Buch-Rezension von Kip Hansen
Endlich ein klimawissenschaftliches Buch, aus dem die Leser lernen können. Viele Leser hier sind zumindest mit einigen der unzähligen atmosphärischen und ozeanischen Kräfte vertraut, die das komplexe „gekoppelte nichtlineare chaotische System“ (IPCC TAR Kapitel 14), welches das Klima der Erde darstellt ausmachen.
Viele Leser sind frustriert über das anhaltende Beharren politischer Gremien – ein Beharren, das sich in den offiziellen Erklärungen großer wissenschaftlicher Organisationen widerspiegelt – wonach nur die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre für die Entwicklung des globalen Klimas in die eine oder andere Richtung von Bedeutung ist – einige behaupten sogar, dass der Anstieg des atmosphärischen CO₂ katastrophale Veränderungen verursacht, die zum Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation führen werden.
Viele Leser werden auch zustimmen, dass diese Konzentration auf CO₂ eine ziemlich naive, kurzsichtige Sichtweise auf unser sich ständig veränderndes Klima ist.
Aber wie viele von uns verstehen wirklich auf einer tiefen und erschöpfend gründlichen Ebene, warum wir die Hypothese „CO₂ als Klima-Kontrollhebel“ ablehnen müssen und somit die darauf basierenden öffentlichen politischen Forderungen zurückweisen? Ich habe gerade das neue Buch von Alan Longhurst gelesen – „Zweifel und Gewissheit in der Klimawissenschaft – 2. Ausgabe (2023)“ – und bin bereit zuzugeben, dass ich das nicht getan habe.
Wer ist Alan Longhurst? Wenn Sie Ozeanograph oder Fischereiwissenschaftler sind, dann kennen Sie bereits Dr. Longhursts lange und illustre Karriere. Wenn Sie den Blog von Dr. Judith Curry, Climate Etc. lesen, werden Sie seinen Namen an der Spitze mehrerer Aufsätze gesehen haben. Vielleicht haben Sie Dr. Currys Rezension der ersten Auflage dieses Buches gelesen, in der sie sagte: „Dies ist ein bemerkenswertes Buch, eine Meisterleistung. Jedes Kapitel enthält neue Erkenntnisse, die auf Longhursts objektiver Analyse der Daten und der Literatur beruhen. Die von ihm zitierten Arbeiten stammen aus Nature, Science, PNAS, Journal of Climate und anderen renommierten Fachzeitschriften mit hohem Einfluss. … Jede dieser Arbeiten stellt jedoch ein entscheidendes Glied in Longhursts Argumentation dar, welches zu Schlussfolgerungen führt, die nicht mit dem ‚Konsens‘ übereinstimmen.“
Die zweite, jetzt bis 2022 aktualisierte Auflage wurde gerade im März dieses Jahres von Critical Science Press veröffentlicht.
Es ist in der Tat eine Meisterleistung.
Wenn Sie sich nicht bereits ein Leben lang mit den komplexen, komplizierten und chaotischen Themen der Klimawissenschaft befasst haben, werden Sie aus diesem Buch mehr lernen als aus jedem anderen zeitgenössischen Werk. Longhursts Verständnis und Erinnerung an die Details hunderter wissenschaftlicher Arbeiten aus verwandten und angrenzenden Bereichen fließen in diese brillante Zusammenfassung des Stands der Klimawissenschaft ein – welche Zweifel wir noch haben und welche Gewissheit wir, wenn überhaupt, beanspruchen können.
Ich habe dieses Buch seit seinem Erscheinen in meinem Besitz… und habe seinen Inhalt Kapitel für Kapitel aufgesogen. Das hat sich für mich als eine ziemlich monumentale Aufgabe herausgestellt. Ich lese tief, und tief braucht Zeit, auch wenn es nur 258 Seiten sind. Aber es war jede kostbare Minute wert.
Wenn Sie wirklich neugierig sind und den unstillbaren Wunsch haben, etwas zu lernen, sollten Sie dieses Buch kaufen und lesen.
Es ist bei den üblichen Quellen erhältlich, als Hardcover, Taschenbuch und eBook.
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Kommentar des Autors:
Unabhängig davon, wie viel Sie von der Klimawissenschaft verstehen und wie Sie persönlich zu den verschiedenen Themen stehen, werden Sie in dieser neuen Ausgabe von Longhursts Buch Dinge finden, die Sie lieben und hassen, denen Sie zustimmen und denen Sie nicht zustimmen können. Es ist, mit einem Wort, atemberaubend in seiner Schöpfung und Breite.
Seien Sie nicht kindisch und brechen Sie die Lektüre ab, wenn Sie das erste Mal auf etwas stoßen, das Ihrem derzeitigen Verständnis widerspricht. Wenn Sie das tun, verpassen Sie die Einsichten und Erkenntnisse eines großen Geistes, der in der Lage ist, eine solche den Horizont erweiternde Übersicht zu erstellen.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/04/25/alan-longhursts-doubt-and-certainty-in-climate-science/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ein weiterer einfacher energetischer Versuch wäre folgender. Man stelle sich wieder eine Eisenkugel vor, deren Temperatur außen gemessen werden kann. Und diese Kugel wäre innen z. B. in 3 gleich große sektorartige Innenräume geteilt, in die man separat Wasser unterschiedlicher Temperaturen einfüllen kann.
