Christian Freuer
Vorbemerkung: Und wieder zeigen sich rund um die Welt Kälte-Extreme. Dennoch gibt es in diesem Kältereport etwa Neues . Man will ja nicht so einseitig sein wie die Warm-Protagonisten. Am Ende gibt es sozusagen als Anhang einen „Hitzereport“, worin die Hitzewelle in Spanien thematisiert wird. Wie ist diese in das großräumige Wettergeschehen einzuordnen? Und ist es wirklich so außergewöhnlich? Mehr dazu siehe unten.
Und ein Hinweis: Alle Einschübe von mir sind kursiv gesetzt. In seltenen Fällen hat aber auch Blogger Cap Allon zu diesem Mittel gegriffen, was jeweils extra vermerkt wird.
Zunächst aber wieder zu den Kalt-Meldungen:
Meldungen vom 19. April 2023:
Kälte-Rekorde in Australien gebrochen
Entgegen den Vorhersagen des BoM sind die Temperaturen in diesem Herbst in ganz Australien anomal niedrig geblieben.
Im Westen des Kontinents traten in dieser Woche viele neue Tiefsttemperatur-Rekorde auf, darunter die neuen monatlichen Tiefstwerte am Carnarvon Airport (8,9°C) und am Tennant Creek Airport (11,5°C) – um nur zwei zu nennen.
…
—————————
April-Schneesturm in Kasachstan blockiert Straßen
Die Behörden in Kasachstan waren in dieser Woche gezwungen, 15 Hauptverkehrsstraßen zu sperren, nachdem ein spät einsetzender Schneesturm das Land heimgesucht hatte.
Nach Angaben des Pressedienstes von Kazavtozhol mussten etwa 65 liegen gebliebene Autos geborgen werden, wozu rund 500 Schneepflüge im Einsatz waren. Der starke Schneefall führte außerdem dazu, dass die meisten Schulen und Hochschulen, insbesondere in Astana, auf Online-Unterricht umstellten.
Dazu gibt es ein Video:
—————————
Es folgen unter diesem Link Vorausschauen auf einen extremen weiteren Kälteeinbruch in den USA und auch in Europa. Mehr dazu nach Eintritt der Ereignisse [Rückschau: Sie SIND eingetreten!]
—————————
Meldungen vom 20. April 2023:
Einer der frühesten Eintritts-Termine von Schneefall in Brasilien
Letzte Nacht gab es in Brasilien einen ersten Vorgeschmack auf den Winter. Im Hochland von Santa Catarina do Sul, in Bom Jardim da Serra (1000 m ü. NN), fiel seltener April-Schnee.
Meteorologen zufolge ist dies „einer der frühesten jemals in Brasilien registrierten Schneefälle“.
Die Temperaturen sind ebenfalls drastisch gesunken, wobei die Tageshöchsttemperaturen im brasilianischen Hochland unter 10 °C lagen – rekordverdächtig.
—————————
Historisch kalter März auf Guadeloupe
In der Karibik ist es in den letzten sechs Monaten ungewöhnlich kühl gewesen.
Guadeloupe, eine Inselgruppe im südlichen Karibischen Meer, erlebte gerade den drittkältesten März der letzten 70 Jahre.
Auf der 150 km südlich gelegenen Insel Martinique endete der März 2023 mit einer Durchschnittstemperatur von 25,8 °C, was 0,2 °C unter dem Normalwert liegt.
—————————
19 U.S.-Skigebiete haben dieses Jahr alle Schnee-Rekorde gebrochen, und es ist immer noch nicht zu Ende
Es war ein verwirrender Winter für die Mitglieder der AGW-Partei, um ihr Gruppendenken in den Griff zu bekommen – und diese Leute sind an ein wenig Doppeldenken gewöhnt, ihre Religion verlangt es.
Aber was auch immer Ihr Blickwinkel oder Ihre Agenda sein mag, der Winter 2022-23 ist mit Sicherheit einer, an den man sich erinnern wird – wenn das Wahrheitsministerium ihn nicht aus den Geschichtsbüchern streicht, vor allem im Westen der USA.
[Diese Kursiv-Setzung im Original]
In Kalifornien und Utah wurden wahrhaft monströse Schneesummen erzielt, und mindestens 19 Skigebiete haben die Messlatte für die Schneesicherheit einer Saison höher gelegt.
