von Eike Roth
Am 29.04.2021 hat das BVerfG sein viel beachtetes Klima-Urteil gefällt. In einem neuen Video https://www.youtube.com/watch?v=Yk3eot_NC9c hat Prof. Ganteför überzeugend aufgezeigt, dass das Gericht nicht nur einfach Feststellungen getroffen hat, sondern mit diesen auch indirekt das seinen Überlegungen zugrundeliegende „Budget-Modell“ als sachlich richtig bestätigt hat. Dieses Modell entspricht jedoch, wie Prof. Ganteför ebenso überzeugend darlegt, eindeutig nicht den realen Gegebenheiten. Insofern ist das Urteil, obwohl in sich logisch, klar zurückzuweisen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass das BVerfG, seinem Denkmodell entsprechend, die Existenz von Senken für CO2 ignoriert und damit von einer praktisch unbegrenzten Aufenthaltsdauer des CO2 in der Atmosphäre ausgeht. Wenn es aber Senken gibt, dann gibt es keine unbegrenzte Aufenthaltsdauer. Und real gibt es ganz eindeutig Senken. Richtig wäre daher nach Prof. Ganteför das „Senken-Modell“, das zu ganz anderen Ergebnissen kommt. Hierzu macht Prof. Ganteför in seinem Video einige Aussagen, nähre Einzelheiten kommen dann in seinem kurz vor der Veröffentlichung stehenden Buch „Plan B für das Klima“.
Zu diesem Thema und zu seinem geplanten Buch hat Prof. Ganteför aber auch schon bisher mehrfach Aussagen gemacht und aus all dem geht m. E. klar hervor, dass Prof. Ganteför für sein „Senken-Modell“ von einer ausschließlich anthropogen verursachten Zunahme der CO2-Konzentration ausgeht. Implizit verbirgt sich dahinter die Annahme, dass die natürliche CO2-Umwälzung von ca. 80 ppm/a konstant geblieben ist und die Konzentration sich ausschließlich durch Verbleib der Hälfte der anthropogenen Freisetzungen erhöht hat, von früher 280 auf heute 420 ppm. Aus dieser Zunahme um ca. 120 ppm und der derzeitigen Netto-Entnahme von ca. 2,5 ppm/a berechnet Prof. Ganteför die Zeitkonstante für die Anpassung aus einer überhöhten CO2-Konzentration zu ca. 50 Jahren. Das entschärft das Klimaproblem ganz wesentlich, wie er auch im zitierten Video klar ausspricht. Rein mathematisch geht sich die Rechnung von Prof. Ganteför auch auf, aber physikalisch ist sie problematisch. Dafür seien drei Begründungen angegeben:
Offenes System, dessen Ausfluss mit zunehmender Konzentration zunimmt
Die Offenheit des Systems „Atmosphäre“ ergibt sich bereits unmittelbar aus der Beobachtung, dass die Konzentration langsamer steigt als die anthropogenen Freisetzungen CO2 eintragen: In einem geschlossenen System würde der gesamte Eintrag in diesem verbleiben. Die Offenheit ergibt sich aber auch aus dem physikalischen Charakter der wichtigsten Entnahmeprozesse: Sowohl die Lösung im Meerwasser als auch die Photosynthese in Pflanzen nehmen mit zunehmender Konzentration zu, was eben „offen“ heißt. Der Grund für diese Zunahme liegt in der Physik: Die beiden Entnahmeprozesse verlaufen über Diffusion und die ist nun einmal konzentrationsabhängig. „Offenes System mit konzentrationsabhängiger Entnahme“ ist also gesichert.
Doch was heißt das? In so einem System gelten immer zwei Aussage:
- Bei konstant gehaltenem Eintrag stellt sich die Konzentration ein, bei der die Einnehme gleich groß ist wie der Eintrag.
- Wenn der Eintrag um x % steigt, dann kann die Konzentration maximal um ebenfalls x % zunehmen (im Gleichgewicht, vorher weniger).
Die anthropogenen Freisetzungen betragen aber nur ca. 5 % der natürlichen Freisetzungen. Das „Senken Modell“ nach Prof. Ganteför kann daher die beobachte Zunahme der Konzentration um 50 % nicht befriedigend erklären. Die natürlichen Flüsse können nicht konstant geblieben sein, der weit überwiegende Beitrag zur Konzentrationszunahme muss aus natürlichen Quellen kommen.
