von Dr. Konrad Voge
Aufgabenstellung
In den Artikeln über die Niederschlagsmengen und Windgeschwindigkeiten in Deutschland wurde festgestellt, dass etwa ab dem Jahr 2000 gravierende Veränderungen bezüglich dieser Größen vorliegen. Für beide Größen wurde eine signifikante Abnahme ab dieser Zeit nachgewiesen. In vielen Artikeln zur Temperaturentwicklung (Kowatsch et. al.) ist eine Erhöhung der Temperatur ab dem Jahr 1988 genannt.
Im folgenden Artikel ist die Entwicklung der Anzahl der täglichen Sonnenstunden in Deutschland beschrieben.
Dabei ist von Interesse, ob ähnlich wie bei den Niederschlagsmengen und der Windgeschwindigkeit auch bei den täglichen Sonnenstunden eine Veränderung ab 2000 gegenüber der Zeit vorher, nachweisbar ist.
Methoden
Wie in den beiden oben genannten Artikeln werden die an Wettermeßstationen aufgenommenen Zeitreihen zerlegt in die Zeit Messbeginn bis 2000 und ab 2000 bis 2022. Für diese beiden Abschnitte werden Regressionsgeraden ermittelt und deren Anstiege verglichen. Die Regressionsgeraden haben die Form
S = a0 + a1 * J
Mit S als Anzahl der Sonnenstunden und J als Jahreszahl. Die Koeffizienten a0 und a1 werden nach der Methode der kleinsten Fehlerquadratsumme bestimmt.
Bild 1 Durchschnittliche Anzahl der gemessenen Sonnenstunden an der Station Angermünde mit den beiden Regressionsgeraden.
Die Konfidenzintervalle folgen entsprechend der gewählten Irrtumswahrscheinlichkeit aus dem Algorithmus der linearen Regression im Modell 1 (feste unabhängige Variable, zufällige abhängige Variable) der Statistik.
Bei den weiteren Betrachtungen ist nur der Anstieg a1 von Interesse, da nur der Vergleich des Verhaltens der Zeitreihen vor und nach 2000 geführt wird. Um das Anstiegsverhalten der Zeitreihen untereinander vergleichbar zu machen, werden diese auf den Wert des Jahres 2000 normiert. Bild 1 zeigt beispielhaft die Vorgehensweise, allerdings sind hier die natürlichen Meßwerte (nicht normiert) aufgetragen.
Aus den Anstiegen der beiden Regressionsgeraden wird die Differenz
Delta = a1 nach – a1 vor
Mit a1 vor als Anstieg der Regressionsgeraden von Meßbeginn bis 2000 und a1 nach als Anstieg der Regressionsgeraden nach 2000 bis Meßende.
Nach dieser Vorgehensweise werden nun alle Stationen des Deutschen Wetterdienstes untersucht, an denen Meßwerte für die Anzahl der Sonnenstunden vorliegen. Um eine Aussage für ein gesamtes Bundesland zu erhalten und eine verzerrende Mittelwertbildung zu vermeiden, werden die Regressionsgeraden mit den gesamten vorliegenden Werten des jeweiligen Bundeslandes berechnet (z.B. Bayern 2437 vor 2000, 1028 nach 2000).
Daten
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt auf einer Seite die Tageswerte mehrerer wetterbeschreibender Größen zur Verfügung. Unter anderem auch die Anzahl der täglichen Sonnenstunden. Auf der DWD-Seite sind 1367 Wettermeßstationen (Stationen) aufgeführt. Es liegen jedoch nicht für alle dort aufgeführten Stationen Messungen der Sonnenstunden vor.
1 Anzahl der ausgewerteten Meßstationen
2 Anzahl kompletter Meßreihen (über das Jahr 2000 gehend)
3 Anzahl Meßreihen vor 2000
4 Anzahl Meßreihen nach 2000
5 Anzahl der Meßwerte (Jahreswerte)
Tabelle 1 Anzahl der ausgewerteten Meßreihen
Eine erste Sichtung ergab, dass an 1268 Stationen überhaupt Sonnenstunden gemessen wurden. Eine weitere Reduzierung der Anzahl der zur Auswertung verfügbaren Stationen ergab sich aus Aufgabenstellung, da gemäß Bild 1 die Zeitreihen genügend Werte für eine sinnvolle Bestimmung der Regressionsgeraden aufweisen müssen. Es wurden jedoch auch Zeitreihen, die nicht das Jahr 2000 enthalten, allerdings in der Nähe von 2000 enden oder beginnen (z.B. 1951…1997), in die Auswertung aufgenommen.
