Clintel
„Hallo, hier ist Tony Heller von realclimatescience.com, der über das Klima aufklärt“. Dies ist der Standard-Eröffnungssatz in den vielen Youtube-Videos, die Tony Heller online gestellt hat. Heller ist mit seiner Website, seinem Youtube-Kanal und seinem Twitter-Account zu einer bekannten Figur in der öffentlichen Klimadebatte geworden. Sein Schwerpunkt liegt auf der Wetter- und Klimageschichte und den Datenmanipulationen von US-Instituten wie der NASA und der NOAA.
Durch seine Klimaarbeit kam er in Kontakt mit der Japanerin Kirye. Sie ist ebenfalls sehr aktiv auf Twitter und auf dem Klimablog Notrickszone. Während der Covid-Pandemie beschloss sie, in die USA zu kommen, und jetzt sind sie und Heller verheiratet. Sie leben in Cheyenne, Wyoming, mit ihren Hunden.
Wir begrüßen Tony als unsere Nummer 1500 der Weltklimaerklärung! Er war gerne bereit, einige Fragen zu beantworten, teilweise per E-Mail und teilweise in einem Telefoninterview.
Welchen Hintergrund haben Sie?
Ich habe in vielen verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Technik und Bildung gearbeitet. Hier ist eine unvollständige Liste.
Ausbildung:
BS Geologie, Arizona State University
Master in Elektrotechnik, Rice University
Boston Universität Geologie
Universität von Nord-Arizona Informatik
Colorado State University Informatik
Universität von New Mexico Geochemie
Ich bin und war schon immer Umweltschützer. Früher habe ich als Wildnis-Ranger im Cibola National Forest, New Mexico, und im Santa Fe National Forest, New Mexico, gearbeitet. Amüsanterweise hat der Betreiber des Sandia Peak Skigebiets außerhalb von Albuquerque das Gebiet in diesem Jahr wegen der Angst vor der globalen Erwärmung geschlossen. Heute Morgen war es dort -17 °C kalt, und das leere Skigebiet ist unter tiefem Schnee begraben. Dieses Gebiet liegt ganz in der Nähe von Albuquerque, und jetzt müssen die Leute 100 km zum nächsten Skigebiet fahren.
Ich habe 1972 bei meiner ersten Anhörung im Kongress zur Unterstützung von Wilderness ausgesagt.
Ich habe für die Gesetze über saubere Luft und sauberes Wasser gekämpft. Derzeit kämpfe ich gegen die Stadt Boulder, Colorado, um die Bebauung der South Boulder Wetlands zu verhindern. Ich bin seit 40 Jahren Vollzeit-Radfahrer für alle meine Nahverkehrsmittel. Ich bin Mitglied der CO₂-Koalition.
Ich habe als Lehrer für Naturwissenschaften, Sportdirektor und Fußballtrainer an der Oak Creek Ranch School in Arizona gearbeitet. Als Mathematiklehrer an der Phoenix Country Day School und als Vertretungslehrer im Murphy School District in Phoenix, Arizona. Ich war EDV-Lehrer am Tomball College in Texas.
Ich habe in den Los Alamos National Labs Forschung im Bereich Geothermie und Ölschiefer betrieben. Später auch Thermodynamische Forschung an Methanhydraten und Vulkanforschung. Ich habe einen Sicherheitsanalysebericht für die DOE-Nuklearabfalldeponie im Permian Basin verfasst. Ich war ehrenamtlicher Kurator des Arizona Mineral Museum.
Ich wurde auch Elektroingenieur und arbeitete an vielen verschiedenen Projekten:
Compaq/SGI MIPS consortium design team
Power PC design team IBM/Apple/Motorola (Used in most game consoles over the last three decades, and PowerMacs)
Sandia Labs computer architect
Sandia Labs representative to Al Gore’s Bankers Trust key escrow consortium
Cyrix Media GX microprocessor design team manager
Raycer Graphics OpenGL graphics processor verification lead
Design manager Hitachi/ST SH5 microprocessor
Verification lead MemoryLogix microprocessor
Founder, design lead Visual Media video effects/editing software
OpenGL driver development ATI
Itanium/i7 design team Intel (very likely being used by you right now)
Sped up Helicos DNA sequencing algorithm by 50X
Sped up NCAR weather microphysics kernel by 500X
Ported NCAR’s radiative transfer model to GPU
Ported NCAR’s WRF weather model to Windows
Drone visualization and control software for the US military
Medical device control systems (under NDA)
Virtual reality visualization design (under NDA)
Radio control and visualization software (under NDA).
