Dr. Tim Ball schreibt:
CRU und akademische Veröffentlichung
Jüngste Enthüllungen exzessiver Korruption (hier) des Begutachtungs-Prozesses durch eine Gruppe von Akademikern sind ein weiterer Schlag gegen die akademische Glaubwürdigkeit. Empfehlenswert in dieser geschmacklosen Geschichte war die Reaktion des Herausgebers des Journal of Vibration and Control (JVC), der sofort 60 Artikel zurückgezogen hatte. Aber was passiert, wenn der Herausgeber Teil des Schemas ist, die ordentlichen wissenschaftlichen Checks und Ausgewogenheit zu pervertieren? Wie viele weitere korrumpierte veröffentliche Artikel gibt es? Wie viele davon mit oder ohne Wissen des Herausgebers? Möglicherweise sehr viele, da die Eisberg-Analogie in solchen Fällen fast immer anwendbar ist.
Beispielsweise gab es kürzlich in Nature News einen Artikel über die Kontrolle des wissenschaftlichen Begutachtungs-Prozesses. Das ist eine Ironie, weil Nature, das „internationale wöchentliche Journal der Wissenschaft“, verstörend stark involviert ist im falschen Narrativ und der gesteuerten Botschaften der Wissenschaft um die globale Erwärmung.
Einige Medien sind ganz offen selektiv, was noch beängstigender ist, weil sie offensichtlich glauben, vernünftig zu handeln. Tatsächlich zeigen deren Verlautbarungen, dass sie glauben, es sei ihre Pflicht, die Menschen vor dem zu bewahren, was sie als schädlich ansehen. In dieser Hinsicht verfolgt die British Broadcasting Corporation (BBC) aktiv einen politischen Bias und Zensur, und zwar mit einer Politik, die Skeptiker und deren Ansichten verbannt. Es ist absolut unakzeptabel und widersprüchlich, weil die BBC vom Steuerzahler finanziert wird und sich selbst als eine Quelle vieler unterschiedlicher Ansichten geriert. Es folgt dem alten Witz: falls es zur Revolution kommt, machst du genau das, was man dir sagt.
Die Rolle mancher akademischen Journale bei der Verbreitung von Fehlinformation zu globaler Erwärmung und Klimaänderung ist bedeutend und verstörend. Wir haben viel erfahren über ihre Rolle durch die durchgesickerten Klimagate-E-Mails und das Verhalten einiger Herausgeber. Teil der CRU-Aktivitäten war die Kontrolle von Informationen besonders durch akademische Zeitschriften. Dies wurde nötig gemacht durch den gewählten Schwerpunkt von „Begutachtung“ in einer absichtlichen, aber unaufrichtigen Verkündung, dass sie, die Journale, die Autorität seien. Es wurde ihnen leichter gemacht durch das Arrangieren der gegenseitigen Begutachtung ihrer Artikel, wie der Wegman Report ans Tageslicht gebracht hatte. Sie griffen Herausgeber an, die Material veröffentlicht hatten, das sie nicht mochten, bis hin zu einem Rauswurf (Kündigung). Es ist eine Litanei von Korruption im Begutachtungsprozess, einschließlich des Zuerkennens von Prioritäten, um den Redaktionsschluss für den Eingang in die IPCC-Berichte einzuhalten. Donna Laframboise zufolge hat man sogar redaktionelle Positionen beim Journal of Climate kontrolliert.
Einigen wenigen so genannten Skeptikern war es gelungen, einen begutachteten Artikel in einer Zeitschrift zu veröffentlichen. Michael Mann hat offenbar geglaubt, dass ihnen dies nur gelungen ist durch Übernahme der Kontrolle über den Herausgeber und die Redaktion, eine Taktik, die CRU-Mitarbeitern sehr bekannt ist. Am 11. März 2003 schrieb er an Phil Jones:
„Die Studie von Soon & Baliunas (siehe meinen eigenen Artikel über die Rolle von John Holdren bzgl. dieser Studie) kann nirgendwo durch einen ‚legitimen‘ Begutachtungsprozess gelaufen sein. Es gibt also nur eine Möglichkeit – dass der Begutachtungsprozess an der CRU gekapert worden ist durch ein paar Skeptiker in der Redaktion“.