Nach Tabelle 1 sind 334 Zeitreihen ausgewertet worden. Davon sind 249 als „komplett“ zu bezeichnen, da sie von Meßbeginn deutlich nach 2000 endeten, so dass genügend Werte zur Bildung der Regressionsgeraden 2000-2022 Zur Verfügung standen.
Die Gesamtauswertung stützt sich auf insgesamt 16 880 Jahreswerte, was ca. 6,16 Millionen Tageswerten entspricht.
Meßverfahren
Es sei hier darauf hingewiesen, dass um 2000 ein neues Meßverfahren eingesetzt wurde. Die Autoren (Hannak et. al.) verglichen zwischen 2008 und 2017 die beiden Meßverfahren an 13 ausgewählten Meßstationen. Es wurde festgestellt, dass mit dem neuen Meßverfahren eine geringere tägliche Anzahl von Sonnenstunden gemessen wird. Das beutet: würde das alte Verfahren auch nach 2000 eingesetzt werden, könnte der Anstieg nach 2000 noch größer ausfallen.
Beispiel Land Brandenburg/Berlin
Anhand des Beispiels für das Land Brandenburg/Berlin wird die Vorgehensweise gezeigt. Im Bild 2 sind die normierten Meßwerte der Sonnenstunden aller 24 auswertbaren Stationen der Länder Brandenburg und Berlin mit den zugehörigen Regressionsfunktionen und einem 99,9 % Wahrscheinlichkeit Konfidenzintervall dargestellt.
Bild 2 Normierte Meßwerte aller 24 Stationen von Brandenburg (18) und Berlin (6)
Die Regressionsgerade, beginnend 1893 bis 2000, weist einen geringen Anstieg auf, während ab 2000 ein deutlicher Anstieg der Anzahl der Sonnenstunden zu verzeichnen ist. Für die Berechnung der Regressionsfunktionen wurden alle Werte der 24 Zeitreihen verwendet. Es sind 758 Werte für den Zeitraum 1893 bis 2000 und 484 Werte für 2000 bis 2022. Der Anstieg der Geraden ab 2000 beträgt das16 fache des Anstieges der Geraden bis 2000.
Für die auswertbaren Meßstationen von Brandenburg/Berlin sind die Anstiege in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 2 Anstiegswerte der 24 Meßstationen von Brandenburg/Berlin
Bild 3 gibt einen optischen Eindruck zu den Werten der Tabelle 2. An acht Meßstationen liegt eine negative Tendenz des Anstiegs der Meßwerte bis 2000 vor. Allerdings ist der Anstieg der Zeitreihen bis 2000 im Vergleich zu dem Anstieg der Zeitreihen nach 2000 gering. Eine Ausnahme bilden die Werte der Stationen Manschow, Kyritz und Berlin-Kaniswall.
Bei dem Anstieg der Zeitreihen nach 2000 fallen die Meßstationen Berlin-Buch, Neuglobsow und Neubrandenburg aus dem Muster. Vermutlich handelt es sich mehr um Meßungenauigkeiten als um einen systematischen Einfluss durch die Sonne.
Bild 3 Anstiegswerte der Regressionsgeraden der Meßstationen von Brandenburg und Berlin
Bild 4 Anstiegsdifferenz Delta der Zeitreihen von Berlin und Brandenburg
Die gleiche Tendenz, die in Bild 3 ersichtlich ist, spiegelt sich auch in Bild 4 wider. Nur an den Stationen Manschow, Kyritz und Berlin-Kaniswall liegt ein negatives Delta vor, was bedeutet, dass ab 2000 weniger Sonnenstunden als vor 2000 gemessen wurden.
