Vor einiger Zeit wurde uns weisgemacht, dass der Klimawandel schlimmer sei als gedacht. Aber die dem zugrunde liegende Wissenschaft enthält einen grundlegenden Fehler.
Der unabhängige Klimawissenschaftler Nic Lewis hat diesen Fehler in einer neuen wissenschaftlichen Studie entdeckt, welcher seitens der Medien große Aufmerksamkeit zuteil wurde. In der Studie, durchgeführt von einem Team unter Leitung des Ozeanographen bei Princeton Laure Resplandy, wurde behauptet, dass sich die Ozeane schneller erwärmt haben als ursprünglich gedacht. Viele einschlägige Medien posaunten diese „Erkenntnis“ sofort laut hinaus, darunter BBC, die New York Times, die Washington Post und Scientific American. Sie meinten, dass dies bedeutete, die Erde erwärme sich schneller als jüngst geschätzt.
Nun hat Lewis, der viele begutachtete Studien zur Frage der Klimasensitivität veröffentlicht und mit einigen der weltführenden Klimawissenschaftlern zusammengearbeitet hatte, herausgefunden, dass der Erwärmungstrend in der Resplandy-Studie sich von jenem unterscheidet, der bei der Berechnung der zugrunde liegenden Daten herauskommt – Daten, die die Studie selbst mitgeliefert hatte.
„Berechnet man den Trend korrekt, ist die Erwärmungsrate nicht schlimmer als wir dachten – sie liegt sehr auf einer Linie mit früheren Schätzungen“.
Tatsächlich, sagt Lewis, sind auch viele andere Behauptungen in der Studie, welche von den Medien herausgestellt worden waren, falsch.
„Ihre Behauptungen hinsichtlich der Auswirkung einer schnelleren Ozean-Erwärmung auf Schätzungen der Klimasensitivität (und damit der zukünftigen globalen Erwärmung) sowie den Kohlenstoff-Haushalt sind ohnehin falsch, aber das ist ein müßiger Streitpunkt, da wir jetzt um ihren Fehler bei den Berechnungen wissen“.
Und jetzt, nachdem die Fehler entdeckt worden waren, weist Lewis auf die große Bedeutung hin, dass diese Fehler korrigiert werden.
„Die Original-Ergebnisse der Resplandy-Studie wurden einfach von den Medien nachgeplappert, die fast niemals irgendetwas hinterfragen. Man kann nur hoffen, dass einige Medien nun doch bereits sind zu Korrekturen“.
Nicholas Lewis:A major problem with the Resplandy et al. ocean heat uptake paper (pdf)
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Zweite Ozean-Studie innerhalb von drei Monaten vom unabhängigen Klimawissenschaftler Nicholas Lewis widerlegt
Eine vorige Woche im Magazin Science veröffentlichte Studie sorgte für weit verbreitete Behauptungen, denen zufolge sich die Ozeane schneller erwärmen als ursprünglich gedacht. Medien auf der ganzen Welt griffen begierig danach.
Aber weniger als eine Woche nach den Schlagzeilen erkannte ein unabhängiger Klimawissenschaftler, nämlich Nicholas Lewis, dass auch diese Studie, durchgeführt von einem Team unter Leitung von Lijing Cheng von der Chinese Academy of Sciences etwas enthielt, was er bedeutende faktische Fehler nennt. Auch sagt Lewis, dass einige der Feststellungen von Cheng „irreführend“ seien.
Er erklärt:
Die Schlagzeilen sagten allesamt, dass sich die Ozeane schneller erwärmen als ursprünglich gedacht. Unglücklicherweise scheinen die Autoren viele ziemlich bedeutende Fehler gemacht zu haben sowie unpassende Vergleiche. Die Ozean-Erwärmung liegt sehr auf einer Linie mit früheren IPCC-Schätzungen, wenn man sie korrekt berechnet, und die sich während des vorigen Jahrzehnts entgegen den Prophezeiungen der Klimamodelle verlangsamt hat“.
Lewis wurde in der Klimadebatte prominent wegen seiner forensischen Standpunkte hinsichtlich wichtiger Ergebnisse der Klimawissenschaft. Im November haben die Autoren einer anderen Studie, die ebenfalls große Medienaufmerksamkeit erregt hatte [und um die es oben gegangen war, Anm. d. Übers.], rasch eingeräumt, dass Lewis katastrophale Fehler entdeckt hatte, obwohl sie ihre Ergebnisse immer noch nicht formell zurückgezogen haben. Lewis hofft jetzt, dass auch Cheng et al. ihre Fehler rasch korrigieren:
„Die Fehler scheinen unbestreitbar, weshalb ich hoffe, dass sie alles so bald wie möglich korrigieren, damit wir alle weiterkommen“.
