhänge, wie das Herr Scherb tut, dann wird man auch immer welche finden. So könnten schlechte Spielergebnisse örtlicher Fußballvereine mit der Nähe zu einem Kernkraftwerk erklärt werden. Und wenn die Ergebnisse gar nicht so schlecht sind? Dann könnten sie ohne das Kraftwerk noch besser sein.
So wurde nach dem Unfall 1986 in Tschernobyl bezüglich der Säuglingssterblichkeit in Bayern argumentiert. Die ist erfreulicherweise von Jahr zu Jahr zurückgegangen, aber es sterben doch noch pro 1.000 Geburten etwa 4 Kinder im ersten Lebensjahr. Auch nach 1986 ging die Säuglingssterblichkeit weiter zurück, aber es wurde behauptet: Wegen Tschernobyl nicht mehr so schnell. Aus der offiziellen Statistik war das nicht abzulesen, aber es wurde eben behauptet.
Die Differenz zwischen den tatsächlichen Zahlen und den niedrigeren ausgedachten ergab angeblich: Vielen 100 Säuglingen hat Tschernobyl den Tod gebracht.
Das richtige Grauen vor Radioaktivität kommt auf, wenn über Mutationen berichtet wird. Dabei sehen wir ständig Mutanten: Weiße Katzen, Pferde, Kaninchen, Ziegen; weißes Geflügel, außerdem Goldfische, Möpse, Dackel, Pekinesen. Die vielen unterschiedlichen Tomatensorten haben manchmal wirklich mit Strahlung zu tun, es sind künstliche Strahlenmutanten, erzeugt sozusagen durch atomares Gärtnern.
Meine eigenen Tomaten, die ich immer wieder selbst aus Kernen ziehe, bestrahle ich nicht. Aber dieses Jahr war eine Pflanze mit gar nicht tomatenartigen Blättern dabei: War es Unkraut? Als biologisch interessierter Mensch wollte ich das wissen und habe sie im Garten ausgepflanzt. Trotz der abweichenden Blattform war es eine Tomatenpflanze, die kleinere, aber sonst ganz normale Tomaten brachte.
Ob diese Veränderung damit zusammenhängt, dass ich 30 Jahre lang „beruflich strahlenexponiert“ war, also total verstrahlt bin, und außerdem von den früheren Kernwaffenversuchen her noch radioaktives Strontium in meinen Knochen habe? Wohl kaum, Mutationen sind etwas ganz natürliches.
Warum beobachtet man dann keine Mutationen in der freien Natur? Weil Mutanten ohne menschliche Fürsorge nicht lange leben. Die Häufigkeit von Mutationen ist in der Natur nicht geringer, und es werden auch immer mal weiße Rehe, weiße Krähen und andere Abartigkeiten gefunden, die es dann aber nicht lange machen. Schwarze Panther sind etwas besser dran, einige leben jahrelang und können ihre Gene sogar weitergeben.
Was geschieht, wenn durch Strahlung die Zahl der Mutationen größer wird? Der Züchter will es so. Ist es aber nicht schrecklich, wenn einem in Tschernobyl die Kaninchen mit den zwei Köpfen entgegenhoppeln und man sich vor fast schweinegroßen Ratten fürchten muss? Solche Übertreibungen sind für die ganz Dummen; für Halbgescheite gibt es die „Gorleben Rundschau“. Da stand in Heft 3, 2009: „Tierwelt in Tschernobyl verändert.“ Der Verfasser behauptet, dort wäre eine hohe Zahl missgebildeter Tiere gefunden worden, sagt aber auch, dass diese keine Überlebenschancen haben. Das, behauptete er, hätte dazu geführt, dass in einigen Gebieten praktisch kein Tierleben mehr vorhanden ist. Wo sonst 100 kleine Tiere pro Quadratmeter leben, wäre es dort oft nicht einmal ein Tier.
Nun kann Strahlung höchster Dosis das Leben ganz auslöschen, allerdings nicht durch Mutationen. Man sterilisiert mit Strahlung. Geht die Strahlung zurück, kommt das Leben schnell wieder. Bei meinem Besuch in Tschernobyl im Jahr 1992 zeigte man mir die Reste von Bäumen, welche regelrecht totgestrahlt waren. Zur Zeit meines Besuches 6 Jahre nach dem Unglück war an einer solchen Stelle die Umgebungsstrahlung immer noch 70 mal höher als normal. Das reichte aber nicht mehr, um die Vegetation zu vernichten, es kamen schon wieder kleine Birken hoch.
Kleintiere haben enorme Vermehrungsraten. Für eine Spinne oder eine Schnecke ist es wie ein Lottogewinn, das Erwachsenenalter zu erreichen. Auf jede, die das schafft, kommen hunderte, die auf der Strecke bleiben. Ein Anteil von Mutanten erhöht daher nur die Lebenschancen der anderen. Eine erhöhte Mutationsrate hat in der Natur überhaupt keinen Einfluss!
