Eines dieser neuen Artikellieferanten ist inzwischen das „Recherchezentrum“ Correctiv.org:
[1] Correctiv.org recherchiert zu den Bedrohungen und Herausforderungen unserer Gesellschaft, zu Machtmissbrauch und Korruption in Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur, zu Themen wie Umwelt, Bildung, Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit oder Rechtsradikalismus und Islamismus. Gemeinsam ist allen Themen, denen sich correctiv.org annimmt, dass sie von nationaler Bedeutung sind, aber auch erhebliche Auswirkungen vor Ort haben. Die Themen von correctiv.org gehen die Menschen direkt an.
Dieses Recherchezentrum brachte jüngst den folgenden Artikel zu einer Klimawandelproblematik, der auch Greenpeace so gut gefiel, dass er unverändert und in voller Länge auf ihrer Homepage erschien.
Correctiv.org: Viele Lebensmittel sind vom Klimawandel bedroht
In einer Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten hieß die Überschrift:
„Beim Klimawandel müssen Bayer und Monsanto passen“,
Greenpeace betitelte ihn: Gentech-Riesen Bayer und Monsanto kämpfen mit dem Klimawandel
und auf der Homepage von correctiv.org, 26. Oktober 2016 lautet er:
[1] Viele Lebensmittel sind vom Klimawandel bedroht – und die Agrarindustrie hat keine Lösung für dieses Problem.
Wenn Bayer demnächst Monsanto kauft, wird der Gentechnik-Riese den weltweiten Nahrungsmarkt dominieren. Doch Saatgut, das dem Klimawandel trotzt, haben die beiden Konzerne bisher nicht im Angebot. Dabei rechnen Klimaforscher damit, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 Prozent der jährlichen Ernte bedroht.
Der Klimawandel wird künftig über gute und schlechte Ernten mitentscheiden. „Wir verlieren mit jedem Grad höherer Temperatur sechs Prozent des Ertrags von Weizen“, prognostiziert der Agrarforscher Frank Ewert von der Uni Bonn. Das entspreche weltweit 42 Millionen Tonnen Weizen, einem unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel. Die Jahresproduktion dieses Getreides liegt bei knapp 800 Millionen Tonnen weltweit.
… Monsanto und Bayer konzentrieren sich bisher fast ausschließlich darauf, gentechnisch verändertes und hybrides Saatgut zu entwickeln. Weil die Technik beherrschbar ist – die Unempfindlichkeit gegen ein Herbizid etwa ist auf einem einzelnen Gen festgeschrieben. Und weil die so entwickelten Samen patentierbar sind und dem Konzern gehören. Der sie dann langfristig vermarkten kann.
… Doch beim Versuch, Pflanzen gegen den Klimawandel zu wappnen, versagt die Gentechnik. Eigenschaften wie Hitzetoleranz und geringer Wasserbedarf sind an mehreren Stellen im Erbgut festgehalten. Sie lassen sich nicht so einfach übertragen. „Es ist vergleichsweise einfach, Pflanzen unempfindlich zu machen gegen Gifte, ihre Kolben, Samen oder Blüten anschwellen zu lassen“, sagt Lambert. Viel komplexer hingegen sei es, Pflanzen zu stärken gegen höhere Temperaturen, gegen zu viel oder zu wenig Niederschlag – dazu müssten viele Gene verändert werden.
Klimawandel und Weizenertrag
Bereits in einem früheren Artikel hat der Autor gezeigt, dass der Klimawandel bisher ausschließlich positive Einwirkungen auf die wichtigen Erntepflanzen gebracht hat: EIKE 30.06.2015: [16] Ernteerträge und Klimawandel
Letztes Jahr (als die Welt angeblich vor Überhitzung schon fast unterging), war die höchste Welt-Weizenernte seit Aufzeichnungsbeginn und dieses Jahr lag sie nur um 1 % niedriger.
Bild1 [16] Sortenproduktionen weltweit
Bild2 [16] Entwicklung des weltweiten Hektarertrages ausgewählter Getreidearten von 1992 – 2014
Im folgenden Bild sind die Welt-Globaltemperatur, USA-Weizen-Erträge und Erntemengen Welt übereinander gelegt, um den Anstieg seit Beginn des Klimawandels zu demonstrieren. Der Ertrag der US-Landwirtschaft bei Weizen hat sich damit seit dem Jahr 1930 mindestens um das 6-Fache erhöht. Alle Diskussionen um mögliche Ertragsminderungen müssen demnach von diesem hohen Niveau aus betrachtet werden.
Bild 3 [16] USA Weizenerträge Langfristdarstellung von 1865 – 2010 (blaue Linie), Weizen Welt Erntemengen 2000 – 2016 (blaue Balke), giss Globaltemperatur Land und See (rote Linie). Grafiken vom Autor übereinander kopiert.
Was für die Welt und die USA gilt, zeigt sich auch in Deutschland – (nicht nur) dank dem Klimawandel ist die Ernteproduktion eine reine Erfolgsstory. Wo man wirklich „täglich den Klimawandel spüren kann“, ist bei den Bauern mit ihren hohen Ernten (Biobauern, die sich bewusst davon abkoppeln ausgenommen).
EIKE:[16] Ernteerträge und Klimawandel
EIKE 19.09.2016: [19] Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht
Bild 4 Weizenertrag Deutschland (Daten: [10]) und HadCRUT4 Globaltemperatur. Verläufe vom Autor übereinander kopiert
Bild 5 [10] Kornertrag Winterweizen Deutschland
Bild 5.1 [11] Steigerung des Kornertrages durch Weizensorten-Züchtung
Was „bedroht“ die Weizenernten?