Bild 5 zeigt die Regressionsgeraden für die 18 Brandenburger Meßstationen. Auf die Angabe der Konfidenzintervalle wurde aus Darstellungsgründen verzichtet. Es ist ein relativ schmales Bündel der Geraden, das dann ab 2000 einen starken Anstieg aufweist. Aus dem Rahmen fällt jeweils der Anstieg der Zeitreihen der Stationen Wiesenburg (vor 2000 und Neuglobsow vor und nach 2000).
Bild 5 Regressionsgeraden der Brandenburger Meßstationen
Am Beispiel Brandenburg/Berlin ist die Vorgehensweise bei der Auswertung der Zeitreihen der Messung der Sonnenstunden gezeigt worden. Nach dieser Methode sind die Zeitreihen der Meßstationen für alle Bundesländer ausgewertet worden. Generell kann gesagt werden, dass etwa ab dem Jahr 2000 ein gravierender Anstieg der Sonnenstunden zu verzeichnen ist.
In einem zweiten Teil wird die Auswertung für alle Bundesländer beschrieben.
Entwicklung der Anzahl der Sonnenstunden Teil II
Auswertung alle Bundesländer
Die Verfahrensweise bei der Auswertung der ausgewiesenen Sonnenstunden ist in Teil I beschrieben. Anhand des Bundeslandes Brandenburg und Berlin ist die Auswertung ausführlich als Beispiel gezeigt worden. Hier in Teil II sind die Ergebnisse der Auswertung für alle Bundesländer dargestellt. Das Saarland wurde vernachlässigt, da dort nur drei Stationen Meßwerte angeben und bei der Station Saarbrücken nur Werte bis 1987 vorliegen.
In Tabelle 3 ist die Anzahl der Meßreihen zusammengestellt. Daraus ist ersichtlich, dass im Zeitraum bis 2000 keine wesentliche Tendenz bezüglich des Anstiegsverhaltens vorliegt. Im Zeitraum nach 2000 gibt es 21-mal mehr Meßreihen mit positivem als jene mit negativem Anstieg. Die gleiche Tendenz liegt zwangsläufig auch bei den Delta-Werten vor. (siehe Teil I)
1 Anzahl Meßreihen vor 2000 mit positivem Anstieg (a1 positiv)
2 Anzahl Meßreihen vor 2000 mit negativem Anstieg (a1 negativ)
3 Anzahl Meßreihen nach 2000 mit positivem Anstieg (a1 positiv)
4 Anzahl Meßreihen nach 2000 mit negativem Anstieg (a1 negativ)
5 Anzahl positiver Delta Werte
6 Anzahl negativer Delta Werte
Tabelle 3 Anzahl der ausgewerteten Meßreihen der Bundesländer
Die berechneten Anstiegsfaktoren a1 in Tabelle 4 setzen sich aus allen Meßwerten der jeweiligen Station zusammen. Um, wie bereits oben erwähnt, die verzerrende Mittelwertbildung zu umgehen, werden alle Meßwerte der Stationen eines Bundeslandes zusammengefasst und damit die Regression vorgenommen. So wird beispielsweise für Bayern die Regressionsfunktion für die Zeit vor 2000 aus 2437 Meßwerten ermittelt.
Tabelle 4 Anstiegswerte aller Meßstationen der 13 Bundesländer
Bild 6 Anstieg der Regressionsfunktionen der Bundesländer
Des Weiteren enthält Tabelle 4 die auf das Jahr 2000 bezogenen Größen a1vor und a1nach des Anstiegs der Regressionsgeraden der Bundesländer. Es ist ersichtlich, dass bei neun Bundesländern ein negativer Anstieg bis zum Jahr 2000 hin vorliegt. Lediglich bei Brandenburg/Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist ein leichter positiver Anstieg vorhanden. Für Thüringen ist der Anstieg etwa Null.
Völlig andere Verhältnisse liegen bei den Zeitreihen nach 2000 vor. Sämtliche Zeitreihen weisen einen signifikanten positiven Anstieg auf, siehe Bild 6.
