Stephen Moore

Die unausgesprochene Geschichte der „grünen Energie“ besteht darin, dass sie nicht annähernd so viel Energie liefern kann, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. (Es sei denn, wir kehren in die Steinzeit zurück, was einige der Befürworter des „Wachstumsverzichts“ gerne sähen).

Gegenwärtig beziehen die Vereinigten Staaten etwa 70 % ihrer Energie aus fossilen Brennstoffen. Ein Umstieg auf Null in den nächsten 20 Jahren wäre wirtschaftlich katastrophal und würde zig Millionen Arbeitsplätze kosten. Angesichts von Gaspreisen, die fast doppelt so hoch sind wie bei Donald Trumps Amtsantritt, und einer Inflation, die in nur 15 Monaten von 1,5 % auf 8 % gestiegen ist, spüren wir bereits den wirtschaftlichen Schaden, den die Kreuzritter der grünen Energie anrichten.

Aber wir müssen uns auch fragen, ob grüne Energie überhaupt gut für die Umwelt ist. Einige Umweltschützer verweisen auf eine wenig beachtete Studie der Weltbank, aus der hervorgeht, dass eine Umstellung auf 100 % Sonnen- und Windenergie sowie Elektrobatterien für den Planeten genauso zerstörerisch wäre wie fossile Brennstoffe. Genau zu diesem Schluss kommt ein Artikel in der Zeitschrift Foreign Policy, die wohl kaum eine rechtsgerichtete Publikation ist.

Laut der Analyse von Foreign Policy erfordert der Übergang zu einer „Kohlenstoff-freien“ Energiezukunft „enorme Energiemengen, ganz zu schweigen von der Gewinnung von Mineralien und Metallen zu hohen ökologischen und sozialen Kosten“.

Hier ein paar Zahlen dazu. Ein kompletter Umstieg auf Batterien, Solar- und Windenergie würde Folgendes erfordern:

● 34 Millionen metrische Tonnen Kupfer

● 40 Millionen Tonnen Blei

● 50 Millionen Tonnen Zink

● 162 Millionen Tonnen Aluminium

● 4,8 Milliarden Tonnen Eisen

Diese zig Millionen Windräder, Solarpaneele und elektrischen Batterien für Autos und Lastwagen sind nicht gerade biologisch abbaubar. Wir werden also den größten Energiefriedhof mit giftigen Schadstoffen haben, der 100 Mal größer sein wird als jedes Atommülllager. Und trotzdem macht sich die Linke Sorgen um Plastikstrohhalme!!

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Ich bin sehr für den Abbau von Amerikas reichhaltigen natürlichen Ressourcen wie Kupfer, Blei, Magnesium und Edelmetallen. Aber ironischerweise sind es die Grünen, die die Minen schließen wollen, was so ist, als ob man sagt, dass man Lebensmittel will, aber gegen die Landwirtschaft ist. Das nennt man kognitive Dissonanz.

Außerdem wird Land für Windräder und Solaranlagen benötigt. Bloomberg berichtet, dass der Weg zur Kohlenstofffreiheit bis 2050 eine Fläche von fünf South Dakotas erfordern würde, um genügend saubere Energie für den Betrieb aller Elektrofahrzeuge, Fabriken und mehr zu entwickeln.

Mit anderen Worten: Die Linken fordern eine umfassende Industrialisierung von Amerikas Wildnis und Landschaft.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Jetzt schreien sogar viele der liberalsten Gegenden des Landes „Nein“ zu grüner Energie in ihrem eigenen Hinterhof. Die Bewohner von Vermont rebellieren gegen unansehnliche Solarpaneele, die ihre Aussicht beeinträchtigen. Wie das Bennington Banner berichtet, hat die Regulierungsbehörde für Versorgungsunternehmen in Vermont die Genehmigungen für zwei in Bennington geplante 2-MW-Solarfarmen mit Verweis auf ästhetische Bedenken und die im Stadtplan vorgesehenen Maßnahmen zum Schutz der Landschaft abgelehnt.

Unterdessen klagt eine Stadt in Wisconsin gegen die staatlichen Aufsichtsbehörden, „um den Bau des größten Solarprojekts des Staates zu stoppen“, berichtet das Wisconsin Journal.

Selbst die Bewohner des blauen* Massachusetts kämpfen gegen grüne Energieprojekte. Vor der Küste von Cape Cod, wo das Pro-Kopf-Einkommen fast das höchste im ganzen Land ist, werden Offshore-Windparks verzögert, weil sie nicht wollen, dass der Blick von ihren Villen am Strand auf das Meer getrübt wird.

[*blau = Farbe der US-Demokraten. A. d. Übers.]

Mit anderen Worten: Echte Naturliebhaber beginnen endlich zu begreifen, dass Wind und Sonne doch nicht so grün sind. Ein Kernkraftwerk benötigt höchstens 1 Quadratmeile Land. Wind- und Solarparks benötigen Hunderttausende von Hektar. Um also genug Strom für die nächtliche Beleuchtung Manhattans bereitzustellen, müsste man fast den gesamten Bundesstaat Connecticut mit Windrädern und Solarparks zupflastern.

Die Öffentlichkeit beginnt zu fragen: Wie kann das alles grün sein? Die Strategie des Green New Deal macht vor allem deshalb keinen Sinn, weil wir durch die verstärkte Nutzung von sauber verbrennendem und zuverlässigem Erdgas die Energiepreise senken UND die Kohlenstoffemissionen reduzieren. Wenn wir dann noch die Kernkraft einbeziehen, brauchen wir keine Wind- und Solarparks in unseren Wäldern, Wüsten und Nationalparks zu bauen.

Stephen Moore is a senior fellow at Freedom Works. He is also author of the new book: “Govzilla: How The Relentless Growth of Government Is Devouring Our Economy.” To find out more about Stephen Moore and read features by other Creators Syndicate writers and cartoonists, visit the Creators Syndicate website at www.creators.com.

Link: https://heartlanddailynews.com/2022/06/moore-100-green-energy-could-destroy-the-planet/?

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Hinweis: Auf dem Beitrag liegt ein Copyright von www.creators.com. Eine Bitte um Erlaubnis, diesen Beitrag übersetzen zu dürfen, blieb seit über 1 Woche ohne Antwort. Entnommen ist er der Website von Heartland, von der wir alles nehmen dürfen.

 

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