Endet mit diesem zeitigen Lenz die Pause der Frühlings-Erwärmung in Deutschland?
Stefan Kämpfe
Seit Ende Januar herrschen fast durchweg viel zu hohe Lufttemperaturen in Deutschland. Das ließ die Natur um 3 bis 4 Wochen zeitiger erwachen – doch scheint diese damit keine Probleme zu haben. Im Gegenteil – bislang war eine bemerkenswerte Blütenfülle zu bestaunen, und auch die angeblich sterbenden Insekten zeigten sich besonders zahlreich. Doch ob uns die vorzeitige Wärme erhalten bleibt und der Lenz ab diesem Jahr nach einer Erwärmungspause wieder milder wird, bleibt unklar.
Das Frühlingserwachen 2024 in Bildern
Schon kurz vor dem Jahreswechsel hatte mit den ersten stäubenden Haselkätzchen der Vorfrühling begonnen; im Februar dann schon der Erstfrühling, welcher sich nun dem Ende zuneigt. Mitte Februar standen die Winterlinge des größten Vorkommens nördlich der Alpen (Rautal bei Jena) in Vollblüte und wurden reichlich von Bienen besucht, auch Schneeglöckchen, Elfen-Krokusse und Märzenbecher erblühten überreich. Offenbar kommen die meisten Pflanzen mit dem aktuellen Warmklima bestens zurecht – und sie profitieren von den steigenden CO₂-Werten. Denn CO₂ ist nun einmal für die Fotosynthese unerlässlich – je mehr davon, desto effektiver und wassersparender läuft diese ab.
Obwohl dieser März 2024 sehr mild ausfiel, der bisherige Rekordhalter (2017 mit 7,2°C) könnte sogar noch knapp überflügelt werden, verringerte sich der Vegetationsvorsprung, welcher Ende Februar noch 20 bis 25 Tage betrug, bis Ende März auf deutlich unter 20 Tage. Weil nämlich im fortschreitenden Frühlingsverlauf immer mehr Wärme liebende Arten erscheinen, wird mehr Wärme benötigt – die anfangs sehr großen Vegetationsunterschiede nivellieren sich vom Vor- bis zum Vollfrühling, selbst bei weiterhin deutlich zu warmer Witterung. Ein Vergleich des Verlaufs der drei Jahreszeiten Vor-, Erst- und Vollfrühling verdeutlicht das eindrucksvoll.
Von der Verfrühung profitieren besonders die typischen Vor- und Erstfrühlingsblüher, denn diese Jahreszeiten verlängerten sich in unserer aktuellen Warmzeit am meisten. Auch der phänologische Frühling insgesamt, er beginnt mit der Hasel- und endet mit dem Beginn der Holunderblüte, verlängerte sich merklich.
Besonders zeitig beginnende Frühjahre sind tendenziell länger als spät beginnende, in denen die Natur den Vegetationsrückstand oft zumindest teilweise noch aufholt. Aber völlig abgebaut wird der Vorsprung nach einem Frühstart meist nicht. „Je eher im Lande der Schlehdorn blüht, desto zeitiger der Schnitter zur Ernte auszieht“ – diese alte Bauernregel hat also einen wahren Kern. Insgesamt sorgt die Natur aber dafür, dass trotz der erheblichen Wärme keine extremen Vegetationsverfrühungen eintreten können – die oft geäußerten Befürchtungen, die Klimaerwärmung brächte alle Naturvorgänge aus dem Takt, sind unbegründet!
Der nach 1988 erwärmungsträge Frühling in Deutschland – verleiht ihm der warme Auftakt 2024 neuen Schwung?
Betrachtet man nur die Zeit ab dem Klimasprung 1988, so erwärmten sich Sommer und Herbst enorm, besonders nach der Mitte der 1990er Jahre. Der Winter erwärmte sich nur leicht, der Frühling kaum.