Zuerst der Hinweis, dass eine aktuelle „Bedrohung“ der Ernteergebnisse darin besteht, dass:
-die Halme das Korn nicht mehr tragen können und die Qualität nachlässt, weshalb man bewusst Ertragsminderungen vornimmt:
[16] Während die Erträge bei Raps und Mais weiter ansteigen, stagnieren die Weizenerträge, anders als in Deutschland, in der Schweiz. Andreas Keiser, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften, führt dies auf die Extensoproduktion seit 1993 zurück, die heute 50 Prozent der Weizenfläche ausmacht. Der Verzicht auf Wachstumsregulatoren, Fungizide und Insektizide neben dem Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) hat seinen Preis.
– Dass der Biolandbau die Erträge massiv mindert:
EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht
– Und Weizen inzwischen Teils von anderen Pflanzen wie Mais (bringt als Biogasrohstoff mehr Geld) verdrängt wird und auf ungeeignetere Böden ausweichen muss:
[18] – Ertragsentwicklung von Mais im Vergleich zu Weizen deutlich günstiger.
– Entwicklung der Preisrelation auf Weltmärkten ebenfalls zu Gunsten von Mais.
– Wo immer agronomisch machbar wird Weizen durch Mais schrittweise verdrängt.
Es gibt aktuell also einige „Bedrohungen“ für den Weizen, die allerdings alle nichts mit einem Klimawandel zu tun haben, doch wie gesagt, immer zu relativieren unter Berücksichtigung des erreichten Niveaus:
Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt: [11] Weizen ist eine der erfolgreichsten Kulturpflanzen unserer B reiten, dessen Ertrag unter Einfluss der Züchtung von rund 4 dt/ha in den Wildformen auf rund 100 dt/ha in Kultursorten stieg. Seit einigen Jahren stagniert allerdings der Ertrag. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde er in Deutschland vom Mais sogar überholt. Zentral Gründe dafür sind sicherlich zum einen der große Wert der auf die Backqualität und Krankheits – und Schädlingsresistenzen gelegt wurde. (Resistenz kostet Ertrag; dass resistente Sorten trotzdem mindestens den vergleichbaren Ertrag bringen, zeigt, dass züchterisch gleichzeitig eine Ertragssteigerung erzielt wurde.) Außerdem wanderte der Weizen auch auf deutlich schlechtere Böden, die zuvor der Gerste und dem Roggen vorbehalten waren. Bereinigt man den Ertrag von diesen Faktoren, so ergibt sich weiterhin ein messbarer Zuchtfortschritt (Ahlemeye r 2011).
Der Klimaeinfluss auf Weizen
Die „Horrormeldungen“ haben jedoch einen anderen Hintergrund. Weizen ist gegen zu hohe Temperaturen empfindlich. Und das geschieht nicht langsam, sondern bei den aktuellen Sorten mit einer „Kipptemperatur“ zwischen 30 … 35 °C, welche zu einem bestimmten Wachstumszeitpunkt auch kurzzeitig nicht überschritten werden darf (Bild 6).
Bild 6 Darstellung der „Kipptemperatur“ aktueller Weizensorten [13]. Originaltext: Abbildung 2: Beziehung zwischen der Kornzahl pro Ähre bei Winterweizen und der maximalen halbstündigen Temperatur in den letzten 5 Tagen vor der Anthese. Die schwarz gefüllten Symbole repräsentieren erhöhte atmosphärische CO2-Konzentationen während des Pflanzenwachstums. (Wheeler et al., J. Agric. Sci. 127, 37-48, 1996)
Mit dieser „Kipptemperatur“ lassen sich, rein abhängig davon wie man die künftigen Temperaturen „ansetzt“, beliebige – negative – Klimaeinflüsse simulieren.
Und so wird es auch gemacht. Dabei wird nicht einmal mitgeteilt, von welchem Temperaturniveau an die Verringerung beginnt.
[1] Wir verlieren mit jedem Grad höherer Temperatur sechs Prozent des Ertrags von Weizen“, prognostiziert der Agrarforscher Frank Ewert von der Uni Bonn. Das entspreche weltweit 42 Millionen Tonnen Weizen, einem unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel.
Was sagte das IPCC?
Auf keinen Fall, das, was Correctiv.org recherchiert hat und in der Überschrift meldete. Im Kern sieht es den Einfluss sogar positiv.
[6] IPCC WGIIAR5-Chap7_FINAL
7.2.1.1. Crop Production
there is also medium confidence for negative impacts on global aggregate production of wheat and maize. Effects on rice and soybean yields have been small in major production regions and globally (Figure 7-2) (medium evidence, high agreement). There is also high confidence that warming has benefitted crop production in some high-latitude regions, such as northeast China or the UK (Jaggard et al., 2007; Chen et al., 2010; Supit et al., 2010; Gregory and Marshall, 2012).
Generell gehen viele (und der IPCC) davon aus, dass eine weitere Erwärmung auf +2 Grad keinen wirklich negativen Einfluss hat.
Schätzungen -10 … -2,5 %: ca. 13 %
Schätzungen -2,5 … 0%: ca. 23 %
Schätzungen Kein Einfluss oder eher besser ca. 20 %
Bild 7 [6] IPCC AR5 Figure 7.3 (Teilbild) Verteilung, wie der Klimawandel-Einfluss auf die Erträge eingestuft wird
So teilte es eine Zeitschrift auch einst den Bürgern mit.
Wirtschaftswoche: [4] Klimawandel in Europa : Elf Bilder zeigen, was Sie über die Folgen wissen müssen
Landwirtschaft
Im 3,5-Grad-Szenario könnten die Ernten in Europa bis 2080 um durchschnittlich bis zu zehn Prozent zurückgehen, in Südeuropa bis zu 20 Prozent. Eine Erwärmung um zwei Grad hätte kaum Folgen. In der nahen Zukunft könnten die Ernten durch Innovationen (ertragreichere Sorten z.B.) und zusätzliche Regenfälle durch die Erderwärmung sogar steigen!