Dann fülle man z. B. Wasser mit 50°C in einen Sektor ein und messe die Außentemperatur. Dann fülle man in einen anderen Sektor Wasser mit z. B. 20°C. Man wird selbstverständlich feststellen, daß die Kugeltemperatur nicht steigt, sondern absinkt. Man muß eben vorzeichenrichtig „addieren“! Dann messe man die Oberflächentemperatur exakt und fülle in den dritten Sektor Wasser ein, welches z. B 2°C wärmer ist als der Meßwert. Nur dann wird auch die Kugeltemperatur ansteigen.
Fazit: es verhält sich alles so, wie es der 2. HS voraussagt. Kühlere Wärme kann also nie von selbst wärmere Wärme noch wärmer machen. Weder in dem Versuch noch im irdischen Klimasystem.
Vom CO2 absorbierte Wärme ist eine kühlere Wärme, bezogen auf die Systemwärme im Klimasystem, daher kann sie auch nie einen temperatursteigernden Wärmeeffekt verursachen. Weil aber das CO2-Molekül ohnehin nicht durch diese Absorption temperiert wird sondern thermodynamisch durch die umgebende ohnehin wärmere Luft, hat die Strahlungsabsorption durch CO2 so gut wie nie energetisch verändernde Wirkung.
Wer jetzt nicht gleich kaufen will, der baut wie ich darauf, dass man wirklich interessante Erkenntnisse peu a peu bei EIKE, in der Klimaschau oder vergleichbaren Portalen mitbekommt. Worauf man aber getrost verzichten kann, weil es ausschließlich der Verdummung dient, ist der regelmäßige Alarm-Blödsinn der medialen Klima-Verdummer. Mehr Alarm-Schwachsinn, als ihn grüne Klima-„Journalisten“ verbreiten, geht wirklich nicht. Wer das noch nicht begriffen hat, dem ist nicht zu helfen. Er hat den selbstgewählten grünen Ruin dann auch wirklich verdient.
Ich kenne den Autor Longhurst nicht. Aber um skeptisch zu sein, genügt bereits eigenes Denken.
Ich schlage z. B. einen einfachen Versuch vor. Man nehme eine Eisenkugel mit z. B. 10 cm Durchmesser, die im Inneren ein Heizelement enthält, welches per Draht von außen gespeist werden kann. An der Oberfläche befindet sich ein pt100 Element zur Temperaturmessung. Und damit mache man dann folgende Versuche: zuerst wird die Kugel in dickem Styropor de facto zu 100% isoliert. Dann wird der Strom so eingestellt, daß die Kugeloberfläche nach einer Aufheizzeit z. B. +60°C erreicht. Dieser Strom wird registriert. Dann entfernt man die Isolation, die Kugel hängt dann in der kühlen Morgenluft und der Strom bleibt gleich. Nun ist Luftkühlung + Konvektion möglich und die Kugel wird bei identischer Stromzufuhr wie zuvor die Temperatur verringern. Und schließlich taucht man die Kugel in Wasser. Dadurch wird die Kühlung nochmals verstärkt und die Temperatur wird erneut sinken. Es wird sich also bei identisch bleibender Heizleistung die Oberflächentemperatur abhängig von der Kühlleistung einstellen. Und damit auch jene Leistung, die aufgrund der Oberflächentemperatur gem. SB-Formel abgestrahlt wird. Die häufig gehörte Behauptung, daß im Gleichgewicht Energiezufuhr und Abfuhr identisch ist, ist also falsch. Richtig ist, daß sich das Gleichgewicht abhängig von der Kühlleistung einstellt und energetisch gilt, daß im Integral die innere Energie plus die abgegebene Energie gleich der zugeführten Energie ist, so wie es gem. Erhaltungssatz auch sein muß.
Die z. B. in TK97 dargestellte Situation, daß die abgeführte Leistung und über die Zeit die Energie identisch mit der zugeführten sei, ist also offensichtlich falsch. Wäre das so, bliebe keine Energie mehr für die innere Energie = Wärme im Erdsystem. Über alles gesehen erfolgt die Energiezufuhr zum Erdsystem durch Strahlung, was zu einem Teil die von außen durchstrahlte Atmosphäre beeinflußt, hauptsächlich aber die Oberfläche mit Land und Ozeanen. An der Oberfläche wirkt die Atmosphärenmasse durch Berührung und Konvektion dann thermodynamisch kühlend. Abstrahlung ab Oberfläche erfolgt aufgrund jener Temperatur, die sich aufgrund der Kühlung einstellt. Zum Weltraum hin ist nur Strahlung möglich. Es wird also jener Teil der Bodenstrahlung abgestrahlt, der durch das atmosphärische Fenster kommt plus jener Teil, der durch strahlungsfähige Gase der Atmosphäre TOA abgestrahlt wird. Es gibt aber keine Rückwirkung dieser Strahlungsvorgänge auf die Temperatur der Oberfläche. Über alles gilt im Integral die energetische Beziehung: zugestrahlte Energie TOA = innere Energie der Atmosphäre + innere Energie der von außen erwärmten Erdmasse + abgestrahlte Energie TOA. Das muß so sein, weil Wärme=Energie eben eine extensive Größe ist. Daraus folgt aber klar, daß die abgestrahlte Energie TOA nie gleich der zugestrahlten Energie TOA sein kann, sondern nur einen geringen Bruchteil davon ausmacht. Damit wird so ziemlich alles umgestoßen, was die „Klimawissenschaft“ im Konsens behauptet. Wäre interessant, ob solche Themen auch im oben angepriesenen Longhurst Buch analysiert werden?
