Es gibt mehr als einen Weg, um eine perfekte historische Temperaturaufzeichnung zu ruinieren. Das australische Bureau of Meteorology [BoM] tut dies auf verschiedene Weise, in erster Linie durch eine industrielle Umgestaltung (auch bekannt als Homogenisierung, bei der die natürlichen Erwärmungs- und Abkühlungszyklen, die mit Dürre- und Überschwemmungsperioden korrespondieren, entfernt werden), aber auch durch das Streichen historischer Aufzeichnungen der heißesten Tage, durch die Festlegung von Grenzen, wie niedrig eine Temperatur nun aufgezeichnet werden kann, und durch den Ersatz von Quecksilberthermometern durch Temperatursonden, die, soweit ich weiß, speziell dafür ausgelegt sind, bei gleichem Wetter höhere Werte aufzuzeichnen.
Das BoM meldet regelmäßig neue Hitzerekorde, und australische Wissenschaftler berichten, dass Hitzerekorde inzwischen 12 Mal wahrscheinlicher sind als Kälterekorde. Aber wie zuverlässig – wie überprüfbar – sind die neuen Rekorde?
Ich versuche seit fünf Jahren, die Behauptung zu überprüfen, dass der 23. September 2017 in Mildura der heißeste jemals in Victoria aufgezeichnete Septembertag war. Den damaligen Medienberichten zufolge war es der heißeste Septembertag seit 1889, als die Aufzeichnungen begannen. Allerdings wurden damals, im September 1889, die Höchsttemperaturen in Mildura mit einem Quecksilberthermometer gemessen. Heute werden sie mit einer Temperatursonde aufgezeichnet, die empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagiert und daher bei gleichem Wetter möglicherweise höhere Werte anzeigen kann.
Wenn es keine anderen Einflüsse gibt, wird ein Instrument mit einer schnelleren Reaktionszeit [Temperaturfühler] tendenziell höhere Höchst- und niedrigere Tiefsttemperaturen aufzeichnen als ein Instrument mit einer langsameren Reaktionszeit [Quecksilberthermometer]. Dies äußert sich am deutlichsten in einer Vergrößerung der mittleren Tagesspanne. An den meisten Orten, insbesondere in trockenen Regionen, wird dies auch zu einem leichten Anstieg der mittleren Temperaturen führen, da die kurzfristigen Temperaturschwankungen tagsüber im Allgemeinen größer sind als nachts. Forschungsbericht Nr. 032, von Blair Trewin, BoM, Oktober 2018, Seite 21.
Um die Aufzeichnungen von Temperatursonden mit Quecksilberthermometern zu standardisieren, werden die Ein-Sekunden-Ablesungen von Sonden normalerweise über eine Minute gemittelt – oder es werden Stapel von Zehn-Sekunden-Ablesungen gemittelt und dann wieder über eine Minute gemittelt. Dies ist der weltweite Standard, um sicherzustellen, dass die Aufzeichnungen von Temperatursonden mit den Aufzeichnungen von Quecksilberthermometern vergleichbar sind. Das BoM tut dies jedoch nicht, sondern nimmt stattdessen einsekündige Momentanwerte und gibt dann den höchsten dieser einsekündigen Punktwerte für einen bestimmten 24-Stunden-Zeitraum als offizielle Höchsttemperatur für diesen Tag an.
Es gibt eine einfache Möglichkeit, dies zu überprüfen.
Viele Australier sehen sich online auf der Website des Wetteramtes die „Latest Weather Observations“ für ihre lokale Wetterstation an, aber nur wenige wissen, dass die dort angezeigten Werte die letzte Ein-Sekunden-Aufzeichnung für einen bestimmten Halbstunden-Zeitraum darstellen.
Für den 23. September 2017 zum Beispiel war der höchste Wert für diesen Tag, der auf der Seite „Beobachtungen“ für Mildura angezeigt wird, 37,2 °C, aufgezeichnet um 12:00 Uhr.
Dennoch wurden 37,7 °C als offizielle Höchsttemperatur für den 23. September 2017 in Mildura in das Datenarchiv eingetragen.
Dies entspricht einer Abweichung von 0,5 °C.
Der Grund dafür ist, dass das Amt die höchste Ein-Sekunden-Messung als Höchsttemperatur für diesen Tag verwendet, während die letzte (nicht die höchste oder gemittelte) Ein-Sekunden-Messung für jeden 30-Minuten-Zeitraum auf der Seite „Neueste Wetterbeobachtungen“ angezeigt wird.
Es gibt absolut keine Mittelwertbildung. Es gibt überhaupt keine Mittelwertbildung, was im direkten Widerspruch zu den internationalen Normen und Standards steht.
Das ist verwirrend, höchst unkonventionell und in der Tat lächerlich.
Nehmen wir als weiteres Beispiel die Temperaturen, die gestern an der automatischen Wetterstation Observatory Hill in Sydney gemessen wurden.
