von Fritz Vahrenholt
Zum Einstieg erhalten Sie wie bereits gewohnt meinen Monitor zum tatsächlichen weltweiten Temperaturanstieg. Danach beschäftige mich mit der Entwicklung der Windenergie.
Im September 2023 ist die Abweichung der globalen Temperatur vom 30-jährigen Mittel der satellitengestützten Messungen der University of Alabama (UAH) gegenüber dem August weiter stark angestiegen. Der Wert beträgt 0,9 Grad Celsius und stellt die höchste Abweichung vom langjährigen Mittel seit 1979 dar. Der Temperaturanstieg beträgt im Durchschnitt pro Jahrzehnt seit 1979 0,14 Grad Celsius. Ein weiterer Anstieg in dieser Höhe ist kein Grund zur Besorgnis, schon gar nicht für Panik. Diejenigen, die die Satellitenmessungen (Spencer und Christie) durchführen, haben berechnet , dass selbst bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration von den vorindustriellen 280 ppm auf 560 ppm (heute 420 ppm) gegen Ende des Jahrhunderts lediglich ein Temperaturanstieg von 1,9 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu erwarten wäre. Damit bliebe man sogar im Korridor des Pariser Abkommens von 1,5 bis 2 Grad Celsius. Die Forscher legen das wahrscheinliche SSP2-4.5 Szenario des IPCC zugrunde, wonach die Emissionen bis 2050 noch leicht ansteigen und danach langsam bis 2080 auf die Hälfte zurückgehen. Bei der Prognose von Spencer und Christie wird im übrigen vorausgesetzt, dass die Erwärmung der letzten 50 Jahre ausschliesslich durch CO2 verursacht wurde. Wir wissen, dass der natürliche Einfluss auf die Erwärmung ( Rückgang der Wolken, vermehrte Solareinstrahlung, ozeanische Meereszyklen) einen Teil der Erwärmung ausmachte.
Das bedeutet, BP und Total bauen die Windkraftanlagen, wenn der Börsenstrompreis bei etwa 12,5 €ct/kwh liegen wird. Hören wir nicht fast täglich, dass die Strompreise, die vor der Energiekrise bei 4-5 €ct/kwh lagen, mit dem Ausbau der Windenergie gegenüber dem heutigen verdoppelten bis verdreifachten Niveau wieder sinken sollen ? Wird nicht ständig davon gesponnen, dass die Industriestrompreise auf 5-6 Ect/kwh herunter subventioniert werden sollen, um durch diesen Brückenstrompreis für wenige Jahre die Deindustrialisierung zu stoppen ?
Die Perspektive ist in Wirklichkeit : diese Brücke führt ins Nirgendwo, denn Windenergie wird nicht billiger, sondern teurer. Und auf Dauer 12,5 €ct/kwh teuren Offshore-Windstrom herunterzusubventionieren, kann sich keine Gesellschaft leisten.
Für BP und Total ist es eine sichere Wette auf eine teurere Stromzukunft. Und wenn in Deutschland die Strompreise nicht steigen sollten, ist der Verlust für beide verschmerzbar. Denn BP und Total haben schliesslich nur 10 % des Pachtpreises einzahlen müssen.Auch die Windenergie an Land wird teurer. Auch hier schlagen Kapital- und Materialkosten preissteigernd zu Buche. Daher musste Wirtschaftsminister Robert Habeck im letzten Dezember die Einspeisevergütung für Windenergie um 25 % anheben lassen. Nunmehr sind 7,35 €ct/kwh 20 Jahre lang zu vergüten.
Das gilt allerdings nur für einen normalen Windstandort in Norddeutschland mit etwa 6,5 m/sec durchschnittlichem Wind. In Süddeutschland – namentlich in Bayern -, wo es wenig Wind gibt, werden bei der Hälfte der Windgeschwindigkeit etwa 11 €ct/kwh gezahlt. Dies ist eine volkswirtschaftliche Verschleuderung von Geld nach dem Motto : wo weniger Wind ist, wird mehr gezahlt. Das ist grüne Effizienz und grüne Mathematik. Das kann man nur ideologisch verstehen: weil man auch den windschwachen und ungeeigneten Süden mit Windkraftwerken beglücken will, zahlt man dort bis zu 50 % mehr für die Kilowattstunde aus Wind.
