H. Sterling Burnett

„Wie kann ich dich lieben? Lass mich die Wege zählen.“ So beginnt das berühmte Sonett 43 von Elizabeth Barret Browning. Und was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Brownings Gedicht weist Parallelen zu unserem Verständnis der zahllosen physikalischen Prozesse auf, die den Klimawandel antreiben. „Was beeinflusst das Klima? Lasst mich die Faktoren zählen. …“ Manche Menschen wollen das einfach nicht tun.

Jüngste Forschungsergebnisse, die im International Journal of Climatology, einer von Experten begutachteten wissenschaftlichen Publikation der Royal Meteorological Society veröffentlicht worden sind, deuten darauf hin, dass die Zyklen der Erwärmung und Abkühlung und die damit verbundenen Klimaphänomene zu einem großen Teil von den periodischen Schwingungen der Sonne und der Ozeane bestimmt werden. Die gut finanzierten Forscher des IPCC unterschätzen oder ignorieren diese Faktoren bei der Erstellung der Klimamodelle zur Darstellung der Welt konsequent.

Bei der Untersuchung erweiterter Baumringdaten der Föhre im nördlichen finnischen Lappland, die bis zum Jahr 5.634 v. Chr. zurückreichen, fanden die Forscher mehrere und sich manchmal überschneidende natürliche Zyklen von unterschiedlicher Dauer in der gesamten Aufzeichnung, die Temperaturverschiebungen auf kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitskalen verfolgen. Zu den direktesten und tiefgreifendsten Triebkräften für Temperaturverschiebungen auf kurzen Zeitskalen gehören große, mächtige Vulkanausbrüche.

Andere natürliche Zyklen, die regional und manchmal auch global Klimaveränderungen von unterschiedlicher Dauer bewirken, sind ozeanische Zirkulationsmuster, einschließlich der La-Niña- und El-Niño-Zyklen, und über längere Zeiträume die atlantischen und pazifischen multidekadischen Schwankungen. Diese Prozesse stehen zwar nicht im Mittelpunkt dieses Artikels, sind aber in der Literatur gut belegt. No Tricks Zone enthält Links zu Dutzenden, möglicherweise Hunderten von Zeitschriftenartikeln, die in den letzten zehn Jahren veröffentlicht wurden und die nahelegen, dass ozeanische Zyklen nicht nur mit Klimaveränderungen korrespondieren, sondern diese in vielen Fällen sogar verursacht haben.

Die Studie konzentriert sich stattdessen auf die Rolle, die unterschiedlich lange Sonnenzyklen bei Temperatur- und Klimaveränderungen spielen. In der Zusammenfassung derselben schreiben die Autoren:

Der Mechanismus und sogar die Existenz der Atlantischen Multidekadischen Oszillation (AMO) sind unter Klimaforschern nach wie vor umstritten, und dasselbe gilt für allgemeine Temperaturschwankungen über einen Zeitraum von 60-90 Jahren. Das Ziel dieser Studie ist es zu zeigen, dass diese Temperaturschwankungen real und keine Artefakte sind und dass diese Schwingungen verschiedene externe kosmische Ursprünge haben. Die Autoren haben untersucht, wie gut die Schwankungen der astronomischen harmonischen Resonanzen (AHR) die 60-jährigen Temperaturschwankungen erklären könnten, die auf instrumentellen Aufzeichnungen beruhen. …

Die Ähnlichkeiten zwischen den Temperaturen des Baumringtrends und des AHR-Trends sind selbst mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Die statistische Analyse zeigt, dass diese beiden Signale statistisch miteinander verbunden sind. Die Analysen zeigen auch, dass der bekannte Gleissberg-Zyklus von 88 Jahren der dominierende Zyklus ist, der durch die Aktivitätsänderungen der Sonne verursacht wird, aber der beobachtete 60-Jahres-Zyklus kann mit der AHR-Zyklizität in Verbindung gebracht werden.

Die finnischen Wissenschaftler sind beileibe nicht die ersten, die erkennen, dass die Sonne als die größte Energiequelle in unserem Sonnensystem einen bedeutenden und vielleicht sogar dominierenden Einfluss auf Klimaänderungen hat. Wissenschaftler wie Nir Shaviv, Willie Soon, der verstorbene Eigil Friis-Christensen, Sallie Baliunas und Henrik Svensmark haben neben vielen anderen einen großen Teil ihrer akademischen Laufbahn damit verbracht, die verschiedenen Möglichkeiten zu untersuchen, zu analysieren und zu beschreiben, wie die Sonnenaktivität periodische Klimaveränderungen auf der Erde bewirkt.