Eine entscheidende Größe ist die Differenz Delta der Anstiege der Regressionsgeraden vor und nach 2000. Diese zeigt an, welcher Unterschied im Anstiegsverhalten der Regressionsgeraden vor und nach 2000 besteht. Wie aus Tabelle 4 und Bild 7 ersichtlich ist, liegt bei allen Bundesländern ein positiver Deltawert vor. Das bedeutet, nach 2000 nimmt die Anzahl der jährlichen Sonnenstunden zu.
Bild 7 Deltawerte der Bundesländer
In Bild 8 sind für alle Bundesländer die normierten Regressionsfunktionen eingetragen. Wie schon beim Beispiel der Meßstation Angermünde in Teil I, liegen diese auch als Bündel um den Wert 1. Auf die Darstellung der Konfidenzintervalle wurde auch hier aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.
Bild 8 Bündel der Regressionsfunktionen der Bundesländer
Zusammenfassung
Wie bei den Wettererscheinungen Niederschlag und Windaufkommen liegt auch bei der Anzahl der jährlichen Sonnenstunden eine signifikante Änderung ab dem Jahr 2000 vor. Diese Behauptung stützt sich auf die Auswertung der vom Deutschen Wetterdienst veröffentlichten Daten. Von allen untersuchten Wettermeßstationen waren 334 übriggeblieben, die verwertbare Zeitreihen lieferten. Die Zeitreihen wurden in die Zeit vor 2000 und nach 2000 aufgespalten und für die jeweiligen Zeiträume die Regressionsfunktionen jeder Station berechnet. Um Aussagen für jedes Bundesland treffen zu können, wurde eine Regressionsfunktion unter Verwendung der Meßwerte aller Stationen eines Bundeslandes gebildet. Dadurch ist die Verzerrung durch Mittelwertbildung umgangen. Als Ergebnis liegt ein Bündel von Geraden vor, das einen deutlichen Anstieg ab dem Jahr 2000 zeigt. In einer weiteren Untersuchung wäre zu klären, ob der Anstieg mit dem Jahr 2000 zusammenfällt, oder dazu verschoben ist. Des Weiteren müssten die physikalischen Zusammenhänge untersucht werden, welche Ursachen zu den auffälligen Änderungen bezüglich der Größen Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Sonnenstunden beginnend um das Jahr 2000 geführt haben könnten.
Verweise
DWD Wetterstationen Tageswerte
https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/observations_germany/climate/daily/kl/historical/
Hannak, L., Friedrich, K., Imbery, F. und Kaspar, F.: Vergleich der manuellen und automatischen Tagessonnendauer an deutschen Klimareferenzstationen
https://asr.copernicus.org/articles/16/175/2019/
19. August 2019
Javier Vinós
Woher wir wissen, dass die Sonne Motor des Klimawandels ist.
26. April 2024
Konrad Voge
Niederschlagsmengen, Windkraft – und Photovoltaik Anlagen
30.April 2023
Konrad Voge
Windentwicklung in Deutschland
https://eike-klima-energie.eu/2024/01/24/windentwicklung-in-deutschland-teil-1/
24.Januar 2024
Josef Kowatsch, Matthias Baritz
Der Sommer wird in Deutschland erst seit 1988 wärmer!
https://eike-klima-energie.eu/2024/09/11/der-sommer-wird-in-deutschland-erst-seit-1988-waermer/
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Herr Dr. Voge,
Anhand Ihrer Datenreihe Angermünde lässt sich -sagen wir mal- beweisen, dass der Anstieg der Sonnscheinstunden just 1981 beginnt. Und nicht erst 20 Jahre später.
Dazu braucht man lediglich die Datenintervalle von 1951 bis 1980 und 1981 bis 2022 auswerten.
Man sucht einfach nach dem was einem in den Kram passt. Ich wollte etwas deutlich vor 2020 haben und habe das auch gefunden.
Juchhu der Beweis, Daten lügen nicht (Ironie)
Die statistischen Unsicherheiten der Steigungsmaße der Ausgleichsgeraden sind wegen der hohen Variationsbreiten so hoch dass es unmöglich ist weiterführende Überlegungen damit anzustellen.