In Tschernobyl konnte das besonders an Fischen gezeigt werden. Die haben im Kühlteich des Kraftwerks wirklich was abgekriegt, und man muss schon eine erhöhte Mutationshäufigkeit annehmen. Aber ein Fisch hat Tausende von Nachkommen. Einige Jahre nach dem Unglück stellte man fest: Die Fische waren munter, gesund und zahlreich.
Nun ging am 14. August 2012 durch die Medien: „Forscher entdecken Fukushima-Mutationen“. In Erinnerung an die vielen erlogenen Tschernobyl-Informationen denkt man zunächst: Stimmt gar nicht. Aber nehmen wir einmal an, diese mutierten Falter gibt es wirklich. Mutationen eben, wie bei Tomaten. Bei Tomaten ist ein Anteil an Strahlenmutanten sicher, ob sie nun aus einem Biobetrieb stammen oder nicht. Bei den Schmetterlingen ist das unwahrscheinlich. Erst wenn 1.000 Millisievert in einem kurzen Zeitraum einwirken, findet man eine doppelt so hohe Mutationsrate wie von Natur aus. Die höchsten Werte in der Umgebung des Kraftwerks Fukushima betragen 50 Millisievert, für jemanden, der sich ein ganzes Jahr an der betreffenden Stelle aufhält. Schmetterlingsraupen brauchen aber kein Jahr bis sie ausgewachsen sind.
Entweder ist die ganze Geschichte erlogen, oder es gibt diese Veränderungen tatsächlich, dann haben sie nichts mit dem Reaktorunfall zu tun. Eine Veränderung der Natur stellen sie in keinem Fall dar; solche Schmetterlinge haben im Freien keine Überlebenschance.
Die ganze Aufregung über Strahlung bezieht sich auf Intensitäten, die in unserer Welt ganz natürlich sind. Das folgende Bild aus Kerala stammt aus einem Reiseprospekt, ohne Warnung vor Radioaktivität. Sollte man das Reisen dorthin verbieten und die Bevölkerung umsiedeln?
(Übersetzung aus dem Japanischen: Dr. Hermann Hinsch)
Der Sand erscheint dunkel, weil er Körner aus Monazit enthält, und in denen ist radioaktives Thorium. Alles reine Natur!
Dr. Hermann Hinsch
jhhinsch@t-online.de
Dr. Hinsch ist Physiker mit dem Fachgebiet Strahlungsphysik. Er lebt und arbeitet in Hannover
Update: 26.8.12
Die ARTE Doku über Tschernobyl können Sie hier auf Youtube ansehen
Nun ja, Sievert und Bequerel sind kein geeigneter Maßstab für die biologische Wirksamkeit.
Beispiel:
Wochenlang im Tunnel von Bad Gastein mit 50.000 Becquerel pro m³ ist, da gleichmäßige Bestrahlung von aussen, sehr viel ungefährlicher als die Lungen-Inkorporierung eines einzigen mikroskopisch kleinen Plutonium-Teilchens mit ausserhalb des Körpers nicht messbarer Radioaktivität, das in der Lunge aber auf kleinstem Raum die umgebenden Zellen als Alpha-Strahler bombardiert und Krebs hervorruft.
#25: Horst Trummler sagt:…
Diese Seite im Spiegel ist nützlich. Weil sie sich realistischen Fakten nähert, kann man auch diejenigen darauf verweisen, die sonst absolut Angst vor jedem Kernkraftwerk haben. Damit kann man sie anregen, erstmals darüber nachzudenken und sich dann doch mal weiter zu informieren.
K. Sander..ich habe den Spiegelartikel gelesen. Wenn man sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt ist dieser einfach grausam auch wenn man auf die üblichen Uebertreibungen weitgehend verzichtet hat.
Vandale
Ich habe es nur bemerkt, weil es gerade Ärger in der Piratenpartei gibt.
Bei den Piraten gibt es eine Gruppe der Kernkraftbefürworter, die AG Nuklearia.
Interessant ist deren Internetseite, auf der auch Faktenwissen mitgeteilt wird:
http://tinyurl.com/d4tumdv
zu #22: Horst Trummler sagt:
„Die Atomartikel des Spiegel werden meist durch den „Atomspezialisten“ Michael S geschrieben…“
An der Stelle war es kein Michael S sondern ein Matthias S. Vergleicht man das mit anderen Veröffentlichungen, muss ich aber zugeben, dass es mir ein Rätsel ist, wie es sein Beitrag in den Spiegel geschafft hat.
Es gibt noch ein Interview des Spiegel mit Shunichi Yamashita.
http://tinyurl.com/bu2dyxg
Da der Beitrag wissenschaftliche Aussagen enthält, wurde er zwar gedruckt, im Internet erscheint er aber nur auf der englischen Spiegel-Website. Nun muss man nicht lange rätseln, warum das so ist. Der interessierte Leser könnte solche Beiträge vielleicht finden …
Wenn auch extrem selten, gibt es auch im Spiegel Beiträge, die man lesen kann.