Die „offizielle“ Aussage weltweit ist demnach, dass bei nicht mehr als +2 Grad Erderwärmung die Weizenernte keine Einbuße hat und eher noch steigen könnte.
Diese Mitteilung basiert auf einer Scenarioberechnung, welche tabelliert als Bild 8 gezeigt ist. Die Erwärmung um zwei Grad hätte danach auf Gesamteuropa -2 % Folgen, für Northern-Europe und UK & Ireland + 32 und +101 %. Sofern man solche Simulationen überhaupt glauben mag, überwiegt im +2 Grad-Szenario eher der positve Einfluss.
Selbst die Simulation eines +3,5 Szenarios hat mit -11% bei dem extrem hohen EU-Ertragsniveau keine wirklich schlimmen Auswirkungen.
Bild 8 [5] Ernteerträge im Vergleichszenario. Reference-change ist für +3,5 Grad
Ähnlich sieht es auch eine etwas ältere Betrachtung:
Norddeutsches Weizenforum 2009, Vortragstexte: [12] Eine ausreichende Wasserversorgung vorausgesetzt, werden moderat zunehmende Durchschnittstemperaturen, längere Vegetationsperioden und der CO2-Düngeeffekt eher positive Wirkungen haben. Im Norden dürften dadurch die Produktionsbedingungen insgesamt eher „besser“ werden
Weil das +2-Grad-Szenario keinen negativen Einfluss hat, wird eben mit +6 Grad gerechnet
Aber Correctiv.org sagt ja auch, „Forscher des IPCC“, und damit, dass es ja nicht die Meinung des IPCC sein muss.
Während man davon ausgeht, dass die Temperatur bis zum Jahr 2100 nicht über +2 Grad steigt (Ziel sind ja +1,5 Grad), können „Forscher des IPCC“ dies ja ignorieren und es beliebig höher simulieren. Irgendwann kommt dann unweigerlich der „Weizen-Überhitzungseffekt“ zum Tragen, und die Erträge sinken (wie gewünscht) schlagartig.
Damit dies „geschieht“, sorgt unter anderem ein Deutscher Pflanzenforscher, der seit Jahren diese Thesen simuliert und entsprechende Klimaszenarien vermittelt:
Redaktion Pflanzenforschung.de, 18.06.2013: [17] Ungewisse Zukunft für den Weizen Modelle zeigen: Klimawandel wird die Erträge verringern
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die zukünftigen Weizenerträge aus?
Bei ihren Simulationen für die Zukunft der Weizenerträge entdeckten sie einen generellen Trend: Ein Temperaturanstieg führt überwiegend zu einer Verringerung der Erträge. Im schlimmsten Temperatur-Szenario (d.h. die Temperatur steigt um 6 °C an) könnten die Erträge – bei gleichbleibenden CO2-Konzentrationen (360 ppm) – über 40 Prozent sinken.
Generell gefährdet der Klimawandel also die weltweiten Erträge. Dennoch gibt es regionale Unterschiede: „Im kühl-feuchten Finnland können steigende Temperaturen zu zunehmenden Erträgen führen, während im bereits heute schon warmen und trockenen Spanien überwiegend mit einem Rückgang der Pflanzenproduktivität zu rechnen ist“, erläutert Prof. Ewert.
Wie sicher und genau können solche Simulationen sein?
Kurz gesagt, deren Aussagen sind hochgradig anzuzweifeln. Der Grund ist, dass es gar keine ausreichende Messbasis gibt, um solche Simulationen parametrieren, geschweige kalibrieren zu können.
In einer Studie aus dem Jahr 2015 wurde die gesamte Studienliteratur gesichtet, mit den Ergebnissen:
Thünen Report 25, 2015: [9] Klimaresilienz durch Agrobiodiversität?
… Aus der vergleichsweise sehr geringen Zahl der Studien, die sich in der industrialisierten Landwirtschaft der gemäßigten Zone mit dem Zusammenhang zwischen Sorten- und Artenvielfalt und Klimaveränderungen bzw. klimatischen Extremereignissen befassen, sind keine konsistenten Ergebnisse ableitbar. Für die deutsche Landwirtschaft können fundierte Aussagen über eine mögliche Versicherungsfunktion von Elementen der Agrobiodiversität gegenüber dem Klimawandel aufgrund fehlender Studien zurzeit nicht getroffen werden.
Dabei ist der Einfluss erhöhter Klimavariabilität genau so hoch wie der einer vergleichsweise extremen Temperaturerhöhung. Das wird in den Modellen aber nicht berücksichtigt (weil es dann nicht AGW-Klimawandel wäre).
Thünen Report 25, 2015: [9] Kritisch für den Ackerbau ist die generelle Zunahme der Klimavariabilität. Hierzu sind bisher allerdings kaum Szenarien der möglichen Folgewirkungen entwickelt worden. Eine Modellrechnung für Weizen ergab z.B., dass eine simulierte Verdopplung der Standardabweichung der saisonalen Durchschnittstemperatur unter gleichzeitiger Beibehaltung des Mittelwertes den gleichen Ertragsrückgang bewirken kann wie eine durchschnittliche Temperaturerhöhung um 4°C und gleichzeitig die Variabilität der Erträge verdoppelt.