Beispiel: hätte man „Sonnenstunden Angermünde ab 2000 nur bis einschließlich 2015 ausgewertet so wäre das Steigungsmaß negativ.
Quelle: Bild 1 des Beitrags. Händische Ablesung.
Lieber Herr Dr. Voge
Sie haben nun genügend Anregungen erhalten für weitere Untersuchungen, uns interessiert nun auch, auf welches Startjahr sie den Beginn Sonnenstundenzunahme legen werden. Wir bleiben vorerst bei den Temperaturreihen bei 1988 wegen des Temperatursprunges, der logischerweise natürliche Ursachen hat wie plötzliche Änderung der Großwetterlagen. Die Weitererwärmung, die nur tagsüber stattfand sind hauptsächlich durch die Zunahme der Sonnenstunden verursacht, welche auch zusätzlich den Wärmeinseleffekt in Stadt und Land vergrößern.
Dazu eine Anmerkung, Herr Globig hat die Niederschlagsbetrachtung in ihren weiteren Studien mit vorgeschlagen. Dazu muss man berücksichtigen, auch bei gleichbleibendem Niederschlag verringert sich die Verdunstungskälte der Landschaft wegen der zunehmenden Trockenlegungen in Stadt und Land, ergänzt durch Bodenverdichtungen und Humusvernichtung.
Gerade jetzt im Herbst kann man bei uns Bauern beobachten, die lange gelbe Sickerschläuche in ihre Äcker und Nasswiesen einarbeiten. Im Sommer jammern sie dann über den trockenen Betonacker und die gelben Wiesen und die Grünen schreien Klimaalarm und wollen die CO2-Steuer erhöhen. Gleichbleibender Sommerniederschlag seit 1988 und trotzdem wird Deutschland im Sommer zur gelben Steppe.
Lieber Herr Kowatsch, über die Temperatur kann ich noch nichts sagen. Bei den Sonnenstrahlen liegt 2002 in Führung. Haben Sie noch ein wenig Geduld. Übrigens wird EIKE Ihnen sicher meine e- Mail Adresse geben. Dann könnte wir direkt kommunizieren.
Herr Kowatsch,
Was die Datenpräsentation betrifft möchte Ihnen vorschlagen Punktdiagramme mit Regressionslinie zu erstellen wie Herr Dr. Voge das macht. Und eine Datenbeschriftung (Temperaturwert) an die Punkte. So wird das einfach übersichtlicher für jemand, der gern eigene Schlüsse aus den Daten ziehen will.
Von der zamg gibt es eine schöne Sonnenscheinkarte:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimamonitoring/?param=ss&period=period-y-2024&ref=1
Man kann da einfach Jahr für Jahr durchklicken. Was dabei auffällt; nicht nur hat die Sonnenscheindauer gegenüber der Referenzperiode zugenommen, man sieht auch wo sie zugenommen hat, nämlich im Flachland, nicht aber (bzw. kaum) in der Bergen.
Klasse Artikel Herr Voge mit einer Fülle an ganz neuen Auswertungen und Grafiken, was Sie sehr viel Freizeit gekostet hat, und die wir Leser erst einmal verarbeiten und einordnen müssen. Wir fragen uns: Warum wird diese zeitraubende Arbeit nicht von den bezahlten Klimawissenschaftlern geleistet, sondern von uns unbezahlten, die nur auf der Wahrheitssuche sind. Vielen Dank. Vielleicht wären für uns Leser 2 Teile besser gewesen.
Ihre vielen Auswertungen zeigen eindeutig, dass die Zunahme der Sonnenstunden hauptsächlich zur neuzeitlichen Erwärmung geführt hat. Insofern eine vollkommene Übereinstimmung mit unseren Schlußfolgerungen, kein Wunder, wir greifen auf dieselben DWD-Daten zurück. Einzelne Grafiken, bzw. Details aus Ihrem Artikel werden wir in anderen Kommentaren noch ansprechen. Mir fiel als erstes auf, dass Sie das Jahr 2000 als Bezugspunkt genommen haben.
