H. Sterling Burnett

Viele unserer Leser wissen wahrscheinlich um die enormen Mengen an Lithium und Kobalt, die für Batterien von Elektrofahrzeugen und andere angeblich grüne Technologien benötigt werden. Climate Change Weekly hat die mit der Produktion dieser Elemente einhergehende Umweltzerstörung und die Verletzungen der Menschenrechte bereits früher diskutiert. Was viele Menschen vielleicht nicht wissen, ist die enorme Menge an Nickel, die für Elektrofahrzeuge benötigt wird, eine Tatsache, über die ich bisher noch nichts geschrieben habe.

Konventionelle Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, benötigen und verbrauchen fast kein Nickel, aber Nickel ist das drittgrößte Mineral/Element, das für die Produktion und Funktion von E-Fahrzeugen entscheidend ist.

„Mineralien, die in Elektroautos im Vergleich zu konventionellen Autos verwendet werden“. International Energy Agency, 2021.

[Leider fehlt im Original eine Zuordnung der Farben zu den einzelnen Elementen. A. d. Übers.]

Und es stellt sich heraus, dass der Nickelabbau, wie auch der Kobalt- und Lithiumabbau, größtenteils in Entwicklungsländern mit minimalen, falls überhaupt vorhandenen Umweltvorschriften betrieben wird und enorme Umweltschäden verursacht.

Der Telegraph berichtet:

Indonesien ist heute der größte Nickelproduzent der Welt und verfügt über 15 Prozent der weltweiten lateritischen Nickelvorkommen, bei denen es sich in der Regel um geringwertige, oberflächennahe Lagerstätten handelt.

Doch die Nachfrage steigt mit dem Aufkommen von Elektrofahrzeugen immer weiter, sind diese doch für ihre Batterien auf Nickel angewiesen. Die Internationale Energieagentur (IEA) sagt voraus, dass die weltweite Nachfrage nach dem Metall bis 2030 um mindestens 65 Prozent steigen wird, und Elektrofahrzeuge und Batteriespeicher werden bis 2040 Edelstahl als größten Endverbraucher von Nickel ablösen.

Der Nickelmarkt in Indonesien wird von milliardenschweren chinesischen Unternehmen beherrscht, die jedoch häufig von Hunderten kleinerer, meist lokal betriebener Minen im Regenwald mit billigem Erz beliefert werden.

Der handwerkliche Bergbau und die industrielle Verhüttung sind für die Regenwälder, die Tierwelt, die Korallenriffe und die Menschen in Indonesien in mehrfacher Hinsicht von Nachteil. Der Lebensraum der Wälder wird durch Brandrodung zerstört, um Waldgebiete für den Bergbau zu roden. Dadurch wird der Lebensraum der Wildtiere zerstückelt und es kommt zu Luft- und Wasserverschmutzung durch die Abwässer aus dem Bergbau, welche die Flüsse und schließlich die Buchten verschmutzen, in denen Korallenkolonien leben. In den Städten werden Schmelz- und Raffineriefabriken in unmittelbarer Nähe der boomenden Barackensiedlungen errichtet, die Giftstoffe in die Luft und über die Meere ausstoßen und Abwässer direkt in die Buchten leiten.

Abgesehen von der Zerstörung von Land und der Umwandlung von Gebieten – Wälder wurden in Tagebaue umgewandelt, Strände aufgrund von Umweltverschmutzung und Bergbau verlassen und Fischerdörfer durch Schmelzanlagen und Fabriken am Wasser ersetzt – die in einer Reihe von Fotos im Anhang des Telegraph-Artikels grafisch dargestellt sind, stoßen die direkt neben Schulen und Häusern errichteten Fabriken, große Mengen an Schwefeldioxid, Stickoxiden und Kohleasche in die Luft aus. Die Wasserverschmutzung durch den Abfluss des Bergbaus und die Abwässer, die von den Fabriken direkt in die Buchten geleitet werden, zerstören die küstennahe Fischerei und zwingen die Fischer in kleinen Booten immer weiter von der Küste weg, um immer weniger Fische zu fangen. Außerdem werden die Korallenriffe des Landes beschädigt.

Der Daily Skeptic kommentiert die grüne Heuchelei, die mit dem indonesischen Nickel-Boom einhergeht:

Natürlich ist die moderne Zivilisation auf der Industrie aufgebaut, so dass wir mit der Natur nicht übermäßig sparsam umgehen sollten. Aber solch umfangreiche Bergbau- und Industrieaktivitäten im Zusammenhang mit dem Streben nach „Net Zero“ entlarven die oft wiederholte Behauptung, Batterie- und Elektrotechnologien seien „grün“ und „gut für den Planeten“.