Um diesen Verteurungseffekt durch Windkraft im Süden ein wenig zu kompensieren, baut man die Anlagen höher, bis zu 250 m hoch. Der ökologische Eingriff mit tödlichem Folgen für Greifvögel, Fledermäuse und wandernde Insekten wird entsprechend gewaltig.
Damit wir uns nicht mißverstehen : Windenergie an starken Windstandorten leistet einen begrenzten Beitrag in einem zukünftigen Energiesystem. Aber kein Industrieland wird es auf absehbare Zeit schaffen, 100 % einer wettbewerbsfähigen Energieversorgung durch Solar und Wind zu gewährleisten. (Beitrag Solar und Wind zur Primärenergie in Deutschland 2021 : 5,1 %)
Ich würde mir sehr, sehr wünschen, daß Michael Shellenberger diesmal nicht Recht hat.
Kohlendioxid kann tagsüber nicht erwärmend wirken und nachts gar nicht, somit scheidet CO2 als hauptsächlicher Temperaturtreiber aus. Zudem begann die Septembererwärmung in Deutschland erst 1999, und wie erwähnt, nur tagsüber.
Fazit: Freispruch für CO2 als hauptsächlichem Temperaturtreiber, neutrale (unbezahlte) Wissenschaftlicher suchen nach den wirklichen Ursachen der neuzeitlichen Erwärmung
Und nach der Zustimmung nun die Kritik: es fehlt der anthropogene WI-Anteil. Leider vergißt Herr Vahrenholt bei seiner berechtigten Kritik an Spender/Christie den steigenden Wärmeinseleffekt der letzten 50 Jahre aufgrund von Bebauungen, Trockenlegungen und Asphaltierungen der Erdoberfläche, für Deutschland hat er diesen mit seiner Expertengruppe im letzten Artikel auf 0,34 C taxiert. Viel zu niedrig, aber immerhin in der Sache richtig. Dieser Betrag müßte auch noch von den 1,9 Grad subtrahiert werden.
Schade, dass er nur den natürlichen Anteil der Erwärmung nennt und Faktoren aufzählt. In Deutschland ist das hauptsächlich die vermehrte Solareinstrahlung durch die Zunahme der Sonnenstunden seit 1988. Und wo bleibt der Temperatursprung? Einverstanden, den könnte man bei ozeanische Meereszyklen einordnen. Er wurde also nicht vergessen.
Aber es fehlt der Zusatz, die Klimaerwärmung begann erst 1988. Davor hat CO2 anscheinend noch nicht wärmend gewirkt. Dieses enscheidende Argument gegen die falsch errechneten 1,9 Grad CO2-THE fehlt ganz. Ebenso fehlt ganz die unterschiedliche Steigung der Tag/Nachttrendlinien.
Von Neuseeländischen Wissenschaftlern werden dem Unterwasser-Vulkan-Ausbruch Tonga +0,86 Grad durch 10% mehr Wasser zugeschrieben
Tonga Volcano Important Updates and Strange Discoveries After 1 Year
https://youtu.be/IbDgzllOBcs?si=WjkSZYQrD9OMPRUh
Michael Rosemeyer schrieb am 09/10/2023, 15:18:29 in 342250
Ich habe auf diese Frage jetzt schon mindestens 2 mal geantwortet. Interessieren Sie sich über haupt für Antworten auf Ihre Frage oder geht es nur darum die Frage in den Raum zu stellen?
Thomas Grun schrieb am 8.10.2023, 18:27:21 in 342106
Im Januar 2021 wurde die Bezugsperiode von 1981-2010 auf 1991-2020 geändert. Da es im letzteren Zeitraum wärmer (wohl um etwa 0,2°C) war als im vorherigen, rutschen alle Werte rutschen um diesenBetrag nach unten.
Eigentlich müssten alle jetzt 1991-2020 nehmen.
Den Konsens ist, dass Klima Wetter über 30 Jahre ist.
Die letzten 30 Jahre sind das aktuelle Klima.