Wenn man heute versucht, etwas über die „Experten“
zu erfahren, ist es schon verblüffend. Der (oder nur einer davon) Atomexperte von Greenpeace hat Landschaftsgestaltung studiert. Andere „Atomexperten“ sind Schauspieler, Philosophen, Soziologen, Juristen usw.
„Hinsichtlich Fukushima sagte mein Vater (50 Jahre Kerntechnik Erfahrung, u.a. Reaktorsicherheit, Strahlenschutz..): „Die Hälfte der Fakten die im Staatsfernsehen gesendet werden sind falsch…Nur welche Hälfte ist falsch..Es ist besser darauf zu verzichten““
Nur die Hälfte? Ich kann mich an das ZDF im vergangenen Jahr erinnern. Da sprühten in den Nachrichtensendungen die Atome nur so rum. Irgendwann kam dieses Jahr mal eine Sendung, da wurde das ZDF von den japanischen Greenpeace-„Atomexperten“ gelobt, weil es die einzigen wären, die die Wahrheit über Fukushima gesagt hätten. Alle anderen würden nur lügen.
Es sind aber nicht nur die staatlichen Fernsehsender. NTV und N24 sind in der Hinsicht auch extrem, eine Katastrophen-Doku nach der anderen. Und alle „wissenschaftlich“. Jetzt weiß der Zuschauer wenigstens, dass bei einem elektromagnetischen Impuls, ausgelöst durch eine Atombombe oder die Sonne, die „Spannung zu heiß wird“ und deshalb die Kabel durchbrennen. Ich musste lange auf die Wiederholung der Sendung warten, weil ich beim ersten Mal nicht glauben konnte, dass die das wirklich gesagt haben (manchmal läuft der Fernseher nur so nebenbei). Das nennt sich alles Bildung …
Googelt man nach „Stundenplan“ und „Gymnasium“ kann man diese Entwicklung auch verstehen. Latein und Religion haben in den (meisten) Gymnasien Vorrang vor Mathematik, Physik und Chemie.
Kommentar 21 Herr Sander
Ich hatte bis vor 20 Jahren den Spiegel regelmässig gelesen und lese ab und an Spiegel falls nicht vermeidbar.
Die Atomartikel des Spiegel werden meist durch den „Atomspezialisten“ Michael S geschrieben, oder gehen durch seine Hände.
Michael S ist „Atomspezialist“ eines Oekoinstituts und hat seit Trittin Aufgaben in der Atomaufsicht. Es ist erstaunlich wie man mit soviel Erfahrung sowenig Wissen erwerben kann. Vermutlich liegt dies daran das Nuklearwissen für einen Atomspezialisten berufsschädigend wäre.
Hinsichtlich Fukushima sagte mein Vater (50 Jahre Kerntechnik Erfahrung, u.a. Reaktorsicherheit, Strahlenschutz..): „Die Hälfte der Fakten die im Staatsfernsehen gesendet werden sind falsch…Nur welche Hälfte ist falsch..Es ist besser darauf zu verzichten“
Vandale
zu #20: Horst Trummler sagt:
„Ich kann nur empfehlen auf die Lektüre des Spiegel zu verzichten…..“
An dieser Stelle sollte man mal nicht darauf verzichten. Es ist einer der seltenen Beiträge im Spiegel, der den sonst üblichen Weltuntergangsszenarien widerspricht und sich der Realität mehr nähert.
Ein Beitrag in den üblichen Medien ist keine wissenschaftliche Studie und auch, wenn Studien erwähnt werden, so muss der ausgewählte (Teil-) Zusammenhang nicht stimmen. Journalisten sind genauso wie Politiker keine Wissenschaftler. Sie werden trotzdem immer als Experten (ich kann den Begriff nicht mehr hören oder lesen) bezeichnet. In dieser Hinsicht ist der erwähnte Beitrag mal das Gegenteil, würde man ihn spiegeln, wie sie schreiben, käme wieder die übliche Atom-Weltuntergangsstimmung heraus. Ich gehe nicht davon aus, dass die dort angegebenen Zahlen 100% stimmen. Sie sind aber realistischer als die jährlichen 250000 Krebstoten durch radioaktiv „verseuchte“ Lebensmittel. Diese Krebserkrankungen soll es aber nicht in Fukushima geben, Foodwatch hatte sie 2011 für Deutschland vorausgesagt.
Im übriegen habe ich nicht alle Angaben aus dem Beitrag übernommen. Ich habe nur ein einziges Beispiel ausgewählt. Ich weiß nicht, ob Sie den Spiegelbeitrag mal gelesen haben. Wenn nicht, dann sollten Sie es trotzdem mal tun. Dort sind auch Untersuchungen internationaler Wissenschaftler angegeben. Und die kommen zu gegenteiligen Ergebnissen als Grüne, Greenpeace, WWF, Foodwatch, Kikk-Studie und andere. In dieser Hinsicht ist der Beitrag mal wirklich verblüffend.