Proportionalität des Ausflusses zur Konzentration
Für Nr. 1. hat es genügt, dass der Ausfluss mit der Konzentration zunimmt. Wie, war egal. Weil er aber über Diffusion bewerkstelligt wird, muss die Zunahme (zumindest angenähert) proportional erfolgen (Henry-Gesetz). Und daraus folgt, dass der Ausfluss aus der Atmosphäre (zumindest angenähert) um ebenfalls 50% gestiegen sein muss, von früher ca. 80 ppm/a auf heute ca. 120 ppm/a. Da aber die Konzentration sogar zugenommen hat, muss der Eintrag sogar noch etwas stärker zugenommen haben, er muss also um etwas über 40 ppm/a angestiegen sein. Auch so herum reichen die 5 ppm/a der anthropogenen Freisetzungen bei weitem nicht.
Höhe des Ungleichgewichtes
Wie gesagt, geht Prof. Ganteför davon aus, dass wir derzeit ca. 120 ppm vom Gleichgewicht entfernt sind, sodass diese 120 ppm der Antrieb für die derzeitige Netto-Entnahme von ca. 2,5 ppm/a sind. Diese 2,5 ppm/a sind aber, völlig unabhängig von der Lage des (derzeitigen) Gleichgewichtes, nur die Differenz zwischen momentanem Zufluss und momentaner Entnahme, was auch immer diese beiden Größen bestimmt. Und die genannten 120 ppm „Überschusskonzentration“ sind kein realer Zustand in der Atmosphäre, sondern sie sind die errechnete Konzentrationsdifferenz von heute gegenüber dem alten Gleichgewicht vor 200 Jahren. An das kann sich die Atmosphäre aber gar nicht erinnern, sie kennt nur in die Gegenwart. Und wo sie hinstrebt, das ist das heutige Gleichgewicht. Das aber kann bei einer Umwälzung von ca. einem Viertel des Inventars pro Jahr und langsamen Transienten (unter 1 % pro Jahr!) nicht weit von der momentanen Konzentration entfernt sein. Sollte theoretisch, z. B. durch eine schlagartig Massenfreisetzung verursacht, die Konzentration schlagartig um 120 ppm (= 50%) überhöht werden, dann würde sich der Ausfluss auch schlagartig um 50 % erhöhen und daher würde sich die überhöhte Konzentration innerhalb weniger Jahre praktisch vollkommen wieder abbauen. So, wie das auch beim radioaktiven (und dadurch erkennbaren) 14CO2 nach dem Stopp der überirdischen Atombombentests passiert ist. Auch das ging sehr viel schneller als mit einer Zeitkonstanten von 50 Jahren. Wann immer „zu viel“ CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist, dann verteilt es sich schnellstmöglich gleichmäßig im gesamten Kreislauf (Entropiemaximierung nach 2. HS). Der Abbau des Überschusses ist also der Sache nach eine Gleichverteilung. Und das geht nun einmal umso schneller, je höher die Umwälzung ist (ohne eine solche würde gar nichts abgebaut werden).
Alle drei Überlegungen scheinen eindeutig zu sein: Das „Senken-Modell“ nach Prof. Ganteför ist zwar deutlich näher an der Realität als das vom BVerfG zugrunde gelegte „Budget-Modell“, es kann die Beobachtungen aber auch nicht befriedigend erklären. Nimmt man demgegenüber eine wesentlich erhöhte Freisetzung aus natürlichen Quellen an (wodurch auch immer verursacht, Möglichkeiten hierfür gibt es genügend), dann ergibt sich zwanglos eine befriedigende Erklärung, bei der es kein unterschiedliches Verhalten von anthropogen und natürlich freigesetztem CO2 gibt.
Folgend mein Kenntnisstand und meine Einordnung:
Das Henry Gesetz besagt: Ein Gas verteilt sich zwischen einer Gasphase und einer Wasserphase immer im gleichen Verhältnis, vorausgesetzt Temp. und Volumen/ Druck bleiben konstant. In der Literatur findet man bezogen auf die Erdatmosphäre und Ozeane das Verhältnis 1:50 (kennt hier jemand eine genauere Zahl?). D.h. in den Ozeanen ist 50 mal mehr CO2 gelöst als in der Atmosphäre.
Gedankenexperiment: Die Atmosphäre besteht nur aus N2 und O2. Dann bringt man schlagartig eine Menge x CO2 in die Atmosphäre ein. Welche Impulsantwort gemäß Henry Gesetz wäre zu erwarten?: Die CO2 Moleküle dringen solange ins Wasser ein, bis sich ein stabiles Lösungsgleichgewicht im Verhältnis 1:50 eingestellt hat. D.h. 2% CO2 verbleiben in der Atmosphäre und 98% sind in den Ozeanen gelöst, es liegt ein dynamisches, stabiles Lösungsgleichgewicht vor. Dabei findet ein ständiger Austausch von CO2- Molekülen zwischen Gas- und Wasserphase statt, wobei die Anzahl eingehender und ausgehender CO2- Moleküle pro Zeiteinheit im Lösungsgleichgewicht stets gleich ist. Ändert sich die Temperatur der Wasserphase, stellt sich ein neues Verhältnis im Lösungsgleichgewicht ein. WICHTIG: Zusätzlich eingebrachtes CO2 (z.B. menschliches) in die Atmosphäre unterläge aus Gründen der Proportionalität den gleichen Verhältnissen, wie oben beschrieben: nur 2% davon verbleiben in der Atmosphäre, 98% in den Ozeanen. Man beachte: ca. 70% der Erdoberfläche (Ozeane) unterliegen somit dem Henry Gesetz !
