Vijay Jayaraj
Die Kernenergie bietet der Menschheit den sichersten und effizientesten Ansatz, um natürliche Ressourcen für ihre Nutzung nutzbar zu machen. Als dichteste verfügbare Energiequelle erfordert Kernbrennstoff die geringste Menge an Material und Land für die Stromerzeugung.
Dies ist ein ausreichender Grund, diese Technologie zu unterstützen. Dennoch wird sie von einigen als Mittel zur Bewältigung eines fabrizierten Klimanotstands angepriesen – oder schlimmer noch, als bloße Zwischenlösung beim Übergang zu wetterabhängigen Windturbinen und Sonnenkollektoren.
Die Darstellung der Kernenergie als angebliche Lösung für den Klimawandel schadet der Glaubwürdigkeit der Befürworter und lenkt von den tatsächlichen Vorteilen der Technologie ab. Die Behauptung, die Kernenergie sei nur eine Brücke zu den am wenigsten dichten Energiequellen – Wind und Sonne – ist absurd.
Uran wurde 1789 von Martin Klaproth, einem deutschen Chemiker, entdeckt. Doch erst in den 1930er Jahren erkannten Wissenschaftler, dass seine Atome gespalten werden können, um Energie freizusetzen.
Laut der World Nuclear Association „hat Uran den Vorteil, dass es eine hochkonzentrierte Energiequelle ist, die leicht und kostengünstig transportiert werden kann. Die benötigten Mengen sind sehr viel geringer als bei Kohle oder Öl. Ein Kilogramm Natururan liefert etwa 20.000 Mal so viel Energie wie die gleiche Menge Kohle“.
Im Gegensatz zur intermittierenden Solar- und Windenergie können Kernkraftwerke praktisch ununterbrochen betrieben werden und liefern eine konstante Stromquelle. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel haben Kernkraftwerke einen durchschnittlichen Kapazitätsfaktor von über 93 Prozent, verglichen mit etwa 35 Prozent bei der Windenergie und noch weniger bei der Solarenergie.
Es ist kein Wunder, dass einige der weltweit führenden Volkswirtschaften in hohem Maße auf die Kernenergie setzen. Mehr als 70 Prozent des in Frankreich verbrauchten Stroms stammen aus der Kernenergie. Alle Flugzeugträger der US-Marine werden mit Kernenergie betrieben, ebenso wie etwa 40 Prozent der großen US-Marinekampfschiffe.
Ich bin mehreren Menschen begegnet, die die Kernenergie als Lösung für eine Klimakrise befürworten. Das Problem liegt nicht darin, dass sie die Kernenergie befürworten. Ihr Fehler liegt vielmehr darin, dass sie eine populäre, aber falsche Theorie akzeptieren, wonach Kohlendioxid den Planeten gefährlich überhitzt – oder dass ihnen der Mut fehlt, dieser Unwahrheit entgegenzutreten.
In dem politisierten Milieu der Klimadebatte ist Mut erforderlich, um die einfache Tatsache festzustellen, dass es schon lange vor den industriellen Kohlendioxid-Emissionen zu sehr bedeutenden Klimaveränderungen kam.
Wärmere Perioden als heute gab es vor 2.000 und 1.000 Jahren, als die Römer in Nordengland Zitrusfrüchte anbauten und die Wikinger auf Grönland Gerste anbauten. Die moderne Erwärmungsphase, die im 17. Jahrhundert begann und das Ende der Kleinen Eiszeit einleitete, war zu Beginn unserer Ära der Schwerindustrialisierung bereits weit fortgeschritten.
Darüber hinaus ist die Auswirkung der CO₂-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe auf die atmosphärische Temperatur ein sehr umstrittenes Thema.
Auch wenn diese Debatte in den Mainstream-Medien oder von den politischen Eliten nicht wahrgenommen wird, halten Tausende von Wissenschaftlern Behauptungen, dass CO₂ eine gefährliche Erwärmung verursacht, für grobe Übertreibungen, die dem gesunden Menschenverstand und der wissenschaftlichen Integrität widersprechen. Computermodelle, die versuchen, die erwärmende Wirkung von CO₂ vorherzusagen, versagen fast durchweg.