Im übrigen gehört es grundsätzlich zur wissenschaftlichen Arbeit, auch gegenteilige Meinungen zu lesen. Wie sollte man sonst über Aussagen nachdenken oder Argumente widerlegen. Bisher ist es mir nur von den Klimakatastrophenexperten bekannt, dass die (offensichtlich) vor dem Lesen anderer Forschungsergebnisse die bereits ablehnen. Wir kennen diesen Effekt von Anfang dieses Jahres. Das Buch von Vahrenholt hatte noch keiner gelesen, aber „Forscher“ und Journalisten sind darüber sofort mit Diffamierungen hergezogen. Eine solche Methode ist unwissenschaftlich, unehrlich und unfair und dient der Manipulation der Bevölkerung.
Aus dem Grund empfehle ich den Spiegelartikel doch einmal zu lesen und nicht gleich in den Papierkorb zu werfen. Dann werden Sie auch die 100 Krebserkrankungen besser interpretieren können.
Kommentar 19. Herr Sander
Ich kann nur empfehlen auf die Lektüre des Spiegel zu verzichten. Regelmässig verbirgt sich unter viel überheblich vormulierter Meinung nur wenige, häufig der Gedankenschöpfung zu verdankender Fakten.
Häufig kommt man den Fakten näher wenn man die Aussagen spiegelt (in ihr Gegenteil verkehrt).
Die Aussage…
Im Gegnsatz dazu sind die Opferzahlen in der ehemaligen Sowjetunion verblüffend gering. Dort holten Arbeiter abgebrannte Brennelemente aus den Reaktoren und brachten sie zur weiteren Verarbeitung in radiochemische Werke. Dort legten Frauen ohne Schutzbekleidung und ohne Mundschutz die abgebrannten Brennstäbe in Salpetersäure um das Plutonium abzutrennen. Obwohl das sehr gefährlich klingt, wurden bei 6293 Männern nur 100 Krebsfälle festgestellt.
Die Kernreaktoren der 40-60er Jahre hatten nur einen sehr geringen Abbrand. Insofern war die radioakive Dosis bei einer mögichen manuellen Handhabung von Brennstäben nicht vergleichbar mit heutigen Leichtwasserreaktoren.
Krebs ist eine häufige Krankheitsursache. 100 Krebsfälle auf 6293 Einwohner ist mit, oder ohne Radioaktivität unrealistisch. Sie sollten den Artikel und die ganze Zeitung in der vorgesehenen Tonne ablegen.
Vandale
#6: Holger Burowski sagt:
„Ja, wenn auch nicht direkt, so doch meine Vorfahren im Erzgebirge; als Strahlenphysiker sollten Sie schon mal an dem Begriff „Schneeberger Krankheit“ vorbeigekommen sein.“
Das ist bekannt. In der DDR gab es gegenüber anderen Ländern im Uranbergbau auch die meisten Opfer.
Interessant ist die erhöhte Zungenkrebsrate bei den Radium Girls. Das sind die Frauen, die früher die Zifferblätter von Uhren mit radioaktiven Leuchtfarben bemalten. Allerdings steckten sie den in die radioaktive Farbe eingetauchten Pinsel immer wieder in den Mund um ihn anzufeuchten und eine schmale Spitze zu formen. Hätte man damals zumindest auf diese Art der Puinselformung verzichtet, wäre nichts passiert.
Im Gegnsatz dazu sind die Opferzahlen in der ehemaligen Sowjetunion verblüffend gering. Dort holten Arbeiter abgebrannte Brennelemente aus den Reaktoren und brachten sie zur weiteren Verarbeitung in radiochemische Werke. Dort legten Frauen ohne Schutzbekleidung und ohne Mundschutz die abgebrannten Brennstäbe in Salpetersäure um das Plutonium abzutrennen. Obwohl das sehr gefährlich klingt, wurden bei 6293 Männern nur 100 Krebsfälle festgestellt.
In diesem Zusammenhang ist der Beitrag von 2007 „Legenden vom bösen Atom“ im Spiegel zu empfehlen:
http://tinyurl.com/4xralff
Es ist einer der wenigen Beiträge mit Angabe realer Opferzahlen bei verschiedenen Unfällen. Kernkraftgegner werden, sofern sie den Beitrag lesen würden, ziemlich enttäuscht sein. Fehlen denen dann doch plötzlich fast alle Argumente.
Übrigens, entgegen der unter Kernkraftgegener verbreiteten Meinung ist Pierre Curie an einem Verkehrsunfall gestorben. Marie Curie wurde 67 Jahre alt, ein für damalige Verhältnisse beachtliches Alter. In populärwissenschaftlichen Büchern für Kinder wird ihr Tod trotzdem immer mit radioaktiver Strahlung in Verbindung gebracht. Wenn man bereits Kindern so einen Schwachsinn erzählt, was soll man dann erwarten, wenn aus den Kindern Jugendliche und Erwachsene wurden …
#9: Herr Hinsch
„Sehr geehrter Herr Burowski, mein Vorschlag: Informieren Sie sich doch mal über die Begriffe Aktivität,Aktivitätskonzentration, Dosis und Dosisleistung. Ich habe bei meinem Straßenbahnvergleich den Begriff Aktivität (Einheit Becqerel) ganz genau so verwendet wie in dem Zeitungsbericht über Cs 137 in der Asse.“
Sehr geehrter Herr Hinsch,
klären wir als zuerst Begriffe.