Wir (Kämpfe, Kowatsch, Baritz, Leistenschneider) gingen von den DWD-Temperaturreihen aus und einigten uns auf 1988 als plötzliches Klimawandeljahr, zumal wir auch noch einen Temperatursprung 1987 auf 88 feststellten. Eindeutig ein Hinweis auf eine natürliche plötzliche Änderung der Großwetterlagen, auf die (natürliche Gründe) sich dann Herr Kämpfe in den weiteren Artikeln spezialisiert hat. Logisch, dass wir dann bei Überprüfung der einzelnen Wetterparameter ebenfalls die Sonnenstunden ab 1988 betrachteten, die Zeit davor und danach.
Soweit: Die Regressionssteigungslinien der Sonnenstunden ändern sich kaum, egal ob man die Betrachtung im Jahre 1988 oder 2000 beginnt. Kaum heißt nicht identisch. Wobei schon richtig ist, ab 2000 bis heute ist die Regressonslinie der DWD-Sonnenstunden etwas steiler wie ab 1988 bis heute. Wie lange noch? Denn 2024 wird etwa bei 1700 Stunden enden, ähnlich weit unter den Höchstwerten wie letztes Jahr, was sich auf die Formel bei den Sonnenstunden ab dem Jahre 2000 natürlich stärker auswirken wird. Die beiden Regressionslinien werden sich in ihrer Steigunsformel angleichen.
Herr Kowatsch, ich arbeite zur Zeit noch an einer weiteren Auswertung der Sonnenstunden. Ich will die Frage nach dem Beginn der Steigung versuchen zu klären. Es kristallisieren sich nach der Bearbeitung von Brandenburg, Baden-Württemberg und einem Teil Bayerns die Jahre 1988 und 2002 heraus. Mit leichtem Vorsprung von 2002. Vielleicht werde ich dieses Jahr noch fertig.
Ein kleiner Fehler sei angemerkt: Neubrandenburg hört sich zwar nach Berlin/Brandenburg an, liegt aber in Mecpom!
Auch auf die gravierenden Veränderungen der Messmethoden der Sonnenscheindauer und auch der Niederschlagsregistrierung in den verg. 50 Jahren wurde m.E. zu wenig engegangen.
Hallo Herr Globig, Könnten Sie mir eine Kurzmail schreiben, damit ich Ihre neue (Ruhestands)mailadresse wieder habe.
Ihre Anregungen sind gut, und als studierter Meteorologe fällte Ihnen das auch sofort auf. Aber dann wäre der Artikel noch länger geworden. Herr Voge wollte wohl eher zeigen, dass die Sonnenstunden der Haupttemperaturtreiber sind, und nicht CO2. Und ich ergänze, seitdem Sie das Wetter nicht mehr ansagen, hat die freundliche Sonne nachgelassen.
Danke für den Hinweis. Wird korrigiert.
Herr Dr. Voge,
Ich hätte da mal eine Frage zur Auswertung an Sie, betreffend Abb. 2.
Warum sind die Konfidenzintervalle (die Hyperbeln um die Ausgleichsgeraden) wenn die Werte so stark streuen?
Das will mir irgendwie nicht einleuchten. Ich habe mir per Zufallsgenetator mal ein paar heftig streuende lineare Beziehungen erzeugt, und da liegen die Hyperbeln eingermaßen so, dass 95% der „Meßwerte“ zwischen Sie passen.
In meiner Frage von 15:57 fehlte ein Teil des Textes. Warum sind die Konfidenzintervalle in Abb. 2 so schmal wenn doch die Werte ab 2000 so stark streuen?
Ja, das ist die Frage: warum?!
Ich würde gerne die Argumentation der Klimaalrmisten hőren.
Das kann ich voll bestätigen.
Ich habe seit 2005 eine PV Anlage auf meinem Hausdach. Die Anlage liefert jetzt mehr Strom als in den Anfangsjahren.
Das ist nur mit der höheren Sonnenscheindauer zu erklären.
Interresant wäre, wie sich die Sonnenscheinstunden weltweit entwickelt haben, insbesondere über den Ozeanen.
Hat jemand dafür Zahlen?
