Edgar L. Gärtner
Finden Sie es nicht auch absurd, wenn große Stromkonzerne wie die französische EDF in Radio und Fernsehen eifrig Reklame für das Stromsparen machen. Zumal, wenn bekannt ist, dass EDF ihren Schuldenberg in Höhe von Zig Milliarden Euro nur abtragen kann, wenn sie mehr Strom verkauft. Folgt EDF neuerdings statt dem gesunden Menschenverstand nicht einer Selbstmord-Agenda?
Als eine solche könnte man das französische Gesetz über die mehrjährige Energie-Programmierung (Loi de programmation énergie-climat), das schon im ersten Halbjahr 2 verabschiedet werden sollte, durchaus sehen. Darin eine Senkung des französischen Energieeinsatzes von derzeit etwa 1.600 Terawattstunden (TWh) auf 1.200 TWh bis 2030 vorgesehen. In nur sieben Jahren soll der Energieeinsatz also um nicht weniger als ein Viertel sinken, obwohl das französische Kernenergieprogramm die preisgünstige Produktion von „klimaneutralem“ Strom im Überfluss zuließe. Doch die parlamentarische Gesetzes-Pipeline Frankreichs ist zurzeit durch den Streit um verschiedene Sozialgesetze verstopft. So muss das selbstmörderische Gesetz zum Glück noch warten. Aber die Linken werden wohl nicht nachgeben. Sozialisten, Kommunisten und Grüne in allen politischen Parteien halten die Entdeckung eines Todestriebs in der Geschichte durch den russischen Star-Mathematiker Igor R. Schafarewitsch zwar für eine böswillige Unterstellung der extremen Rechten. Doch was ist das Ziel „Net Zero“ CO2 anderes als eine Manifestation dieses Todestriebs?
Lange galt der Umfang des Energieeinsatzes als wichtiger Indikator des gesellschaftlichen Wohlstandes. Inzwischen ist die dahinter stehende Tonnenideologie zu recht in Verruf geraten. Es ist wichtig, zwischen der Energieintensität einer Volkswirtschaft (gemessen in Gigajoule je Einheit des Brutto-Inlandsprodukts bzw. je Milliarde Dollar Umsatz) und der Energie-Effizienz zu unterscheiden, die vom Ziel des jeweils betrachteten Energieumwandlungsprozesses abhängt. Die Höhe der Energieintensität einer Volkswirtschaft hängt von verschiedenen Umständen ab. Es liegt auf der Hand, dass Länder in kalten Klimazonen mehr Energie benötigen als Länder mit einem günstigeren Klima, um vergleichbaren materiellen Reichtum erzeugen zu können. Aus den Erfahrungen mit der untergegangenen Sowjetunion wissen wir aber, dass die Intensität des Energieeinsatzes doch stärker von gesellschaftlichen als von klimatischen Bedingungen abhängen kann.
Im Westen gibt es schon seit etwa einem Jahrhundert und insbesondere in den letzten vier Jahrzehnten lautstarke politische Initiativen zur Senkung der volkswirtschaftlichen Energieintensität durch bewusste Sparmaßnahmen. Begründet wurden diese meist mit dem Hinweis auf sinkende Rohöl- und Gas-Reserven, in jüngerer Zeit aber eher durch die angebliche Notwendigkeit des „Klimaschutzes“. Tatsächlich sank die Energieintensität weltweit seit dem Jahr 1990 deutlich. Das zeigen Daten der Weltbank und des Energy Institutes (siehe Grafik). Die Energieintensität sank global von 150 Gigajoules je einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahre 1990 auf 60 GJ/B$, das heißt um 60 Prozent oder um 1,9 Prozent jährlich. Mein Freund Samuel Furfari weist allerdings darauf hin, dass die Annahme, das könne noch länger so weitergehen, unbegründet ist. Denn die Kurven der Öl-, Gas- und Kohle-Intensität streben augenfällig asymptotisch einem Grenzwert zu, der bei etwa 20 GJ/B$ liegt.
Es ist also illusorisch, das Ziel „Net Zero“ allein durch noch so drakonische Energiesparmaßnahmen erreichen zu wollen, zumal die meisten der in Frage kommenden Energiesparmaßnahmen wie die Gebäudedämmung oder der von der „Ampel“ geforderte Heizungsaustausch nur um den Preis zusätzlichen Energieeinsatzes zu haben sind. Da auch der vollständige Ersatz böser „fossiler“ durch gute „erneuerbare“ Energieträger inzwischen selbst bei vielen Grünen als ebenso unmöglich gilt, bliebe als Ausweg nur der Verzicht auf Industrie. Das aber zöge in den bis dato wohlhabenden OECD-Ländern ein Massensterben nach sich. Der Energieeinsatz wird also trotz Effizienzgewinnen im Detail in diesen Ländern weiter steigen, wenn auch vielleicht nicht mehr so stark wie unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine humane und kluge Politik sollte also von einem weiter steigenden Energiebedarf ausgehen, der am saubersten und nachhaltigsten durch (große und kleine) Kernkraftwerke gedeckt werden kann. Außerhalb Deutschlands sehen das auch die meisten Regierungen, auch wenn sie manchmal aus wahltaktischen Gründen faule Kompromisse mit den Grünen aushandeln müssen.