Es erfolgt ein andauernder CO2- Austausch statt, zwischen:
1. Biosphäre und Atmosphäre,
2. Ozeane und Atmosphäre
3. tiefer Ozean und Ozeanoberfläche
Folgende Kohlenstoffmengen C aus natürlichen Quellen pro Jahr liegen mir vor (Erhard Beppler 2023): Atmung Meere 90 Gt C/a, Atmung Biomasse 110 Gt C/a, zusammen also 200 Gt C/a, bei einer derzeitigen Gesamtkohlenstoffkonzentration C von 870 Gt in der Atmosphäre (entsprechend 410 ppm). Jetzt kommt der böse Mensch und bringt zusätzlich 10 Gt C/a (seit 2010 nahezu konstant), also 5% mehr C bzw. CO2 in diesen Kreislauf ein.
Warum sollte sich, nach Ansicht von IPCC und hochdotierter Herren wie Ganteför oder auch Vahrenholt (den ich sehr schätze) nun genau die Hälfte der menschlichen Emissionen in den Senken verschwinden und die andere Hälfte, über Jahrzehnte kumulierend, in der Atmosphäre anreichern? Warum genau die Hälfte? Mit Hilfe welcher physikalischer Gesetze wäre das begründbar? Verhalten sich etwa menschlich emittierte CO2 Moleküle gegenüber natürlichen physikalisch/ chemisch unterschiedlich?
Einen Beleg für den relativ schnellen (Wochen, Monate) Austausch von CO2 in Atmosphäre/ Biosphäre ist der messbare jahreszeitliche Unterschied der Konzentration zwischen Mai und Oktober der nördlichen Hemisphäre (ripple auf Keelingkurve). Ein Verbleib von menschlichem CO2 über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, wie vom IPCC behauptet, bis zu seinem Abbau, ist physikalisch nicht erklärbar. Bedient man sich hingegen der eingangs beschriebenen physikalisch- logischen Proportionalität, ergäbe sich folgende grobe Abschätzung:
Annahmen: CO2- Konzentration 1950 (lt. Keeling): 300 ppm, dann wären zu diesem Zeitpunkt: 300 ppm (1950) / 410 ppm (aktuell) mal 200 Gt C/a = 146 Gt C/a die natürliche Atmung.
Weitere Annahme: ab 1950 werden diese Emissionen durch menschliche Einträge um konstant 10 Gt C/a auf dann 156 Gt C/a erhöht, entsprechend 6,8%. Dementsprechend müsste sich nach einer gewissen Zeit ein Gleichgewicht von 300 ppm plus 6,8% = 320 ppm einstellen. Gemessen wird aber aktuell 410 ppm, Tendenz steigend mit ca, 2,5 ppm/a.
Daraus lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
1. Die IPCC Hypothese der CO2- Anreicherung ist nicht haltbar. Die Schlussfolgerungen aus dieser Fehleinschätzung sind fatal, besonders die der politischen.
2. Es müssen andere natürliche CO2- Quellen existieren, die wesentlich größer sind als die der menschlichen und die außerdem noch aktuell wachsen. Meines Erachtens können diese Quellen nur aus den Ozeanen stammen: Erhöhte Ausgasung aufgrund erhöhter Wassertemp. infolge erhöhter Sonneneinstrahlung und / oder CO2- reiches Tiefenwasser kommt infolge der Meeresströmungen nach Jahren bzw, Jahrhunderten an die Oberfläche und gast aus.
Folgend meinem Kenntnisstand kann das Henry Gesetz nicht auf CO2 angewendet werden, weil diese nur auf Gase anwendbar ist, die sich mittelbar in Wasser lösen, aber nicht auf Gase, die mit Wasser eine Reaktion eingehen, wie es CO2 nunmal macht.
Tiefenwässer der Ozeane sind sauer, CO2 uebersaettigt, wenn sie an die Oberfläche kommen, gasen sie aus.
