Aber wenn Sie mich fragen, ist diese Evaluierung der Modelle, indem man sie mit der Realität vergleicht, nicht möglich. Ich glaube, dass die gegenwärtigen Unsicherheiten hinsichtlich der totalen solaren Strahlung (TSI) und des Antriebs durch Aerosole so groß sind, dass es sinnlos ist, die Ergebnisse von Modellrechnungen mit beobachteten globalen Temperaturänderungen zu vergleichen. Näheres zum Bild rechts hier
Wie komme ich auf die unbegründete Behauptung, dass die gegenwärtigen Unsicherheiten bei TSI und der Aerosole so groß sind? Und selbst wenn sie so groß sind, warum stelle ich die noch seltsamere Behauptung auf, dass die Größenordnung der Unsicherheiten den Vergleich von Modellergebnissen und Realität ausschließt?
Nun… eigentlich habe nicht ich diese Behauptung aufgestellt. Es waren die Fachidioten (boffins) bei der NASA und dort im Besonderen die guten Leute beim GISS einschließlich James Hansen et al., die das gesagt haben (Hervorhebung von mir)…
Die gesamte Solarstrahlung (TSL) ist der dominierende Faktor des globalen Klimas, während die natürlichen und anthropogenen Aerosole klimatisch wichtige Bestandteile der Atmosphäre sind die auch auch die globale Temperatur beeinflussen. Obwohl man glaubt, dass die Klimaauswirkungen der solaren Variabilität nahezu vergleichbar mit denen der Treibhausgase sind (GHG’s; wie Kohlendioxid und Methan), bleiben sie schlecht quantifiziert und könnten die größte Unsicherheit repräsentieren, wenn man das globale Klima betrachtet. …
Die Analyse von Hansen et al. (2005) sowie andere Studien aus jüngster Zeit (siehe die Übersichtsbeiträge von Ramaswamy et al. 2001; Kopp et al. 2()05b; Lean et al. 2005; Loeb and Manalo-Smith 2005; Lohmann and Feichter 2005; Pilewskie et al. 2005; Bates et al. 2006; Penner et al. 2006) deuten darauf hin, dass die gegenwärtigen Unsicherheiten bzgl. der TSI und der Antriebe durch die Aerosole so groß sind, dass sie grundlegende Evaluierungen der Modellergebnisse im Vergleich mit beobachteten globalen Änderungen der Temperatur nicht gestatten. Diese Unsicherheiten müssen signifikant reduziert werden, um die Ungewissheit bei der Klimasensitivität angemessen zu beschränken (Schwartz 2004).
„Grundlegende Evaluierungen der Modelle nicht gestatten…” hmmm. Natürlich geben sie das nicht immer zu. Sie sagen solche Dinge nur, wenn sie Geld für einen neuen Satelliten haben wollen. In der übrigen Zeit behaupten sie, dass ihre Modelle bis auf 0,15°C genau sind…
Nun, der Satellit, für den die Mitarbeiter bei NASA GISS (vernünftigerweise) Geld haben und mit der oben erwähnten Studie vorantreiben wollten, war die Glory Mission … welche ein weiterer unglücklicher Fehlschlag der NASA war.
Der Glory Satellit der NASA hat den Erdorbit nicht erreicht
WASHINGTON – Der Glory-Satellit der NASA, gestartet um 5.09:45 Uhr morgens von der Luftwaffenbasis Vandenberg in Kalifornien hat den Orbit nicht erreicht.
Der Telemetrie zufolge hat sich der Schutzschild auf der Spitze der Rakete vom Typ Taurus XL nicht wie erwartet drei Minuten nach dem Start gelöst.
Aha… bedeutet dies, dass die Evaluierung der Modelle durch den Vergleich mit beobachteten Änderungen der globalen Temperatur nicht möglich ist, bis wir einen weiteren Glory-Satelliten bekommen?
Ich frage ja nur… aber der Vorgang macht klar, dass an diesem Punkt die Modelle unbrauchbar als Basis für Milliarden Dollar teure Beschlüsse sind.