Blogger Cap Allon ist so begeistert, dass er noch eine Weile in dieser Weise fortfährt. Er erwähnt einen Nationalpark im Südwesten der USA mit normalerweise wüstenartigen Bedingungen – wo sich jedoch erstmals seit Langem Wasserfälle durch Schmelzwasser bildeten:
https://twitter.com/i/status/1648666302259625986
Nach Angaben der Parkverwaltung könnten die Wasserfälle noch monatelang fließen, so groß waren die Schneemengen in dieser Saison.
Dies ist erst das vierte Mal in den letzten 15 Jahren, dass die Gunlock-Wasserfälle wiederbelebt wurden. Zuvor flossen sie 2008, 2019 und 2020 – sie sind ein zunehmendes Phänomen.
Mit Stand vom 15. April haben mindestens neun Skigebiete in Utah neue Rekordmarken aufgestellt.
…
Der Schnee fällt immer noch, was bedeutet, dass diese Rekorde sogar noch in der zweiten Hälfte des Frühlings verlängert werden.
Natürlich ist die noch nie dagewesene Schneedecke nicht nur auf Utah beschränkt. In Kalifornien haben mindestens zehn Skigebiete in diesem Jahr alle Rekorde gebrochen – und das bis Mitte April.
…
—————————
Meldungen vom 21. April 2023:
„Beispiellose“ April-Kälte in Sibirien
Ungewöhnlich kaltes Wetter hat Sibirien diese Woche heimgesucht, insbesondere die südlichen Teile. Die Temperaturen dort liegen im Durchschnitt 6 °C unter der jahreszeitlichen Norm, in einigen Regionen sogar bis zu 16 °C.
In diesem Teil der Welt ist man im April an leichten Frost gewöhnt, doch die sibirischen Nächte brachten harte, zerstörerische Fröste. Stellenweise wurde es bis -20 °C kalt, mit Tiefstwerten von -10 °C bis -15 °C in vielen Gebieten.
Solche Tiefstwerte sind rekordverdächtig, berichtet hmn.ru.
…
Darüber hinaus sind die Rekorde nicht nur auf Sibirien beschränkt, auch die weitere zentralasiatische Region leidet darunter, einschließlich Kasachstan – ein Land, das gerade einen wirklich brutalen Winter hinter sich hat. In Irtyschsk wurde am 19. April eine Temperatur von -12,5 °C gemessen – ein neuer Monatstiefstwert.
Auch Schneefall war in diesem April an der Tagesordnung.
Im Durchschnitt liegt Sibirien als Ganzes einen ganze Monat lang um beachtliche 4 °C unter der multidekadischen Norm.
…
—————————
Es folgt noch ein längerer Beitrag zu Manipulationen offizieller Stellen. Das wird separat übersetzt.
Link: https://electroverse.info/cold-sweeps-siberia-sri-lanka-shivers-establishment-lies/
—————————
Meldungen vom 24. April 2023:
China: 241 Kälterekorde gebrochen – innerhalb von 24 Stunden
Wie vorhergesagt hat sich die rekordverdächtige Aprilkälte in Sibirien am Wochenende nach Süden ausgebreitet und weite Teile Nord- und Ostchinas erfasst.
Der arktische Kälteeinbruch erwies sich jedoch als heftiger als vorhergesagt und brachte gefrorenen Regen, heftigen Schneefall und Hunderte von Rekordtiefstwerten mit sich.
Der späte winterliche Kälteeinbruch ließ die Temperatur auf ein für diese Jahreszeit noch nie dagewesenes Niveau sinken. Allein am Samstag, dem 22. April, wurden an 241 Stationen in Nordchina die niedrigsten Tageshöchstwerte gemessen, die jemals in der zweiten Aprilhälfte gemessen worden waren.
Auch dazu ein Video:
…
—————————
Rekord-Kälte auch im Baikal-Gebiet
Wie oben bereits angedeutet, erlebt ein Großteil Sibiriens einen extrem kalten Frühling 2023.
In der Baikalregion im Süden Sibiriens herrscht „sehr kaltes Wetter“, berichtet hmn.ru.