Aktivität – zeitbezogener (Sekunde) Zählwert für Atomzerfälle, Einheit Bequerel
Aktivitätskonzentration – volumenbezogene Aktivität, Einheit Bequerel/m³
Dosis – müssen wir weiter unterscheiden in
Energiedosis – aufgenommene Energie eines Absorbers bezogen auf die Masse (oder volumenbezogen mit dem reziproken Dichtewerte des Materials); Einheit Gray
Äquivalenzdosis – Energiedosis multipliziert mit Qualitätsfaktor; Einheit Sivert
Organdosis – Energiedosis multipliziert mit Strahlungswichtungsfaktor, bezogen auf ein Körperorgan, Einheit Sievert
effektive Dosis – Organdosis multipliziert mit dem Organwichtungsfaktor; Einheit Sievert
Alle Dosiswerte können zeitbezogen als Leistung betrachtet werden. Alles, was als Einheit Sievert hat, macht eine Aussage über die Gefährlichkeit und wird zur Grenzwertdefinition durch den Gesetzgeber herangezogen.
Haben wir uns jetzt über die Begriffe geeinigt, Herr Doktor?
Nach wie vor verstehe ich Ihre Additionen nicht, denn mit Bequerel kann man keine Wirkung erklären, sondern nur große Zahlen erzeugen. Deshalb nocheinmal meine Frage, in Hoffnung auf eine Antwort, was macht es für einen Sinn, die Aktivität aller Zuschauer in einem Fussballstadion zusammen zu zählen, was macht es für einen Sinn, die Aktivität aller Einwohner Deutschlands zu addieren?
Das es kein Lebewesen gibt, das ein Sinnesorgan für Radioaktivität hat, ist keine Beweis für die Ungefährlichkeit; ich kann mich nur wiederholen, und jetzt machen Sie sich kundig, „Schneeberger Krankheit“. In den meisten Fällen kann der Mensch die Zellschäden, die durch Radioaktivität entstehen, reparieren (Zelle absterben lassen); aber das ist zeitlichn und mengenmäßig begrenzt und die Reparaturfunktion kann, aber muss nicht funktionieren. 10 defekte Zellen interessieren niemand, 100 auch nicht – da die Wirkung der Radioaktivität unter Umständen erst nach Jahren eintritt, ist der Kausalzusammenhang als Ursache nicht mehr nachweisbar und somit die Harmlosigkeit nachgewiesen.
Husammenfassend – mit Beq kann man nur große Zahlen erzeugen, Radioaktivität wird in ihrer Gefährlichkeit überbewertet ist aber gleichzeitig nicht ungefährlich, dafür gibt es Nachweise und es gibt vom Gesetzgeber festgelegte Grenzwerte, über die man diskutieren kann, aber bitte nicht mit der Summe der Aktivität aller Fahrgäste einer Straßenbahn.
Gruß Holger Burowski
Das stand in der atw 4/10: WHO und BfS vereinbaren eine Zusammenarbeit. Das BfS ergreift weitere Aktivitäten: Es geht um „Strahlenrisiken im Bereich niedriger Dosen“. Mögliche und tatsächliche existierende gesundheitlich und ökologische Risiken sind wissenschaftlich zu bewerten. — Das wird eine Menge neuer Studien geben, vermutlich mit starken Hinweisen auf die Gefahren niedriger Dosen und Dosisraten, man steht dicht vor dem Durchbruch zu gesicherten Erkenntnissen. Weitere Forschungsarbeit für ein bis zwei Jahre ist dringend erforderlich….
Zu Tschernobyl: atw 2/11: Zusatzdosis in der 30km-Zone rund um Tschernobyl 0,5 bis 5 mSv pro Jahr.
In der atw 5/12 stand geschrieben, dass der zweite Sarkophag nunmehr begonnen wird. Er wird luftdicht, 29 000 t schwer (das dreifache Gewicht des Eiffelturmes), außen und innen aus Edelstahl von deutschem Unternehmen, d.h. schafft Arbeitsplätze in Deutschland (nicht dabei stand, wie viel Geld Deutschland dazu gibt).
Früher stand schon einmal geschrieben, dass die Zahl der Besuchergruppen in der Zone um Tschernobyl reduziert werden sollte. Das ist klar, der zweite Sarkophag bring mehr Geld in die Region als jeden Tag eine Busfahrt mit 10 Touristen.
Noch blamabler ist das Projekt an der Sajda-Bucht, Deutschland zahlt alles, fast alles versickert in russischen Taschen, radiologisch ist das alles so notwendig wie die Rückholung der Abfälle aus der ASSE.