Wer also für die Kernenergie plädiert, weil sie einen nicht existierenden Klimanotstand bekämpfen könnte, untergräbt seine Argumente für die tatsächlichen Vorteile dieser Technologie in Bezug auf Sicherheit und Effizienz. Das Letzte, was wir wollen, ist eine falsche Darstellung einer wunderbaren und bahnbrechenden Technologie im Namen des Klimawandels.
Kernenergie ist großartig, und die Befürworter sollten ein ebenso großartiges – und sachliches – Argument für sie vorbringen.
This commentary was first published at Real Clear Energy, April 24, 2023, and can be accessed here.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK and resides in India.
Link: https://cornwallalliance.org/2023/04/nuclear-energy-is-a-game-changer-but-not-for-climate-reasons/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Bei der Kernkraft geht es abwärts, auch in der EU
2005 noch 916 TWh an AKW-Strom und nach ca. 17 Jahren nur noch 609TWh AKW-Strom im Jahr 2022.
Da hat sich ca. 1/3 der TWh-Atomstrom verabschiedet.
Bei der Kernkraft werden die Karten nicht neu gemischt.
Die Kernkraft ist keiner der Mitspieler in D beim Strom.
Weltweit ist die Kernkraft auch nur noch ein Ersatzspieler.
Nur wenn die Kernkraftbefürworter das Narrativ bedienen, dass unser freigesetztes CO2 die Erde in eine überhitzte Klimakatastrophe führt, haben sie eine Chance in der Mainstreamöffentlichkeit weiterhin gehört zu werden. Prof Sinn und Ganteför sind beispielhaft. Mir ist es eigentlich egal, ob sie ihre Argumente vor dem „aber“ selbst glauben.
Ob man an den anthropogenen Klimawandel durch CO2 glaubt, oder nicht, ist doch unerheblich. Wichtig ist doch, sich allmählich auf das bevorstehende Ende der fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas vorzubereiten. Aus diesem Grund führt langfristig kein Weg an der Kerntechnik (Fission und Fusion) vorbei. Wenn man gleichzeitig auch noch einige Klimapaniker damit beruhigen kann; warum nicht.
Michael Elicker – Auch das vorgeblich „bevorstehende Ende der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Gas“ ist ein irreführendes Argument und daher ebenso wie der vermeintliche CO2 Klimawandel nicht erlaubt:
Die bekannte Sauerstoffmenge der Erde erlaubt es, die Menge Kohlenstoff zu berechnen, die von der Flora während der letzten 3,5 Milliarden Jahre als fossile Energieträger in der Erdkruste deponiert wurde. Wenn es gelingt, nur 1% davon wirtschaftlich zu nutzen, kann der gegenwärtige Verbrauch für die nächsten 2000 Jahre gedeckt werden.
Fazit: Ein sehr wesentlicher Faktor bei der jeweiligen Auswahl der geeigneten Mischung ist daher die Wirtschaftlichkeit.
Die Grünen entstanden aus der deutschen Anti-Atombewegung und schlossen sich auf der Suche nach Unterstützern schnell dem globalen Eliten-Thema der „Grenzen des Wachstums“ an.
Der Club of Rome startete damit 1970, schwenkte aber spätestens 1990 auf die Klimakatastrophe um, als das Öl nicht ausblieb. Seine beiden Untergangshypothesen, Ressourcenende und Überhitzung, gesellten sich dem grünen Atom-GAU dazu.
Für die Renaissance der Kernenergie in DE ist dem Vorschlag des Artikels zu folgen: Kernenergie ist die bei weitem effektivste Energiequelle! Dieser Fakt ist unwiderlegbar.
Ressourcenmangel und Klimakatastrophenvorhersage aber müssen parallel als heuchlerische Angstmacherei entlarvt werden, um die Diskurshoheit der Grünen zu brechen.
Im harten Kampf um diese schwächt jede Akzeptanz der grünen Narrative die eigene Position. Angriff ist angesagt!
Erdöl, Gas und Kohle gehen zur Neige; woher haben sie denn diese „Information“? Als 1973 die Ölkrise alles ein wenig durcheinanderbrachte, haben ganz „besonders kluge Experten“ die Behauptung aufgestellt das die Ölquellen bis zum Jahre 2000 versiegt sein würden. Ich weiß ja nicht wie sie das sehen, doch es werden immer neue und sehr große Ölvorkommen entdeckt; so z.B. vor ca. 10 Jahren. Damals hat man vor der Brasilianischen Küste ein Ölfeld entdeckt das größer ist als das bislang geförderte Öl aus Saudi Arabien. Zuerst dachte ich es wäre ein Druckfehler, doch auch andere Quellen haben das so bestätigt.
Da mittlerweile viele Produkte gänzlich ohne Erdölprodukte auskommen wäre schon allein dieser Fund eine Reserve für eine sehr lange Zeit, denn es werden immer noch mehr Ölfelder entdeckt, die alles andere als klein sind. Die Vielzahl aus dem Erdöl gewonnen Produkte würden somit nicht ausbleiben. Für verschiedene „Produkte“ wie Solarpaneele wird eine große Menge Energie benötigt; was bringt so viel Energie wie Erdöl?
Unabhängig vom Wert des Öls und den Vorräten die noch nicht einmal entdeckt wurden, ist und bleibt die Kernenergie erst einmal die beste und sicherste Lösung zur Energiegewinnung. Windräder und Solarparks sind hingegen pure Verschwendung von Ressourcen.
Doch selbst wenn man sich heute entscheiden würde wieder Akw zu bauen, würden die nicht vor 2040 in Betrieb gehen können; es würde eher länger dauern weil sich bekanntermaßen Baukosten schnell mal verdoppeln oder verdreifachen. Wie also in der Zwischenzeit Energie erzeugen? Natürlich könnte man die heiße Luft aus dem Reichstag nutzen, die dort ganz natürlich vorkommt. Doch mal im Ernst: Wie kann man dieses Problem lösen?
Ein kg Kraftstoff bringt ca. 10kWh am Energie oder ca. 4kWh an Strom.
Ein kg Solarmodul bringt ca. 200kWh am Energie oder ca. 180kWh an Strom.
Mit der Energie aus einem kg Kraftstoff kommt das Auto ca. 16km weit.
Mit der Energie aus einem kg Solarmodul kommt das E-Auto ca. 900km weit.
Die Welt verbraucht ca. das 4-fachen an Öl im Jahr, was an neuen Ölvorkommen im Jahr gefunden wird.
Zischen 1935 und 1980 wurde viel Öl gefunden, und seitdem sind die jährlichen Funde deutlich zurückgegangen.
Seit Mitte der 1980er Jahre verbrauchen wir mehr Öl als wir neu finden.
Und wie ist der Name vom Ölfeld, das ca. um das Jahr 2013 vor der brasilianischen Küste entdeckt wurde, so Ihre Aussage?
Zumindest ich kenne kein Ölfeld, das auf Ihre Umschreibung passt.
„Wichtig ist doch, sich allmählich auf das bevorstehende Ende der fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas vorzubereiten.“
Das sind keine fossilen Energieträger. Nach der Peak-Oil Theorie sollten sie schon 1979 ausgehen.
Vor 50 Jahren hieß es im Jahr 2000 ist Feierabend und heute im Jahr 2045 ist Schluss. Dann stellt sich noch die Frage, warum man überhaupt Pipelines baut, wenn in 30 Jahren schon die fossilen Energieträger ausgehen?
Dazu noch hat man auf den Planeten Jupiter, Saturn (mit dem Mond Titan), Uranus, Neptun, Pluto und Mars Methan nachgewiesen. Dann hat man auch einen Planeten mit Methan 63 Lichtjahre von der Erde entdeckt. Methan CH4 ist Erdgas. Wie kommen die Fossilen denn dorthin? Hat man die Algen und Dinosaurier aus der Erde ins Weltall geschossen?
Weil sie nun Methan (angeblich fossiler Energieträger :-)) auf den Mars entdeckt haben, glauben sie tatsächlich, dass es Leben auf dem Mars gibt. :-). Können sich nicht einmal vorstellen, dass es abiotisch entstanden sein könnte, weil man andere Theorien wie von Thomas Gold keine Bühne bietet. Sowas wird zensiert, weil es der Industrie nicht passt.
Wie das Methan auf den Mars kam – SWR Wissen