Auch hört die Öffentlichkeit selten etwas über Wasserdampf, der 97 bis 98 Prozent der atmosphärischen Treibhausgase ausmacht, oder über Wolken, die je nach Art eine kühlende oder wärmende Wirkung haben können. Dieser virtuelle Medienblackout findet statt, obwohl Hunderte von Zeitschriftenartikeln und sogar das IPCC bestätigen, dass Wolken das Klima beeinflussen.

Andere bekannte Faktoren, die große Klimaveränderungen auf lang- und mittelfristigen Zeitskalen bewirken, sind die Veränderungen der Erdneigung und der Erdumlaufbahn sowie die Kontinentalverschiebung über Äonen hinweg. Diese und wahrscheinlich unzählige andere Faktoren führen zu Klimaveränderungen auf lokaler, regionaler, kontinentaler und globaler Ebene über verschiedene Zeiträume hinweg.

Trotz all dieser Beweise wüssten Sie nichts anderes, als dass die menschlichen Treibhausgasemissionen die Temperaturen auf der Erde und die Veränderungen des Klimas antreiben, wenn Sie nur Berichte der Mainstream-Medien hören oder die umfangreichen Bewertungsberichte des IPCC lesen würden. Der kausale Zusammenhang des Klimawandels sollte der stärkste Teil der IPCC-Berichte sein, ist aber in Wirklichkeit der schwächste. Obwohl das IPCC die herausragenden Vorteile herunterspielt, die der Menschheit aufgrund des Klimawandels in den letzten hundert Jahren zuteil geworden sind, sind seine Beschreibungen der Auswirkungen des Klimawandels auf das Wetter größtenteils solide und beschreiben die Fakten vor Ort. Die Erklärungen dafür, warum diese Veränderungen stattfinden, sind jedoch völlig unzureichend, da das IPCC alle seine Erklärungen auf eine einzige Sache setzt: die vom Menschen verursachten Treibhausgas-Konzentrationen.

Interessanterweise hat das IPCC im Laufe seiner sechs Bewertungsberichte mehrere Grafiken erstellt, in denen eine Reihe von Antriebsfaktoren oder physikalischen Faktoren – natürliche und vom Menschen verursachte – beschrieben werden, die das Klima beeinflussen. Diese Faktoren haben sich von Bericht zu Bericht geändert, wobei einige Faktoren von einem Bericht zum nächsten weggelassen, andere Faktoren kombiniert und wieder andere hinzugefügt wurden. Doch die einzigen Klimaeinflüsse, die das IPCC angeblich gut versteht, und die einzigen Mechanismen, die als Antriebsfaktoren in ihre Klimamodelle eingehen, sind die menschlichen Treibhausgas-Emissionen. Natürliche Antriebsfaktoren werden entweder mit minimalen, schlecht verstandenen Auswirkungen auf die Temperaturen und das Klima angenommen oder, wie bei den ozeanischen Oszillationen, so behandelt, als hätten sie überhaupt keine Auswirkungen.

Im Gegensatz zu den natürlichen Faktoren, die das Klima beeinflussen und in den Modellen ignoriert oder heruntergespielt werden, enthalten die Modelle verschiedene „Rückkopplungs“-Mechanismen als Temperatur- und Klimaveränderungs-Multiplikatoren, die die angenommene Erwärmung und die Veränderungen verstärken, die direkt durch zusätzliches CO₂, Methan und andere Spurengase, die der Mensch in die Atmosphäre einbringt, verursacht werden. Diese Rückkopplungen und ihre angebliche Funktionsweise beruhen auf reinen Spekulationen, auf in die Modelle eingebauten Annahmen und nicht auf dem beobachteten Verhalten der beteiligten Umweltmechanismen oder auf im Laufe der Zeit gesammelten Daten, die beschreiben, wie sich diese Faktoren in der Vergangenheit als Reaktion auf Umweltstörungen wie Temperaturänderungen verhalten haben.