Die intensive Umweltzerstörung wirft auch ein Schlaglicht auf die Doppelmoral derjenigen, die sich über die Zerstörung des Regenwaldes und der Korallenriffe aufregen, wenn sie meinen, sie könnten „Treibhausgase“ [oder die Landwirtschaft, möchte ich hinzufügen] dafür verantwortlich machen, aber sehr still sind, wenn „grüne“ Technologien daran schuld sind.

The Daily Sceptic hat natürlich Recht, dass an Entwicklung nichts auszusetzen ist. Tatsächlich ist sie in der Regel positiv, auch wenn sie in ihrer Anfangsphase oft schmutzig ist, aber ein Teil des Punktes ist, dass die Verlagerung des Bergbaus von Politikern und Aktivisten in den Industrieländern für Technologien gefordert wird, die sie zur Bekämpfung des Klimawandels benötigen. Damit sind wir bei der zweiten heuchlerischen Doppelmoral angelangt. Die Bewohner der Industrieländer wollen nicht zulassen, dass in ihren Ländern Bergbau und Verhüttung betrieben werden, sind aber mehr als glücklich, wenn die Armen in den Entwicklungsländern unter solchen Aktivitäten leiden – und das alles nur, um die meist westliche Sorge um den Klimawandel zu befriedigen.

Eine Analyse von Satellitendaten und Fotos legt nahe, dass die deutsche Regierung dem Elektroautohersteller Tesla erlaubt hat, für den Bau seiner Gigafactory in der Nähe von Berlin schätzungsweise 500.000 Bäume zu fällen, um die Umwelt zu schonen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Die Daily Mail berichtet, dass eine Analyse von Satellitendaten durch die Umweltaufklärungsfirma Kayrros ergeben hat, dass zwischen März 2020 und Mai 2023 etwa „813 Hektar dichten Waldes auf dem Gelände südöstlich von Berlin gefällt wurden – das entspricht etwa 500.000 Bäumen.“

In Ermangelung einer Analyse des Alters und der Art der gefällten Bäume schätzt der Chefanalyst von Kayrros Antoine Halff, dass für den Bau der Fabrik das Äquivalent von 13.000 Tonnen jährlichem Kohlendioxidabbau und -speicherung zerstört wurde

Umweltschützer haben von Anfang an gegen den Bau der Tesla-Fabrik protestiert, einschließlich wiederholter, ziemlich regelmäßiger Proteste seit Mai, als die Fabrik ankündigte, zu expandieren und damit ihren Fußabdruck auf dem Land zu vergrößern.

Die Beschwerde über die Entfernung von Bäumen ist nicht das erste Umweltproblem, das im Zusammenhang mit der Gigafactory von Tesla aufgeworfen wurde. Tatsächlich haben die örtlichen Wasserbehörden das Unternehmen gewarnt, dass ihm rechtliche Schritte wegen Wasserverschmutzung drohen, da „das Abwasser, das das Unternehmen in die nahe gelegene Spree einleitet, sechsmal höhere Phosphor- und Stickstoffwerte aufweist als erlaubt.“

Selbst während der Berichterstattung über die Zerstörung der Bäume durch die Fabrik versuchte Halff, den angerichteten Schaden herunterzuspielen, indem er sagte, dass die Elektroautos, zu deren Produktion die Gigafactory beitragen würde, einen größeren Einfluss auf die Netto-Kohlendioxidemissionen hätten als die verlorenen Bäume. Das mag stimmen oder auch nicht, aber man fragt sich, ob Tesla und die deutschen Behörden bei der Planung der Fabrik nicht einen weniger umweltschädlichen Standort dafür hätten finden können, wie etwa ein verlassenes Industriegebiet oder offene Felder. Auf diese Weise wäre es nicht notwendig gewesen, einen Kohlendioxid absorbierenden Wald abzuholzen, Schatten spendet und Lebensraum für Wildtiere bietet.

In Teslas Gigawatt-Fabrik muss man sich keine Sorgen machen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, denn weder der Wald noch die Bäume, aus denen er besteht, existieren noch.

Quellen: The Telegraph; Daily Sceptic; Daily Mail

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-517-net-zero-efforts-destroying-forests-and-reefs/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE