Steve Goreham
Die Medien sind derzeit voll von Sorgen über die Luftverschmutzung. Aber nur wenige Menschen wissen, welche Energiequelle die Luftverschmutzung am stärksten reduziert hat. Die Antwort lautet nicht Wind- oder Sonnenenergie.
In den 1950er Jahren hatte mein Großvater einen Kohleofen in seinem Keller, wie viele Häuser in Chicago. Fünf Tage nach einem winterlichen Schneefall war der Schnee mit einem sichtbaren schwarzen Staubfilm aus Kohleöfen bedeckt. Unsere jüngere Generation kennt den ursprünglichen Grund für den „Frühjahrsputz“ nicht. Jedes Frühjahr wuschen die Hausbesitzer ihre Innenwände, um den Kohlenstaub zu entfernen.
Es war die zunehmende Verwendung von Gasbrennstoffen, vor allem Erdgas und Propan, welche die Luftverschmutzung in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt am stärksten reduziert hat. In den Industrieländern haben Gasöfen und -herde das Holz in Unternehmen und Haushalten ersetzt. Und Erdgaskraftwerke haben kohlebefeuerte Kraftwerke zur Stromerzeugung ersetzt, wobei Gas zum führenden Brennstoff für die Industrie geworden ist.
Erdgas und Propan sind saubere Brennstoffe, die bei der Verbrennung keine schädlichen Schadstoffe freisetzen. Wenn Gasheizungen anstelle von Kohle- oder Holzheizungen eingesetzt werden, wird die Feinstaubbelastung in Innenräumen um das 1000-fache reduziert.
Heute heizen 70 % der Haushalte in den USA mit Erdgas oder Propan – ein Prozentsatz, der seit Jahrzehnten steigt. Auch in Europa sind Gasbrennstoffe zur führenden Heiz- und Kochquelle geworden: In den Niederlanden werden 83 % und in UK 78 % der Heizenergie damit erzeugt. Allerdings gibt es in Europa immer noch 70 Millionen Holzöfen.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 2 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern immer noch mit offenem Feuer oder ineffizienten Herden kochen, die mit Kerosin, Biomasse (Holz, Holzkohle, Tierdung oder Ernteabfällen) sowie Kohle betrieben werden. Diese Brennstoffe verursachen schädliche Luftverschmutzung in Innenräumen. Diese ist schätzungsweise für mehr als 3 Millionen Todesfälle pro Jahr in armen Ländern verantwortlich. Die Schwellenländer brauchen Gaskraftstoffe, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Die gute Nachricht ist, dass Gasbrennstoffe in den Entwicklungsländern immer häufiger verwendet werden, wodurch Krankheiten und Todesfälle durch Kochen reduziert werden. So hat beispielsweise der indische Premierminister Narendra Modi 2016 ein Programm zur Versorgung von 200 Millionen Menschen mit Flüssiggas (LPG) gestartet, wodurch Indien zum zweitgrößten LPG-Importeur wurde. Etwa 70 Prozent der US-Propanproduktion werden als Hauptbestandteil von Flüssiggas exportiert, hauptsächlich nach Ostasien.
Gas wurde in den letzten drei Jahrzehnten in den Industrieländern zum wichtigsten Brennstoff für die Stromerzeugung. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung in den USA stieg von 12,6% im Jahr 1990 auf 43,1% im Jahr 2023. Bis 2022 wird Gas in Italien (48 %), den Niederlanden (59 %) und UK (36 %) der wichtigste Brennstoff für die Stromerzeugung sein.
