David Wojick
Es sieht schlecht aus für die Offshore-Windenergie in Amerika (was mich freut). Auf der einen Seite wächst der Widerstand. Andererseits treibt die Kostenkrise die Preise in die Höhe. Ob der Offshore-Boom in den USA scheitern wird, bleibt abzuwarten, aber es ist durchaus möglich. Hoffen wir es.
Schlechte Nachrichten für die Branche gibt es täglich, so dass es zu viel zu berichten gibt. Hier sind nur ein paar Beispiele, um einen Eindruck von dem sich anbahnenden Debakel zu vermitteln.
Aus New Jersey erreicht uns dieser dramatische Bericht über eine Umfrage: „Unterstützung für Windenergie stürzt ab“.
Zusammenfassung aus derselben: „Eine Mehrheit der Einwohner New Jerseys befürwortet weiterhin die Entwicklung der Offshore-Windenergie, aber die derzeitige Unterstützung liegt weit unter der weit verbreiteten Unterstützung, die sie in den Umfragen der letzten 15 Jahre erhalten hat. Die Umfrage der Monmouth University zeigt, dass vier von zehn Einwohnern der Meinung sind, Windparks könnten dem Sommertourismus in New Jersey schaden, und knapp die Hälfte sieht einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Windenergie und der jüngsten Welle von toten Walen, die an den Stränden New Jerseys angespült wurden. Nur wenige glauben, dass die Windenergie zu einem bedeutenden Beschäftigungswachstum im US-Bundesstaat führen wird.“
Die Zahl der Offshore-Windenergie unterstützenden Einwohner New Jerseys ist seit 2019 um mehr als 20 Prozent gesunken, von 76 Prozent vor vier Jahren auf etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) jetzt, und die Zahl derjenigen, die Offshore-Windenergie ablehnen, ist seit 2019 von 15 Prozent auf 40 Prozent gestiegen.
New Jersey ist einer der beiden US-Bundesstaaten, in denen die landesweiten Wahlen außerhalb des Jahres stattfinden, hier im November. Offshore-Wind ist nun zu einem Wahlkampfthema geworden. CFACT ist dort sehr aktiv gewesen.
Natürlich sagen die Entwickler, wir Windkraftgegner würden lügen. Was können sie sonst sagen, da sie keine wirkliche Verteidigung haben? Hier ist ein gutes Beispiel: „Unterstützung für Offshore-Wind in New Jersey sinkt, Industrie weist auf Wirkung von Fehlinformationen hin“.
Es ist der übliche Unsinn. Wir Offshore-Windkraftgegner sind allesamt Handlanger der Ölkonzerne; diese Monster werden benötigt, um die globale Erwärmung aufzuhalten; wir verstehen nicht, dass die Technologie harmlos ist usw. Reiner rhetorischer Schrott.
Weiter nördlich ist das gesamte Fisherman’s Advisory Board vom Genehmigungsverfahren für Offshore-Anlagen in Rhode Island zurückgetreten. Das ist eine große Sache, denn der Fischereibeirat von Rhode Island ist ein integraler Bestandteil des Rhode Island Ocean Special Area Management Plan (SAMP), eines staatlichen Verfahrens, das als „Goldstandard für die Entwicklung von Offshore-Windkraftanlagen“ gilt. Rhode Island darf dieses Verfahren auf bestimmte Offshore-Windprojekte in Bundesgewässern anwenden, die Auswirkungen auf die Einwohner und die Industrie von Rhode Island haben, vor allem auf die Fischereiindustrie. Es fällt unter den Coastal Zone Management Act (Gesetz über das Küstenzonenmanagement), und zwar im Rahmen einer so genannten „Konsistenzprüfung“, bei der ein Bundesstaat ein Mitspracherecht bei Projekten in Bundesgewässern hat, wenn diese den Staat betreffen. In diesem Fall kann der Staat verlangen, dass das Projekt bestimmte CZMA-Standards des Staates einhält.
Hier der vernichtende erste Absatz des „Wir-steigen-aus“-Schreibens: „Wir, die unterzeichnenden Mitglieder des Rhode Island Fisherman’s Advisory Board (FAB), treten hiermit zurück und weigern uns, weiter am Rhode Island Ocean SAMP Prozess teilzunehmen. Es ist überdeutlich geworden, dass der Rhode Island CRMC (Coastal Resources Management Council) den Offshore-Windentwicklern höchste Priorität einräumt, ungeachtet der Anforderungen des Ocean SAMP, der Kosten für die Umwelt oder der Auswirkungen auf die Fischereiindustrie von Rhode Island. In den eigenen Worten der Mitarbeiter besteht der Zweck des FAB/CRMC-Prüfungsprozesses von Offshore-Windprojekten darin, die Genehmigungen voranzutreiben. Wir als Mitglieder des FAB dachten, dass der Zweck der FAB/CRMC-Prüfung darin bestünde, sicherzustellen, dass die Offshore-Windprojekte den Anforderungen und Einschränkungen des Ocean SAMP entsprechen. Wir haben uns geirrt. Der Ocean SAMP-Prozess ist zu einem bloßen politischen Theater verkommen, dem durch unsere Anwesenheit noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen wir uns weigern.“
Den vollständigen Brief finden Sie unter „Fishermen’s Advisory Board Done Playing Role in CRMC’s Political Theater“.