Herr Schulz, es geschieht doch beides gleichzeitung, die Lösung als physikalischer Vorgang und anschließend die chemische Reaktion der Kohlensäurebildung. Es wäre nun zu überlegen, ob die Ausführungen von Herrn Ciemniak leicht abzuändern wären.
Bei Abänderungen möchte ich außer meinem Kommentar unten nun einen weiteren Punkt einführen. Die Wolkenbildung: Sobald Wolken mit den kalten Wassertröpfchen sich bilden, saugen sie wie ein Staubsauger das CO2 aus der Atmosphäre und reinigen die Atmosphäre von CO2.
Und wieder zeigt sich, dass viele chemische und physikalische Ablauf gleichzeitig in der Natur wirken. Bei allen Überlegungen wird die Frage immer dringlicher: Woher kommt der CO2-Anstieg von derzeit 2 ppm in der Atmosphäre. Der anthropogene Anteil wird rechnerisch immer weniger.
Stimme ihnen zu. Das Henry Gesetz allein kann nicht alles erklaeren.
Bevor die Meere wegen CO2 an der Oberflaeche versaueren, die sind chemisch gebuffert, sollte man festellen, das unser Suesswasser sauerer wird. Gibt es dazu Daten?
Frueher hiess es „Sauerer Regen“ Mit CO2 nicht?
Gut, also alles im „gruenen“ Bereich.
Danke für diese zustätzlichen und sehr guten Informationen Herr Ciemniak (Aussprache: Zjemniak? oder) Zwei kleine Anregungen: 1) Derzeit beträgt die CO2-Konzentration 420 ppm und nicht 410 ppm
2) Sie haben die ganze Betrachtung nur auf die Meeresoberfläche bezogen, aber auf dem Lande sind ebenfalls große Wassermengen gespeichert, als Grundwasser in große Tiefen, in der oberen Humusschicht und in der grünen Vegetation selbst. Und dieses Wasser auf dem Festland enthält gleichfalls CO2, denken Sie nur an die Trinkwasserquellen (saurer Sprudel). Und diese Wassermengen verringern sich aufgrund der anthropognenen Nutzung und Asphaltierungen täglich.
Folge: Ihre Ergebnisrechnungen, wonach der Mensch nur durch 2% am CO2-Zuwachs durch Verbrennung der fossilen Energieträger verantwortlich ist, sinkt noch weiter.
Damit will ich Ihre Rechnungen und Überlegungen nicht kritisieren, sondern nur bekräftigen.
Herr Kowatsch, leider sind die Überleguungen von Herren Ciemniak falsch, denn im Ozean ist nur etwa 1% des C-Inventars gelöstes CO2 welches sich mit der Atmosphäre austauscht. Bekanntlich verdoppeln sich auch nicht die Kohleflöze im Ruhrgebiet wenn sich die CO2-Konzentration verdoppelt.
„denn im Ozean ist nur etwa 1% des C-Inventars gelöstes CO2 welches sich mit der Atmosphäre austauscht“
Was genau meinen sie damit? Wo kommt diese Zahl her?
Wenn tiefenwaesser an die Oberflaeche kommen, dann kommt CO2 gesaettigtes Wasser an die Oberflaeche.
Herr Dietze,
meiner Meinung nach hat Herr Ciemniak klar recht: Es stimmt zwar, dass im Ozeanwasser sich ein eigenes Gleichgewicht zwischen verschiedenen chemischen Verbindungen des gelösten Kohlenstoffes einstellt und in diesem Gleichgewicht bei den derzeitigen Randbedingungen nur ca. 1 % tatsächlich gelöstes CO2 (sogenanntes CO2aq) ist, aber dieses Verhältnis bleibt bei nicht allzu großen Veränderungen weitgehend gleich, und mit ihm bleibt auch die derzeitige Kohlenstoff-Verteilung von 98 % im Ozeanwasser und nur 2 % in der Atmosphäre weitgehend gleich, und dieses Verhältnis gilt daher auch für zusätzlich eingebrachtes CO2 aus menschlichen Tätigkeiten (jedenfalls, solange diese zusätzlichen Mengen nicht allzu groß sind und dadurch die Randbedingungen wesentlich verstellen). Allerdings muss man beachten, dass es infolge der Trägheit des tiefen Ozeans mehr als 1000 Jahre dauert, bis sich nach einer Störung das neue Gleichgewicht zwischen Atmosphäre und Ozean einstellt. Aber mengenmäßig ist es, wie gesagt, sehr ähnlich dem alten.
Bei genauer Betrachtung, im Abstand von über zwei Jahren, hat dieser Beschluss mehr Aufmerksamkeit generiert als er inhaltlich rechtfertigt. Dies zeigt sich auch insbesondere an nachfolgenden Ablehnungen von darauf aufbauenden Verfassungsbeschwerden, BVerfG vom 18. Januar 2022, sowie die sehr verhaltene/nicht stattfindende Anwendung und Bezugnahme auf das Urteil durch die Fachgerichte.