Und der CO2-Düngeeffekt ist ebenfalls eine entscheidende, aber in Simulationen selten beachtete Große:
Thünen Report 25, 2015: [9]Der „CO2-Düngeeffekt“ spielt daher eine entscheidende Rolle für die Bewertung von Klimafolgen für die Pflanzenproduktion. In vielen entsprechenden Pflanzenwachstums- bzw. Ertragsmodellen fallen negative Ertragseffekte, die allein aufgrund erhöhter Temperaturen (und schlechterer Wasserversorgung) berechnet werden, wesentlich geringer aus bzw. kehren sich in positive Wirkungen um, wenn der CO2-Düngeeffekt in die Bewertung mit einbezogen wird. Auch für die Bewertung der Folgen einer zunehmenden Klimavariabilität bzw. der Zunahme von Extremereignissen muss berücksichtigt werden, dass diese Szenarien in einer Atmosphäre wirksam werden, in der allen Pflanzen grundsätzlich mehr CO 2 zur Verfügung steht. Die Hitzetoleranz von Kulturpflanzen unter hohen CO 2-Konzentrationen ist z.B. höher ist als unter den heutigen CO2-Bedingungen (Hamilton et al., 2008).
Welche Unterschiede sich alleine dadurch ergeben, zeigt Bild 9 (Werte mit CO2-Düngungs-Berücksichtigung in Klammern)
Bild 9 [8] (Ausschnitt) Tabelle 2. Relative Ertragsänderungen von Winterweizen in einzelnen Bundesländern, Naturräumen und Flusseinzugsgebieten in Deutschland ermittelt aus verschiedenen regionalen Klima-Impaktstudien mittels Modellberechnungen ohne Berücksichtigung des CO2-Düngeeffektes sowie (in Klammern) mit CO 2 Effekt.
Nicht einmal für das hoch agrarindustrialisierte Deutschland sind ausreichend Daten und Forschungsergebnisse verfügbar:
Bild 10 [10] Vortragsfoliensatz Ernte-Ertragssituation Deutschland 23.11.2015, Schlussfolie
Fazit:
Man hat bis heute keinerlei brauchbare Datenbasis und damit keine Kalibriermöglichkeit. Trotzdem wird in endlos vielen Simulationsläufen rund um die Welt die Agro-Zukunft simuliert – ein in der Klimawissenschaft inzwischen gebräuchliches Verfahren (zum Beispiel 100 Testläufe bilden und dann den Mittelwert als „wahrscheinlich“ erklären, indem man die offensichtlichen Simulationsfehler als Streuung umdeklariert, um der Statistik zu genügen).
Und die Agrarindustrie hat keine Lösung für dieses Problem?
In den Meldungsüberschriften steht nicht zufällig „ … Bayer und Monsanto kämpfen mit dem Klimawandel“, „… und die Agrarindustrie hat keine Lösung für dieses Probleme“.
Damit wird suggeriert, dass (wieder einmal) die Industrie eine Quelle des Übels sei, bzw. auch diese keine Lösung gegen das Klimawandel-Problem liefern könnte. Und es wird einfach dargestellt, dass die Temperatur das einzige Problem für Weizen wäre und wer sich nicht verstärkt darum kümmert die falsche Priorität setzt.
Welche Prioritäten die Industrie jedoch setzt und warum, zeigt eine Information der Fa. Bayer CropScience, Broschüre: MIT GLOBALEN STRATEGIEN ZUM HOCHLEISTUNGSGETREIDE, Die Weizen-Macher.
Darin wird das beschrieben, was die Biobauern durchleiden: aktuell ist es weniger die Temperatur, welche Weizenerträge mindert, sondern Feuchte, Pilze, Krankheiten und Unkräuter – eben alles, was nach GRÜNER Denke natürlich und damit automatisch „gut“ ist, und damit nicht (industriell) bekämpft werden darf.
Es wird sogar das Temperaturproblem erwähnt: „ … Schätzungen zufolge könnten die Erträge mit jedem Grad Celsius, die die globalen Temperaturen steigen um sechs Prozent sinken“, allerdings ohne weitere Ausführungen.
Man kann beim Weizen sehr wohl den „Hitze-Kipp-Punkt“ verschieben
In den Publizierungen und vom apokalyptischen Professor wird verschwiegen, dass der Temperaturpunkt, an dem der Weizen beginnt, seine Kornzahl zu verringern durch Selektion verändert werden kann.
Allerdings ist dies ein langwieriger Prozess der damit auch richtig Geld kostet. Wie so etwas gemacht wird, ist in [11] beschrieben. Beschreiben ist darin auch, wie man so etwas effektiv macht und das das in Deutschland verboten ist (Genmanipulation):
[11] Möglicherweise effizienter wäre der Weg des Gentransfers, wobei entsprechende Gene gentechnisch übertragen würden, was zu gentechnisch optimierten Sorten führen würde – ein Weg, der in Deutschland derzeit wohl politisch nicht gangbar ist.
Und es dauert seine Zeit:
[11] So folgt dem ersten Jubelschrei ein neues Gen isoliert zu haben, der lange Züchteratem und von der Entdeckung des Gens über die züchterische Konstruktion bis hin zum kommerziellen Anbau vergehen schnell 20 Jahre. Deshalb ist es gut, dass beim Weizen ein 10jähriger Forschungsvorlauf bei der Bewältigung neuer klimabedingter Züchtungsziele existiert. Bei Fortsetzung dieser Aktivitäten in Forschung und Züchtungspraxis ist gesichert, dass trotz größerer Temperatur- und Niederschlagsschwankungen mit immer stärkeren Extremen die Weizenproduktion auf dem bekannt hohen Niveau in Deutschland nicht gefährdet ist.
Was das im Detail bedeutet, hat Herr Ralf Schachschneider (Nordsaat Saatzucht GmbH) beschrieben: [12.3] Wie reagiert die Weizenzüchtung auf die Klimaveränderung? Eigenschaften "praxistauglicher" Sorten in der Zukunft?