Willis Eschenbach
der Originalbeitrag erschien hier
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Und ewig sterben die Wälder
Der Wald stirbt. Davon waren vor 30 Jahren fast alle Deutschen überzeugt…“
Quelle: http://tinyurl.com/69d96j8
Ein Sendung auf ARTE die sich mit dem angeblichen „Waldsterben“ beschäftigt. Irgendwie erinnert mich die heutige Berichterstattung bzgl. Klimaänderung frappierend an damals.
#4,5 Herr Jäger, Herr Fischer vernebelt wieder einmal hervorragend die tatsächlichen Zusammenhänge bei der Beantwortung Ihrer Frage nach der Validität der Temperaturmessungsdaten durch Satelliten und deren Beziehung zu den bodennahen Temperaturmessungen.
Herr Fischer sagt in #5 zum Beispiel „Zu ihrer eigentlichen Frage, der Korrelation zwischen den CO2- und Temperaturdaten“, auf Ihre Bemerkung in #4 „Wie steht es aber mit dem/den Satelliten, die seit 1979 die erdoberflächennahe Lufttemperatur messen? Die Daten sind auf drroyspencer’s webpage ständig verfügbar und widersprechen den Konstrukten der etablierten Klimatologie. Sie zeigen auch keine Korrelation mit den Mauna Loa CO2-Messungen“, dass „ihre eigentliche Frage“ die „Korrelation zwischen den CO2-und Temperaturdaten“ sei, was überhaupt ja offenbar nicht zutrifft. Ich weiss nicht, ob Herr Fischer absichtlich den Schwerpunkt Ihrer Frage verschoben hat, oder nicht verstanden hat, worauf sich Ihre Frage in erster Linie bezogen hat (was ich nicht glaube, denn Herr Fischer geht gerne absichtlich Fakten aus dem Weg, die die Heiligkeit der 10 Gebote des AGW Glaubens der Klimakirche verletzen).
Aus Ihrer Formulierung geht ja eindeutig hervor, dass Sie in erster Linie gefragt haben nach der Beziehung zwischen A) den Temperaturdaten, die von Satelliten stammen und B) „den Konstrukten der etablierten Klimatologie“ (gemeint haben sie ist ja wohl die merkwürdige Konstruktion der vom IPCC / PIK / Fischer / Bäcker hochheilig vereehrten „globalen Mittelwerttemperatur“, die durch ewiges Herumrechnen der Messwerte von bodennachen Thermometern (die meisten davon in USA, praktisch keine über ca. 80% der Erdoberfläche, wie über den Ozeanen, Antarktis, grossen Teilen Russlands, Chinas, Nordkanadas, der Monogolei, grossen Teilen Afrikas, etc. etc. etc.), deren Zahl und Positionierung auch immer wieder geändert wurden (also eine hervorragende, leicht reproduzierbare experimentelle Anordnung, was natürlich hohen wissenschaftlichen Standards genügt nach Meinung IPCC / PIK / Fischer / Bäcker) .
Mit Ihrer Frage legen Sie in der Tat den Finger in eine ganz schmerzhafte Wunde der AGW Kirche: die Ergebnisse der NASA Satellitenmessungen seit 1979 zeigen nämlich eine nur ganz minime (unter der Messgenauigkeit liegende) Erhöhung der Troposphären-Temperatur, im Gegensatz zu den äusserst zweifelhaft berechneten „globalen Temperaturwerten“ aus den bodennahen Thermometerablesungen, die wesentliche höhere Temperaturerhöhungen seit 1979 zeigen. Was mich an dem Verhalten von IPCC, PIK, Fischer und Bäcker stört ist, dass sie jene Werte bevorzugen, die ihrem gewünschten und vorgegebenen Ziel, dass die Lufttemperatur wegen der CO2-Doktrin (die wissenschaftlich kein messbares Korrelat hat und daher unbewiesen ist) zu steigen habe, mehr Rechnung tragen.