Was Obelix von den Römern sagte, gilt auch für die Deutschen.
Gruß Niemann
Hallo Doktorchen
Ick hab weiß Gott keine Ahnung von Medizin und Biologie, ick guck nur nach groben Zusammenhängen.
Bikini-Atoll, Hiroshima, Nagasaki…..und dat Leben blüht…..Tschernobyl….das Leben blüht sogar besser, weil die Natur im abgesperrten Bereich sich ganz ohne Mensch wieder entwickeln durfte……also Tatsachen, die man persönlich beäugen kann oder könnte.
Auf der anderen Seite Studien über Studien, die schon bei geringster Bestrahlung Tod und Teufel suggerieren, ganz ähnlich der Feinstaubdiskussion (20 nm und kleiner), irgendwie beisst sich dat am Ende.
Tja, und dann kommt die Botschaft (Krebs-Stammzellen) dat der Mensch die potentielle Bombe schon von Natur aus eingebaut bekommen hat….da kommt man schon ins grübeln.
Dann muss ich wieder an den komischen Spruch denken……Es gibt mehr alte Säufer als alte Ärzte………und muss dann doch herzhaft lachen.
Diese schöne Doku von Arte ist derart brisant, das sich wohl jede Menge Strahlenangstmacher im Grabe umdrehen werden…….zumal man ja auch mal an den russischen Biologen denken sollte, der dort schon viele Jahre durchs verseuchte Unterholz krabbelt.
Eigentlich müsste der schon längst Tod sein, bei der Strahlung, die der über lange Zeit abbekommen hat.
Nun jut, ick halt mich bei diesen Thema lieber mal raus, aber als interessierter Laie war das mal ne ganz neue Erfahrung.
In diesen Sinne, einen schönen Tach noch.
H.E.
Kommentar 13 Herr Niemann
Sie sehen richtig!
das Landschaftsgärtner die besten Strahlenschützer sind hatte ich auch schon vermutet.
Das Problem scheint mir zu sein dass man 1000ende teurer Naturwissenschaftler mit einem minimalen Problem beschäftigt.
Mein Vater hatte sich in den 60 bis in die 70er Jahren viel mit den Folgen von Kernwaffen beschäftigt und sprach über Rad/Rem/h. Das ist eine ernsthafte Herausforderung. Ab den 70er Jahren ging es überwiegend um Kernkraftwerke mrem und später ySv/h/a, eigentlich Nichtereignisse.
Vielleicht empfinden es viele Strahlenschützer als Ehrung wenn man radioaktiven Dosen im ySv Bereich eine Bedeutung beimisst. Es sichert ihren Job wenn solche radioaktiven Belastungen zu Aktivitäten führen.
In jedem Fall ist die Kommunikation der Strahlenschützer ein Desaster. Auf der Seite des Strahlenschutzverbands konnte man nichts über Fukushima lesen…Dann liest man doch lieber von „Strahlenbiologen“ Pflugb..Lengfel.. und Landschaftsgärtnern. Diese geben auch den kleinen radioaktiven Dosen eine Bedeutung.
Vandale
Der Vergleich mit den Menschen in der Straßenbahn ist aufschlussreich, aber wir sollten weiter denken. Die Strahlung von K-40 ist weit reichende gamma mit 1,3 MeV, das d (1/2) in Luft ungefähr 100 Meter. In der ASSE befinden sich überwiegend alpha-Strahler mit der Reichweite von 4 cm in Luft. Nun will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) all diese Abfälle wieder herausholen, wegen der Gefahrenabwehr, so sagte der Präsident Wolfram König vor etlicher Zeit in DIE WELT. Also sind doch die Abfälle der ASSE in der Tiefe gefährlicher als an der Oberfläche? Der Zeitungsmann hatte seinerzeit nicht nachgefragt, warum das so ist, schade. Ich verstehe das nicht, aber das könnte an mir liegen????
Schließlich sind doch im BfS die fähigsten Köpfe zusammen, um uns Bürger vor dem schlimmsten zu schützen, sonst hätte doch Frau Merkel längst einen besseren Mann/Frau an die Spitze des BfS gesetzt! Oder sehe ich das falsch?
#11:Hallo Heinz Eng ein wirklich schöner Beitrag von Arte.
Für mich nicht überraschend. Du kennst ja meinen Spruch, das ganze Universum strahlt, es gibt mehr Strahlung als Materie.
Hier ein Link über Strahlenangst:
http://tinyurl.com/mrf2a
Zur Nützlichkeit niedriger Strahlendosen gibt es eine bekannte Parallele:
Die Immunologie.
Sie muss stimuliert werden um gut zu funktionieren.
Eine gute Immunologie lacht nur über Tuberkulose und viele bakterielle oder Virus-erkrankungen.
Und es gibt nur einen Weg zu einem guten Immunsystem:
Das ist der Kontakt mit fremdem Mikroorganismen, besonders im Darm.
Fehlt er, kommt es vermehrt zu Störungen, wie der Zunahme von Allergien.