In den letzten Tagen lagen die Temperaturen in Regionen wie Irkutsk und Burjatien etwa 9 °C unter der jahreszeitlichen Norm, und die Nacht brachte harten Frost mit verbreiteten Tiefstwerte von -12 °C – an manchen Orten noch niedriger – die sich als rekordverdächtig erwiesen.
Das Dorf Orlik im östlichen Sajan-Gebirge beispielsweise fröstelte Ende letzter Woche bis zu -22,6 °C und brach damit den bisherigen Rekord von -21,3 °C aus dem Jahr 1959; in Balagansk in der Region Irkutsk wurden -13,2 °C gemessen, womit der alte Richtwert von -10,9 °C aus dem Jahr 1984 deutlich unterboten wurde.
Es wurde auch Schnee für den späten April festgestellt. In den vergangenen 24 Stunden fielen im Süden verbreitet 14 cm und im Norden bis zu 50 cm Schnee.
Und wie in China wird auch für die Baikalregion ein Anhalten der Kälte mit Spätfrösten vorhergesagt.
—————————
Noch ein Wintereinbruch in Nordamerika
Der Winter ist über das Wochenende in weiten Teilen Kanadas und praktisch in ALLEN Regionen der USA südlich davon zurückgekehrt, und die anomale Kälte zieht nun in die neue Woche hinein.
Die Abkühlung macht sich besonders in den Ebenen bemerkbar, wo es unter den Gefrierpunkt kalt geworden ist und Rekorde fallen.
…
Nördlich der Grenze, in Kanada, wurde am Sonntag in Thomsen River in den Nordwest-Territorien ein bemerkenswerter Wert von -39,2 °C gemessen, der – wäre er eine Woche später aufgetreten – den nationalen Rekordtiefstwert für den Monat Mai (-35 °C) gebrochen hätte.
Anderswo wurden am Wochenende auf Stefansson Island in Nunavut -35,7 °C und im nördlichen Yukon -25 °C gemessen.
Die Rekordkälte in Nordamerika wird von erneuten heftigen Schneefällen begleitet, die zum Beispiel in Colorado am Samstag zu spüren waren.
Es folgen noch längere Ausführungen von Cap Allon, wie offizielle Stellen sich drehen und winden, um die Kälte der globalen Erwärmung in die Schuhe zu schieben. Das ist amüsant zu lesen (wird hiermit empfohlen!), ist aber nicht Thema eines Kältereports.
Unter dem Link folgt zuletzt noch ein Beitrag zu einem solaren Ausbruch mit Nordlichtern bis weit nach Süden.
—————————
Meldungen vom 25. April 2023:
Außerordentliche Kälte in Teilen Japans
Ostasien wurde in den letzten Tagen von einem heftigen Ausbruch arktischer Luftmassen heimgesucht, der sich von Sibirien aus nach Osten ausbreitete.
In weiten Teilen Japans wurden bemerkenswerte Tiefsttemperaturen gemessen. Am Dienstag wurde in Yabukawa in der Präfektur Iwate ein Tiefstwert von -8,2 °C gemessen; eine wirklich außergewöhnliche Kälte, wenn man bedenkt, dass der monatliche Mai-Tiefstwert in diesem Gebiet bei -7,5 °C liegt (seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1977). Der nationale Mai-Tiefstwert Japans liegt bei -8,1 °C.
Weitere anomale Kältewellen werden die Region voraussichtlich zum Monatswechsel heimsuchen, so dass ein neuer Mai-Tiefstwert möglich ist.
…
—————————
Chinas „Rückkehr in den Winter“ hält an – in manchen Regionen mit den spätesten Schneefällen seit Beginn der Aufzeichnungen
Die seltene ausgeprägte Kaltfront hat den Frühling auch in weiten Teilen Chinas gebremst, wo Rekorde gebrochen wurden.
In weiten Teilen der Provinzen Gansu, Shaanxi und Shanxi fielen die Temperaturen um 22 Grad. Hier wurden allein am Montag 241 Tiefsttemperaturrekorde gebrochen; in den gleichen Regionen hat es auch für die Jahreszeit untypischen Schnee gegeben.
Nach Angaben des Nationalen Meteorologischen Zentrums Chinas ist starker Schneefall im April in diesen Regionen selten.