Meine Fundamentalkritik an den Verhaltensweisen von IPCC, PIK, Fischer / Bäcker, etc. ist, dass praktisch alle Damen und Herren dieser Riege die hervorragendsten Eigenschaften und Charaktereigenschaften wahrhaftiger Wissenschaftlichtkeit vermissen lassen. Dazu zählt man:
1. Kompromisslose a-priori Unvoreingenommenheit gegenüber dem zu untersuchenden wissenschaftlichen Gegenstand (in unserem Fall der Frage nach der Beziehung zwischen dem anthropogenen Anteil von CO2 in der Luft und einer Erwärmung der Luft). Ich vermisse bei den Vertretern der AGW Kirche jegliche kritische Distanz zu ihren eigenen Positionen bzw. Grundüberzeugungen. Ein wahrhaftiger Wissenschaftlicher versucht immer, allen Aspekten der wissenschaftlichen Fragestellung und den erarbeiteten Resultaten Rechnung zu tragen. Bei IPCC / PIK / Fischer / Bäcker herrscht das Dogma, dass anthropogenes CO2 die Luft erhöht. Dieses Dogma wird nicht mehr kritisch hinterfragt, sondern als abschliessend geklärte ewig gütlige „Wahrheit“ präsentiert. Echte Wissenschaftlicher glauben nicht an Dogmen und endgültige Wahrheiten (das ist der Grund, warum ich Herrn Bäcker und Herrn Fischer wahre Wissenschaftlichkeit abspreche).
2. Respektvoller Umgang mit den wissenschaftlichen Kollegen, die die eigene Meinung bei der Interpretation von Resultaten nicht teilen. Ich vermisse diesen respektvollen Umgang seitens der Vertreter des AGW Glaubens gegenüber ihren Kritikern. IPCC / PIK / Bäcker / Fischer haben sich in unzählbaren Beispielen nicht dem „Code of Conduct“, der unter Wissenschaftlern üblich sein sollte, entsprechend verhalten, sondern sind sehr oft reichlich arrogant und besserwisserisch aufgetreten. Echte Wissenschaftlicher sind bescheidener und demütiger und sich sich sehr bewusst, was sie nicht wissen, sagen das auch und stehen dazu (das fehlt bei IPCC / PIK / Bäcker / Fischer vollständig).
3. Keine übertriebene Öffentlichkeitssucht bei Wissenschaftlern. Echte Wissenschaftler widerstehen der Versuchung, unbedingt im Fernsehen auftreten zu wollen um sich wichtig zu machen, zum Beispiel um sich neben dem UNO Generalsekretär oder Prince Charles als wichtige Weltenlenker zu produzieren. Die IPCC Leute gefallen sich eitel darin, als „Transformatoren“ der Gesellschaft wirken zu können und den Regierungen der Länder sagen zu können, was Gesetz werden soll. Das hat mit Wissenschaft überhaupt nichts zu tun. Leute, die sich so produzieren wollen, sollten in die Politik gehen und sich der Bevölkerung zur Wahl stellen.
#10: Marvin Müller
wie wäre es mit so einer „Linie“, die ein klein bischen weiter zurück reicht :-)sagen wir von 1941 bis 2011 ?
und dann könnte mann noch so eine Linie für CO2 darüber legen und dann den Winkel zwischen beiden Linien bestimmen und dann über die Ursache dieses Winkels physikalisch spekulieren.
Und dann sollte man alle Institute schließen, die die CO2 Theorie weiter produzieren wie PIK und vielleicht Institute gründen, die erforschen, wie man die Energiekosten senken könnte.
Zu Satelliten:
„Satelliten messen sehr genau, jedoch auch nur indirekt. Die Auswertung der Signale steht und fällt mit der korrekten Bestimmung des Nullpunktes und der Ausmerzung von evtl. Driften die durch technische Eigenschaften der Messapparatur entstehen können.“
schreiben Herr Puls und Herr Limburg im Beitrag zur FAZ.
