Von Michael Limburg

(mit Nachtrag vom 27.10.23)

Jeder weiß es, erst der Klimawandel, dann der menschgemachte Klimawandel und seit dem Wahljahr 2021 die „Klimaerhitzung“ werden furchtbar. Besonders für die wackeren Deutschen. Aber natürlich auch für alle anderen Länder dieser Welt, speziell für die Länder „des globalen Südens“, die dann deswegen zu Millionen schnell noch in das von der „Klimaerhitzung“ bedrohte Deutschland einwandern. Um jeden Preis, wie wir inzwischen wissen und defacto ungebremst. Und deswegen müssen wir das Land nicht vor dieser Einwanderung, sondern vor der „Klimaerhitzung“ schützen, , glaubt nicht nur Steffi Lemke, derzeitige grüne Umweltministerin der Ampel. Aber die besonders. Und hat deswegen das sog. Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht und begründet dies so[1]:“

„Schon heute verursacht die Klimaerhitzung in Deutschland und Europa enorme Schäden. Hitze und Dürre, Starkregen und Hochwasser – Wetterextreme werden in Zukunft häufiger und zwingen uns zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Deshalb hat die Bundesregierung das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz verabschiedet.“

Nun ist Steffi Lemke eine Grüne und bei denen – wenn auch nicht nur- kann man erwarten, dass sie keine Ahnung haben von dem, wovon sie reden. Es müssen ja nicht immer Länder sein, die „hunderttausende Kilometer weit entfernt sind“ wie die offenbar weitgereiste Außenministerin die Welt vor kurzem wissen ließ. Es genügt, schon die eigenen Daten nicht zu kennen, auch wenn sie vom eigenen Amt, dem Umweltbundeamt, erhoben und veröffentlicht werden, aber trotzdem Unsinn oder Lügen – je nachdem – in die Welt zu posaunen. Denn schon der erste Satz enthält nichts weiter als eine solche, gefolgt von einer durch nichts begründeten Spekulation. Eine kurze Recherche hätte Frau Lemke gezeigt, dass die Niederschläge seit 1880 in diesem vergleichsweisen kühlen Land kaum zugenommen haben, ja sogar für die letzten 20 Jahre sogar einen deutlichen Abwärtstrend aufweisen.

 

Abbildung 1 : Niederschlagsmengen in Deutschland seit 1880; Quelle UBA Oktober 2030

Um dann im zweiten Teil zu behaupten, sie könne in die Zukunft sehen, und erkennen: „Wetterextreme werden in Zukunft häufiger“. Auch das ist frei erfunden und nicht mal das besonders erfindungsreiche IPCC traut sich zu, solche Voraussagen zu machen, wie der Kollege Peter Panther hier nachwies.

Doch Steffi Lemke ist nicht allein. Viele andere unterstützen sie, arbeiten ihr zu und halten ihr die Steigbügel. Besonders manche Meteorologen aus dem Fernsehen tun dies.

Nein, diesmal ist es nicht der Einpeitscher der „Klimaerhitzung“ vom ZDF, die Zierde seines Berufes, Herr Özden Terli, sondern der etwas moderater auftretende Wetterfrosch von RTL, der Meteorologe und Klimaexperte, wie er sich selber sieht, Christian Häckl. Der erzählt uns allen Ernstes:“… Die Nächte würden sich aufgrund des CO₂-Treibhauseffektes stärker erwärmen. “Unsere Nächte werden schneller warm als die Tage” Und erklärt das anhand der CO₂-Rückstrahlung, die zunähme, weil die CO2 tragende Schicht in der Nacht deutlich dünner, aber dichter sei. Vermutlich bezieht er sich dabei auf das paper von Davy et al[2] von 2016, der eben jenes postulierte und glaubte das anhand seiner Daten nachgewiesen zu haben. Ich werde darauf zurückkommen.

Und last but not least glaubt das IPCC, dass die überaus moderate Rückerwärmung nach dem Ende der kleinen Eiszeit zu 100 % menschgemacht sei, und meint damit durch die Emission von „Treibhausgasen“, also im Wesentlichen das CO2 . Stellvertretend sei hierfür Zeke Hausfather[3] zitiert, der auch die Website „Carbon Brief“ betreibt, in dem er dies postuliert.

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All diese Behauptungen stehen unwidersprochen im Raum und sollen begründen, warum der Kampf gegen die „Klimaerhitzung“ so wichtig ist, dass dafür jedes Opfer, natürlich nur von uns, gerechtfertigt ist.