Dies ist insofern auch nicht wirklich verwunderlich, denn der Beschluss beschränkt sich nur darauf, dass der Gesetzgeber den Reduktionspfad post-2030 früher und präziser festlegen muss. Der Notwendigkeit einer Erhöhung der Zielvorgaben – etwa der Erreichung der Nullemission bis 2040 (wie von einigen Beschwerdeführern gefordert) – erteilt das Gericht dagegen ebenso eine Absage, wie der Forderung nach effektiveren Klimaschutzmaßnahmen, um das Ziel überhaupt zu erreichen.
Die wesentlichen und in den juristischen Portalen teils heftig diskutierten Aussagen in dem Urteil sind einerseits die Erweiterung des grundgesetzlichen Freiheitsbegriffs hin zu einem intertemporalen(auf zukünftige noch ungeborene Grundrechteträger) sowie der etablierte Normenbruch durch die Zulässigkeit von direkten Popularklagen unter Umgehung der obligatischen Rechtszüge als voraussetzende Individualklagebefugnis am Verfassungsgericht. Dies gilt in der Diskussion eigentlich als in seinen zukünftigen Auswirkungen noch nicht überschaubarer Normenbruch durch den 1. Senat.
Das in der weitausholenden Begründung für die Schaffung des intertemporalen Freiheitsbegriff als neues Konzept für die Rechtssprechung auf die Begutachtung durch den „Expertenrat Klima der Bundesregierung“ bezug genommen wurde ist da eher als unbedarfte Randerscheinung anzusehen und sollte demnach, insbesondere auch im Lichte der Ablehnung weitergehender Klimaschutzvorgaben an den Gesetzgeber durch das Urteil, nicht überbewertet werden.
Immer voraus gesetzt, es gebe diesen ominösen THE. Wir warten immer noch auf den experimentellen Beweis!
Ich auch.
Beweise gibt es längst: den Satellitentrichter, HITRAN, MODTRAN sowie die gemessene Gegenstrahlung im CO2-Spektrum – W/m² die vom Boden zusätzlich absorbiert werden. Man muss sich halt in Strahlungsphysik auskennen..
Dabei hat Herr Heinemann letztens gerade festgestellt, das man die Atmosphaerenphysik mit einem Computer (Manabe) anwenden muss!
Werner Schulz am 24. Oktober 2024 um 16:19
Das ist keine Feststellung, sondern für jeden evident, da nachlesbar.
Herr Heinemann,
ihre Erkenntnis ist ja auch nichts besonderes. Aber danke das sie bestaetigen, das man die gesamte Atmosphaerenphysik betrachten muss und nicht nur die Strahlungsphysik.
Die gibt uebrigens vor, das die Strahlstaerke von der Temperatur abhaengt. Man muss also die Temperatur schon kennen, um zu sagen wieviel Strahlung vom Boden kommt.
Zumindestens hatten wir uns ja schon geeinigt, das die Gegenstrahlung nicht die Bodentemperatur festlegen kann.
Worauf ich noch warte ist, wie sie die Temperatur fuer eine 1KPa 100% CO2 Atmosphaere im Vergleich mit einer von 1000 KPa 100% CO2 festlegen.
Das sollte auch eine Frage vor dem Bundesverfassungsgericht sein, die die Klimawissenschaft beantworten sollte.
Sie haben Manabe und einen Computer, fuer einen Mann ihrer Qualitaet ein leichtes das zu beantworten.
Da kann ich nur gequält lachen, Herr Dietze.
Empfehle Herrn Eike Roth und den Lesern die Blockseite http://www.klima-fakten.net von Dr. Joachim Dengler.
Er hat dort die zukünftige CO2-Konzentrationsentwicklung bei leicht abnehmenden CO2-Emissionen berechnet.
—> Alarm abgeblasen….
Hinweis: Die Klimasensitivität hat Dr. Dengler leider (als worst case) aus dem beobachteten Temperaturanstieg bestimmt, obwohl davon etwa 80% garnicht vom CO2 stammen. Die für den zulässigen Temperaturanstieg nötige moderate CO2-Reduktion (welche zum Wunschziel 1,5 Grad passt) ist also garnicht nötig. Gemäß korrekter Modellrechnung würden wir bei heutiger Emission noch 110 Jahre (!!) brauchen bis wir bei ansteigenden Senkenflüssen harmlose max. 500 ppm erreicht haben – welche im Gleichgewicht nur +0,5 Grad gegen vorindustriell bewirken. Das bedeutet (bei Rückgang der durch Sonne und Wolken bedingten Erwärmung) sogar eine Abkühlung (!) gegenüber heute.