Dies ist bezeichnend für die verkehrte Welt der Klimawissenschaft. Wissenschaftler verwenden Klimamodelle, von denen sie wissen, dass sie unzählige physikalische Faktoren, die bekanntermaßen die Temperaturen und das Klima verändern, herunterspielen oder nicht berücksichtigen, weil sie kaum verstanden werden oder schwer zu modellieren sind, während sie Einflüsse von Rückkopplungs-Prozessen einbeziehen, die ausschließlich auf den Annahmen der Modellierer beruhen. In Klimamodellen übertrumpft die Theorie die Fakten. Das Ergebnis wird vorausgesetzt – Kohlendioxid bedeutet eine gefährliche Erwärmung – und die Daten und Annahmen werden so manipuliert, dass sie zu der vorgegebenen Schlussfolgerung passen.

Dies könnte der Grund dafür sein, dass sich die Bandbreite möglicher Temperaturergebnisse des IPCC nach dreißig Jahren und sechs Bewertungsberichten nicht verbessert hat und dass die Temperaturergebnisse der aktuellen Modellgeneration CMIP6 die tatsächlichen Temperaturtrends noch schlechter abbilden als die der Vorgängergeneration. Die Modelle haben durchgängig höhere Temperaturen und steilere Temperaturtrends prognostiziert, als gemessen wurden, wobei die CMIP6-Modelle höhere Temperaturprognosen liefern als alle vor ihnen. Wenn das IPCC nicht in der Lage ist, die Temperaturen und den Klimawandel beeinflussenden Faktoren zu berücksichtigen und es bei einigen Faktoren nicht einmal versucht, ist es kein Wunder, dass die Prognosen der Modelle nicht mit der Realität übereinstimmen.

Es ist, als würde man versuchen, ein funktionierendes Auto zu bauen, ohne Schläuche oder Kabel zu verlegen. Ja, der Motor, das Getriebe und die Reifen sind wichtig, aber das gilt auch für viele andere Systeme. Es wird nicht funktionieren, und im Großen und Ganzen tun es die Klimamodelle auch nicht. Sie erzeugen elegante Darstellungen eines Klimas, das nirgendwo anders existiert als auf der fiktiven Erde, die die Modelle beschreiben.

Klimaschützer versuchen dummerweise, ihre Modelle zu verteidigen, indem sie sagen, dass sie, wenn sie sie ohne die menschlichen Treibhausgas-Emissionen laufen lassen, nicht die Erwärmung erzeugen, die die Analysten erwarten. Nun, genau das ist das Problem, nicht wahr? Ihre Erwartungen beruhen auf einem unvollständigen Verständnis der Reichweite und Richtung der Auswirkungen verschiedener Antriebsfaktoren. Ihre Modelle, die sich nur auf die menschlichen Treibhausgase konzentrieren, mögen ihren Erwartungen an die Erwärmung entsprechen, aber sie entsprechen nicht der Realität. Was davon verstehen das IPCC und die Mainstream-Medien nicht? In der Wissenschaft sind es Daten und Beobachtungen, nicht Theorien und Modelle, die den Stand des Wissens bestimmen.

Zusammengefasst: Beeinflussen die menschlichen Treibhausgas-Emissionen das Klima? Mit ziemlicher Sicherheit. Wie könnten sie das nicht bis zu einem gewissen Grad tun? Sind sie die einzigen Faktoren, die die Temperaturen und den Klimawandel beeinflussen? Ganz sicher nicht. Wissen wir mit Sicherheit, dass die menschlichen Treibhausgase allein oder sogar hauptsächlich für die jüngsten Klimaveränderungen verantwortlich sind? Wir wissen es nicht. Nur diejenigen, die auf fehlerhafte Modelle statt auf harte Beweise vertrauen, können wirklich glauben, dass wir das wissen. Hat der Klimawandel katastrophale Folgen und führt er zu häufigeren Wetterextremen? Die Daten sagen nein.

Wenn wir Energie- und Klimapolitik machen, sollten wir von diesen Prämissen ausgehen. Wir brauchen mehr Wissen und keine voreiligen Maßnahmen, die auf fehlerhaften Darstellungen des Klimas beruhen.

Quellen: Climate Change Dispatch; International Journal of Climatology; No Tricks Zone

Link: https://heartlanddailynews.com/2023/01/climate-change-weekly-458-bad-climate-assumptions-worse-climate-predictions/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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