Ja, das meinte ich, als ich schrieb, jede Methode hätte eben ihre Vor- und Nachteile.
Jetzt frage ich mich nur, warum die Satellitendaten zur Temperaturmessung als das nonplusultra betrachtet werden, während die Satellitendaten zur Meeresspiegelaltimetrie als fehlerhaft betrachtet werden?
Könnte die Einschätzung am Ende nur von den Messergebnissen abhängen? Was, wenn Spencers Satellitendaten einen höheren Trend zeigte als GISS?
Marvin Müller schreibt: „oder an Herrn Limburg, der anhand der Messungen der mittleren Troposphäre keine Erwärmung postuliert.“
M.L. kommentiert: „Sie liegen -wie schon so oft falsch- bzw. behaupten Irreführendes. Weder die mittlere Troposphäre, noch die untere – von der El Niño Spitze mal abgesehen- zeigen einen kontinuierlichen Anstieg. Das ist auch so im Beitrag I zur PHOENIX Runde vermerkt.“
Wo habe ich behauptet, es habe einen kontinuierlichen Anstieg gegeben? Diese Aussage schieben Sie mir unter, um sie dann zu „widerlegen“. Aber da Sie auf Phoenix verweisen, Sie hatten damals folgendes geschrieben: „Abbildung 3 zeigt den Temperaturverlauf der UAH Satelliten in der mittleren Troposphäre zusammen mit dem Anstieg der CO2 Konzentration. Man sieht im Mittel einen geraden Verlauf bis 1998, dann 1198 sowie 2010 die El Niño Anstiege.
Die Abbildung 3 spricht für sich. Nach 1998 geht es sprunghaft auf leicht höherem Niveau ohne Trend* weiter Warum terrestrische Stationen trotzdem einen Anstieg zeigen, der nicht nur Prof. Bott so ängstigt, beantwortet die nächste Grafik. “
Sie konstruieren hier einen Gegensatz zwischen terrestrischen und satellitenbasierten Messungen, die einen zeigen etwas, die anderen nicht. Kuckt man sich alle Graphen zusammen an, sieht man, dass die vergleichbaren Verlauf haben, zeigt der einen eine Erwärmung, macht es auch die andere. Da ist vielleicht mal einige Monate Verzug drin, aber den prinzipiellen Verlauf kann man erkennen, wenn man denn alle Graphen zusammen betrachtet, wie das unter http://preview.tinyurl.com/685vsa2 möglich ist. Und dann kann jeder selbst entscheiden, wie er das einschätzt.
#8: Matthias Tobies sagte am Thursday, 05.05.2011, 16:12:
„Sehr geehrter Herr Müller,
was einem bei den Trends sofort ins Auge sticht ist, das die Satellitendaten niedrigere Werte ausweisen. In der Grafik ist das sehr deutlich zu sehen.“
Das ist einer der klassischen Irrtümer bezüglich dieser Graphen. Man kann aus denen keine niedrigeren Werte „ableiten“, da in den Diagrammen Abweichungen von einer Basisperiode dargestellt werden, die für jeden der Graphen anders ist. Ursprünglich war das Diagramm so, dass alle etwa den gleichen Basiswert verwendeten (siehe offset in den einzelnen Graphen). Nun hat UAH Anfang des Jahres die Basisperiode verändert, damit ging der Basiswert nach oben und die Anomalien nach unten. Und das sehen Sie in dem Diagramm – eigentlich waren RSS und UAH (beides Satellitenmessungen) auf dem gleichen Niveau. Ich habe die Offsets mal angepasst: http://preview.tinyurl.com/685vsa2
„Weiterhin ist der Trend auch flacher als die übrigen.“
Das ist der wichtige Punkt, den man aus dem Diagramm entnehmen kann. UAH und RSS zeigen einen niedrigeren Trend. Das kann man auch ohne Bedenken sage, aber ist ein niedrigerer Trend ein Widerspruch? Wenn ich Widerspruch höre, denke ich immer an Herrn Leistenschneider, der immer erzählt, die Satelliten würden einen völlig anderen Trend zeigen oder an Herrn Limburg, der anhand der Messungen der mittleren Troposphäre keine Erwärmung postuliert. Daher meine Nachfrage an Herrn Jäger.
