Im Jahr 2016 korrigierte das KNMI (Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut ) alle täglich gemessenen Temperaturen an den KNMI- Wetter-Messstationen (Groningen/Eelde, Maastricht/Beek, Vlissingen, Den Helder/De Kooy und De Bilt) für den Zeitraum 1901-1950, da alle Stationen verlegt wurden und in De Bilt hat sich auch die Anordnung des Thermometers geändert. Es ist üblich, dass solche Änderungen für einige Zeit parallele Messungen der alten und der neuen Situation beinhalten. Dies geschah aufgrund der Umstände, als das Thermometer in De Bilt verlegt wurde, nicht. Aus diesem Grund hat das KNMI die Daten aus Eelde, etwa 150 km nordöstlich von De Bilt, verwendet, um die Tagestemperaturen von De Bilt zu homogenisieren. Eelde ist die einzige Vergleichsstation, die KNMI dafür verwendet hat, und von dieser Station lagen für nur 4 Jahre Temperaturdaten vor.
Meteorologische Stationen in den Niederlanden, die Daten ab 1901 (De Bilt, Winterswijk) oder 1906 (andere Stationen) haben und „homogenisiert“ wurden
Quelle: Veröffentlichung
Waren es 164 Tropentage, die in De Bilt vor 1950 gemessen wurden, blieben nach der Homogenisierung nur noch 76 Tropentage übrig. An keiner anderen Station wurden die heißesten Tage durch die Homogenisierung so stark verkürzt. Die Station De Bilt ist damit zu einem markanten Ausreißer geworden. Dieser Unterschied wurde bereits 2017 in der Fachliteratur festgestellt, das KNMI sieht jedoch keinen Anlass, die Korrekturen noch einmal zu überdenken.
Station | Start date | Major changes |
---|---|---|
De Bilt | 1–1-1901 | May 1950: screen change (Pagode—> Stevenson), August 1950: relocation 85 m West, August 1951: relocation 300 m South to an open location |
Groningen/Eelde | 1–3-1906 | 1951: city station moved to airport Eelde, 10 km South |
Maastricht/Beek | 1–1-1906 | 1951: city station moved to airport Beek, 8 km North, 90 m higher |
Den Helder/De Kooy | 1–1-1906 | September 1944–July 1945: no data, 1972: city station moved to airport De Kooy, 6 km Southeast |
Vlissingen/Souburg | 1–1-1906 | October 1944–May 1945: no data, 1947–1958: city station moved to airport Souburg, 4 km East |
Winterswijk | 1–1-1901 | November 1944: no data, Possible inhomogeneities in 1950. Closed 1971 |
Zusammen mit drei anderen unabhängigen Forschern haben wir 2019 versucht, die Homogenisierung für De Bilt zu reproduzieren und kamen zu dem Schluss, dass es für De Bilt eine deutliche Überkorrektur der Anzahl der Tropentage geben muss. Siehe hier . Wir haben die Analysen nun mit den gleichen Daten und mit vergleichbaren statistischen Auswertungen wie beim KNMI wiederholt . Unsere Ergebnisse wurden diese Woche in der Fachzeitschrift Theoretical and Applied Climatology veröffentlicht, siehe hier .
Quelle https://link.springer.com/article/10.1007/s00704-021-03887-4/figures/3
Verhältnis der Tage mit Tx ≥ 30 °C (Tafel A) und Tx ≥ 25 °C (Tafel B) in den Jahren 1906–1949/1952–1995 an den 5 Hauptbahnhöfen in den Niederlanden. Homogenisierte Daten aller 5 Stationen. Für De Bilt auch die gemessenen Daten
Wir haben untersucht, wie empfindlich die Ergebnisse der Homogenisierung auf eine Reihe von Entscheidungen des KNMI während des statistischen Verfahrens reagieren. Dies betrifft die Wahl der Referenzstationen, die Länge der Temperaturreihen, die Berechnung der statistischen Verteilung der höchsten Tagestemperaturen pro Monat und die Art und Weise, wie Ausreißer in den Daten geglättet werden.
Quelle: Veröffentlichung
Anzahl tropischer Tage von 1901 bis 1950 für De Bilt nach Homogenisierung mit 5 Referenzstationen, Referenzzeiträume 48–168 Monate, 2 Perzentiltypen, 2 Glättungstypen (116 Durchläufe des Algorithmus). Erklärung der Legenden: Suffix -h: homogenisierte Daten. Suffix -m: Messdaten. Erste Zahl: Grad der Glättung (1 = linear, 2 = quadratisch). Zweite Zahl: Berechnungsweise der monatlichen Perzentile (1 = aus Einzelmonaten, 3 = aus Laufgruppen von drei Monaten)
Wir haben den Einfluss der Variation der genannten Faktoren auf das Homogenisierungsergebnis mit Computerläufen untersucht, siehe Abbildung 2. Dies zeigt, dass fast alle von KNMI getroffenen Entscheidungen zu einer stärkeren Abnahme der Anzahl der Tropentage vor 1950 führen. Es ist bemerkenswert, dass Einige dieser Entscheidungen in dem technischen Bericht, den das KNMI zur Homogenisierung erstellt hat, nicht beschrieben werden.
Im Vergleich zu den anderen Stationen kommen wir zu dem Schluss, dass das KNMI für die heißesten Tage eine Überkorrektur von 0,5 bis 1,0 Grad vorgenommen hat. Basierend auf der Percentile Matching Method des KNMI schätzen wir die Anzahl der tropischen Tage vor 1950 in De Bilt auf 113, mit einer Spanne zwischen 104 und 119.
Eine Alternative könnte darin bestehen, die historischen Daten unverändert zu lassen und die Klimatrends aus den separaten Daten aller Stationen abzuleiten. Eine korrekt durchgeführte Homogenisierung der Tagestemperaturen in De Bilt ist unter anderem für die Bewertung des Klimawandels in den Niederlanden wichtig. Mit der vom KNMI vorgenommenen Korrektur der Tagestemperaturen von De Bilt in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist dies nicht ohne weiteres möglich.
https://klimaatgek.nl/wordpress/actueel/
Zusammengestellt Andreas Demmig
Veröffentlichung
Reassessment of the homogenization of daily maximum temperatures in the Netherlands since 1901
Neubewertung der Homogenisierung der Tageshöchsttemperaturen in den Niederlanden seit 1901
Frans Dijkstra, Rob de Vos, Jan Ruis & Marcel Crok
Theoretical and Applied Climatology (2021)
Abstrakt
Im Jahr 2016 hat das Königlich Niederländische Wetteramt (KNMI) die täglichen Temperaturaufzeichnungen für die Niederlande von 1901 bis 1950 homogenisiert, um einen realistischen Vergleich der Temperaturen von 1901 bis heute zu ermöglichen. Die Homogenisierungen für die Hauptstation De Bilt wurden mittels Percentile Matching Method (PMM) mit einer Referenzstation und einem 56-monatigen Referenzzeitraum durchgeführt. In dieser Studie wird gezeigt, dass die Korrekturen der Anzahl tropischer Tage (Höchsttemperatur ≥ 30 °C) stark von der Wahl der Referenzstation und der Länge des Referenzzeitraums abhängen. Insgesamt wurden 116 verschiedene Varianten der Homogenisierung von De Bilt durchgeführt, wobei alle Kombinationen von fünf Referenzstationen, fünf Referenzzeiträumen, zwei Möglichkeiten zur Berechnung von Perzentilen und zwei Möglichkeiten zur Glättung der Daten verwendet wurden. Die Parameter, die für die aktuelle Homogenisierung von De Bilt durch das KNMI verwendet werden, führen zu einem sehr starken Rückgang der Tropentage, der von der Mehrheit der 116 Varianten nicht repliziert wird. Außerdem scheint De Bilt nach der Homogenisierung im Vergleich zu den anderen meteorologischen Stationen ein Ausreißer zu sein. Daher sollten die aktuellen homogenisierten Schätzungen der tropischen Tage für De Bilt mit erheblicher Vorsicht behandelt werden.
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Jeder Handwerker weiß: Was nicht passt, wird passend gemacht. Kann man auch schön beim dänischen Polar Portal sehen. Da wurde gerade das Modell für die Eismassenberechnung der Arktis „verbessert“. Schon fallen die Werte von durchschnittlich auf niedrig.
Zeitraum 1901-150 –> da fehlt wohl eine 9
?? nicht zu finden, alles okay
Erinnert stark an bekannte „Adjustierungen“: Absenkung der früheren Temperaturen und schon ist der Temperaturanstieg steiler und „bedrohlicher“. Und die Alarmisten reiben sich die Hände…
Man sollte auch immer auf die Skala schauen, denn wenn ich genügend kleine Schritte nehme, schaut es bedrohlicher aus
NOAA veröffentlicht die historischen Messungen im globalen Netzwerk GHCNv4 in 2 Versionen: qcu sind die Original-Messwerte und qcf homogenisierte Daten einer Station. Warum folgt das KNMI nicht dieser Vorgehensweise?
Homogen bedeutet räumlich gleichmäßig. Homogenisierung daher räumliche Vergleichmäßigung. Das ist meines Erachtens hier das falsch Wort, weil im wörtlichen Sinn hätten beide Ausgangswerte identische Wertigkeit. Das Ergebnis wäre jedenfalls eines, das weder den alten noch den neuen Werten 1:1 entspricht.
Was hier gemacht wird, ist manipulieren. Es wird die neue Messung als Referenz genommen und eine Abbildungsfunktion definiert, wie alte Werte in das neue Schema überzuführen sind. Diese manipulierende Abbildungsfunktion muß nicht nur bekannt sein, sie muß auch widerspruchsfrei herleit- und argumentierbar sein. Ist das der Fall?
Die Frage ist ohnehin, wieso macht man das? Es sollte doch auf Basis der alten Wertezusammenstellung in einem Modell, das die alten wie die neuen Standorte kennt, etwas stoßfrei konsistentes herauskommen. Wenn das nicht der Fall ist, ist das Modell ohnehin schwer anzuzweifeln.
Homogenisierung von meteorologischen Daten ist im Grunde ein Notbehelf. Denn dadurch werden alle realen Daten der jeweiligen Stationen „platt“ gemacht, auch die, weswegen man die Station eigentlich errichtete und die man gerne wüsste.
Über Land werden manche ermittelten Zeitreihen, sofern möglich, auf Inhomogenitäten untersucht. Findet man Inhomogenitäten, und dies setzt erhebliches detektivisches Gespür, Geduld, Können und Zeit voraus, d.h. signifikante Abweichungen, die systematische Fehler vermuten lassen, dann müssen diese Zeitreihen korrigiert (im meteorologischen Sprachgebrauch „homogenisiert“) werden bevor sie weiter verarbeitet werden können. D.h. sie werden als absolute Werte mit den Werten einer als fehlerfrei angesehenen Zeitreihe verglichen, d.h. voneinander abgezogen. Stimmen beide Zeitreihen dann 1:1, d.h. ohne den gesuchten Fehler überein, bleibt als Restterm dieses Vergleiches nur der Fehler in seinem Verlauf übrig. Er kann dann zur Korrektur verwendet werden. Stimmen beide nicht exakt überein, und das ist der Normalfall, bleibt eine Restdifferenz zusätzlich zum Fehler übrig und verfälscht mehr oder weniger stark das Ergebnis. Dieses wird aber in der Praxis oft nicht erkannt. Es kann schwerlich unterschieden werden, was Signal bzw. was Fehler ist. Die Konsequenz daraus ist, dass in diesem Fall mit der Homogenisierung der fehlerhaften Zeitreihe Größe und Verlauf der Referenzzeitreihe aufgeprägt wird. Ihre Bestimmung wird damit wertlos. Das evtl. vorhandene Signal verschwindet.
Im Anhang 2 (hier) über die Anomalienberechnung wird ausführlich auf die dafür verwendete Mathematik und Schwierigkeiten eingegangen. Ein wichtiges Ergebnis daraus ist: Es ist nicht zulässig Anomalien von unhomogenisierten Zeitreihen zu mitteln, in der Annahme, dass durch die Mittelung systematische und grobe Fehler herausfallen. Das ist nicht der Fall. Siehe u.a. auch Böhm [Böhm , 2009] . Sie werden zwar u.U. kleiner wenn nur wenige Zeitreihen diese Fehler enthalten (wie z.B. Wechsel der Instrumente, andere Durchschnittswertbildung, Verschiebung des Messortes, Veränderung der Umgebung, Unterlassung der Ablesung etc.), aber sie verschwinden nicht, sondern bleiben durchweg erhalten. Im Anhang 2 „ Zur Anomalienbildung von Jahresmitteltemperaturen “ wird dies beispielhaft gezeigt.
Herr admin, Ihr Erstaunen wundert mich ehrlich gesagt etwas. Dies gilt für Mittelwerte oder andere statistische Parameter doch immer. Dass ein zeitlicher Mittelwert von einer zeitveränderlichen Zustandsgröße den Zustand nur im Mittel und damit nicht notwendigerweise in jedem Augenblick beschreibt, ist doch klar. Das gilt für jede Klimagröße. Ähnlich ist es für räumliche Mittel: die mittlere Höhe der Alpen beschreibt auch nicht die Höhe jedes einzelnen Ortes der Alpen. Dabei ist die Höhenlage der Orte, die diesem Mittelwert zugrundeliegt, sehr genau bestimmbar, ebenso klare Randbedingungen, was dann die Genauigkeit des Mittels bestimmt. Wenn Sie es so nennen wollen, die die mittlere Höhe der Alpen eine Art Index, aber er ist operativ exakt definierbar und die Ausgangsgröße Höhe ebenfalls. Und gleiches gilt für die Kombination aus räumlicher und zeitlicher Mittelung wie beim globalen Temperaturmittel.
