Glenn Beck und Justin Haskins

Wir sind daran gewöhnt, dass die etablierten Medien bei den wichtigen Themen, mit denen Amerika konfrontiert ist, irreführen, verheimlichen und sogar regelrecht lügen – vor allem, wenn es um Umwelt-, Sozial- und Governance-Bewertungen (ESG) sowie die Great Reset-Bewegung geht. Und bei vielen Gelegenheiten reagieren wir nicht mit einer ausführlichen Antwort. Schließlich lesen oder sehen die meisten Amerikaner die klassischen Medien nicht mehr.

Manchmal stoßen wir jedoch auf etwas, das so unehrlich ist, dass wir einfach nicht schweigen können. Am 18. März veröffentlichte der Idaho Statesman – die größte Zeitung in Idaho – einen dieser wirklich schockierenden Artikel, den wir einfach nicht ignorieren können.

In dem Artikel, der vom Meinungsredakteur der Zeitung Scott McIntosh verfasst wurde, verbreitet der Autor eine falsche Behauptung nach der anderen über die ESG-Bewertungen, ihre Verwendung und die Great-Reset-Bewegung – alles in dem Versuch, uns und die unzähligen anderen Menschen in Idaho, die sich für den Schutz der Rechte amerikanischer Familien und Unternehmen einsetzen, zu diskreditieren.

ESG-Kennzahlen sind eine Art soziales Punktesystem, ähnlich dem Modell, das jetzt in China verwendet wird. Ihr Ziel ist es, einen neuen Rahmen für die Bewertung von Unternehmen, Banken, Investoren und Regierungen zu schaffen, so dass ein Unternehmen nicht nur nach Gewinnen, Verlusten, Schulden, Mitarbeiterzufriedenheit und anderen traditionellen Wirtschaftskennzahlen bewertet wird, sondern auch nach seinem Engagement im Kampf gegen den Klimawandel und seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, einschließlich beispielsweise der rassischen Zusammensetzung der Belegschaft eines Unternehmens.

ESG-Systeme sind bereits mit Auszeichnungen und Bestrafungen verbunden. Unternehmen mit „guten“ ESG-Bewertungen werden oft mit niedrigeren Kreditzinsen, besseren Anleiheratings und anderen Vorteilen belohnt. Einige Unternehmen mit „schlechten“ ESG-Bewertungen sind gezwungen, mehr für Kredite zu zahlen, oder ihnen wird der Zugang zu Bankdienstleistungen gänzlich verweigert.

Und Sie müssen sich nicht auf unser Wort verlassen: Es gibt zahlreiche Berichte aus der Branche und aus dem akademischen Bereich, die die Auswirkungen von ESG aufzeigen, darunter auch ein aktueller detaillierter Bericht von Morningstar’s Sustainalytics, das regelmäßig ESG-Kennzahlen veröffentlicht.

Laut McIntosh, der behauptet, für seine „Watchdog-Berichterstattung“ vom Idaho Press Club und der National Newspaper Association „geehrt“ worden zu sein, sind Sorgen über ESG-Sozialkredit-Scores „zweifelhaft“ und zum „neuesten Buhmann für … rechtsextreme Verschwörungstheoretiker wie Beck“ geworden.

Zu den vielen angeblich „zweifelhaften Behauptungen“, die McIntosh als Beweis dafür anführt, warum man Leuten wie uns nicht trauen kann, gehört eine Zeile aus einer kürzlich von Gesetzgebern in Idaho vorgeschlagenen Entschließung, in der es heißt: „Die ESG-Standards sollen einen ‚großen Reset‘ des Kapitalismus bewirken und alle Aspekte unserer Gesellschaft und Wirtschaft umgestalten, von der Bildung bis zu Sozialverträgen und Arbeitsbedingungen.“

Im Falle einer Verabschiedung würde die von McIntosh zitierte Resolution die Gesetzgeber von Idaho dazu verpflichten, im Jahr 2023 einen Gesetzentwurf auszuarbeiten und vorzuschlagen, der Banken und andere Finanzinstitute daran hindert, ESG-Bewertungen zur Diskriminierung von Unternehmen und Einzelpersonen zu verwenden.

Laut McIntosh ist diese Zeile in der Entschließung ein Beispiel für die vielen „Verschwörungen“ rund um ESG. Ironischerweise hat McIntosh recht – aber nicht so, wie er denkt. Es gibt viele Verschwörungstheorien über die ESG-Bewertungen und den Great Reset. Einige stammen von uninformierten Menschen auf der rechten Seite, aber noch mehr von unehrlichen „Journalisten“ wie McIntosh.

Was „Watchdog“ McIntosh seinen Lesern nicht gesagt hat ist, dass der Text, den er als einen seiner Beweise für die „rechte“ Verschwörungstheorie des Great Reset verwendet, in Wirklichkeit ein Zitat von einem der weltweit einflussreichsten Befürworter von ESG ist, nämlich von Klaus Schwab, dem Leiter des Weltwirtschaftsforums (das sind die Leute, die jedes Jahr diese verschwenderische Konferenz in Davos veranstalten).