„Dazu fällt noch auf das an verschiedenen Stellen der Zeitreihe die Satellitendaten wesentlich niedrigere Werte als die landgestützten Temperaturreihen ausweisen.“
Und an anderen Stellen wesentlich höhere Werte. Die Satellitenmessungen schlagen einfach stärker nach oben und nach unten aus. Die messen halt was anderes …
MfG,
Marvin
Sehr geehrter Herr Jäger,
die folgende Aussage von Herrn Fischer ist mit Vorsicht zu genießen:
„Sagen wir so: Alle Daten, ob Satellit oder Boden, sind robust und zuverlässig“
Für die thermometrischen Daten der Oberfläche wird dies von verschiedenen Stellen stark angezweifelt. Dazu gab es hier auf Eike auch schon die verschiedensten Artikel.
Sehr geehrter Herr Müller,
was einem bei den Trends sofort ins Auge sticht ist, das die Satellitendaten niedrigere Werte ausweisen. In der Grafik ist das sehr deutlich zu sehen.
Weiterhin ist der Trend auch flacher als die übrigen.
Das bedeutet das laut Satellitendaten die Erwärmung seit 1979 im Vergleich zu den anderen Temperaturreihen:
1) in Summe geringer ist
2) die Geschwindigkeit der Erwärmung geringer ist.
Dazu fällt noch auf das an verschiedenen Stellen der Zeitreihe die Satellitendaten wesentlich niedrigere Werte als die landgestützten Temperaturreihen ausweisen.
Wenn man jetzt den linearen Langzeittrend in verschiedene Einzeltrends zerlegt, werden die Unterschiede noch auffälliger.
Meiner Bitte um Korrektur des Übersetzungsfehlers (s. #3) wurde leider noch nicht entsprochen.
Durch diese Weglassung muss man als Leser denken, die Wissenschaftler seien unglaubliche Stümper bzw. würden Skeptikerpositionen vertreten.
Nebenbei bemerkt habe ich durch diesen Fehler und andere kleinere Übersetzungsunschärfen Willis Eschenbach teils zu Unrecht kritisiert, erst nach Lesen seines Originaltextes habe ich manches verstanden.
#4: Helmut Jäger sagte am Thursday, 05.05.2011, 11:45:
#1-3 Norbert Fischer
Sehr geehrter Herr Fischer,
Wie steht es aber mit dem/den Satelliten, die seit 1979 die erdoberflächennahe
Lufttemperatur messen?
Die Daten sind auf drroyspencer’s webpage ständig verfügbar und widersprechen den Konstrukten der etablierten Klimatologie.“
Hmm, vielleicht können Sie den Widerspruch ja mal herausstellen, damit ihn alle sehen. Wenn ich mir die verschiedenen Quellen ansehe, sehe ich zwar leicht verschiedene Trend, aber Widersprüche … Gegenüberstellung der angeblich widersprüchlichen Trends: http://preview.tinyurl.com/ar6c58 , Trenddaten: http://preview.tinyurl.com/5tyosw3
„Spencer’s Satellitendaten: falsch
Etablierte Global Temperature Grid-Daten: richtig!“
Da beide ähnliche Aussagen machen, würde ich keinen als falsch bezeichnen (verweise ja selbst oft genug auf Spencers Arbeiten …) …
Sehr geehrter Herr Jaeger,
leider lässt sich ihre Frage zu den Satellitendaten nicht mit einem einfachen richtig oder falsch beantworten, was ebenfalls für die thermometrischen Daten der Oberfläche gilt. Sagen wir so: Alle Daten, ob Satellit oder Boden, sind robust und zuverlässig, jede Methode hat ihre Vorteile und ihre Nachteile, die in gewisser Weise komplementär sind. Insofern ergänzen sich die Datensätze sehr gut.