Beim Säugling fängt es an.
Durch diesen Kontakt entwickeln sich z.B. Antikörper gegen fremde Blutgruppen, die nicht angeboren sind.
Man kann (nachweislich) schon Säuglingen helfen bei der Entwicklung des Immunsystems durch Gabe geeigneter Bakterien.
Der nächste Schritt ist die erste Impfung etc.
All das ist vergleichbar mit der positiven Wirkung von Strahlung.
mfG
Wer nicht bis zum 1.September warten möchte um die Arte-Doku über Tschernobyl zu sehen……hier ein Link bei YouTube in recht ansehnlicher Qualität
http://www.youtube.com/watch?v=-9fnFP5QKwI
MfG
H.E.
Die Evakuierungszone um den verunfallten Kernreaktor in Tschernobyl soll nach dem Willen der Regierungen Weissrusslands und der Ukraine so schnell als möglich wieder erschlossen werden um diese künftig intensiver nutzen zu können. Ein paar Biopilze und Wild die mit Polnischer Herkunftskennzeichnung in Deutschen Oekoläden verkauft werden erscheinen unzureichend.
Hierzu haben diese Regierungen Weltbankkredite zur Wiederherstellung der Infrastruktur beantragt.
Frage: Gibt es eine Quelle/Internetseite zur aktuellen radioaktiven Belastung dieser Zone?
Vandale
Sehr geehrter Herr Burowski, mein Vorschlag: Informieren Sie sich doch mal über die Begriffe Aktivität, Aktivitätskonzentration, Dosis und Dosisleistung. Ich habe bei meinem Straßenbahnvergleich den Begriff Aktivität (Einheit Becqerel) ganz genau so verwendet wie in dem Zeitungsbericht über Cs 137 in der Asse.
Wenn Becquerel das Maß für Anzahl der Zefälle pro Sekunde ist, dann ist die Addition im Bus, im Stadion, in Deutschland schon richtig. Denn in einem menschl. Körper zerfallen pro Sekunde 8.000 Kerne und bei seinem Nachbarn doch genauso. Wie immer wieder betont werden muß, ist nicht die Anzahl der Zerfälle interessant, sondern die biologisch wirksame Dosis.
#5: Martin Steyer sagt:
am Dienstag, 21.08.2012, 22:20
Zu dieser trefflichen Analyse paßt ein Bericht über die Sperrzone in Tschernobyl, der gerade auf Arte lief und wohltuend sachlich war.
—–
Sehr geehrter Hr. Steyer,
auch ich habe diesen Bericht (Tschernobyl – Die Natur kehrt zurück, Frankreich, 2010)
mit Interesse verfolgt und war erstaunt über die sachliche Wiedergabe des Inhaltes und der Forschungsergebnisse.
Vermutlich lag es daran, dass der Bericht eine französische Produktion war. Und hier würden dann deutsche „Umwelt-, Klimaschützer“ vermutlich ansetzten und behaupten „gesponsert vom französischen Staat und der „Atomlobby“ …. den Rest spare ich mir.
P.S. Die Sendung wird am 01.09.2012 um 12:25 Uhr wiederholt (http://kuerzer.de/BwyyRDbfl)
„Hat hier schon jemand schlechte Erfahrungen mit Radioaktivität gemacht?“
Ja, wenn auch nicht direkt, so doch meine Vorfahren im Erzgebirge; als Strahlenphysiker sollten Sie schon mal an dem Begriff „Schneeberger Krankheit“ vorbeigekommen sein.
„Im Gegensatz zu vielen Strahlengläubigen, welche von der Arbeit anderer leben, ging unsere Gläubige noch einer ordentlichen Tätigkeit nach, und sie musste zum Arbeitsplatz mit der Straßenbahn fahren. Da war es morgens immer sehr voll, einen Sitzplatz bekam sie fast nie, sondern stand im Körperkontakt mit anderen Menschen. Nun ist jeder von Natur aus eine Strahlenquelle von etwa 8.000 Becquerel. Die Aktivität des Caesiums von 240.000 Becquerel entspricht also derjenigen von 30 Menschen, und in der Bahn waren noch viel mehr Leute!“
Ihre Lieblingsrechenoperation scheint Addition zu sein. In einem ausverkauften Bundesligastadion sind 50 000 Menschen. Strahlt jetzt das Bundesligastadion mit 400.000.000 Beq? In Deutschland leben 80 Mio. Menschen. Strahlt jetzt Deutschland mit 640.000.000.000 Beq? Ich gehe davon aus, Sie sehen den Unsinn der Addition jetzt ein oder sie müssen erklären, warum Sie in der Straßenbahn die Radioaktivität addieren und auf Deutschland bezogen, dass Unsinn ist.