Zwischen Rhode Island und New Jersey wollen Equinor und BP die Vergütungen für die Offshore-Windenergie in New York um satte 54 % erhöhen. Der Preisanstieg für Empire Wind 1 würde von 118,56 $ auf 159,64 $ pro Megawattstunde (MWh), für Empire Wind 2 von 107,50 $ auf 177,84 $ pro MWh und für Beacon Wind von 118,00 $ auf 190,82 $ steigen. Dies sind enorme Erhöhungen.
In New Jersey verklagt der größte atlantische Windkraftentwickler – Ørsted – Cape May County und Atlantic City, weil sie keine Genehmigungen erteilen, die sie zu verweigern versprochen haben.
Apropos Ørsted:
„Orsted (Aktienkurs) stürzt um 20 % ab, da das Risiko von Wertminderungen in Höhe von 2,3 Mrd. $ in den USA besteht“.
„Orsted verzögert 1. Windpark in New Jersey bis 2026 und ist nicht bereit, das Projekt aufzugeben“ (hier).
Orsted erklärt, dass das Unternehmen angesichts der enormen Kostensteigerungen mit dem Projekt kein Geld verdienen kann. Das Unternehmen gibt seine zahlreichen US-Projekte vorerst nicht auf, wird aber bis Ende des Jahres seine langfristigen Pläne überdenken.
Zurück in Rhode Island: „Zweites Revolution-Windprojekt von Rhode Island Energy abgelehnt“.
Der Energieversorger erklärt, dass „höhere Zinssätze, gestiegene Kapitalkosten und Kosten für die Lieferkette das Projekt unattraktiv gemacht haben“.
Der Energieversorger will den erhöhten Preis nicht zahlen. Man stelle sich das vor!
Die Windblase könnte platzen. Wir müssen den Druck aufrechterhalten (um eine Metapher zu verwenden). Dass die Branche zu kämpfen hat, ist nun auch der Finanzwelt klar. Wenn die Aktienkurse sinken oder die Produktpreise in die Höhe schnellen, löst das verschiedene negative Maßnahmen aus.
Wir hoffen, dass die Entwicklung der Offshore-Windkraft eine Kaskade des Kummers auslöst. Sie dient keinem nützlichen Zweck, ist umweltzerstörerisch und kostet ein wachsendes Vermögen.
Bleiben Sie an CFACT dran, wenn sich dieses hoffnungsvolle Drama entfaltet.
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.
Link: https://www.cfact.org/2023/09/06/support-for-offshore-wind-sinks-as-costs-soar/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Ob der Offshore-Boom in den USA scheitern wird, bleibt abzuwarten, aber es ist durchaus möglich. Hoffen wir es.“
Hoffen wir mit! Der Klima- und Energiewende-Wahnsinn ist schier unerträglich. Doch grün-ideologisierte Politiker, die sich eigentlich um die Umwelt kümmern sollten, ziehen den Wahnsinn hemmungslos durch. Wahrscheinlich ist es so, dass die dümmsten Länder sich Beulen und Blessuren holen und auf die Schnauze fallen müssen, damit irgendwann die Vernunft zurückkehrt. Die Vorreiter sind hierin Spitze: Die Angst vor der CO2-freien Kernkraft mit der geringsten Schadenshäufigkeit ist noch größer als die Angst vor dem Klima! Braucht es noch mehr, um progressiven Hirnschwund zu diagnostizieren?
Es grenzt an Schwachsinn (oder es ist Schwachsinn), sogenannte „Windkraftwerke“ ins Meer zu setzen. Schon unsere Väter wussten, dass Stromerzeugung möglichst verbrauchsnah erfolgen muss, um den Aufwand für Transport und Verteilung zu minimieren. Jetzt wird über „Stromtrassen“ zu horrenden Kosten fabuliert, die Null Erzeugungskapazität haben, sondern nur dem teuren und störanfälligem Stromtransport dienen.
Außerdem sind diese Offshoreanlagen permanenter Korrosion ausgesetzt; am Ende gewinnt immer das Salzwasser und der Salznebel. Offshoreanlagen dienen nur dem Abgreifen von Subventionen (die Netzanbindung zahlt der Netzbetreiber und damit über die Netzgebühren der Endverbraucher), sind Abschreibungsobjekte und Propagandawerkzeuge (Greenwashing).
Wenn dieser Hype vorüber ist, bleiben verrostete Fundamente, die Fischen als Zufluchtsorte dienen und vielleicht eines Tages ein Taucherparadies sind.