Hinweis: Die Klimasensitivität hat Dr. Dengler leider (als worst case) aus dem beobachteten Temperaturanstieg bestimmt, obwohl davon etwa 80% garnicht vom CO2 stammen. Die für den zulässigen Temperaturanstieg nötige moderate CO2-Reduktion (welche zum Wunschziel 1,5 Grad passt) ist also garnicht nötig. Gemäß korrekter Berechnung würden wir bei heutiger Emission noch 110 Jahre (!!) brauchen bis wir bei ansteigenden Senkenflüssen harmlose max. 500 ppm erreicht haben – welche im Gleichgewicht nur +0,5 Grad gegen vorindustriell bewirken. Das bedeutet (bei Rückgang der durch Sonne und Wolken bedingten Erwärmung) sogar eine Abkühlung (!) gegenüber heute.
Das Bundesverfassungsgericht folgte einer Fakewissenschaft, wie schon bei Corona. Das dieses Gericht nicht mehr die Verfassung schützt, ist hinlänglich bekannt. Aber ich bezahle diese Roten Roben, um genau mich vor Übergriffen der in dieser Fake-Demokratie Gewählten zu schützen.
Das tut es aber nicht. Das BVerfg ist teil des Systems geworden. Ein Büttel der Regierung, willfährig und urteilt gehorsam, was das aktuelle Narrativ ist.
Dieses Gericht brauche ich nicht, niemand braucht das.
Abschaffen. Und durch ein Bürgerverfassungsgericht, deren Teilnehmer per Zufall ausgewählt werden, ersetzen.
https://www.klonovsky.de/2022/02/die-kaperung-des-bundesverfassungsgerichts/
Danke für den Link, Herr Walther, sehr aufschlussreich.
Das man einiges am BVerfG zu kritisieren hat ist zweifellos richtig, auch die Besetzung der Richterämter ist zuweilen fragwürdig. Aber zu besagtem Urteil selbst, kann ich nur wiederholen, da spielte die „Klimawissenschaft“ eine absolut untergeordnete Rolle und diente nur zur Herleitung der Begründung des neuen Grundrechteträgers in der Art des ungezeugten Lebens. Ob dies nun fragwürdig ist, oder nicht, darüber mögen die Juristen streiten. In der Sache gab es keine Entscheidung über die genannten Fakten/Pseudofakten meinetwegen, aus dem Klimagutachten. Eher das Gegenteil war der Fall, es wurde die fachliche Beurteilung dazu abgewiesen und der Erlass von Vorgaben an den Gesetzgeber tunlichst vermieden. Es ist auch nicht Aufgabe des Gerichts sachfremde Wertungen vorzunehmen, es ist einzig und alleine zuständig für die Geltendmachung von Grundrechten und deren Missachtung durch die Legislative.
Das Urteil ist eh verfassungswidrig, da eine Richterin mit einem der Beteiligten des Gesetzesentwurfs verheiratet ist. Und schon beim Entwurf nicht sauber gearbeitet wurde.
Die BRD hat keine Verfassung, sondern ein Grundgesetz.
Das GG ist keine Verfassung. Das deutsche Reich hatte eine Verfassung. Und wenn mich nicht alles täuscht, hatte die DDR auch eine.
Dass das GG keine Verfassung ist, geht übrigens aus dem Artikel 146 hervor.
Darin steht: „Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt … ”
Im Grundgesetz selbst steht also, dass es keine Verfassung ist.
Das GG ist Besatzerrecht. Die Verfassung ist Volksrecht.
Das GG wird wie eine Verfassung genutzt. Das macht es aber trotzdem zu keiner Verfassung.
@ Eike Roth,
Dann nennen Sie doch mal eine der vielen Möglichkeiten wie 16 Gt CO2, entsprechend einer Zunahme von 2 vppm (laut Keeling Kurve) pro Jahr geogen emittiert werden.
Ein Teil kommt sicher aus der Erwärmung, ein Teil kommt vielleicht aus vulkanischen Ausgasungen (selbst von den Vulkanen zu Lande wissen wir sehr wenig, von denen unter Wasser fast gar nichts), möglicherweise kommt der größte Anteil aus Veränderungen von Meeresströmungen mit unterschiedlichen CO2-Konzentrationen. Nachdem die Emissionen aus natürlichen Quellen rund 50-mal größer sind als der netto-Ausfluss, genügen kleine Änderungen, um das Geschehen zu bestimmen. In der Vergangenheit hat sich die Konzentration in der Atmosphäre immer ohne Zutun des Menschen geändert.