Zu ihrer eigentlichen Frage, der Korrelation zwischen den CO2- und Temperaturdaten:
Natürlich gibt es keinen linearen Zusammenhang zwischen beiden Datensätzen, da es noch andere Einflussfaktoren gibt. Da wären zum einen die anderen forcings, im Artikel wurden z.B. das solare Forcing und Aerosolforcing genannt. Dann gibt es zum anderen noch die natürliche Variabilität des Klimas, die die Temperaturentwicklung des gesamten forcings noch zusätzlich moduliert.
Um den von Ihnen gewünschten Zusammenhang zwischen CO2 und Temperatur zu erkennen, müsste man also aus den Temperaturdaten diese Einflüsse herausrechnen und sich dann die Korrelation anschauen.
Ich meine, Tamino hat in seinem Blog vor kurzem so etwas für die natürliche Variabilität probiert und ganz zufriedenstellende Ergebnisse erhalten. Schauen Sie mal nach, wenn Sie an Details dazu interessiert sind.
Zum Glory-Satellit:
Die TSI wird mit hoher Sicherheit seit der Zeit der Satellitenmessungen bestimmt. Wenn das IPCC und hier im Artikel erwähnt das zugehörige Forcing als eher unsicher einschätzt, dann liegt das daran, dass zurückliegende Werte mit Hilfe von Proxys bestimmt werden mussten, was naturgemäß mit Unsicherheiten verbunden ist. Um die hohe Qualität der TSI-Messungen zu sichern, ist es notwendig, dass sich die Daten von einer Satellitengeneration zur nächsten für eine Zeitlang überlappen, um die Instrumente des neuen Satellits kalibrieren zu können. Und da liegt eben das Problem mit dem Fehlstart des Glory-Satelliten.
Ich hoffe, Sie sind ob der Länge nicht enttäuscht, ihre Frage war eben komplexer, als sie vielleicht auf den ersten Blick erscheint.
#1-3 Norbert Fischer
Sehr geehrter Herr Fischer,
da wir nun mal bei Satelliten sind:
Der fragliche Satellit sollte die
Aerosol-Verteilung in der Atmosphäre
messen.
Wie steht es aber mit dem/den Satelliten, die seit 1979 die erdoberflächennahe
Lufttemperatur messen?
Die Daten sind auf drroyspencer’s
webpage ständig verfügbar und widersprechen
den Konstrukten der etablierten Klimatologie. Sie zeigen auch keine Korrelation mit den Mauna Loa CO2-Messungen.
Das verstehe ich nicht. Ich gebe zu, ich bin kein Klimatologe, überhaupt kein Naturwissenschaftler, bilde mein Urteil
mit dem „gesunden“ Menschenverstand.
Was ist also von den gemessenen Satellitentemperaturen zu halten?
Soll man sie für richtig halten oder
die unter den etablierten Klimatologen konsensfähigen globalen errechneten, adjustierten, harmonisierten, gemittelten Temperaturen?
Ich möchte Ihnen jede Arbeit ersparen.
Mir genügt eine einfache Antwort etwa
in der Form:
Spencer’s Satellitendaten: falsch
Etablierte Global Temperature Grid-Daten: richtig!
– oder umgekehrt – !
Danke für Ihre Antwort!
Gruß
Helmut Jäger
Hinweis auf einen Fehler mit Bitte um Korrektur:
Eine Aussage aus dem Zitat im Text erschien mir sehr merkwürdig.