Gehen wir davon aus, ein Straßenbahnwagen ist etwa 10 Meter lang und voll (Sitz- und Stehplätze) besetzt. Glauben Sie wirklich, dass die 8000 Beq der Person die an einem Ende des Wagens steht irgendwie bei der Person, die am anderen Ende des Wagens steht ankommen? Senden die Menschen die Radioaktivität gerichtet aus oder gleichwahrscheinlich in alle Richtungen? Welche Wirkung auf mich hat die Radioaktivität die mein Gegenüber in die mir abgewandte Richtung ausstrahlt? Messen Sie doch einfach mal die Radioaktivität in einer voll besetzten Straßenbahn und veröffentlichen den Wert; messen ist immer der beste Beweis, rechnen nur der zweitbeste.
Wenn ich vom derzeitigen Stand der Wissenschaft ausgehe, gibt es drei Arten von Zerfällen;
– Aussendung eines Nukleons; als Abschirmung reicht ein Blatt Papier
– Betazerfälle; als Abschirmung reicht ein Metallblech (sicher auch 10 Meter Menschen hintereinander)
– Gammstrahlung; als Abschirmung braucht man schon einiges an dichten Material. Zudem unterliegt die Schwächung der Gammastrahlung dem Abstandsgesetz.
Wieviel Beq der beiden Personen die jeweils am Ende des Wagens steht, kommt bei der jeweils anderen denn an?
Gruß Holger Burowski
Zu dieser trefflichen Analyse paßt ein Bericht über die Sperrzone in Tschernobyl, der gerade auf Arte lief und wohltuend sachlich war. Dort wurde nachgewiesen daß, die etwa 1000fach höhere Strahlung auf Mäusepopulationen einen positiven Einfluß ausübt.
Grund: Die erhöhte Fähigkeit, in Zellen gebildete freie Radikale unschädlich zu machen, die eine wesentliche Ursache für DNA-Veränderungen sind.
Da müßte man wegen der biologischen Ähnlichkeit zwischen Menschen und Mäusen doch eigentlich fordern, eine erhöhte Strahlenbelastung zur Therapie einzusetzen.
Da bekommt die Radon-Therapie, die ich immer für Humbug gehalten habe, vielleicht doch noch einen wissenschaftlichen Hintergrund.
Merke: Vieles ist doch anders, als es auf den ersten Blick aussieht. Aber in Deutschland fällt ja Panikmache in den Medien immer auf fruchtbaren Boden!
Liebe CO2-Freunde,
Ende der siebziger Jahre war ich im Rahmen eines Betriebsausfluges in dem Salzstock Asse in Niedersachsen.
Die letzten beiden Kilometer vor dem Bergwerk waren gepflastert mit Transparenten, Beschriftungen, etc. Ich will gerne zugeben, dass es mir etwas flau im Magen war wegen der heftigen Propaganda.
In der Tiefe wurden wir in kleinen Gruppen von Abteilungsleitern betreut. Unser Begleiter war früher einmal Steiger im Ruhrgebiet. Wegen der Bergbaukrise war er nach Niedersachsen gewechselt. Er arbeitete schon mehr als 20 Jahre vor Ort. Wir haben ihn gleich nach der Strahlenbelastung gefragt. Er zeigte auf das Messgerät an seinen Rewers, das wir auch von Röntgenärzten kannten. Nach seinen Angaben wurde es in regelmäßigen Abständen überprüft. Bisher habe es keinerlei Strahlenbelastung angezeigt.
Sein letzter Hinweis an uns war: Ich bin doch nicht lebensmüde. Sonst hätte ich schon längst die Stelle gewechselt.
Gruß Peter
Danke an EIKE, danke an Herrn Hinsch,
ein guter Bericht, und erfreulich zu lesen wie die beiden Bücher von Herrn Hinsch: „Das Märchen von der ASSE“ und „Radioaktivität, Aberglaube und Wissenschaft“.
Übrigens sind Kollegen vom Forschungszentrum in Karlruhe mit Messgeräten im Schwarzwald auf die Suche gegangen, sie haben Stellen in der Natur gefunden mit der Bodenstrahlung 50mSv pro Jahr. Die Natur dort hat es nicht gestört, wie zu sehen war. Aber darf das sein nach dem deutschen Strahlenschutzrecht?
Mit Gruß
Lutz Niemann
Eine Ergänzung zu dem ansonsten guten Artikel:
Kerala 10 mSV ein beinahe lächerlicher Wert. Die Stadt Ramsar im Iran hat einen jährlichen Äquivalentwert von 260 mSV. Die Leute leben in dem Gebiet schon seit mehreren Tausend Jahren. Untersuchungen ergaben keine Häufungen von Krankheiten oder sonstigen Einschränkungen bei der Bevölkerung. Die sind dort alle putzmunter. Ein Vergleich zum Wert von Ramsar, dieser liegt oberhalb der Katastrophendosis der Feuerwehr von 250 mSV. Diese Dosis darf nur einmal im Leben erreicht werden…..
Beste Grüße
ES
Ein interessanter Artikel zur Studie über die mutierten Falter in Fukushima hat Atomic Insights vor ein paar Tagen gebracht:
http://tinyurl.com/brtjgfk