Fassen wir sie noch einmal zusammen.

  1. Die „Klimaerhitzung“ schreitet fort und erzeugt Extremwetter, wenigstens in der Zukunft.
  2. Die Erwärmung ist zu 100 % menschgemacht – fast nur getrieben durch die anthropogenen CO2 Emissionen.
  3. Die Nächte werden schneller warm als die Tage. Ursache sei der „Treibhauseffekt“

Nun gibt es zum Glück das Internet, ferner die Datensammlung des Deutschen Wetterdienstes DWD, einige private Klimaforscher namens Baritz, Kowatsch, Kämpfe und Leistenschneider, sowie EIKE. Und daher können wir heute das Ergebnis einer langjährigen Arbeit des oben genannten Quartetts präsentieren. Sie machten nämlich das, was alle modellverliebten „Klimaforscher“ hassen. Sie befragten die realen Daten, und die liegen für Deutschland und für klimarelevante Zeiten in rauen Mengen vor. Angeregt durch den Vorschlag des Lesers Balint werteten sie nicht nur die Mitteltemperaturen von knapp 550 Messtationen aus (dies nur zu Kontrollzwecken) sondern die Max. und Minwerte, die im allgemeinen den Tagen und Nächten zuzuordnen sind, und gruppierten diese überdies nach den Jahreszeiten. Für allgemeine vergleichende Aussagen begannen sie mit dem Jahr 1892 bis heute. Für die Jahreszeitenanalyse beschränkten sie sich auf den Start ab 1948 bzw. ab 1988. Auf diese Weise untersuchten sie rd. 3,5 Mio Datensätze, für heutige Desktopcomputer und gewiefte Excelanwender offensichtlich kein unlösbares Problem mehr. Und das Ergebnis ist verblüffend. Um es vorwegzunehmen, die Daten zeigen eindeutig:

Die Klimaerwärmung findet hauptsächlich im Sommer und im Herbst statt, und das auch nur tagsüber.

Ferner zeigen sie, dass die Erwärmung erst 1988 begann, bis dahin, also seit 1892 gab es defacto keinen Erwärmungstrend (der Trend zeigt eine winzige Steigung von 0,0022 K pro Jahr), und dazu mit einem satten Temperatursprung von in der Spitze 1,5 K vom Jahr 1987 auf 1988 und dessen Ursache völlig ungeklärt ist. Die folgenden Jahre hingegen zeigen im Mittel eine deutliche Erwärmung mit einer Trendsteigung von 0,032 K pro Jahr. Das ist fast das 15 fache der Jahre davor.

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Abbildung 2: Zeitreihe der Mitteltemperatur in Deutschland nach DWD von 1892 bis 2022 mit darüber gelegter CO2Konzentration

Legt man zusätzlich den Anstieg der CO2 Konzentration darüber, dann erkennt man keinerlei Korrelation beider Trends bis 1988 und ab da, eine vergleichsweise enge. Sollte die CO2 Konzentration der Treiber sein, dann erhebt sich die Frage, warum es bis zum Jahr 1988 ausruhte? Und nicht wirkte, obwohl sich die Konzentration bereits in dieser Zeit um deutliche rd. 17 % erhöhte. Und um einem Einwand gleich zu entkräften: Seit den Nullerjahren wird auch in Deutschland die CO2 Konzentration gemessen[4]. Sie unterscheidet sich nur in Nuancen von der weltweiten Konzentration.

Aber es kommt noch besser. Denn nicht nur Jahre bis 1988 unterscheiden ich dramatisch von denen ab 1988, sondern es gibt auch erhebliche Unterschiede zwischen den Jahreszeiten und ihren Trends, wie auch innerhalb der Tages- und Nachttrends. Geht man davon aus, dass das CO2 immer und überall wirkt, dazu noch sozusagen ziemlich nachtblind ist, bzw. wenn nicht, sogar nachts stärker heizen soll als am Tage, dann geben die folgenden Ergebnisse ziemliche Rätsel auf. Sollten sie jedenfalls.

Im Folgenden werden daher die Zeitreihen der vier Jahreszeiten untereinandergestellt und kommentiert.