Er fügte hinzu:
„Dies war die Gefahr, wenn man die Skeptiker immer dafür kritisiert, in der ‚begutachteten Literatur‘ nie etwas veröffentlicht zu haben“.
Eine wichtige Frage lautet, warum einige Journale, besonders die vermeintlich Angesehenen wie Nature, anfällig sind für Zwang und Manipulation. Sieht man dies zusammen mit dem Bias und der Selektivität der Mainstream-Medien (MSM), wird dadurch der Öffentlichkeit ein einseitiges, unausgeglichenes und unwissenschaftliches Bild vermittelt.
Journalisten und Journalismus
Die meisten Journalisten haben zwei Bias’, die ihre Arbeit beeinflussen und begrenzen: keine wissenschaftliche Erfahrung und eine Bestimmung, ihren eigenen institutionellen und persönlichen Bias in der Öffentlichkeit zu verankern. Storys über Klima – und das sind die meisten – fallen der Sensationsgier anheim. Ausgewogenheit und Objektivität sind aus den Medien praktisch verschwunden. Der Slogan von ‚Fox News‘ „fair und ausgewogen“ sollte eigentlich überflüssig sein, wurde aber zu einer stolzen und fast einstimmigen Behauptung, trotz einer Alibipolitik.
Mit der Zeit bemerkte ich eine allgemeine Abfolge in Interviews. Es beginnt gewöhnlich mit einer Frage über meine Meinung hinsichtlich eines Ereignisses. Ist diese nicht sensationell oder kontrovers, änderte sich die Taktik hin zur Konfrontation. Derartige Fragen werden meist eingeleitet mit „nun, der und der hat gesagt…“. Falls ich gesagt hätte, dass ich dieser Person zustimme, wäre diese Story oder zumindest mein Kommentar nie erschienen. Dass sich Sensationen und Konfrontation gut verkaufen, ist nichts Neues, aber warum hat sich ein akademisches Journal dazu hergegeben, aufgegebene Genauigkeit, Integrität, Redlichkeit und Bias-Vermeidung zu „verkaufen“?
Ein Reporter ohne wissenschaftlichen Hintergrund, der aber trotzdem Artikel hauptsächlich über Umwelt und Klima schreibt, erzählte mir, dass eine wichtige Quelle von Themen in Nature veröffentlichte Artikel und Briefe sei. Er suchte nach sensationellen Schlagzeilen und brachte dann einen journalistischen Drall in die Story. Das funktionierte, weil er wusste, dass die Schlagzeile alles war. Sie erregte Aufmerksamkeit, und später erinnerte sich die gesamte Öffentlichkeit daran. Schlagzeilen sind aktive Äußerungen, stehen immer im Präsens und sind definitiv. Unvermeidlich enthält die Story alle Begrenzungen und im Konjunktiv gehaltene Abschnitte aus dem Original, aber die werden übersehen oder schnell vergessen. Alarmisten der globalen Erwärmung beuten diese Situation aus, indem sie Artikel veröffentlichen, einfach um eine Schlagzeile zu erzeugen. Schlagzeilen sind eine Form literarischer markanter Sprüche. Sie sind heute sogar noch wichtiger, weil sie zentrale Schlagworte zur Eingabe in Internet-Suchmaschinen geben.
Die sich ändernde Dynamik professioneller Journale
Professionelle, besonders akademische, Journale sind esoterisch und werden zumeist nur von wenigen Menschen gelesen. In der Presse der Universitäten erscheinen sie gewöhnlich, wobei einige Journale eine Rechnung einfordern, um einen Artikel zu veröffentlichen. Dies hat sich aus vielen Gründen geändert, hauptsächlich jedoch wegen zunehmender Spezialisierung und steigender Kosten. Mehr Spezialisierung bedeutete spezialisiertere Journale und weniger Personen, die Beiträge dazu lieferten oder diese kauften. Abo-Kosten waren hoch, weil der Steuerzahler, nicht der Akademiker über zahlreiche Agenturen zahlte.
Diese Praxis nahm zu, als die Finanzierung von Universitäten in den achtziger Jahren ein wichtiges Anliegen geworden ist. Die Universitäten haben erkannt, dass sie einen höheren Prozentsatz von Forschungsförderung nehmen können, die jedes Fakultäts-Mitglied einbrachte. Journale konnten diese Zahlungen zunehmen lassen, indem sie Institutionen eine viel höhere Rate einräumten; sie wurden für die Herausgeber kommerziell attraktiv.
Am Ende seiner Laufbahn merkte John Daly an, dass der Bias bei der Veröffentlichung von Artikeln über globale Erwärmung bereits 1997 vorherrschend war, als er schrieb:
Die de-la-mar-Studie, vollständig begutachtet und in ‚Nature‘ veröffentlicht, ist ein klassisches Beispiel dafür, wie fragwürdige Wissenschaft ganz einfach durch die derzeitige Denkweise schlüpft, erzeugt durch die Hysterie um die globale Erwärmung, wo normale wissenschaftliche Standards ohne weiteres kompromittiert werden, wenn die Orthodoxie der globalen Erwärmung in Kraft gesetzt wird. Sie repräsentiert auch einen weiteren Fehlschlag hinsichtlich des vielgerühmten Begutachtungsprozesses.
In einem Artikel kommentierte er sarkastisch: Man sagt, dass ein Magazin mit dem Namen ‚Nature‘ ein „Journal der Wissenschaft“ sei. Es ist viel schlimmer, wie die durchgesickerten Klimagate-E-Mails enthüllt haben. Die Probleme von Nature als Geschäft neben dem redaktionellen Bias waren, dass die Öffentlichkeit das Journal nicht gelesen hat und viele, die es hätten lesen können, durch den Preis davon abgehalten wurden.
Übergang von spezialisierten akademischen Veröffentlichungen an den Zeitungskiosk
Nature Publishing Group (NPG) berechnen die Kosten und Begrenztheit des Flaggschiff-Journals auf zwei Wegen. Sie haben den Schwerpunkt zunehmend auf sensationelle Themen verlagert, besonders globale Erwärmung. Sie wurden involviert in populäre Veröffentlichung ab Juni 2007, und zwar mit der Publikation Nature Reports Climate Change, welche ab Mai 2010 zu Nature Climate Change wurde. Die Sensationslust wurde benutzt, um die Auflage zu steigern und das „unter dem Strich“ stehende zu verbessern. Aber der Preis dafür waren verloren gegangene Akkuratesse, Ausgewogenheit, Objektivität und Offenheit.
Die Zeitschrift Scientific American (SA) hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, informative Artikel über die wissenschaftliche Forschung zu verfassen. Sie halfen der Öffentlichkeit zum allgemeinen Verständnis, vereinfachten jedoch zu sehr, falls man sich hinsichtlich des Themas auskannte. Mit dem Rückgang der Verkaufszahlen änderten sich die Artikel offenbar von interessant und anspruchsvoll zu sensationell und einseitig bei Kontroversen. (Seit 2010 gibt es darin fünf Artikel von Michael Mann). Im Jahre 2008, offenbar in Verbindung mit Versuchen, bei einer größeren Leserschaft Aufmerksamkeit zu gewinnen, wurde SA unter die Kontrolle von NPG gestellt. Sie haben ihre Propaganda-Rolle im Oktober 2012 ausgeweitet, als die Berichterstattung über Wissenschaft zunehmend politisch und sensationsheischend geworden ist.
,Nature’ und ,Scientific American’ haben sich zusammengetan, um den ersten Bericht zum Status der Weltwissenschaft im Oktober 2012 zu erstellen. Gedacht als jährliche Publikation vom ‚Scientific American‘ geht es in diesem Bericht um den Gedanken, dass das Erlangen von Wissen ein globales Unterfangen ist und darum, wie die Globalisierung die Art und Weise verändert, mit der Wissenschaft betrieben wird und wie sie die Welt informiert.