Australien ist ein Land der Dürre und der Regenfluten, und so folgen auf relativ heiße Jahre wie 2017 in der Regel kühlere Jahre, so auch in den letzten drei Jahren. Bis gestern, dem 18. Januar 2023, hatte Sydney offenbar die längste Periode von Tagen mit Temperaturen unter 30 °C seit 140 Jahren. Ich habe gestern Abend gesehen, wie Chris Kenny im Sky-Fernsehen darauf hinwies und die „neuesten Wetterbeobachtungen für Sydney – Observatory Hill“ zeigte, wobei die Temperatur um 14.30 Uhr 30,1 °C betrug.
Ich habe online das Datenarchiv des Amtes aufgerufen, um die für diese Wetterstation offiziell registrierte Höchsttemperatur für den 18. Januar 2023 zu sehen. Heute Morgen um 9 Uhr wurde ein anderer Wert eingegeben, nämlich 30,2°C, was eine Abweichung von 0,1 ergibt.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gibt eine klare Definition der täglichen Höchsttemperatur vor. Diese Temperatur kann direkt von einem Quecksilberthermometer abgelesen werden, aber bei Verwendung einer Temperatursonde müssen die „Momentanwerte“ über ein bis zehn Minuten gemittelt werden.
Zurück zu Mildura, und zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl der für 12:00 Uhr am 23. September 2017 angezeigte Ein-Sekunden-Wert von 37,2 °C als auch der abweichende Ein-Sekunden-Wert von 37,7 °C, der am selben Tag als Tageshöchsttemperatur in Mildura aufgezeichnet wurde, keiner internationalen Norm entsprechen und daher nicht mit den Temperaturen verglichen werden können, die von Januar 1889 bis zum 1. November 1996 in Mildura offiziell mit einem Quecksilberthermometer aufgezeichnet wurden. Es ist daher unredlich, für den 23. September 2017 einen neuen Hitzerekord bis zurück ins Jahr 1889 zu behaupten, weil die Temperatur am 23. September 2017 mit einem anderen Aufzeichnungsgerät (Temperaturfühler) und auf eine nicht normgerechte Weise (keine Mittelwertbildung) gemessen wurde.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Theoretisch ist es möglich zu wissen, wie die Werte von 37,2 °C und 37,7 °C mit einem Quecksilberthermometer für diesen Ort zu dieser Jahreszeit zu vergleichen sind, da Mildura ein Ort mit parallelen Messungen sein soll. Das heißt, dass die Messungen sowohl von einer Sonde als auch von einem Quecksilberthermometer in derselben automatischen Wetterstation auf so genannten A8-Formularen aufgezeichnet werden.
Ich habe diese Informationen für 34 verschiedene Orte im Rahmen eines Antrags auf Informationsfreiheit angefordert, der jedoch bisher von der Behörde abgelehnt wurde. Ein Einspruch dagegen wird am 3. Februar 2023 in Brisbane vor dem Verwaltungsberufungsgericht verhandelt.
Die aktuelle Sonde, die dritte für Mildura, wurde am 27. Juni 2012 installiert. Wie ich in einem zukünftigen Blog-Beitrag dieser Serie zeigen werde, hat diese Sonde ein ganz anderes Aufzeichnungsprofil als die vorherigen Sonden und das Quecksilberthermometer.
Für den Zeitraum vom 1. Januar 1989 bis zum 28. Januar 2015 liegen für Mildura theoretisch parallele Daten vor (Temperaturaufzeichnungen sowohl von Sonden als auch von Quecksilber), und viele eingescannte A8-Formulare wurden mir nach der Intervention von Minister Josh Frydenberg im November 2017 zur Verfügung gestellt. Die Behörde hat jedoch die A8-Formulare für den gesamten Monat September 2012 bisher zurückgehalten. Dies ist der einzige September, für den es parallele Aufzeichnungen mit der gleichen Sonde, die für die Aufzeichnung des behaupteten Rekord-Hitzetages am 23. September 2017 verwendet wurde, und einem Quecksilberthermometer gibt.
Mildura hat eine der längsten Temperaturaufzeichnungen in der Region des Murray Darling Basin. Die offiziellen Daten für diese Region zeigen eine Zunahme der Anzahl der wärmeren Jahre, nachdem die Temperatursonden ab dem 1. November 1996 zum offiziellen Aufzeichnungsinstrument geworden waren.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/01/19/hyping-daily-maximum-temperatures-part-1/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Jetzt wissen wir wie andere Länder neue Höchst-Temperaturrekorde im Sommer, in den einzelnen Monaten erzeugen. Beim DWD wird dies auch nicht viel anders sein, Herr Leistenschneider ist der Sache auf der Spur. Im Grunde sind das keine großen Fälschungen, aber die ständigen Meldungen sind gewollter Bestandteil des Geschäftsmodells Klimapanik. Dafür werden auch bei uns die politischen Vorstände des DWD bezahlt, um derartige Manipulationen unter einem wissenschaftlichen Deckmantel in die Öffentlichkeit zu tragen. Die drei wissenschaftlichen Falschbehauptungen: 1) die Klimasensitivität von CO2 würde 2 bis 4,5 Grad betragen, 2) Der jähliche 2 pppm-Anstieg sei ausschließlich menschenverursacht und 3) Allein CO2 sei der Grund der Klimaerwärmung müssen gebetsmühlenartig wiederholt werden, damit die Angst vor einer menschenverschuldeten Erderhitzung bestehen bleibt.