Nach Angaben des Zentrums wurde in vielen Gebieten die späteste Bildung einer Schneedecke seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. In Shanxi fielen nach Angaben des meteorologischen Dienstes der Provinz vor kurzem 24 cm, und auch in den südlichen Teilen der Provinz wurden Rekordsummen gemessen.
…
—————————
Und wieder in die USA:
Utah: Spätfrost bis -28,4°C
Amerikas späte Frostperiode lässt nur sehr zögernd nach. Kürzlich wurden in Peter Sinks, Utah, -28,4 C gemessen – ein sehr niedriger Wert für Ende April. Der nationale Rekord für Mai – ebenfalls in Peter Sinks im Jahre 1983 aufgestellt – liegt bei -28,3°C.
Die heftige Kaltfront hat den kurzen Wärme-Einschub im Osten beseitigt und insgesamt über 200 Millionen Amerikaner in den mittleren, südlichen und östlichen Bundesstaaten anomal niedrigen Temperaturen ausgesetzt.
…
Eine Vielzahl von langjährigen Temperaturrekorden wurde am Wochenende gebrochen, sogar in Städten (UHI-Effekt) in den Ebenen und im Mittleren Westen, darunter Sioux City, Iowa (-6°C), Omaha, Nebraska (-3,3°C, Wichita, Kansas (0°C) und Kansas City, Missouri (-0,6°C) – wobei letzteres einen Rekord aus dem Jahr 1893 (The Centennial Minimum) brach.
…
Link: https://electroverse.info/cold-japan-u-s-suffers-late-season-freeze-chinas-return-to-winter/
—————————
Anhang: Ein „Hitzereport“
Dipl.-Met. Christian Freuer (Übersetzer)
Seit mehreren Tagen geistern durch alle einschlägigen Nachrichten-Portale der MSM Meldungen über eine Hitzewelle in Spanien. Die ist dort sicher im Gange, aber es ist recht erhellend, dass die MSM dieses Ereignis so hoch hängen – während sie über die Fülle an Kalt-Meldungen auch wieder in diesem Kältereport mit dröhnendem Schweigen hinweg gehen.
Werfen wir doch mal einen Blick auf die aktuelle Wetterlage. Bei wetteronline.de gibt es eine regelmäßig aktualisierte Darstellung „Wetter-Radar“. Daraus stammen die folgenden Ausschnitte für das Gebiet von Spanien:
Die Tages-Extrema sind über wetterzentrale.de erhältlich:
Leider waren keine Angaben zum bisherigen absoluten April-Maximum zu finden. Auf den einschlägigen Portalen findet man lediglich Durchschnittswerte und/oder Angaben zum aktuellen Wetter.
Die wärmste Stadt in Andalusien ist Sevilla. Leider ist es nicht gelungen, die Absolut-Maxima in der Historie der Stadt zu finden. (Falls Kommentatoren hier besser fündig werden, bin ich für Hinweise dankbar. Ggf. werden derartige Angaben hier noch korrigierend eingefügt). Die in Abb. 4 simulierten Werte für den 27. April sind aber wohl in der Tat rekordverdächtig.
Nur: betrachtet man die großräumige Wetterlage, so fällt auf, wie winzig das betroffene Gebiet wirklich ist: es umfasst wirklich nur Südspanien. Wie Abb. W3 zeigt, herrschen schon in Nordspanien einstellige Minimum-Temperaturen vergleichbar denen bei uns.
Ganz allgemein ist der April in den gemäßigten Breiten der Nordhemisphäre der Monat mit den stärksten Temperaturgegensätzen. Ursache hierfür: Während in den südlichen Gebieten die jahreszeitliche Erwärmung ganz normal einsetzt, wird sie in den nördlichen Gebieten verzögert, weil erst die (in diesem Winter vielfach extrem hohe) Schneedecke abtauen muss, was viel Wärme verbraucht. So kann man erwarten, dass es auch in Mitteleuropa extreme Temperaturschwankungen gibt, wenngleich nicht im gleichen Jahr.
Tatsächlich war/ist das auch der Fall! Am 23. und 24. April 1968 gab es in Deutschland vor allem im Nordosten verbreitet Höchstwerte über 30°C (Berlin 31,2°C). Auch hier die Bitte an Kommentatoren, eine Beleg-Grafik zu finden, was mir nicht gelungen ist.