Willkommen in der Welt der (politischen) Wissenschaft
Idealerweise ist Wissenschaft unpolitisch und amoralisch. Je mehr man sich von diesen Idealen entfernt, umso größer der Verlust an Glaubwürdigkeit und Integrität. Die Ausbreitung des Hypes um die globale Erwärmung war erfolgreich, weil einige Wissenschaftler und Akademiker politisch geworden sind. Die Wissenschaftler haben aus allen möglichen Gründen mitgemacht, darunter finanzielle Förderung, Gelegenheit zu Karrieresprüngen und politische Tendenzen. Die Journale waren involviert, weil angesehene wissenschaftliche Verlage offensichtlich Sensationsgier und politischen Bias höher gestellt haben als Ausgewogenheit und Objektivität. Der Übergang vollzog sich allmählich, so dass nur wenige bemerkt haben, was da vor sich ging.
Glücklicherweise gab es einige Personen und Veröffentlichungen mit Integrität, nicht zuletzt Sonja Böhmer-Christiansen und das Journal Energy and Environment (E and E). Sie veröffentlichten die Analyse von McIntyre und McKitrick zum infamen Hockeyschläger und haben so den Zorn der CRU-Bande auf sich gezogen, die von den meisten akademischen Journalen unterstützt worden war.
So unerfreulich das auch ist, es gibt nur wenige größere Ehrungen als das Ziel von Attacken zu sein. Piloten der Luftwaffe wussten, dass sie über dem Ziel waren, wenn das Flak-Feuer besonders heftig wurde. Paul Thacker schrieb im Jahre 1995 zynisch: „Wenn die Manuskripte von Skeptikern der Klimaänderung durch begutachtete wissenschaftliche Journale abgelehnt werden, können sie ihre Studien immer bei Energy and Environment einreichen“. Außerdem zitiert er Sonja Böhmer-Christiansen mit den Worten: „Es sind nur wir Klimaskeptiker, die nach kleinen Journalen suchen müssen, und kleine Verleger wie ich, die sogar ihre Artikel veröffentlichen“.
Es ist eine traurige Geschichte, dass viel zu vielen akademischen Mainstream-Verlagen wie Nature eine derartige Integrität fehlt.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/07/12/corruption-of-academic-journals-for-profit-and-climate-change-propaganda/
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
“Die Ausbreitung des Hypes um die globale Erwärmung war erfolgreich, weil einige Wissenschaftler und Akademiker politisch geworden sind. Die Wissenschaftler haben aus allen möglichen Gründen mitgemacht, darunter finanzielle Förderung, Gelegenheit zu Karrieresprüngen und politische Tendenzen. Die Journale waren involviert, weil angesehene wissenschaftliche Verlage offensichtlich Sensationsgier und politischen Bias höher gestellt haben als Ausgewogenheit und Objektivität. Der Übergang vollzog sich allmählich, so dass nur wenige bemerkt haben, was da vor sich ging.“
Dazu mal etwas Grundsätzliches von jemandem, der viel Zeit am PC verbringt, um auf die richtigen Aktien zu wetten:
Einerseits waren schon immer Forscher und Entdecker (wie z.B. Kolumbus) aber auch Menschen, die ihre neuen Theorien gern bewiesen haben wollten (Grundlagenforscher ) darauf angewiesen, staatliche und / oder private Geldgeber dafür zu finden. (Ohne Moos nix los !)
Andererseits mußten auch schon immer die gefundenen Investoren, wenn sie ihr einmal eingesetztes Geld (auch Zeit war schon immer Geld ) mit Geld – und / oder Machtgewinn zurückbekommen wollten, die von ihnen geförderten jeweiligen Projekte auch weiterhin so gut wie ihnen das unter Anwendung rationaler Beurteilungskriterien möglich war, weiter unterstützen.
Natürlich ein anderes Kaliber aber man Vergleiche Artikelqualität und Themenspektrum einer „Spektrum der Wissenschaft“ von vor 30 Jahren mit dem heutigen „Wurstblatt“ gleichen Namens. Dort fehlt eigentlich nur noch die Astrologische Rubrick und die Bekanntgabe der Lottozahlen für die kommenden Jahrtausende.