Der lange Weg zur neuen Sorte
Die Sorte von morgen wird heute "projektiert" Die Entwicklung neuer Weizensorten bis hin zu deren Anbau auf den
Feldern ist trotz einiger „neuer Techniken“ ein langwieriger Prozess (11-13 Jahre), der (mit 2-3 Mio € pro Sorte) vorfinanziert werden muss. Mit Sorten, deren Züchtung 2009 begonnen wird, können erst ab 2022 nennenswerte Lizenzeinnahmen erzielt werden. Der Züchtungsprozess lässt sich wie folgt gliedern:
a) Schaffung und (erste) Selektion genetischer Variabilität (ca. 3 Jahre): Kreuzung, Erzeugung von Populationen aus spaltenden oder homozygoten Pflanzen (Pedigree- bzw. Doppelhaploid-Methode).
b) Selektion "besserer" Stämme (2-3 Jahre, je 5-10 Orte): Screening- u. Prüfverfahren für Gesundheit, Qualität, agronomische Merkmale.
c) Umfangreiche Leistungsprüfungen (2 Jahre, 3-12 Orte): Kornertrag, Stresstoleranz, Test aller wichtigen Merkmale und Eignung für die potenziellen Anbaugebiete in Europa und Übersee.
d) Offizielle Prüfungen (4-5 Jahre): Wertprüfung des Bundessortenamtes (3 Jahre), diverse Landes- und regionale Versuche (2 Jahre).
Bei den Selektionsentscheidungen des Züchters können bis zu 35 Merkmale und bei der staatlichen Sortenzulassung ca. 20 Merkmale wichtig sein. Vor einer Zulassung muss die Sorte in der amtlichen Prüfung ihren „landeskulturellen Wert“ nachweisen. Dieser ist dann gegeben, wenn die Sorte in der "Gesamtheit ihrer wertbestimmenden Eigenschaften" einen "Fortschritt" gegenüber allen zugelassenen vergleichbaren Sorten erwarten lässt.
Aber das kostet Geld. Saatgut „darf“ aber nichts kosten
Nach Grüner Ideologie gehört das Saatgut dem Bauern und deshalb darf darauf keine Lizenz erhoben werden. Warum soll dann aber eine Industrie Interesse haben, mit viel Forschungsaufwand Verbesserungen durchzuführen?
Ein Bauer kann so etwas nicht, er partizipiert aber direkt am Zuchterfolg. Als Konsequenz müsste es der Staat finanzieren – macht er aber nicht in ausreichenden Umfang (und bezahlt lieber eine zunehmende Armee von Instituten in denen „Forscher“ bequem vor Computern sitzen und Vulnerabilitäten in immer engeren Rechtecken rund um die Welt simulieren)
[11] Wer soll das bezahlen….., wer hat so viel Geld…?
Die aufgeführten Züchtungsziele werden zu deutlich höheren Aufwendungen (Kosten) bei der Sortenentwicklung führen. Auf die Fläche umgelegt bleiben die Züchtungskosten trotzdem gering.
Wie immer man es wendet: Der Aufwand für die Züchtung (Lizenzanteil am Saatgutpreis) ist selbst bei 100% Saatgutwechsel äußerst gering. Somit ist und bleibt die SORTE das günstigste und wirtschaftlichste Betriebsmittel überhaupt! Um so weniger kann der seit Jahrzehnten bestehende Zustand akzeptiert und entschuldigt werden, in dem de facto das „geistige Eigentum“ nicht respektiert und die angemessene Vergütung den Züchtern vorenthalten wird, weil das System Erhebung von Lizenzen und Nachbaugebühren weitgehend schlecht oder gar nicht funktioniert.
Verantwortungslos handeln diejenigen, die diesen Missstand unterstützen oder gar mit „fachlichen Argumenten“
begründen.
Die Züchtung kann und will maßgeblich dazu beitragen, "praxistaugliche" Sorten für die Anforderungen der Zukunft zu entwickeln. Die Weichen dafür werden jetzt gestellt, denn Sorten aus den Kreuzungen dieses Jahres werden erst nach 2020 bedeutsame Marktanteile erreichen. Die dafür notwendigen Investitionen können jedoch nur dann getätigt werden, wenn die Sortenentwicklung durch ein neues, funktionierendes Finanzierungssystem langfristig gesichert ist.
Wie Protest dagegen in Deutschland aussieht, lässt sich nachlesen:
Klimaretter.Info: Anpassung im Keim erstickt
Umwelt- und Bauernverbände haben in München demonstriert, um die Patentierung von Obst, Gemüse und Getreide zu stoppen. Besonders Regionen, die stark vom Klimawandel betroffen sind, leiden darunter – denn die Praxis erschwert die Anpassung an die klimatischen Veränderungen.
Das Thema Saatgut und Lizenzen ist nicht einfach Schwarz-Weiß
In dem Artikel von klimaretter.Info wird auch auf die Zwerghirse aus Äthiopien eingegangen. Wie es sich damit im Detail verhält, lässt sich wiederum in einem Dokument: Projektarbeit des Zertifikationsstudienganges ‚Ethnobotanik und Ethnomedizin 2009’, Universität Zürich: Tef ( Eragrostis tef [Zucc.] Trotter) – ein altes, unbekanntes Getreide wird Mode, von Ursula Heiniger nachlesen. Diese Schrift ist interessant zu lesen, weil sie detailliert, beiden Seiten genügen Raum gibt und neutral bleibt.