Interessant! Auch weltweit trifft das zu – siehe die Auswertung der CERES-Satellitendaten z.B. in der monatlichen Kolumne von Vahrenholt, sowohl bei EIKE und in den Klimanachrichten.
Interessant! Und Respekt vor der Arbeit! Aus Abbildung 8 könnte man auch folgern, dass die Sonnenscheinzunahme früher beginnt – etwa 1988, wie der Temperatursprung bei Kowatsch et al.? Und, hätte es, wie teilweise bei den Nachttemperaturen, ohne gestiegene Sonnenscheindauer überhaupt noch nennenswerte Erwärmung gegeben? Wohl kaum – auch nach Vahrenholt trägt die zugenommene Sonneneinstrahlung ca. 80 % bei. Sind wir bereits auf dem Weg in eine Abkühlungsphase – trotz nicht endendem El Nino Peak? Schwer vorstellbar auch, dass es das anthropogene CO2 ist, das die Sonnenscheindauer erhöht. In Süddeutschland derzeit jedenfalls nicht…
Herr Ullrich schreibt: „…Schwer vorstellbar auch, dass es das anthropogene CO2 ist, das die Sonnenscheindauer erhöht…“ Richtig, CO2 erhöht keine Sonnenscheindauer, das erkennt man aus unseren Grafiken der Wintermonate. Die anthropogenen CO2-Emissionen sind im Winter am höchsten und die Sonnenstunden verzeichnen seit 1988 keine Zunahme, seit 2000 sogar eine leichte Abnahme der winterlichen Sonnenstunden.
Das ist der eindeutige Beweis, dass CO2 keine Sonnenstunden verändern kann, da CO2 und Sonnenstundenzunahme nicht einmal eine Korrelation haben.
Hat irgendwer aus der Klimaecke je behauptet dass CO2 einen Einfluss auf die Sonnenschein- Stunden hat? Und weil das nicht der Fall ist braucht man das auch nicht mit Graphiken zu beweisen.
Herr Ullrich fragt: „Und, hätte es, wie teilweise bei den Nachttemperaturen, ohne gestiegene Sonnenscheindauer überhaupt noch nennenswerte Erwärmung gegeben?“
Auch wir beantworten diese Frage mit Nein. T-min, T-max und der Gesamtschnitt hätten ähnliche Steigungsformeln, wären die Sonnenstunden gleich geblieben. Davon sind wir überzeugt. Als Beweis betrachten wir die Zeit vor 1988, die Sonnenstunden haben bis 1987 abgenommen und die Tageshöchsttemperaturen sind stärker gefallen als die Nachttemperaturen. Die Angabe von 80% (Vahrenholt) Einfluss der Sonnenstunden auf die Temperaturen sind in unseren Augen eine Schätzzahl, eine solche haben wir nicht benannt. Ich wüßte auch nicht wie man die ermitteln sollte. In allen unseren Artikeln, so auch in unserem Septemberartikel vor vier Tagen sind jedoch ebenfalls die Zunahme der Sonnenstunden als Grund der starken Zunahme der Tageshöchsttemperaturen genannt. Interessant, dass bei vielen ländlichen Wetterstation die Nächte kälter wurden.
Die Sonnenscheindauer korreliert natürlich mit der Dauer und Dichte der Bewölkung. Die einzige Energiequelle, die unseren Planeten warmhält, ist die Sonneneinstrahlung. Die Bewölkung funktioniert also als Sonnenschirm.
Richtig, über Bewölkung und Sonnenstunden lassen sich die Temperaturen regeln. Wird das schon gemacht? Insbesondere in Südwestdeutschland, laut Herrn Kämpfe in Thüringen eher nicht, fliegen ständig Flugzeuge kreuz und quer, die breite weiße viel länger sichtbare Abgasstreifen hinterlassen und den Himmel allmählich eintrüben.
Diese Flugzeuge fliegen tiefer als die großen Linienflieger in über 10 000 m Höhe. Wie der Name sagt fliegen letztere auf einer Linie, sind tagsüber nicht hörbar, der weiße Kondensstreifen verschwindet sofort und sie fliegen auch nicht kreuz und quer.
Na klar,
CHEMTRAIS
was denn sonst!