Bei einer Analyse des Gesamtzeitraumes (1881 bis 2023) unterscheidet sich der Lenz hinsichtlich der Gesamterwärmung nur unwesentlich von den übrigen Jahreszeiten. Noch etwas stärker erwärmten sich der Winter (aber hauptsächlich bis 1988) und der Sommer (hauptsächlich nach 1988), beim Herbst fand sogar fast die gesamte Erwärmung erst nach 1988 statt. Dem Frühling fehlte also (bislang) nur die Erwärmung nach 1988.
Alle Daten sind mehr oder weniger stark von diversen Wärmeinseleffekten belastet, welche sich im Frühling/Sommer besonders stark auf die Temperaturentwicklung auswirkten. Aber was beeinflusst nun die Frühlingstemperaturen in Deutschland wesentlich? Kohlendioxid (CO₂) ist es nicht – sehr wohl aber beeinflussen Sonnenscheindauer und Großwetterlagenhäufigkeiten die Frühlingstemperaturen.
Eigentlich hätte es wegen der zunehmenden Besonnung eine Erwärmung geben müssen – aber diese wurde durch die Häufigkeitsentwicklung der Großwetterlagen kompensiert. Kühlende Großwetterlagen, solche mit nördlicher Anströmrichtung, hatten sich bis 2023 wieder leicht gehäuft.
Diese leichte Häufung kühler Nordlagen hat also die Erwärmungswirkung der zunehmenden Sonnenscheindauer kompensiert – doch muss diese Entwicklung nicht zwangsläufig fortdauern. Soll der Lenz 2024 auch im April/Mai stark überdurchschnittlich warm ausfallen, so muss es in diesen Monaten viele südliche und/oder Zentralhochlagen geben, ab etwa Anfang April fallen dann auch Ostwetterlagen (meist) zu warm aus – sofern sie sehr sonnenscheinreich verlaufen. Aber was in den folgenden Frühjahren passiert, bleibt ungewiss – nur wenn auch diese merklich zu warm ausfallen, würde der Erwärmungstrend deutlich positiver werden.
Warmer Lenz – eher kühler Sommer 2024?
Die oft geäußerte Befürchtung eines „Ausgleichs“ von zu viel Wärme in späteren Zeiten ist in unserem aktuellen Klima-Optimum mit seiner (noch) anhaltenden Erwärmungstendenz unbegründet. Eine kurze Rückschau zeigt: Sehr warmer Herbst 2023 – sehr milder Winter 2023/24 und danach sehr milder, zeitiger Frühling. Deswegen müssen sich Sommerfreunde (vermutlich) auch keine großen Sorgen machen – ein paar Wermutstropfen könnte es indes trotzdem geben. Sehr milden Wintern und Frühjahren, wie wir sie 1989, 90, 98, 2000, 07, 14 oder 20 hatten, folgten nämlich meist wechselhafte Sommer, welche zwar mäßig-warm oder warm ausfielen, aber dennoch keinesfalls „Jahrhundertsommer“ waren – mitunter fiel sogar ein ganzer Monat regnerisch und eher kühl aus. Nur 2022 folgte ein durchgehend sehr warmer und vor allem beständiger Sommer. Das bekannteste, freilich sehr unsichere Langfrist-Vorhersagemodell, das CFSv2 des Amerikanischen Wetterdienstes, sagt momentan alle Monate von April bis September „zu warm“ vorher – aber das schließt kühlere, wechselhaft Phasen nicht aus. Und Regen ist ja auch willkommen – er sorgt für reiche Ernten und grüne Gärten. So oder so – das zeitige, bislang sehr warme Jahr 2024 scheint im Hinblick auf die weitere Jahreswitterung eher günstig zu verlaufen.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
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Bisher zeitiger Frühling in Deutschland – Gut oder schlecht für die Natur?