Tatsächliche helfende Maßnahmen gegen die Sommerhitze und Trockenlegung der Landschaft schlagen die selbsternannten Klimafolgenwissenschaftler aus, weil sie damit ihre sichere CO2-Geldeinnahmequelle und den CO2-Ablaßhandel zum Versiegen bringen würden. Leider auch der DWD-Vorstand, siehe Klimatologischer Rückblick 2022, man will den Kimaschutz in Deutschland vorantreiben und nicht irgendwelche Maßnahmen. Was heißt Klimaschutz vorantreiben? Logisch: Die CO2-Ablaßsteuer erhöhen, damit die Gelder weiter in die eigenen Hosentasche fließen.
„Jetzt wissen wir wie andere Länder neue Höchst-Temperaturrekorde im Sommer, in den einzelnen Monaten erzeugen. Beim DWD wird dies auch nicht viel anders sein,…“ Das ist keine Hexerei.Ich geife die Station München Stadt Monat Juni im Zeitbereich 1936-2022 als Beipiel heraus. Korrelation Sonnenscheindauer SDK Höchst-Temperatur TXK 0,76,
Korrelation Sonnenscheindauer SDK Tiefst-Temperatur TNK 0,34.
Die Sonnenscheindauer hat in den vergangenen 3 Jahrzehnten zugenommen, somit also auch vor allem die Höchst-Temperatur davon profitiert.
„…Die Sonnenscheindauer hat in den vergangenen 3 Jahrzehnten zugenommen, somit also auch vor allem die Höchst-Temperatur davon profitiert…“ So ist es, und dafür kann unmöglich das deutsche CO2 verantwortlich sein. Es wird Zeit, dass mit diesem Aberglauben Schluss gemacht wird.
Ein statistisch nicht beachtetes Problem bei der Bestimmung von Extremwerten eines bestimmten Datums sind die Schaltjahre. So meldete z.B. ein Wetterdienst am 31. Mai ein neues Temperaturmaximum. Es handelte sich dabei um ein Schaltjahr, sodass es eigentlich bereits der 1. Juni gewesen ist, für den diese Temperatur nicht ungewöhnlich war. Auf meine Anfrage beim Wetterdienst, wie das Problem der Schaltjahre gelöst wird, wurde mir mitgeteilt, „überhaupt nicht“. Meine Frage erschien zunächst banal, berührt jedoch ein tiefer gehendes Problem der Meteorologie mit der Kalendererstellung. Jeder Tag des Jahres soll mit einem ganz bestimmten Sonnenstand korrelieren. Dies kann jedoch nicht genau erfolgen, da die 365 Tage eines Jahres nicht exakt dem astronomischen Jahr entsprechen, daher die Kunstgriffe mit Schaltjahren. Das Dilemma fällt sofort am 29. Feber auf: für diesen Tag findet man keine statistische Auswertung. Dies müsste jedoch auch alle übrigen Tage betreffen, da diese durch das Einfügen oder auch Weglassen des 29. Febers genau so betroffen sind. Wenn die Extremwerte z.B. des 26. Julis interessieren, müssten die Werte vom 25. – 27. Juli als Vergleich herangezogen werden. Dies sollte im Zeitalter der EDV kein Problem sein, verhindert aber unter Umständen wieder eine „Extremwettermeldung“, wie oben am 31. Mai dargestellt.
Herr Köhler, das ist richtig was Sie schreiben. Allerdings wäre zu bedenken, dass man stets längere Zeiträume bei der Temperatur- und Klimaauswertung vergleicht, wir nehmen die letzten 35 Jahre, weil in Deutschland von 1987 auf 88 ein natürlicher Kimawärmesprung erfolgte. Die Tagesbetrachtung wiederholt sich dann alle vier Jahre und geht in den Jahresschnitt ein.
Herren Kowatsch werden die Ohren klingen bei der Feststellung, dass nicht nur der DWD bei den Temperaturen so behumst, sodass zuverlässig mehr Erwärmung herauskommt. Auch dank der neuen, digitalen Messinstrumente, die durchgängig höhere Temperaturen messen. Die Welt muss untergehen wegen des Klima-Wahns – hoffnungslos!
Trotzdem ist Bloßstellung wichtig – danke dafür! Denn auch Australien ist ein Kontinent, wo man gerne Klima-Alarm- und Wahn-Meldungen produziert. Und zwar unentgeltlich, „nur“ aus grüner Wahn-Ideologie! Oder stecken auch dort die Profiteure der „Erneuerbaren“ dahinter? Ist es „nur“ die grüne Klima-Wahn-Pandemie, die den Westen befallen hat?