Ansonsten ist es ein Thema welchem sich praktisch alle grünen NGOs angenommen haben, die genau wissen, was sich „in der Welt“ gehört:
Novo Argumente: Der Monsanto-Wahn
Achgut: Die Schmeiser-Show geht auf Tournee (über den Kanadischen Farmer, der gegen Monsanto kämpft)
Aber nun haben in Marokko gerade die ärmsten Länder beschlossen, ihr bisschen Geld und das vom Ausland geliehene in Ökostrom umzuwandeln und das CO2 der Atmosphäre zu entnehmen, weil es der Westen so will (und finanziert). Für rationale Entwicklungen bleibt da kein Raum und kein Geld mehr übrig. Und weil es die westlichen Ökogeldgeber und Gutmenschen nicht wollen, wird auch jedes Wissen und Information über den Segen und Notwendigkeit von CO2 verdrängt.
kaltesonne: Neue Studien zur Wasserversorgung Äthiopiens: Schwere Dürren sind seltener geworden, höhere Niederschläge für die Zukunft werden erwartet
Schlusskommentar
Und damit ist man beim Kern der Information. Das laut eigenen Angaben so „investigative“ Rechercheinstitut hat beim genaueren nachsehen kein Interesse daran gehabt, eine seriöse Information zu liefern. Schon das, was in ihrer Überschrift steht, erweist sich als (wohl bewusst) falsch. Die Industrie hat sehr wohl Lösungen, aber diese müssen finanziert werden und das ist inzwischen von den Grün-Denkern verhindert:
correctiv.org: „… und die Agrarindustrie hat keine Lösung für dieses Problem“
Es ist eines der typischen Beispiele der GRÜNEN Politik, wie eine mögliche Lösung verhindert wird, man das aber dem, der es lösen wollte, in die Schuhe schiebt.
Es ist kein Zufall, dass der Artikel Greenpeace so gefallen hat. Und es ist wohl kein Zufall, dass ein solches Recherchezentrum welches dafür sorgt, „konforme“ Information zu liefern, von unseren Medien hofiert wird:
Siehe die Schlussbemerkung zum Artikel bei den „Nürnberger Nachrichten“: Die Autorin ist Redakteurin des Recherchezentrums Correctiv.org, mit dem die Nürnberger Nachrichten kooperieren. …. Correctiv.org ist unabhängig und nicht gewinnorientiert.
Wer sich bis hierher durchgelesen hat, dem sei noch eine Darstellung „gegönnt“, wie Schüler das Thema in der „Schulwissenschaft“ inzwischen argumentieren (müssen?):
Jugend forscht- Schüler experimentieren 2010, Fachgebiet: Geo-und Raumwissenschaft. Thema der vorliegenden Arbeit:
[15] Wachstumsdynamik von Nutzpflanzen in Abhängigkeit von der Temperatur
Aufgabenstellung:
Die Erde wird irgendwann nicht mehr bewohnbar sein. Gründe dafür sind die Erderwärmung, die steigende Verschmutzung der Atmosphäre, die Zerstörung der Ozonschicht und die Überbevölkerung. Wenn das passiert, müssen wir uns einen anderen Planeten suchen und ihn bewohnbar machen (z.B. den Mars oder unseren Mond). Irgendwann dehnt sich die Sonne auch aus und wir müssen uns einen weiter entfernten Planeten oder Mond (Titan) suchen um dort leben zu können. Wir haben deshalb einige Versuche durchgeführt, um zu beobachten, wie Nutzpflanzen unter veränderten Bedingungen (verschiedenen Temperaturen) wachsen.
Quellen
[1] correctiv.org, 26. Oktober 2016: Viele Lebensmittel sind vom Klimawandel bedroht – und die Agrarindustrie hat keine Lösung für dieses Problem
https://correctiv.org/recherchen/klima/artikel/2016/10/26/bayer-monsanto-gentechnik-samen-klimawandel/
[2] Umweltbundesamt: Kernbotschaften des Fünften Sachstandsberichts des IPCC Klimaänderung 2014: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit (Teilbericht 2)
http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/ipcc_sachstandsbericht_5_teil_2_bf.pdf
[3] Climate Service Center Germany: Klimawandel: Was er für die Landwirtschaft bedeutet Kernergebnisse aus dem Fünften Sachstandsbericht des IPCC
https://www.bmz.de/de/mediathek/publikationen/reihen/weitere_materialien/Agriculture_Briefing_DE_web.pdf
[4] als Link: Wirtschaftswoche: Klimawandel in Europa : Elf Bilder zeigen, was Sie über die Folgen wissen müssen
http://www.wiwo.de/technologie/green/living/klimawandel-in-europa-elf-bilder-zeigen-was-sie-ueber-die-folgen-wissen-muessen/13549618.html
[5] Studie: EU 2014 JRC SCIENTIF AND POLICY REPORTS Climate Impacts in Europe The JRC PESETA II Project
[6] IPCC WGIIAR5-Chap7_FINAL
[7] Deutschlandfunk 23.12.2014, Interview mit Prof. Ewert: Weizen Geringere Ernte durch Klimaerwärmung
http://www.deutschlandfunk.de/weizen-geringere-ernte-durch-klimaerwaermung.697.de.html?dram:article_id=307069
[8] Nature Climate Change, · December 2014, S. Asseng et al.: Rising temperatures reduce global wheat production
[9] Thünen Report 25, 2015: Klimaresilienz durch Agrobiodiversität?
[10] Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, K.C.Kersebaum, Foliensatz 2015: Ertragslücken und Ertragsstagnation in Deutschland – Wissenstand und offene Fragen
[11] Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Gerhard Wenzel und Michael Schmolke: Züchtung als konstruktive Reaktion auf den Klimawandel am Beispiel Weizen
[12] Norddeutsches Weizenforum 2009, Vortragstexte
[12.1] Hans-Joachim Weigel Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Weizenproduktion
[12.2] Ulf Böttcher∗ und Henning Kage: Analyse von Witterungs- und Standorteinflüssen auf die Ertragsbildung
[12.3] Ralf Schachschneider: Wie reagiert die Weizenzüchtung auf die Klimaveränderung? Eigenschaften "praxistauglicher" Sorten in der Zukunft?