Ich bin geschäftiger denn je. Ich habe ein Startup-Unternehmen gegründet, das Software entwickelt.
Seit wann und warum interessieren Sie sich für den Klimawandel?
Ich interessiere mich für das Wetter, seit ich ein kleines Kind war, und beschäftige mich mit der globalen Erwärmung, seit ich 1980 in den Los Alamos Labs damit bekannt gemacht wurde.
Wie haben sich Ihre Ansichten zum Klimawandel entwickelt?
Ich war jahrzehntelang ein überzeugter Anhänger der globalen Erwärmung. Mein Chef in Los Alamos machte mich mit diesem Gedanken bekannt. Das Ganze erschien mir recht plausibel, ich sah Veränderungen im Wetter. In den neunziger Jahren flog ich häufig nach London. Einmal bin ich im Februar geflogen und habe westlich von Heathrow Leute beim Wasserskifahren gesehen, das ist schon bemerkenswert. Aber dann, eines Tages im Januar, nahm ich einen Zug von London nach Cambridge und blieb wegen starken Schneefalls stecken. Ich begann, Veränderungen im Wetter zu beobachten, die eher zyklisch als linear zu sein schienen. Ich begann, mir die Klimadaten der NASA und der NOAA anzusehen, und entdeckte, dass sie unter dem Deckmantel von „Anpassungen“ manipuliert wurden – was im Falle der Vereinigten Staaten sogar zu einer Umkehrung des Trends führte. Mir wurde schnell klar, dass dies wahrscheinlich die schlechteste Wissenschaft war, die ich je gesehen hatte.
Nachdem ich historische Aufzeichnungen der Gletscherschmelze untersucht hatte, stellte ich fest, dass sie nicht mit den NASA-Temperaturdiagrammen übereinstimmen. Meine Nachforschungen haben keine Beweise für eine Zunahme von Wetterextremen ergeben.
Ungefähr im Jahre 2008 begann ich, einige Artikel für The Register zu schreiben, dann für den Blog von Anthony Watts und dann begann ich meinen eigenen Blog. Das tue ich nun schon seit 15 Jahren.
Sie scheinen sich auf Wetter- und Klimageschichte spezialisiert zu haben, wie kam es dazu?
Ich habe mich schon immer für das Wetter interessiert, schon als Kind. Als ich anfing, mir die Temperaturdaten der NASA anzusehen und sie mit den tatsächlichen historischen Aufzeichnungen zu vergleichen, stellte ich schnell fest, dass es überhaupt keine Korrelation gab. Nehmen wir das Jahr 1921: Es war ein sehr warmes Jahr, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch auf der ganzen Welt. Es gab schreckliche Hitzewellen und Dürren, über die in den Zeitungen ausführlich berichtet wurde. Viele Menschen hungerten in Osteuropa, Russland und Asien:
Und 1921 war in den rohen Temperaturdaten für die USA das zweitwärmste Jahr in den Aufzeichnungen. Schaut man sich jedoch die NASA-Temperaturdaten an, so zeigt sich, dass 1921 eines der kältesten Jahre in den Aufzeichnungen ist! Die Arktis schmolz sehr schnell, es gab viele Berichte über schwindende Gletscher. Aber irgendwie kam die NASA zu dem Schluss, dass es eines der kältesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen war, was absurd ist. Das ist absurd. Was sie tun, ist Betrug in höchstem Maße.
Haben Sie einen Preis dafür gezahlt, dass Sie sich zu diesem Thema geäußert haben?
Ja, ich habe auf jeden Fall eine Menge Jobs und Verträge wegen meiner Klimaarbeit verloren. Man kann sagen, dass ich ein frühes Opfer von Cancel Culture war. Finanziell konnte ich mich durch Spenden auf meinem Blog über Wasser halten. Und ich bin auch ein ziemlich guter Programmierer, so dass ich in der Regel etwas Programmarbeit finden kann. Ich bereue es nicht, dies getan zu haben. Ich habe erkannt, dass es wichtig ist und dass die Leute, die das tun, ruchlose Dinge im Schilde führen. Es ist wichtig, die Menschen wissen zu lassen, was vor sich geht. Meine Beobachtung aus der Geschichte ist, dass Regierungen, die mit solchen großen Lügen beginnen, sehr schlechte Absichten haben und viele Menschen töten.
Welchen Standpunkt vertreten Sie in Bezug auf die Klimasensitivität?
Ich denke, dass das ganze Konzept der Klimasensitivität ein Witz ist. Es basiert auf einem sehr vereinfachten Modell, das davon ausgeht, dass es nur eine Variable im Klimasystem gibt. Ich war sehr gut mit Dr. Bill Gray befreundet. Sein Hauptargument war, dass, wenn die Temperaturen steigen, auch die Konvektion zunimmt, was zu Gewitterwolken führt, wodurch mehr Wärme in die obere Atmosphäre abgeleitet wird. Selbst die Zahlen, die Judith Curry verwendet, z. B. 1,5 Grad Celsius für eine Verdoppelung, sind viel zu hoch angesetzt. Meiner Meinung nach sind diese Zahlen von vornherein absurd und gehen von einem statischen Klima aus. Für mich ist die ganze Idee der Klimasensitivität eine Farce.
Ist der Klimawandel in Ihrem Land ein großes Thema und wie merken Sie das?
In den USA werden wir ununterbrochen mit Klimapropaganda bombardiert.
Wie sollte Ihrer Meinung nach die Klimapolitik idealerweise aussehen?
Es sollte keine „Klimapolitik“ geben – die ein trojanisches Pferd für die Steuerung der Energiepolitik ist. Wir brauchen eine rationale Diskussion über Energiepolitik, die nicht durch Aberglauben über einen imaginären Zusammenhang zwischen Energie und Klima getrübt wird.
Was ist Ihre Motivation, die Clintel World Climate Declaration zu unterzeichnen?
Die Möglichkeit, zur Aufklärung der Öffentlichkeit beizutragen.
Link: https://clintel.org/tony-heller/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Gibt’s dafür eigentlich Messungen? Viel finde ich nicht.
Hallo Herr Herrmann,
dazu braucht man eigentlich keine Messungen. Gewitter bilden sich, wenn der vertikale Temperaturgradient unter Einbeziehung der in der Luft befindlichen Menge an Wasserdampf einen bestimmten Wert überschreitet. Da die Sonne die Luft nicht direkt erwärmt, sondern den Erdboden, der dann seine Wärme in die Luftabstrahlt, findet die Erwärmung „von unten“ statt, d. h. der vertikale Temperaturgradient wird immer stärker. Allgemein nimmt bei diesem Vorgang die konvektive Aktivität zu. Bestes Beispiel ist die Bildung von Schauern in einer Kaltluftmasse auf dem Weg über wärmere Festlands-/Meeresgebiete.
Das ist jetzt sehr vereinfacht ausgedrückt, aber vielleicht verstehen Sie, was mit der Aussage gemeint ist.
MfG Dipl.-Met. Christian Freuer
Beeindruckend, der Mann! Sein breites Spektrum hilft ihm dabei, die Schwächen der Klima-Alarm-„Wissenschaft“ zu durchschauen. Und Schwächen gibt es bekanntlich viele. Ein kompetenter, kritischer Blick dafür ist im Zeitalter des Klima-Alarm-Wahns eminent wichtig. Doch die westliche Klima-Hysterie ist so gigantisch – die Welt muss untergehen, koste es was es wolle.
Die Menschen sollten dankbar sein für jede seriöse und begründete Entwarnung. Doch im Gegenteil: Dafür droht die Diffamierung als „Leugner“. Und je „größer“ die Katastrophe, desto einträglicher ist sie. Politiker und Alarm-„Forscher“ haben das schnell begriffen, die Medien schon lange und die Windkraft-Lobby sowieso. Nicht begriffen haben es die hinterletzten Straßenkleber, die eigentlichen Verdummungsopfer, und Dumm-Michel, der die Rechnung bezahlen muss.