Die Analysten bei Merrill erwarten, dass die Ölpreise in den USA über diesen Zeitraum im Mittel immer noch bei 90 Dollar pro Barrel liegen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die globalen Ölpreise, die den Benzinpreis in den USA viel eher bestimmen, hoch bleiben, da das Wachstum der Ölvorräte dem Wachstum der Bevölkerung und dem ökonomischen Output hinterher läuft.
Der Rückgang der USA-Ölpreise würde wahrscheinlich nur vorübergehend sein wegen der sich ergebenden Schwierigkeiten, riesige Mengen neuen Öls von Orten wie dem Bakken-Feld in Nord-Dakota oder dem Eagle Ford-Feld in Texas auf den Markt zu werfen. Schon jetzt hat die ganze neue Erzeugung zu einer Ölschwemme in der Region geführt.
„Niemand hat erwartet, dass der Output im vorigen Jahr um eine Million Barrel pro Tag zunehmen werde”, sagte Francisco Blanche, der Leiter Verbrauchsforschung [commodity research] auf einer Pressekonferenz in New York. „Niemand!“
Als Folge hat sich das Öl in Cushing in Oklahoma angesammelt – der Heimat der des Zusammenflusses verschiedener Pipelines und Dutzender Ölspeicher bei West Texas Intermediate (WTI), die als Schlüsselpunkt für den am meisten genannten Ölpreis in den USA fungieren.
Das Problem für die Autofahrer in den USA besteht darin, dass das WTI-Rohöl nur einen kleinen Anteil des Öls ausmacht, das in den USA zu Benzin verarbeitet wird. Und die Preise für andere Arten von Öl – wie Louisiana Light Sweet, Alaskan North Slope oder Bonny Light aus Nigeria – bleiben hoch.
Tatsächlich sagte Blanche, die US-Regierung könnte Exporte von WTI genehmigen, wenn sie will, dass der Öl-Boom in diesem Land weitergeht, da 50 Dollar pro Barrel unter den Kosten der Erzeugung liegen.
Merrill sagte auch eine relative Delle bzgl. des ökonomischen Wachstums sowohl in den USA als auch global während der kommenden Jahre vorher.
Den Vorhersagen der Bank zufolge wird die US-Wirtschaft 2013 um 1,5% und 2014 um 2,8% wachsen. Global sieht man dort 2013 ein Wachstum von 3,2%, bevor es sich wieder dem mittleren Niveau von 3,9% im folgenden Jahr nähert.
Aber es gibt einige gute Nachrichten für Investoren.
Fortgesetzte hohe Preise und niedrige Renditen auf Anleihen plus die erfolgreiche Umschiffung der sog. fiskalen Klippe [= Lösung der Haushaltskrise in den USA, A. d. Übers.] und sich verbessernde Aussichten in Europa bedeuten, das Geld in die Aktienbestände fließt. Renditen können sich 2013 zwischen 9% und 16% bewegen, während S&P 500 ein absolutes Maximum erreichen könnte, sagt die Firma.
„Wir sind uneingeschränkt optimistisch für 2013, wenn es um den Kapitalmarkt in den USA geht“, sagte Savita Subramanian,, Leiterin der US-Marktforschung.
Sektoren nach dem Geschmack der Banken: Technik, Energie und Industrien. Was man vermeiden sollte: Sprachdienste [telecoms] und Energieversorger [utilities].
Link: http://money.cnn.com/2012/12/11/news/economy/oil-prices/index.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Weiterführende Links:
The U.S. will produce an average of 6.41 million barrels a day this year, a 14 percent increase from 2011, according to a Dec. 11 report from the Department of Energy. It’s the biggest annual gain in the number of barrels since the industry began when Pennsylvania’s Drake well ignited the first American oil rush in 1859, department data show. –Asjylyn Loder, Bloomberg, 19 December 2012
California, even as it seeks to be the greenest U.S. state, stands a good chance of emerging as the nation’s top oil producer in the next decade, helping America toward what once seemed an unlikely goal of energy independence. The economic lure is obvious. The Golden State’s unemployment rate sits at 10.1 percent, third highest in the nation. It faces enormous underfunded public employee pension obligations and has racked up state budget shortfalls of $500 billion in the past four years. –Bradley Olson, Bloomberg News, 19 December 2012 |
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#1 Herr Niemann
Was beschweren Sie sich über unsere Importe, wenn sich die ganze Welt über unsere Exportüberschüsse beschwert?
Allein innerhalb Europa hat Deutschland bei der EZB seit 2007 ein Verrechnungsguthaben (Target 2) von mehr als 700 Mrd. Euro aufgebaut. Glauben Sie wir werden dieses Guthaben jemals in Geldform sehen? Die einzige Möglichkeit von einem Verrechnungskonto jemals etwas zu bekommen, ist die Gegenleistung in Form von Waren-, Rohstoffe- oder Dienstleistung-Einkauf.
Wenn wir im Welthandel nur noch als Verkäufer und nicht mehr als Einkäufer aktiv sind, können wir unsere Waren auch gleich verschenken.
mfg
Markus Estermeier
Was sein könnte (Konjunktiv!!!!), na ja, ich schlage vor das abzuwarten. Mit der Zukunft habe ich meine Schwierigkeiten.
Deutschland musste für den Import von Öl, Erdgas und Steinkohle viel Geld aufwenden, das war in der Summe (Quelle BAFA) in 2009 54 Mrd. EURO; in 2010 65 Mrd. EURO; in 2011 82 Mrd. EURO (damit war die gigantische Spitze von 2008 in 2011 schon wieder überschritten). Ich habe neulich die Zahlen des ersten Halbjahres 2012 verglichen mit denjenigen von 2011, und da gab es ebenfalls Er-höhungen der Preise so um 15%. Es geht bei uns also weiter bergauf mit den Preisen für die Ener-gien, die Deutschland einführen muß. Auch mit der Steinkohle soll es um 2018/19 Schluß sein bei uns.
Die häufigen Äußerungen „es gibt genug Öl/Gas/Kohle“ könnten eine Falle sein, um Deutschland auf dem Weg des Ausstieges aus der Kernkraft zu halten. Dann schafft sich Deutschland selber ab, ein Konkurrent um die Energien der Erde (= Wohlstand) eliminiert, und das ganz friedlich – vorläufig.
MfG Niemann