[12.4] Ebrahim Kazman: Ertrag, Resistenz und Qualität – Überlegungen zur zukünftigen Weizenzüchtung
[14] Fachtagung Klimafolgen und Anpassung, Darmstadt, 08.09.2008, J. Onigkeit, J. Priess, M. Mimler: Klimafolgen für die hessische Landwirtschaft – eine Szenariostudie
[15] „Jugend forscht- Schüler experimentieren 2010“, Fachgebiet: Geo-und Raumwissenschaft
Thema der vorliegenden Arbeit: Wachstumsdynamik von Nutzpflanzen in Abhängigkeit von der Temperatur
[16] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel
http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/ernteertraege-und-klimawandel/
[17] Redaktion Pflanzenforschung.de, 18.06.2013: Ungewisse Zukunft für den Weizen Modelle zeigen: Klimawandel wird die Erträge verringern
[18] Johann Heinrich von Thünen Institut, DLG Feldtage 2012, Foliensatz: Weltweit: Mais verdrängt Weizen! – Welche Trends zeichnen sich für Europa ab?
[19] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/biobauern-sind-die-groessten-lebensmittel-vernichter-ohne-klimawandel-ueberlebt-die-biolandwirtschaft-ihre-ernteverluste-nicht/
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Diese Herrschaften sollten sich lieber darum sorgen, ob es kälter wird, denn dann verkürzt sich in kanada die Vegetationsperiode für den Weizen und dann fallt dort die weizenernte mehr oder weniger aus. In den letzten Jahren gab es schon einige Jahre in denen es kühler war und damit die Vegetationsperode für den Weizen kürzer. ist hier auf EIKE beschrieben worden.
MfG
Greift man die ersten beiden Sätze aus ‚pflanzenforschung.de‘
heraus:
„Um zu prüften wie sich der Klimawandel auf die Erträge von Weizen auswirkt, greift man auf Pflanzenwachstumsmodelle zurück. Allerdings weisen die derzeit verwendeten Modelle große Unsicherheiten und Unterschiede auf. Aus diesem Grund führte ein Forscherkonsortium eine Simulation unter Verwendung verschiedener Modelle durch.“
erweist sich das schon als wissenschaftlicher Schwachsinn.
Es sind GiGo- Modelle und ob man nun 1 zwei … n GiGO-Modelle verwendet, einschließlich der nicht funktionierenden GCM, ändert am Ergebnis nichts: unbrauchbar.
Die mittlere Weizenernte in Texas beträgt über die letzten sieben Jahre um die 30 Bushel/Acre.
Die mittlere Weizenernte in Kansas um die 40 und um die 45 in North Dakota.
In Iowa schaffen die Bauern dann um die 50 Bushel/Acre. In Indiana um die 70.
Im Staat New York um die 65.
In Alabama, da wo es so schön heiß ist, sind es 65.
Nun kann sich jeder mal die Temperaturen da anschauen. Der Untersucher wird feststellen, daß der Niederschlag der limitierende Faktor ist und nicht die Temperatur.
Noch deutlicher wird das beim Mais, der in etwa mindestens 500mm Niederschlag benötigt, um vernünftige Erträge zu bringen.
Colorado und Texas schaffen gerade mal 60 bis 70 Bushel/Acre, während Nebraska 150 schafft und Iowa und Illinois locker um die 200.
Das mit den sinkenden Erträgen ist schlichtweg Unsinn, denn eines können die GCM nun gar nicht: Die Niederschläge auch nur annähernd korrekt abbilden.
Für die letzten 20 Jahre ergibt sich für North Dakota (semi arid) folgende Zeitreihe:
91 99 107 117 112 115 114 112 105 129 111 116 124 115 132 105 122 110 124 128 154
Vorhersagen sind also mit den GCM ohne Bias-Korrektur des Modell-Outputs der GCM in den Bereich der Kaffeesatzleserei einzusortieren, weil sowohl die Pflanzenwuchsmodelle (Ceres-Wheat, Ceres-Maize etc.) als auch die GCM die hohe Variabilität der Temperatur- und Niederschlagsvariabilität nebst Bodenqualität und Sortenvielfalt nicht abbilden können. Die Pflanzenwuchsmodelle sind auf die Daten der Versuchsfarmen geeicht und damit nicht für die Realität validiert.
Ach, was war das damals erstrebenswert in der kleinen Eiszeit. Da wollen wir doch alle wieder hin. Scheiss‘ auf die grüne Revolution.
sehr gewagte Vorhersagen
mindestens seit Malthus vor etwa zweihundert Jahren gibt es Vorhersagen, dass die Nahrungsmittelproduktion in Zukunft nicht reichen wird. Gewiss gibt es viele Widrigkeiten, darunter besonders Schädlinge und Krankheiten, die einen großen Teil der Ernte bei rückständiger Landwirtschaft und Lagerhaltung vernichten, schlechte Kultur (d. i. Pflege, Düngung u. ä.), Wasser-mangel, Bodenversalzung (und auch -versumpfung) durch unzureichende Dränung, Bodenzerstörung durch falsche Bodenpflege und Erosion, besonders auch Siedlungs- und Verkehrswegebau, da dies besonders auf fruchtbaren Ebenen getan wird u.a. mehr.
Nun aber einfach eine Ernteprognose für die nächsten Jahrzehnte abzugeben, ist keine Wissenschaft, sondern Flunkern, das muß ich einmal deutlich sagen.