Die Kombination aus dem steigenden Gasverbrauch zur Stromerzeugung, dem Einsatz von Abgasreinigungsanlagen in Kohlekraftwerken und der Verringerung der Luftverschmutzung durch Kraftfahrzeuge hat in den letzten Jahrzehnten zu einer erheblichen Verbesserung der Luftqualität geführt. Nach Angaben der Environmental Protection Agency ist die Luftverschmutzung in den USA zwischen 1970 und 2020 um 78 % zurückgegangen:
Trotz der Vorteile einer geringeren Umweltverschmutzung in Innenräumen und im Freien durch den steigenden Gasverbrauch sind Gasbrennstoffe in der Kritik. Angetrieben von der Ideologie des Klimatismus, der Angst vor dem vom Menschen verursachten Klimawandel, fordern die Befürworter einer Netto-Null-Energie-Politik den Verzicht auf Gas, um die Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen zu verringern.
Aber Kohlendioxid ist ein geruchloses, harmloses, unsichtbares Gas. Es verursacht weder Rauch noch Smog. Erhöhte CO₂-Werte in der Atmosphäre fördern das Pflanzenwachstum. Kohlendioxid sollte nicht als Schadstoff bezeichnet werden.
Nichtsdestotrotz haben US-Präsident Joe Biden, der kanadische Premierminister Justin Trudeau und andere führende Politiker dazu aufgerufen, bis 2035 ein Stromnetz ohne Kohlendioxid zu schaffen. Dreiundzwanzig US-Bundesstaaten haben sich inzwischen das Ziel gesetzt, bis 2050 keinen Strom mehr zu verbrauchen. Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz, die zusammen etwa die Hälfte des europäischen Strombedarfs decken, haben sich verpflichtet, bis 2035 keine CO₂-emittierenden Kraftwerke mehr zu betreiben.
In Europa tobt ein Krieg um die Abschaffung von Gasgeräten. Die Regierungen Deutschlands, der Niederlande und von UK wollen Hausbesitzer dazu zwingen, Tausende Euro oder Pfund auszugeben, um von Gasgeräten auf elektrische Wärmepumpen umzusteigen und so die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Amsterdam hat kürzlich angekündigt, dass es bis 2040 „aardgasvrij“, also gasfrei, werden soll. Die Gewinne der Konservativen bei den Wahlen in der Europäischen Union in diesem Monat reflektieren jedoch eine Gegenbewegung in der Bevölkerung gegen die Bemühungen, Gasbrennstoffe abzuschaffen und die Akzeptanz von Netto-Null-Strategien zu erzwingen.
In den USA haben Städte und Bezirke in sechs Bundesstaaten – Kalifornien, Massachusetts, Maryland, New York, Oregon und Washington – sowie Washington D.C. Gesetze zum Verbot von Erdgas in Neubauten erlassen. New York verabschiedete 2023 den All-Electric Buildings Act, ein landesweites Verbot von Gasgeräten in neuen ein- bis sechsstöckigen Gebäuden bis 2026. Aber 20 weitere US-Bundesstaaten haben Gesetze erlassen, die verhindern, dass lokale Regierungen Verordnungen erlassen, die Gasbrennstoffe verbieten.
Trotz der fehlgeleiteten Bemühungen der Regierungen, Gas abzuschaffen, steigt der Verbrauch von Erdgas und anderen gasförmigen Brennstoffen weiter. Der weltweite Erdgasverbrauch hat sich seit 1995 verdoppelt.
Die Befürworter grüner Energie haben genau das Gegenteil behauptet. Die Einführung von Gaskraftstoffen hat in den letzten 60 Jahren mehr zur Verringerung der Luftverschmutzung beigetragen als jede andere Energiequelle. Der Gasverbrauch wird in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen.
Steve Goreham is a speaker on energy, the environment, and public policy and the author of the bestselling book Green Breakdown: The Coming Renewable Energy Failure.
This piece originally appeared in the Washington Examiner and has been republished here with permission.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Am besten für die Luft sind wohl diejenigen Quellen, die keine Abgase erzeugen… Wer hätte das gedacht?
Stimmt!
Und wenn man das zuende denkt, landet man bei?
Kernenergie!
Huch, wer hätte das gedacht?