Nicholas Lewis: Is ocean warming accelerating faster than thought? – An analysis of Cheng et al (2019), Science
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Zu dieser zweiten Studie gibt es bei Judith Curry hier eine ausführliche Diskussion zwischen den Autoren und Nic Lewis. Das ist lang und voller wissenschaftlich-technischer Details, aber wer des Englischen halbwegs mächtig ist, sollte mal reinschauen.
Auch hier beim EIKE gab es zu diesem Thema schon einen eigenen Beitrag von Klaus-Eckart Puls, nämlich hier.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Wo ist jetzt der „Betrug“? Ein unabhängiger Wissenschaftler hat einen Fehler gemacht, ein anderer unabhängiger Wissenschaftler entdeckt ihn. Der Autor hat es geprüft, den Fehler eingeräumt. Jetzt muss er erneut ran.
Nein Herr Müller !
Zu diesem Thema wurden und werden ganz gezielt falsche Interpretationen „quasi seriös“ in die Welt gesetzt. Immer und immer wieder und gräbt sich damit als semireligiöse Tatsache ins unkritische Hirn der „gut meinenden“ Bürger ein. Nur, weil sich niemand vorstellen möchte, dass Heerscharen von Wissenschaftler aus eigennützigen Gründen „falsches Zeugnis ablegen“. Dazu werden gerne „Fakten“ plausibel dargelegt, die in keinster Weise als wissenschaftliche Arbeiten durchgehen würden. Beispielhaft nenne ich Vernichtung von Rohdaten zur Evaluation und Falsifizierung, es werden Datenreihen mathematisch, statistisch zusammengefasst und als Bezugsbasis für anschließende Extrapolation missbraucht. Mittelwerte miteinander in Bezug gesetzt, obwohl Basisdaten willentlich abgeändert wurden. Ich bin erschüttert über ein solch korrumpiertes System von Gefälligkeitsgutachten/ -studien zur Wahrung von Förderhilfen und Institutsfinanzierung.
Ein Milliardenmarkt beeinflusst die unabhängige Wissenschaft, leider. Ein Trost, die Wahrheit kommt ans Licht – irgendwann, dann aber um so beschämender.
M.E. sind solche Studien eigentlich überflüssig. Wenn man weiß dass bei CO2-Verdoppelung der Strahlungsantrieb am Boden 3,3 W/m² ist, so kann man den globalen Wärmeeintrag für irgend einen Konzentrationsanstieg mit 3,3*ln(C/Co)/ln(2) leicht berechnen.
Natürlich werden stets die mit grossem Aufwand aus Messungen bestimmten Werte, die i.w. auch von der Sonnenaktivität und Wolkenbedeckung abhängen, hierzu Diskrepanzen aufweisen. Aber die natürlich bedingten Schwankungen interessieren uns doch gerade nicht und sollten eigentlich eliminiert werden, denn es geht hier doch nur um den CO2-Effekt.
„Wenn man weiß dass bei CO2-Verdoppelung der Strahlungsantrieb am Boden 3,3 W/m² ist,…“
Wenn man weiß, daß um dieses Ergebnis zu erhalten Formeln angewendet werden welche in diesem Fall nicht angewendet werden können und dürfen…
Auch weil nach wie vor der 2. Hauptsatz der Thermodynamik gilt.
Was mich immer wieder wundert:
in den Medien und vorwiegend den Öffentlich Rechtlichen Medien werden diese falschen Meldungen ständig wiederholt. Unabhängig des Maas‘schen Fake-News-Verbots müssten seriöse Wissenschftler und Institutionen auf entsprechend, äquivalente Sendezeit beharren und die Falschinformationen richtig zu stellen.
das GEZ-finanziert Propagandafernsehen muss gezwungen werden, unabhängig, unpolarisiert Fakten zu verbreiten.Gerne mit Androhung einer gerichtlichen Entscheidung, weil das Staatsfernsehen seinen Auftrag missachtend Politik betreibt und Meinung macht.
unparteiisch, so lautet der Auftrag!
Dadurch wäre ein Entzug zur Berechtigung des Gebühreneinzugs verwirkt. Die Klarstellungen in Dauer und Sendezeit angepasst an die einseitigen Fehlinformationen.
genauso hätte es funktionieren können beim Atomausstieg, Energiewende, Dieseldebatte u.v.m.
Da wird nichts eingeräumt und richtig gestellt. Ganz einfach weil man ja mit solchen Studienergebnissen das Gute unterstützt, gegen das Klimaböse. Fake News für gute Zwecke sind immer legitim.
Im abgebildeten Foto sehe ich zwei Medien. Beide haben das korrigiert, siehe:
https://www.nytimes.com/2018/10/31/climate/ocean-temperatures-hotter.html
https://www.bbc.com/news/science-environment-46046067
In Zukunft vielleicht weniger Vorurteil, dafür mehr Recherche.
Oh, statt zum Artikel der New York Times habe ich das Foto darin kopiert.
Hier der korrekte Link:
https://www.nytimes.com/2018/10/31/climate/ocean-temperatures-hotter.html