Meistens sind derlei Leute auch keine Agrarwissenschafler, die wüßten um die Schwierigkeiten eher.
Nun aber zur Basis derartiger Prognosen. Dazu erst zu den Weizenerträgen, die sind in Norddeutschland nahe dem Optimum, was neben optimaler Kulturführung auch auf hinreichende Düngung, Wasserdargebot, Sortenwahl und längeres Tageslicht zurückgeführt werden kann; denn in Süddeutschland unter sonst ja sehr ähnlichen Bedingungen sind die Erträge gemeinhin etwas geringer. Das nehmen diese Art von Zahlenjongleuren wohl zum Ausgang, bei höheren Temp. geringere Erträge weltweit vorherzusagen, unter der völlig irrealen Annahme, alles andere bleibe gleich (ceteris paribus). Freilich richtet sich der Landwirt nach den natürlichen Möglichkeiten und den Preisen (seinem Nettogewinn– Betriebsergenis). Bei höheren Temp werden in D mehr Mais und Soja angebaut, da sie meist höheren Gewinn erbringen. Bspw. wurden in der Rheinebene vor wenigen Jahren überwiegend Mais angebaut, bis der westliche Maiswurzelbohrer kam. Seither wird auch wieder ein gut Teil Winterweizen gebaut. Anderswo in nördl. Gebieten läßt sich Mais nicht erfolgreich anbauen. Mit zunehmender Wärme wäre in nördl. Gebieten Wi-Weizen statt Gerste oder Sommerweizen die ertragreicher Kultur–je nach Marktpreis. Doch gedeiht Wi-weizen freilich auch in südlichen Gegenden, er stammt ja aus dem Gebiet von Syrien – Irak und wächst, sobald es im Frühjahr warm genug wird. So z. B. in Andalusien, wo er mit den geringen Niederschlägen noch eine Ernte ergibt,da er vor dem Sommer reift, nicht jedoch Mais. Auch in trop. Hochlagen gedeiht er. Grenzwertig ist Polen, Ukraine, da die Winter kalt sind, Sommerweizen wie in Kanada aber geringere Erträge gibt.
Ich breche ab, da die Darstellung schon einen Einblick in die Komplexität gibt, die sich nicht in zwei, drei Zahlen darstellen lässt, eine Vorhersage recht eigentlich Humbug ist.
Zustimmung, Herr #3: Josef Kowatsch und andere,
wir registrieren also höchstens, dass der „Klimawandel“ seit den 80-er Jahren die Ernteerträge verbessert haben.
Wir sollten daher froh sein, wenn dieser Wandel so weiter geht, wobei es sich eigentlich nur um einen CO2-Antieg handelt.
Das ist ja wirklich nichts neues, deshalb wird das Zeug ja auch in die Gewächshäuser gepumpt.
Wissenschaftlich im Neusprech könnte man sagen:
der „Kipp-Punkt“ für CO2 muss erheblich höher liegen,
frag doch mal einen Holländer (Gärtner).
mfG
p.s.
etwas wärmer wäre mir auch lieber.
Wenn ich mir so Zahlen der weltweiten Weizenernte so betrachte komme ich zu dem Schluss, die Erntemenge steigt, wobei Russland zum Weizen Super Produzenten entwickelt.
http://tinyurl.com/huz52m9
Ein sehr guter Artikel, vielen Dank für die Diskussionsgrundlagen. Deshalb meine Vorgabe: Die globale Erwärmung wird überhaupt keine jährlichen Ernten bedrohen, weil es sie in der freien Fläche außerhalb der Wärmeinseln überhaupt nicht gibt. Und Spargel und Weizen wachsen nun mal nicht in der Ortsmitte vor dem Rathaus, sondern in der freien Fläche. Die Ernte würde aufgrund der CO2-Zunahme sogar ansteigen, weil CO2 ein natürliches Düngemittel ist, dem steht wieder gegenüber, dass durch die ständige weitere Urbanisierung in die Fläche hinein wertvolles Ackerland täglich verloren geht. Seit 20 Jahren stagnieren die Temperaturen auf einem hohen Niveau, die wenigen Stationen in der freien Fläche zeigen bereits eine leichte Abnahme. Das läßt vermuten, dass wir den neuzeitlichen Wärmehöhepunkt überschritten haben und die nächsten 20 Jahre wieder leicht kälter werden. Aber grundsätzlich gilt, wo sich nichts erwärmt, kann die Erwärmung auch zu keinerlei Enrteeinbußen führen.
Eigentlich müsste man das IPCC umtaufen in IPCF=International Political Climate Fraud. Ohne weiteren Kommentar…
Die Angstgesellschaft in der wir heute leben (Klima-, Strahlen-, Umweltangst…) ist eigentlich unser genetisches Erbe. Der Mensch in seinem natürlichen Umfeld war täglich einem Überlebenskampf ausgesetzt, und das prägte genetisch unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. In der Industriegesellschaft hingegen kommt das Essen aus dem Supermarkt, wir leben in geheizten Häusern, uns steht eine Energieversorgung (Elektrischer Strom, Kohlenwasserstoffe) zur Verfügung die der eines römischen Kaisers vergleichbar ist. Als Resultat entwickelt diese Gesellschaft diffuse Ängste vor den Quellen ihres Wohlstands, analog zum Immunsystem welches auf Grund der guten Hygiene (fehlende Parasiten) die Pollen als Bedrohung sieht und entsprechend überreagiert. Fazit: in Ermangelung echter Probleme erfinden wir welche (Klimawandel) und sägen an dem Ast (Energiewende, Klimaschutzgesetze) auf dem wir zuvor mühsam geklettert sind. Mal abwarten wie es ausgeht…