Frage also an die werte Mitleserschaft: ist das so oder ist es nicht so?
stefan strasser schrieb am 04/05/2023, 12:50:09 in 322782
Und wie Sie bei Happer sehen können, ist die Kühlleistung der Erdoberfläche und der Atmosphäre unter anderem vom CO2-Gehalt abhängig – je mehr CO2 desto geringer die Kühlleistung. Nun müssen Sie nur noch Ihre eigenens Gleichniss korrekt anwenden …
Mehr CO2 strahlt weniger? Oder wo wollen sie eine Verringerung der Kuehlleistung feststellen?
Postulieren sie einen Runaway Treibhauseffekt, weil die Verringereung der Kuehlleistung muss staendig sein!
Wenn sie nicht staendig ist, wie soll es gehen das am Ende genausoviel rein wie raus geht, sich parktisch ein neues Gleichgewicht einstellt.
Welches Teilsystem hat einen geringere Kuehlung und wo kommt am Ende die Kuehlung wieder zum Tragen, wenn der Ausgleich geschaffen ist?
Aus der Atmosphaere? Vom Erdboden? Woher?
Sind solche Systeme, die eine einmalige Stoerung der Kuehlung aufweisen und in neue Gleichgewichte fallen, falls sie den Runaway nicht postulieren wollen, stabil?
Werner Schulz schrieb am 7.5.2023, 10:49:43 in 323128
Lesen Sie einfach bei Happer nach, wenn Sie wissen wollen, wo und warum sich die Kühlleistung reduziert. Wir haben das hier auch schon des öfteren diskutiert …
Auch das haben wir schon des öfteren diskutiert – sie vergessen wieder die negativen Feedbacks. Die anderen Fragen fallen in die gleiche Kategorie. Die Antworten finden sie schon im Artikel von Herrn Lüdecke aus dem Jahre 2010 …
Oh das:
Nein die vergesse ich nicht. Aber sie haben noch nicht die Frage beantwortet, ob diese negativen Feedbacks nicht dafuer sorgen, das wir uns um zum Beispiel das Wasserdampffeedback keine Sorgen machen muessen.
Ihr persoenliche Meinung ist hier gefragt auf Basis von ihrem Wissen.
Und was stoppt die negativen Feedbacks uns eine neue Eiszeit zu verpassen?
Was sorgt denn nun fuer den Ausgleich?
Werner Schulz schrieb am 07/05/2023, 23:17:19 in 323204
All das haben wir schon diskutiert und die Erklärungen gibt es sogar hier auf Eike von einem Mitglied des Fachbeirates seit 13 Jahren. Wenn Sie konkrete Fragen dazu haben – stellen Sie doch einfach konkrete Fragen dazu. Aber bitte nicht immer wieder die gleichen Diskussionen von vorne anfangen.
Vom Erdsystem wird auch nur dort Sonnenenergie aufgenommen, wo die lokale momentane Sonnenenergie höherenergetisch = wärmer ist, als jene des Wassers oder der Landmasse. In diesem Fall wird nur die positive Differenz zwischen Sonnenwert und Erdwert absorbiert. Es wird also immer auf den Sonnenwert „aufgefüllt“.
Außerdem wandelt Luft und Wasser einen Teil der zugeführten Wärmeenergie in mechanische Energie um, welche Winde und Wasserströmungen verursacht, wodurch große Volumina an Masse zu anderen Orten transportiert werden.
Diese Energieanteile sind aufgebraucht, wenn die Verlagerungsarbeit zum Stillstand kommt. Dazu kommt, daß Wasserverdunstung dem Wasser Wärme entzieht, also kühlt. Diese Wärme wird aber dort, wo das Wasser wieder kondensiert = Regen, wieder abgegeben. Es ist energetisch im Integral also ein Nullsummenspiel, aber eines, welches Wärme an andere Orte verteilt.
Man kann zusammenfassend sagen, alles was im Klimasystem Dynamik verursacht (Winde, Strömungen, Wolken, Regen, usw.), „verbraucht“ dadurch Energie, die von selbst nicht wieder freigesetzt wird und daher auch nicht abgestrahlt werden kann.
„Sonnenwert“ und „Erdwert“ sind religiöse Begriffe. Ohne jeden Bezug zur Physik und Realität.
„Von Albe bis Zingulum“, hier spricht ein echter Religionsexperte …
Mit Physik hat Ihr Beitrag nichts zu tun.