Cap Allon

Für das Wochenende wurde ein geomagnetischer Sturm der Stärke G2 vorhergesagt, der auch eintrat – doch es sind Fragen aufgekommen.

Mindestens ein koronaler Massenauswurf (CME) sollte am Samstag, dem 2. September, auf das Magnetfeld der Erde treffen, aber die Sonnenwinddaten zeigen keine eindeutigen Anzeichen dafür. Was auch immer der Grund für den Sturm war, er löste in den USA starke Polarlichter in mittleren Breitengraden aus.

„Die letzte Nacht war absolut episch“, sagte Ethan Hohnke, der das unten stehende Foto in der Nähe von Empire, Michigan, aufgenommen hat:

Bild: Ethan Hohnke am 2. September 2023 @ Empire, Michigan (45th Parallel)

„Bevor der helle Mond aufging, konnte man Nordlichter über den Gewässern des Michigansees tanzen sehen“, so Hohnke weiter. „Ich stand in der Nähe des 45. Breitengrades, als ich dieses Bild aufnahm.“

Die Polarlichter breiteten sich sogar noch weiter nach Süden aus, wie Dr. Tony Phillips von spaceweather.com berichtet. Das rote Leuchten der Atom-Sauerstoff-Aurora wurde in Colorado (+38,9N) und Missouri (+38,6N) aufgenommen, wie unten dargestellt. An diesen südlichsten Orten waren die Polarlichter mit bloßem Auge nicht sichtbar, konnten aber von Kameras mit Nachtbelichtungseinstellungen problemlos aufgezeichnet werden.

Dr. Phillips spekuliert, dass am 2. September ein CME eintraf, dessen schwache Auswirkungen jedoch durch einen unruhigen Strom von Sonnenwind verdeckt wurden, der bereits um die Erde wehte. Zu dieser Jahreszeit sorgen selbst schwache CMEs für Polarlichter – ein Ergebnis des Russell-McPherron-Effektes, der die geomagnetische Aktivität um die Äquinoktien erhöht.

Bild: Während eine Reihe von erdnahen Sonnenflecken entstehen, bleibt die Aktivität insgesamt gering [SDO/HMI].

Und damit zum Kernpunkt dieses Artikels…

Hat der Sonnenzyklus 25 sein Maximum schon überschritten?

Im Vergleich zu den Monaten zuvor ist die Sonnenaktivität stark zurückgegangen. Die Leistung Anfang September ist vergleichbar mit der im Januar 2022:

Es gibt viele Spekulationen, dass das Maximum des Sonnenzyklus 25 bereits hinter uns liegt.

Selbst wenn dies der Fall sein sollte, hat der Zyklus zumindest im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem historisch schwachen Solarzyklus 24 (dem schwächsten Zyklus seit mehr als einem Jahrhundert), einen beeindruckenden Anstieg gezeigt – der gleitende Durchschnitt von SC25 erreichte im Juni 117,9 und übertraf damit das Maximum von SC24, das im April 2014 mit 116,4 verzeichnet worden war.

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass das Maximum erreicht wurde – nicht zuletzt, weil der gleitende Durchschnitt die Kurve von SC25 wahrscheinlich noch ein wenig weiter nach oben schieben wird -, ist es durchaus möglich, dass der Zyklus tatsächlich seinen Höhepunkt erreicht hat.

Es gibt viele Beispiele für Sonnenzyklen, die ihr Maximum früh erreichen, wie z. B. die Zyklen 15 und 18:

Sonnenzyklus 15

Sonnenzyklus 18

Bekannt ist, dass die Sonnenaktivität in letzter Zeit stark zurückgegangen ist.

Hat der Solarzyklus 25 seinen Höhepunkt erreicht?

Die Zeit wird es zeigen.

Ich persönlich hoffe nicht.

Ich bin seit langem der Meinung, dass mit dem 26. Solarzyklus die Abkühlung des solaren Minimums beginnt und das nächste „Große Solare Minimum“ mit all den Kämpfen, Auseinandersetzungen und Entbehrungen, die eine solche Periode mit sich bringt, offiziell eingeläutet wird, wie die historische Dokumentation zeigt.

Dass wir uns jetzt schon auf der Abwärtsspirale von SC25 befinden, ist eine beunruhigende Aussicht.

Link: https://electroverse.info/has-solar-cycle-25-already-peaked/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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