Der Ozean ist trotz Erwärmung eine CO2- Senke. Die Meeresströmungen gasen nichts aus. Und der Ozean befindet sich auch nicht im Gleichgewicht mit der Atmosphäre. Da passt noch ordentlich was rein. Außerdem weist das Delta C-13 des atmosphärischen CO2 auf die Verbrennung von fossilen Energieträgern hin.
Sollten sie sich vielleicht mit der Arbeit von Roy Spencer beschaeftigen:
https://wattsupwiththat.com/2008/01/28/spencer-pt2-more-co2-peculiarities-the-c13c12-isotope-ratio/
https://wattsupwiththat.wpcomstaging.com/2008/01/25/double-whammy-friday-roy-spencer-on-how-oceans-are-driving-co2/
Im Orginal finde ich diese so schnell nicht. Aber vielleicht kann da Herr Marvin Mueller nachhelfen. Er zitiert Herrn Roy Spencer haeufig.
Was da steht ist, das ein Anstieg von C12 genau so eine Erkalerung liefern kann.
Oder
BOTTOM LINE: If the C13/C12 relationship during NATURAL inter-annual variability is the same as that found for the trends, how can people claim that the trend signal is MANMADE??
Herr Dr. Roth, wenn die Konzentration in der Atmosphäre pro Jahr um 2 ppm steigt, und Ihre Zeitkonstante fälschlich 4 a (Halbwertszeit nur 2,7 a) beträgt, bedeutet das dass wir den Senkenfluss (derzeit bei +140 ppm vermeintlich 1091 GtCO2/a) jährlich um 16/4=4 Gt erhöhen. Da von unseren insgesamt pro Jahr emittierten 41 Gt bei derzeit 420 ppm 16 in der Atmosphäre verbleiben, müssen also 25 in die Senken gehen. Daraus folgt dass der Naturkreislauf jährlich um 21 Gt ansteigen müsste. Wenn Sie auf Basis Ihrer verbalen Argumente auch mal den ppm-Anstieg nachrechnen würden, würden sich erhebliche Diskrepanzen zur Beobachtung ergeben. Ohne den gemäß Ihren verbalen Argumenten dauernden erheblichen Anstieg der natürlichen Freisetzungen würden Sie nämlich – ebenso wie andere Forscher – auf eine anthropogene 1/e-Zeitkonstante von etwa 50 Jahren kommen. Und ohne Kenntnis der realen CO2-Verweilzeit entbehren doch alle Dekarbonisierungsforderungen jeglicher Grundlage.
Ich denke die Keeling-Messung unterliegt einer Drift.
Aus meiner Erfahrung zu Messaufbauten habe ich schon öfter solche „Kurven“ gesehen.
Der nahezu lineare Anstieg deutet darauf hin.
Auch an anderen Orten der Welt werden solche Kurven gemessen. Da kommt das gleiche bei raus.
Und
Was soll da driften? Die werden ihre Messungen sicher auch mit Prüfgasen überwachen.
Sie sollten wissen, dass an all diesen Orten nach ein und demselben Verfahren gemessen wird, denn nur dieses Verfahren ist für die Veröffentlichung von gemessenen CO2 Werten zugelassen!
Können Sie bei der Noaa nachlesen!
Diese Gerichtsurteil entspricht dem eines Inquisitionsgerichts vor 400 Jahren! Ein religiöses Dogma (vor 400 Jahren die Existenz und das Wirken des Teufels, heute die „menschengemachte Klimakrise“) wird zum Tatbestand erhoben und Grundlage einer Rechtsprechung. Willkommen im neuen Mittelalter, in der Herrschaft der Klimakirche….
Das Urteil ist im Grunde auch Entmündigung und Entmachtung des Volkes, der Wähler, des Bundestages, des Bundesrates, der demokratischen Regeln, es ist totalitär, oder?
Ja!
Dazu kann man nur frei nach Theodor Fontane sagen: „Die Wahrheit braucht keine Mehrheit und Rechtsprechung, nur die Lüge oder Falschbehauptung braucht die Mehrheit und Rechtsprechung.“
Klimaschutz ist eine dreiste Lüge!
Herr Dietze,
Zu MODTRAN kann ich nur soviel sagen:
Es handelt sich dabei um ein relativ simples Computerprogramm, das ein höchst vereinfachtes, idealisiertes Atmosphärenmodell betrachtet. Hier wird die Kugelform der Erde vernachlässigt, es gibt kein Tag und Nacht, die Unterschiede der Atmosphäre vom Äquator zu den Polen hin sind – möglicherweise – in einer der auswählbar Modellatmosphären irgendwie berücksichtigt worden. Es ist nicht erkennbar.