Die zugehörige Wetterlage zeigt, dass – ähnlich wie in Spanien – das betroffene Gebiet wirklich nur das nordöstliche Deutschland umfasst:
Was für ein Gegensatz zum April in diesem Jahr bei uns…
—————————
wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. (15 / 2023)
Redaktionsschluss für diesen Report: 26. April 2023
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„wie offizielle Stellen sich drehen und winden, um die Kälte der globalen Erwärmung in die Schuhe zu schieben“
So wird ein Land und die Menschheit systematisch grün verdummt und ruiniert. Unsere Klima-Politiker von Merkel bis Scholz und Merz dabei stets vorneweg, Vorreiter können nicht anders! Getrieben von grünen „Journalisten“ und den Hinterletzten – ob sich Idiotie jemals selbst erkennt?
„Seit mehreren Tagen geistern durch alle einschlägigen Nachrichten-Portale der MSM Meldungen über eine Hitzewelle in Spanien.“ Im Mai vergangenen Jahres geisterte eine Hitzewelle in Indien und Pakistan in den Medien. Was haben die Hitzewellen in Indien/Pakistan (19.5.2022) und in Spanien (26.04.2023) gemeinsam? Für den schnellen Leser der Klimawandel und für den etwas langsameren die Trockenheit.
Na wenigstens hat der DWD drauf hingewiesen, dass es der wärmste April in Spanien seit 1950 ist
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/230426-heute-sendung-17-uhr-100.html
… kann also mit CO2 nix zu tun haben die Hitze derzeit in Spanien !
Danke für diesen Report. In der Tat hört man in unseren manipulierten Medien seit Tagen nur von der Hitzewelle in Spanien und Nordafrika, so wie auch gestern von Carsten Schwanke im SWR-Fernsehen. Von der Aprilkälte in Deutschland verliert man dann kein Wort. Dabei hat der DWD in den letzten 20 Jahren extra die Temperaturerfassung bei seinen Wetterstationen verändert, hat die einstige englische Wetterhütte abgeschafft und neue normierte Sonnen-Plätze geschaffen, so dass viele ehemalige kältere Wetterstationen aus dem Raster gefallen sind. Außerdem wurde die Zahl der Stationen in Wärmeinseln erhöht. Man muss schon nach Stationen suchen, welche immer noch so messen wie vor 25 Jahren, am gleichen Ort und unter den damaligen Bedingungen. So wird die Nicht-DWD-Station Amtsberg-Dittrichsdorf mit einem sehr kalten April 2023 von knapp über 6 C enden. Und der DWD-Deutschlandschnitt, soeben veröffentlicht und kommentiert von DWD-Sprecher Uwe Kirsche: „Das Temperaturmittel entsprach im April 2023 mit 7,5 Grad Celsius (°C) nahezu dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 7,4 °C. “
Prima-Halbwahrheit: Uwe Kirsche sagt nicht, dass die Apriltemperaturen Deutschlands von 1970 bis 1985 in einem Kälteloch lagen und mit diesem Zeitraum wird verglichen. Schade, dass die Deutschen sich sowas gefallen lassen und es auch noch bei den EIKE-Kommentatoren bezahlte Fürsprecher dieser Lügengeschichten gibt.
Die DWD-Temperaturen von 1941 bis 2013 haben einen sehr schönen sinusförmigen Verlauf. Das Wellental dieser Sinuslinie lag im Zeitraum 1970 bis 1985 mit einem Temperaturschnitt von 6,8 C, natürlich mit den damaligen Wetterstationen an den kälteren Plätzen gemessen. Wäre Deutschland so geblieben wie im Zeitraum 1970 bis 1985 und die Wetterstationen würden auch heute noch so stehen wie einst, dann müßte man vom heurigen DWD-Aprilwert 2023 von 7,5 C ein gutes halbes Grad abziehen. Man erkennt leicht, dass dieser April saukalt war genauso wie ihn die Vergetation in der freien Fläche anzeigt. Die 7,5 C beschreiben nicht Deutschland, sondern die momentan wärmeren DWD-Standorte. Erlen, Eichen, Eschen, Apfelbäume, keine Spur von irgendeinem Laub- oder Blütenaustrieb bei uns im Ostalbkreis außerhalb der Ortschaften.