„Obwohl man glaubt, dass die Klimaauswirkungen der solaren Variabilität [sic!] nahezu vergleichbar mit denen der Treibhausgase sind…“
Im Original steht dagegen:
„Although the climate effects of solar variability AND AEROSOLS are believed to be nearly comparable to those of the greenhouse gases (GHGs; such as carbon dioxide and methane), they remain poorly quantified and may represent the largest uncertainty regarding climate change.“
(Hervorhebung von mir)
Man vergleiche mit Abb. 2.20 aus dem IPCC-AR4, die ich in meinem ersten Beitrag verlinkt hatte und liest ungefähr folgende forcings ab:
CO2: +1,7 W/m^2
Aerosole: -1,3
solar irradiance: +0,2
Die (Änderung der) solare Ausstrahlung ist im Vergleich zum CO2-forcing fast schon vernachlässigbar, es sind dagegen die Aerosole, die ungefähr dieselbe Größenordnung erreichen.
PS:
Für eine Verdopplung der CO2-Konzentration wächst das CO2 forcing auf rund 4 W/m^2 an.
Man vergleiche nun mit der solaren Aktivität.
Interessant finde ich auch die Anmerkungen zum Verlust des GLORY-Satelliten. Dieser Satellit sollte erstmals ART und VERTEILUNG von Aerosolen in der Atmosphäre messen und hätte erheblich dazu beitragen können, Klimasimulationen zu verbessern.
Nebenbei macht hier Eschenbach einen kleinen Fehler, wenn er meint, die Daten hätten zur Evaluierung von Simulationen beitragen können, da Simulationen ja Art und Verteilung nicht vorhersagen oder simulieren, sondern Abschätzungen dazu als Randbedingung verwenden.
Aber mir geht es um etwas anderes:
Der Satellit hat 424 Mio. US-Dollar gekostet.
Im Forum hier hört man häufiger, es würden Milliarden in die Klimaforschung gesteckt um gewünschte Ergebnisse zu erhalten.
Hier sieht man sehr schön, dass Klimaforschung teuer ist, was nicht an den Gehaltszahlungen an Wissenschaftlern liegt. Auch weiß niemand, wie die Daten des Glory-Satelliten ausgefallen wären und in welche Richtung sie die Vorhersagen verändert hätten.
Jetzt meine Frage:
Hält man hier einen Neubau für Geldverschwendung oder ist man der Meinung, das wäre eine Verringerung der Unsicherheiten wert?
Man kann jedenfalls nicht GLEICHZEITIG den finanziellen Aufwand UND die Unsicherheiten kritisieren, man muss sich entscheiden.
Ja, ich habe von Willis Eschenbach schon manch gute Artikel gelesen, z.B. seine Erläuterungen zur CO2-Messung auf Mauna Loa. Aber dieser wird mir definitiv nicht in Erinnerung bleiben, Eschenbach verkauft sich hier unter Wert.
Womit anfangen? Es ist allseits bekannt, dass Aerosole die größte Quelle von Unsicherheiten bei der Bestimmung der Klimasensitivität und damit auch bei den Klimaprognosen sind, man sehe z.B. diese Graphik im IPCC-AR4 Abb. 2.20 http://tinyurl.com/6d3u9r2 oder Tabelle 2.11 http://tinyurl.com/5vnop86 .
Wie sieht es nun mit der eigentlichen Behauptung aus, „ist diese Evaluierung der Modelle, indem man sie mit der Realität vergleicht, nicht möglich“?
Da Eschenbach hier bewusst/unbewusst unscharf formuliert, bewerte ich seine Aussage mit einem glasklaren JEIN:
Ja, falls Eschenbach z.B. das 20.Jhdt. als Testbereich zur Evaluierung meint, eine Zeit, in der der Mensch massiv den Gehalt von Aerosolen in der Atmosphäre beeinflusst hat.
Glasklar nein, wenn der Test von Klimaprogrammen anhand weiter zurückliegenden Zeiten gemeint ist, wo der Aerosolgehalt ungefähr konstant blieb.
Dass Eschenbach die von ihm zitierten Passagen von einer Gruppe von Wissenschaftlern (Hansen fand ich nicht in der Autorenliste) in seinem Sinne auslegt und deutet, hat er eigentlich nicht nötig. Er weiß genau, was die Wissenschaftler ausgedrückt haben.