Nicht ich, denn es ist ja von vornherein klar, dass man sich vom Momentan- und Ortswert ablöst, sobald man zeitlich und räumlich mittelt. Das ist operativ explizit bedingt.
Heißt NTV nicht N wie Neu T wie Täglich und V wie Verarscht? Ehrliche Bildung gibts woanders.
ntv 14.12. 2021: „Im vergangenen Jahr hagelt es Temperaturrekorde. Jeder einzelne ist ein trauriger Beweis für den Klimawandel und wird deshalb von der Weltwetterorganisation genau überprüft. So auch die hochsommerlichen Temperaturen in der Arktis. In der Arktis ist mit 38 Grad im vergangenen Jahr ein Temperaturrekord gemessen worden. Die Weltwetterorganisation (WMO) erkannte die Messung vom 20. Juni 2020 in Sibirien als Rekord für die Region nördlich des Polarkreises an, wie sie in Genf berichtete. Das sei ein Anzeichen für den Klimawandel und lasse die Alarmglocken klingeln, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.“
Diese Meldung ist ein weiteres Beispiel zum Thema. Die WMO müsste es doch wissen. Diese Temperaturrekorde sind Tageshöchstwerte. Diese hängen von vielen Parametern (atmosphärische Zirkulation, lokale Umgebung, Wetterhütte usw.) ab und sagen nichts über den Klimawandel aus. Diese „Hütchen-Spiele“ werden global betrieben um die „Panik-Flamme“ Klima-Katastrophe auch im Winter nicht erlöschen zu lassen.
ntv ist zwar nicht staatlich, aber im Laufe der Zweit nervt die penetrante Rotgrün-Ausrichtung dort. Beispielsweise lässt die grüne Verjüngung der Regierung die Sprecherinnen dort geradezu in Verzückung geraten. Wenn irgend möglich, meide ich ntv, ebenso wie die Staatssender. Welt-tv ist in Sachen Klima-Indoktrination deutlich moderater.
Man sollte ntv beim EIKE-Kältereport beteiligen. Ist aber komplett vergeblich, gegen Ideologie ist kein Kraut gewachsen. Selbst bei Servus TV wurden neulich PM-Dokus mit endlosem Klima-Alarm gebracht. Ein Schlusssatz ist mir in Erinnerung: Seit einer Milliarde Jahre sei es noch nie so heiß gewesen wie heute… Journalisten wissen halt, dass sie zum Klima jede nur denkbare Publikumsverar…. bringen können. Das Medien-Kollektiv hat schließlich beste Vorarbeit geleistet.
@Berberich – „höhere“ und „tiefere“ Spitzen-Temperaturen seit Global Lockdown (Mai 2020) sind doch logisch – NUR ein Bruchteil „meines“ EIS-Pulvers der FLIEGEREI (von vormals mind.“300″ Mio. To./p.a.) fährt im JET-Stream (10 KM Höhe) jetzt noch Karussell – siehe auch „Contrails reduce daily temperature range“ (9/11-FLUG-Verbote, USA, 2001) in Nature 08/2002, von Travis et al. 😉
Immer die übliche unwissenschaftliche Vorgehensweise: „In der Arktis ist mit 38 Grad im vergangenen Jahr ein Temperaturrekord gemessen worden. “ Es wird kein Ort angegeben. Meistens stehen die Stationen in Städten, die in den letzten 50 Jahren gegründet wurden. Der Wärmeinseleffekt der wachsenden Betonstädte ist vor allem im Sommer wegen der bis 24-stündigen Sonneneinstrahlung enorm und wächst jährlich mit der Stadt mit. Sonne mit mehr Beton ergibt höhere Temperaturen. Wetterhütten in der freien Natur, etwa wie am Südpol bei Neumayer, gibts am nördlichen Polarkreis keine. Frage: Wir die Arktis äußerhalb dieser Wärmeinseln wirklich wärmer?
Bei ARD nachzulesen: „Das nordsibirische Werchojansk hält mit 38 Grad einen neuen Temperaturrekord. Die Weltwetterorganisation (WMO) erkannte die Messung vom 20. Juni 2020 als Rekord für die Region nördlich des Polarkreises an.“ Die Wetter-Station Werchojansk wird seit 1885 betrieben. Bei CERES kann man die stündlichen Skin-Temperaturen für dieses Gebiet anschauen. Die genannten 38°C treten dort nicht nur in der Stadt, sondern in einem größeren Gebiet auf. Allerdings sind Skin-Temperaturen Boden-Temperaturen. Im übrigen habe ich meinen Zweifel über die Aussagekraft von Skin-Temperaturen bei wolkenlosem Himmel. NCEP Reanalysis air 2m tmax gibt für den Tag Maximalwerte von ca. 22 °C für dieses Gebiet an.