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Abbildung 3: Zeitreihen und Trends der Frühjahrstemperaturen von 544 DWD Stationen. Der Trend der Nachttemperaturen ist negativ. Die Nächte wurden kühler, während die Tageshöchstwerte im Trend leicht positiv sind, mit + 0,0192 K/Jahr

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Abbildung 4: Zeitreihen und Trends der Sommertemperaturen von 544 DWD Stationen. Der Trend der Nachttemperaturen ist geringfügig positiv.. Die Nöchte werden kaum wärmer, während die Tageshöchstwerte im Trend kräftig positiv sind, mit + 0,0668 K/Jahr

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Abbildung 5: Zeitreihen und Trends der Herbsttemperaturen von 544 DWD Stationen. Der Trend der Nachttemperaturen ist leicht positiv.. Die Nächte werden etwas wärmer, während die Tageshöchstwerte im Trend kräftig positiv sind, mit + 0,0617 K/Jahr, also fast so steil wie bei den Sommertemperaturen.

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Abbildung 6: Zeitreihen und Trends der Wintertemperaturen von 544 DWD Stationen. Der Trend der Tages- und Nachttemperaturen ist nur noch geringfügig positiv.. Die Tage und Nächte werden nur noch etwas wärmer und die Tageswerte sind mit + 0,0198 K/Jahr so geringfügig ansteigend wie die Tagestemperaturen im Frühjahr. Immerhin ist die Steigung der Nachtemperaturen immer noch nicht leicht positiv bevor sie im Frühjahr ins Negative dreht.

Wir sehen also nicht nur frappante Unterschiede im Trend der Jahreszeiten, weil die „menschgemachte Klimaerhitzung“ (von max. 24 °C !!)also hauptsächlich im Sommer stattfindet, um sich dann im Herbst schon wieder abzuschwächen, sozusagen zur Ruhe zu begeben, um dann im Winter in den wohlverdienten REM Schlaf zu verfallen, der auch im Frühjahr noch nicht zum Erwachen führt. Wenn Frank Wedekind das gewusst hätte. Er hätte wohl sein schönes Büchlein „Frühlings Erwachen“ anders benannt.

Und noch etwas sticht sofort ins Auge, in allen vier Jahreszeiten sagen die Nächte: Erwärmungstrend – nee – ohne mich. Das geht im Frühjahr sogar so weit, dass sich dort statt eines leicht positiven Trends, ein negativer Trend zeigt. Obwohl doch wie uns von höherer Stelle immer wieder versichert wird, dass sich die Erwärmung, dank menschgemachten CO2, nachts besonders auswirkt. Und nun das!

Fassen wir also zusammen.

1. Seit 1892 bis 1987 gab es keinen Erwärmungstrend.

Obwohl die CO2 Konzentration im gleichen Zeitraum (106 Jahre) von 295 ppm auf 348 ppm, also um 53 ppm oder 17 %, stieg. Den gab es auch seit 1948 bis 1987 nicht. Trotz steileren CO2 Anstiegs von  310 ppm auf 348 ppm, also um 38 ppm oder 12,2 %.

2. Ab 1988 gab es

a. einen Sprung von + 1,5 °C in der Spitze; Ursache unbekannt, und von da an

3. Einen steten Anstieg der Ø Temperatur von bis heute ca. 0,8 ° C , also in nur 30 Jahren. CO2 stieg im selben Zeitraum von 350 ppm auf 422 ppm. Also um + 72 ppm.

aber, dieser Temperatur-Anstieg manifestierte sich jeweils nur im Sommer und etwas schwächer auch im Herbst, aber dort auch nur tagsüber. Die Nächte blieben auf demselben Niveau.

4. und, da lt. Hypothese das CO2

1. Immer erwärmend wirkt,

und

2. nachts sogar stärker als tagsüber, (z.b. hier https://www.wetter.de/cms/klimawandel-darum-erwaermen-sich-naechte-staerker-als-tage-4638142.html)

und

3. der Mensch fast ausschließlich (lt. IPCC) mit seiner Emission von Treibhausgasen an der Erwärmung der letzten ca. 120 Jahre schuld sein soll,(z.b. hier https://www.carbonbrief.org/analysis-why-scientists-think-100-of-global-warming-is-due-to-humans/)

Da stellen sich doch sofort die folgenden Fragen?