Antwort: Ausgeprochen sehr gut für die Flora und Fauna, für die Menschen, für unseren Wohlstand und für unser Land. Unser aller Wunsch: Möge diese derzeit hohe Temperaturplateau, auf dem wir uns seit 1988 befinden noch recht lange anhalten oder gar noch etwas zulegen. Mein Wunschziel wären die jetzigen Temperaturen von Eisenstadt im Burgenland. Warum sollen die Österreicher im Burgenland es besser haben als wir
Schöne, erfreuliche Bilder aus der Natur, gut kommentiert! Die Wärme ist für Natur und Menschen von Vorteil, hoffentlich bleibt dieses Wetter uns noch lange erhalten. Trotzdem sind die Schneeschäden von Ende November noch nicht alle beseitigt. Was doch ein wundersames Spurengas so alles bewirkt! Von dem wir mehr benötigen.
Ein Lesch sieht das ganz anders: Mit zunehmender Erwärmung wird das CO2 die Ozeane explosionsartig verlassen (das Henry-Gesetz ignoriert der dunkelgrüne ZDF-Aktivist) und Kraftwerke bis hin zur Fusion sind des Teufels – schon wegen der gefährlichen Abwärme, die den Planeten erhitzt, so der Lesch-Irrsinn in den Klimanachrichten (inklusive Richtigstellung). Der Klima-Wahn ist grenzenlos, wie wir immer wieder lernen.
Also, was brauchen wir? Noch mehr Windmühlen und Solarpaneele, so der bayerische Regierungs-Verdummer Lesch. Ein Söder, gelernter Jurist, glaubt ihm.
Genau, Herr Dr. Ullrich.
Wir brauchen noch deutlich mehr CO2.
Unabhängige und unbezahlte Naturwissenschaftler haben errechnet, dass der ideale Wert zwischen 1000 und 1200 ppm liegen sollte. Der jetzige Wert ist noch viel zu gering.
Wenn 1200 ppm CO2 hoffentlich in wenigen Jahrzehnten erreicht sind, muss der CO2 Ausstoß, der die Erde nachweislich kühlt, gestoppt werden, damit es nicht zu kalt wird. Für alle Nutzpflanzen sind 1200 ppm die ideale Menge.
Hoffentlich werden die Politiker und Pseudo-Wissenschaftler vom PIK für ihre Lügen zur Verantwortung gezogen und hart bestraft.
Woher nehmen Sie diese Werte her? Begründen Sie diese Werte. An anderer Stelle habe ich schon mal darauf hingewiesen mit Qellenangaben, dass Werte über 800 ppm nicht mehr optimal sind.
Die politische Lage ist treffend charakterisiert, Herr Ullrich. Es gibt leider nicht nur einen Lesch-Irrsinn, der ganze mainstream samt grüner Politik ist voll davon und lebt auch noch von unserem Geld der völlig unnötigen CO2-Steuer und der Verdopplung der Strom- Öl- und Gaspreise. Um dieses Geschäftsmodell Treibhausangst am Leben zu erhalten werden täglich neue Hiobsbotschaften entwickelt und über die dummen Medienvertreter verkündet.
Noch sind wir in der Minderheit, noch sind zu wenig in Rom angekommen. Auch hier bei EIKE leben noch zu viele Quertreiber, welche die Achse der Regierungs-Geldeintreiber unterstützen. Zum Nachteil der Natur- und Umwelt. Zum Nachteil Deutschlands. Viele haben noch nicht erkannt, dass sie auf ihrem eigenen Weg nach Rom endlich loslaufen müssen. Sofort selbst was tun gegen diese bezahlte Klimaangstmacherei ist das Gebot der Stunde
Das Wetter, ein unerschöpflicher Diskussionsquell. Gut oder schlecht für die Natur ? Ich würde die Frage ablehnen und sagen es gibt kein gut oder schlecht, Natur ist Natur.
Ich kann mich an ein Ereignis Ende 70er Jahre erinnern. Wir hatten eine äußerst ekelige Plage von Goldafterraupen.
Die Eichen unserer Straße und unsere Obstbäume völlig kahlgefressen. Die Tierchen schlüpften in mehreren Wellen, vertragen Frost und sorgten über mehrere Jahre mittels ihrer Härchen für zahlreiche Hauterkrankungen und Frust bei den Garten- und Naturfreunden. Viel Gift (heute verboten) half nicht, immer blieben genug übrig die dann als weiße Falter im Herbst neue Gespinste anlegten.
Dann kam eine besondere Wettersituation. Sehr warmer Vorfrühling, die Knospen sprießen, die Raupen schlüpften und fraßen sich wie in den Vorjahren satt. doch dann kam ein sehr scharfer Spätfrost, die vollgefressenen Raupen starben. Aber auch die frischen Blätter wurden ein Opfer des Frostes. Als dann die zweite Welle Raupen schlüpfte, gab es nichts mehr zu fressen also auch nur sehr wenige Falter die sich nicht richtig entwickeln konnten. Im darauf folgenden Herbst war es zur Zeit der Gespinstablage bitter kalt. Die Falter konnten nicht unsere Bäume „beglücken“ und was massenweise Giftspritzerei nicht vermocht hatte, die Plage war vorbei und unsere Bäume haben sich nach mehrjährigem Kahlfraß wieder erholt.
Seit Ende Januar herrschen fast durchweg viel zu hohe Lufttemperaturen in Deutschland.
Also nicht für mich.
Wem sind die Lufttemperaturen denn zu hoch?
Sie sind wie sie sind, denn das Wetter ist wie es ist. Es kennt kein zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken, zu hoch, zu niedrig. Nur Menschen kennen so etwas. Sie versuchen Wetter in eine Norm zu quetschen. Aber wie Menschen auch, die nicht normiert werden können, gibt es beim Wetter keine Norm.
Normen gibt es in der Technik.
👍………und die Temperaturmeßung ist, seit Großkapitalisten Luftsteuer über Emissionsberechtigungsscheine zur neuen Geschäftsidee entwickelten, auch nicht mehr der zuverlässige Parameter, der er einst war. Als Wetter nur einfach als Naturphänomen betrachtet wurde. Heute werden Wetter und Klima nur unter streng pekuniär motivierten Gesichtspunkten verkauft…….Vergrünte Blödheit nennt es ökologisch- ideologische Überzeugung…😂🤣😂👍
Vollkommen richtig!
Wunderschöne Frühlingsbilder in einer wunderschönen Frühlingslandschaft Thüringen. Ein Dank an Herrn Kämpfe, der täglich draußen ist als Naturbeobachter, der aber auch in seinen Berufsjahren die Flora um Weimar/Jena herum hauptamtlich kartiert hat. Und als Naturschützer hilft er mit, dass die Natur so bleiben soll.
Wir leben in einer Zeit des KLimawandels, der begann in Mitteleuropa 1988 durch einen Temperatursprung und der plötzlichen Änderung der Großwetterlagen, die nödlichen Strömungsrichtungen wurden fast schlagartig ersetzt durch mildere Strömungsrichtungen aus dem Süden. Dort liegt auch die Sahara und deshalb hat wohl der Sandstaub aus der Sahara zugenommen, der zugleich die Landschaft großflächig düngt. Wir sind nun im 37.Jahr dieses angenehmen Klimawandels und hoffen, dass die Erwärmung noch lange zum Segen Deutschlands anhalten wird. Wenigstens noch eine kleine Steigerung sollte drin sein, so warm wie im Burgenland, so warm wie die österreichische Kleinstadt Eisenstadt könnte es bei uns doch auch noch werden. Das hätten wir Deutschen verdient.
Eins ist sicher, die nächste Abkühlung kommt bestimmt, denn CO2 hat kaum einen Einfluss auf den Temperaturverlauf dieser Erde. Es gibt keinerlei Nachweis einer CO2-begründeten Klimaangst. Die Politik der CO2-Verminderung ist eine Märchenpolilitik. Es gibt auch keinerlei technische Anwendung, die auf dem Märcheneffekt CO2-Erhitzung beruhen würde. Auf ein Gegenstrahlungskraftwerk werden wir bis zum Jüngsten Tage warten müssen. CO2 wirkt allerhöchstens in homöopathischen Dosen, entweder erwärmend oder sogar abkühlend. Aber die jährliche CO2-Zunahme wirkt segensreich für die Flora und Fauna dieser Erde.