Warum die Franzosen spahren müssen? Damit EDF nach Deutschland zu höheren Preisen lifern kann.
„Die Energieintensität sank global von 150 Gigajoules je einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahre 1990 auf 60 GJ/B$, das heißt um 60 Prozent oder um 1,9 Prozent jährlich.“
Offenbar sank die Energieintensität weniger, weil auch der Dollar an Wert verlor und diese Statistik anscheinend nicht inflationsbereinigt ist. Spielt aber keine Rolle: Eine freie Wirtschaft achtet zwangsläufig auf die Kosten, ebenso die Verbraucher. Was von der neo-sozialistischen Kommandowirtschaft pervertiert wird, mit der uns heute die Politik ruiniert.
Und wenn echter Fortschritt mit höherem Energieverbrauch einher geht – warum denn nicht? Es muss ja nicht die weltweit dümmste Energiewende sein wie bei uns (WSJ). Dummheit, die unendlich ist, wie schon Einstein wusste. Er hatte Absurdistan live erlebt, seine Lektion gelernt.
Zitat: „Die Energieintensität sank global von 150 Gigajoules je einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahre 1990 auf 60 GJ/B$“
Ich nehme aber mal an, dass die Gigajulchens nicht massenhaft gedruckt und durch Inflation entwertet werden!
Der Energiebedarf wird zukunftig schon deshalb weltweit stark ansteigen, weil alle großen und kleinen Technologie-Lieferanten auf KI setzen und der Konkurrenzkampf keine Rücksicht auf Umwelt oder Klima nimmt. KI benötigt jedoch Hochleistungs-Rechner mit x-fachem Stromverbrauch gegenüber bisher. Da z.B. die US-Doktrin besagt, dass amerikanische Interessen in jedem Fall durchgesetzt werden müssen, sind die Prioritäten klar und jeder Staat, der kann wird in die gleiche Richtung gehen.
In der Tat haben diverse Anstrengungen, den Energieeinsatz aus Kostengründen effizienter zu machen, den Energiebedarf und insbesondere den Elektrizitätsbedarf dennoch global ansteigen lassen. Denn es kam zu Verschiebungen, weil die Elektrifizierung in den meisten Fällen zu größerer Flexibilität und Komfort führt. Deshalb ist die eine Zeit lang oft wiederholte Behauptung, das Energiesparen könne zur wichtigsten Energiequelle werden, einfach dumm. Zum Glück hört man diese in letzter Zeit deutlich seltener. Nur erhöhter, aber intelligenter und sinnvoller Einsatz der Edel-Energie Elektrizität kann uns von Sklavenarbeit befreien.
Die Massenmedien folgen denen die sie füttern und das sind inzwischen die Regierungen und mächtige internationale Stiftungen. Die Politiker in der Regierung haben Eigeninteressen, die nicht die Interessen der Bürger sind. Letztendlich bewirtschaften uns die Regierungen, wie ein Bauer seinen Bauernhof bewirtschaftet, nach rationalen Kriterien. Auch die Regierung hat rationale Kriterien, für deren Umsetzung hat er nur 4 Jahre Zeit, es sei denn er kann seine Macht optimieren und an der Macht bleiben. Über wachsende Steuereinnahmen und die Totalisierung der Gesetzgebung wächst die Macht der Regierung und wächst und wächst… Für die plausibilität ihres Daseins benötigt die Regierung eine überzeugende Erzählung. Die Rettung der Bürger vor dem Weltuntergan ist nach dem Untergang des Gottesgnadentums die aktuelle Erzählung denen die Massen folgen. That´s it. Ich kann nur immer wieder empfehlen sich umfassend zu informieren über die aktuell wesentlichen gesellschaftlichen Fragen: Klimawissenschaft, Österreichische Schule der Wirtschaftswissenschaften, Massenpsychologie.
Klaus Tesching
Dieses Gesetz ermöglicht es der Französichen Industrie weiter die industrielle Fertigung (sprich Arbeitsplätze) in Richtung Rumänien, Marokko, Libanon… usw… auszulagern. Ähnlich läuft es ja auch in Deutschland, sobald das Wort „Klimarettung“ fällt schweigen sofort auch die Gewerkschaften still. In den Konzernzentralen fallen sie doch vor Lachen vom Stuhl angesichts der Tatsache wie leicht ihnen mit der Trumpfkarte „Klimaschutz“ jeder Standortwechsel gemacht wird….