1. Wie macht das CO2 das?

2. Wie macht das menschengemachte CO2 das?

3. Wie macht der Treibhauseffekt das?

Zumindest für Deutschland sind diese Fakten unwiderlegbar. Das CO2 kann es nicht sein. Es wirkt wenn überhaupt, in einem so geringen Maße, dass es locker von anderen Klimavariablen überboten wird. Doch welche könnten das sein? Nun, da kommen sofort zwei Hauptverdächtige ins Spiel. Der eine ist die Sonnenscheindauer. Und der andere ist die deutsche Wiedervereinigung mit dem damit einhergehenden Wärmeinseleffektes. Beider Trends sind kräftig positiv

Zunächst zur Sonnenscheindauer. Dank veränderter Großwetterlagen erhöhte sich die Sonnenscheindauer

 

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Abbildung 7: Zeitreihen und Trends Sonnenstunden und der Niederschlagsmenge in Deutschland von 1988 bis 2022. Wie zu erkennen haben die Sonnenstunden im Trend in der genannten Zeitspanne um  gut 78 Stunden zugenommen, der Trend bei den Niederschlägen ist hingen sogar leicht negativ.

Mithin widerlegt diese Grafik, wie auch die in Abbildung 1 die Behauptung von Frau Lemke dass ..“schon heute die Klimaerhitzung in Deutschland und Europa enorme Schäden“ verursacht. Die „Klimaerhitzung“ überschreitet im Trend die 24 ° nicht, und die im Nachsatz von ihr behaupteten Zunahmen von Extremwetter fanden hierzulande nicht statt. Sie zeigt aber deutlich, dass es mehr Sonnenstunden gab. Und – jedenfalls nach den klassischen Regeln der Thermodynamik – bedeuten mehr Sonnenstunden, auch mehr solare Energieeinstrahlung, die wiederum, wenn nicht von Zauberhand weggemopst, unmittelbar zur Erhöhung der Temperaturen, und in diesem Fall wirklich nur im Sommer und Frühherbst führen müssen.

Bleibt noch die Zunahme des Wärmeinseleffektes. Zu diesem haben die Kollegen Kowatsch, Kämpfe, Leistenschneider und Baritz schon viel geschrieben, R. Lesitenschneider hat ihn sogar aus den Beobachtungen abgeleitet und einer theoretischen Ableitung unterworfen. Details dazu finden Sie hier. Danach dürfte dieser zu 50 bis 60 % die gegenwärtige Erwärmung versursacht haben. Den Rest liefert problemlos die erhöhte Zahl an Sonnenstunden.

Inzwischen mehren sich die Studien international sehr renommierte Klimaforscher wie W. Soon, hier R. Conolly, R. Spencer hier , die dem Wärmeinseleffekt eine wesentlich stärkere Rolle bei der Erwärmung zubilligen, und dies auch durch Messungen belegen, als es das IPCC, in seiner per Mandat erzwungenen ausschließlichen Fixierung auf den anthropogenen Treibhauseffekt, wahrhaben will. Es sieht also so aus, als ob auch von Seiten der Wissenschaft damit begonnen wird, die Karten neu zu mischen.

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Abbildung 8: IPCC Mandat, bis Oktober 2018 auf der Webesite des IPCC nachzulesen, seitdem verschwunden.

Bleibt dem Autor nur noch der Merksatz des großen Physikers Richard Feynman den dieser seinen Studenten immer wieder einbläute, in dem er sie ermahnte genau hinzusehen und nur der Realität zu glauben:

»Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt, egal, wie elegant sie ist, egal wie plausibel sie klingt, egal wer sie unterstützt, wenn sie nicht durch Beobachtungen bewiesen wird, dann ist sie falsch.« Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman

  1. Quelle: https://www.bmuv.de/pressemitteilung/bundesregierung-verabschiedet-erstes-bundesweites-klimaanpassungsgesetz 13.07.23
  2. Davy et al. 2016: https://rmets.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/joc.4688
  3. Quelle Zeke Hausfather in https://www.carbonbrief.org/analysis-why-scientists-think-100-of-global-warming-is-due-to-humans/
  4. Quelle https://www.dwd.de/DE/forschung/atmosphaerenbeob/zusammensetzung_atmosphaere/spurengase/inh_nav/klimagase_node.html

Nachtrag 27.10.23

Beim nochmaligen Lesen dieser Zeilen fielen mir wieder die denkwürdigen Worte der Berliner Klima – (und Verkehrs- und sonstiges „Gedöhns“) Senatorin Dr. Manja Schreiner CDU ein, der ich diesen Sachverhalt, wenn auch – der zugebilligten Redezeit wegen – weniger  detailliert – anlässlich einer Anhörung zu Klimschutzgesetzen im Berliner Abgeordnetenhauses am 31.8.23 vortrug. Aber sehen und hören Sie selbst (Ab Minute 15:44).

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