Man kann nun vereinfacht verschiedene Strahlungsspektren verschiedenen Absorptionsspektren gegenüber stellen und sich eine Abtrahlungsleistung ausgeben lassen. Es ist ein nettes Spielzeug.
Es hat möglicherweise auch einen wissenschaftlichen Nutzen – wenn man tatsächlich genau weiß, was man bei den zahlreichen Parametern wirklich eingeben muss.
Ansonsten ist es einfach ein Simulationsprogramm. Und jeder, der sich mit Simulationsprogrammen beschäftigt, weiß, dass man mit solchen Programmen wirklich jedes beliebige Ergebnis zu Tage fördern kann.
Eines ist es ganz sicher nicht: Ein wissenschaftlicher Beweis.
Bei so einer weit auf dem Meer gelegenen Insel wie Hawaii sollte der CO2-Gehalt in der Luft ständig im Gleichgewicht mit dem des dortigen Ozeans sein. wobei ich mir nicht sicher bin, ob die frischen Vulkangesteine eventuell ständig große Mengen Sauerstoff aus der Luft entfernen, was die Messungen auch verfälschen würde. In der Atmosphäre dagegen, egal ob über Land oder Meer, kondensieren bei der Wolkenbildung ständig große Mengen destilliertes Wasser aus, die sich mit CO2 aus der Luft erst anreichern müssen, damit die Gleichgewichte der Dissoziation und des Partialdruckes sich einstellen können. Dieses Wasser fällt dann als Regen zu Boden und das CO2 darin wird dort im Idealfall gleich von Pflanzen aufgenommen. Geringe Mengen von stärkeren Säurebildnern in der Luft oder dem Meer machen diesen natürlichen Prozess sofort zunichte.
Landpflanzen nehmen CO2 durch die Stomata an der Blattunterseite auf. Wie sollte das sonst in Wüsten klappen wo es kaum regnet?
https://das-wissen.de/die-biologie-des-kaktus-ueberleben-in-der-wueste/
Und was wollten sie sagen? Ist Hawaii eine Wueste?
Das dieser verlinkte Beitrag mehr als oberflächig und deshalb ziemlicher Nonsens ist, steht leider nicht darunter. Erstens ist Wüste nicht gleich Wüste und selbst Kateen leben nicht in Wüsten, sondern in ariden Zonen die periodisch trocken fallen. In echten Wüsten wären die längst ausgestorben, das sei mal festgehalten. Und die Kakteen die in wüstennahen und/oder wüstenähnlichen Gebieten siedeln, tun dies nur wenn es entweder regelmäßige feuchte Luftströmungen vom Meer her gibt, leben also Küstennah bzw. direkt am Meer. Ohne regelmäßige, also auch periodische Zufuhr von Feuchtigkeit, wofür viele auch Haarig besetzt sind zum Auskämmen der Luftströmungen, können Kateen nicht überleben. Die schreiberlinge dieser Webseite sollte vor dem Verfassen eines Beitrages nicht einfach drauf los blubbern sondern sich mal sachkundig machen. 🙁
Das die Lebensumstände vieler Kakteen nicht die besten scheinen ist zwangsläufig Tatsache, aber es ist eben die ökologische Nische die sie sich erfolgreich erschlossen haben.
Der Ozean ist und bleibt eine CO2 Senke weil er sich eben nicht im Gleichgewicht mit dem CO2 der Atmosphäre befindet. Auch wenn er sich erwärmt Gast da kein CO2 aus. In Netto tritt mehr CO2 in die Ozeansenke ein als durch Austauschprozesse heraus kommt.
Wenn auch das Henry Gesetzt daran arbeitet, das Gleichgewicht her zu stellen, so macht gerade das, das es nicht gelungen ist, den Ozean zu einer Senke.
Heute emittiertes CO2 ist in etwa 50 Jahren in den Senken eineingebaut.
Was heute eingebaut wird stammt
nicht von heute sondern aus der Zeit von (heute – 50 Jahren) bis heute.
410 vppm CO2 sind 3290 Gt CO2 bzw. 897 Gt C
Ich hoffe sie haben nicht die Quelle von Hern P schwerdt’s „Wissen“ abgekanzelt.
Die Frage ist aber, ob Hawaii eine Wueste ist, oder warum wurde dieses Thema von P schwerdt aufgebracht?
Zum Link, den ich eingestellt habe: Der Autor
„…ist ein geschätzter Wissenschaftsautor, der für seine präzisen und aufschlussreichen Artikel über ein breites Spektrum von Forschungsthemen bekannt ist. Als leidenschaftlicher Hobby-Neurobiologe mit einer zusätzlichen Leidenschaft für Astronomie, …“
Muss wohl meine Wahl der Links etwas besser ueberpruefen.