Im Juni 2020, auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie, starteten Schwab und eine lange Reihe führender Vertreter von Unternehmen, Aktivistengruppen, Regierungsbehörden, Banken und Wall-Street-Firmen eine Kampagne zur Umgestaltung der Weltwirtschaft mit dem Namen „Great Reset“ – ihre Worte, nicht unsere.

In einem Artikel, der die Kampagne hervorhebt, schrieb Schwab: „Die Welt muss gemeinsam und schnell handeln, um alle Aspekte unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften zu erneuern, von der Bildung bis hin zu Sozialverträgen und Arbeitsbedingungen.“

Das kommt einem doch sehr bekannt vor, nicht wahr?

Ich frage mich, warum McIntosh seinen Lesern nicht erklärt hat, dass in der Entschließung Schwab eindeutig als Quelle des Zitats genannt wird, oder warum er nicht die gesamte Erklärung von Schwab zitiert hat, die mit den Worten endet: „Jedes Land, von den Vereinigten Staaten bis China, muss sich beteiligen, und jede Branche, von Öl und Gas bis zur Technologie, muss umgestaltet werden. Kurz gesagt, wir brauchen einen ‚Great Reset‘ des Kapitalismus.“

McIntosh führt in seinem Artikel weiter aus, dass ESG nur ein „Produkt der Ausübung individueller und wirtschaftlicher Rechte ist, das den Anlegern die Möglichkeit gibt, ihre Dollars zu investieren“ (ein Argument, das von zahllosen Bankenlobbyisten zur Verteidigung von ESG verwendet wird).

Sie sehen, es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten, verspricht Watchdog McIntosh. ESG ist nur der „freie Markt“!

Dieser beliebte Mythos von Leuten, die versuchen, die Wahrheit über die ESG zu verschleiern, ist nicht nur eine Lüge, sondern der Inbegriff von Heuchelei, denn dieselben Politiker und Aktivisten, die die ESG verteidigen, sind auch diejenigen, die oft für eine größere Regierung, mehr Vorschriften und mehr Steuern eintreten – das Gegenteil der freien Marktwirtschaft.

ESG-Systeme sollen Unternehmen und Verbraucher dazu zwingen, die Werte, Ideen, Produkte und Dienstleistungen anzunehmen, die von den soziale Kreditpunkte vergebenden wohlhabenden Eliten gefordert werden, und diese Eliten arbeiten regelmäßig Hand in Hand mit Regierungen und Zentralbanken, um ESG-Ziele voranzutreiben.

So gingen beispielsweise das Weltwirtschaftsforum und das US-Außenministerium im November bei einer COP26-Klimakonferenz eine besondere Partnerschaft ein.

Im Jahr 2020 beauftragte die US-Notenbank BlackRock, den reichsten Vermögensverwalter der Welt und führenden Befürworter von ESG, die Fed beim Kauf von Unternehmensanleihen zu unterstützen – Käufe, die BlackRock direkt zugute kamen.

Die US-Börsenaufsicht SEC schlug diesen Monat verbindliche ESG-Offenlegungsregeln vor, und die Europäische Union steht nun kurz davor, ESG-Kennzahlen für viele Unternehmen in der EU vorzuschreiben.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Natürlich schließen sich viele Unternehmen gerne der ESG-Bewegung an. Sie profitieren wie alle anderen an der Wall Street von den Billionen und Billionen von Dollar, die von Banken und Anlegern zur Unterstützung „nachhaltiger“ Anliegen versprochen worden waren. Und Investoren wie BlackRock geben das Geld gerne aus, da sie im Zuge der jüngsten Ausgabenwut der Regierungen in aller Welt und der ihnen angeschlossenen Zentralbanken reich geworden sind.

ESG-Systeme sind auch nicht nur auf große Unternehmen ausgerichtet. Unternehmen wie die Bank of America haben bereits individuelle ESG-Bewertungen für Investoren entwickelt, und FICO-Analysten räumen ein, dass ESG in Zukunft wahrscheinlich von Finanzinstituten genutzt werden wird, um das Kreditrisiko für Privatpersonen und kleine Unternehmen zu bestimmen.

ESG-Systeme sind die größte Bedrohung für die Freiheit seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Jeder, der Ihnen etwas anderes erzählt, ist ignorant oder lügt – und wir sind uns nicht sicher, was schlimmer ist.

Glenn Beck is the founder of Mercury Radio Arts and the co-author, with Justin Haskins, of The Great Reset: Joe Biden and the Rise of Twenty-First Century Fascism. Justin is the director of the Socialism Research Center at The Heartland Institute.

Link: https://www.theblaze.com/op-ed/glenn-beck-debunking-the-medias-lies-about-esg-social-credit-scores-and-the-great-reset?

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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