Vijay Jayaraj, The CO2 Coalition

Ich lebe in Bengaluru in Südindien. In diesem Monat wurde in der Stadt die niedrigste Temperatur seit 10 Jahren im Monat November gemessen. So war es auch in der Hauptstadt meines Landes, Neu-Delhi, wo extreme Winter in den letzten Jahren zur Norm geworden sind.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Ein kleiner Prozentsatz der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens hat Zugang zu elektrischen Heizungen. Die Mehrheit muss jedoch eine Vielzahl von Brennstoffen nutzen, um sich warm zu halten, was viele Menschen anfällig für überraschende Kälteeinbrüche macht. Warum werden Kälteereignisse als Überraschung und nicht als normaler Bestandteil des Wetters angesehen? Liegt es daran, dass die Öffentlichkeit durch die Panikmache der Erderwärmungsgegner selbstzufrieden mit der Kälte geworden ist?

Tatsache ist, dass Kälteereignisse nicht nur in Indien, sondern auf der ganzen Welt üblich geworden sind. Seit 2017 kommt es regelmäßig zu unterdurchschnittlichen Temperaturen, sowohl im Winter als auch im Sommer. [Siehe hierzu auch die „Kältereports“ auf dieser Website. A. d. Übers.] Was lässt sich aus diesen Kälteperioden ableiten und was sagen sie über die apokalyptische Rhetorik des Klimakults aus?

Todesfälle durch Wärme bzw. Kälte in Indien:

Graphik: CO2 Coalition. Datenquelle

Kältewellen und polare Eisschilde

Das Schneeereignis vom 18. November auf dem internationalen Flughafen Dallas-Fort Worth ist der früheste Schneefall in der Geschichte seit 1898. Nur ein isoliertes Ereignis aufgrund eines regionalen Sturms? Nun, denken Sie noch einmal darüber nach.

In den vergangenen Monaten kam es in den USA und Kanada zu ungewöhnlichen Kälteeinbrüchen. In Buffalo wurde einer der höchsten Schneefälle im November verzeichnet, während in Vancouver ungewöhnlich früh im Winter Schnee fiel.

Am 20. und 21. November wurden in den USA Hunderte von täglichen Tiefsttemperatur-Rekorden registriert, als arktische Luft über den nordamerikanischen Kontinent hinwegfegte. Auch in anderen Teilen der Welt gab es extreme Kälteereignisse.

Im August gab es in Chinas nordwestlicher Provinz Xinjiang überraschend sommerlichen Schneefall. In Südamerika, Europa, Asien und Australien wurden in den letzten Monaten rekordverdächtig niedrige Temperaturen registriert.

In Grönland, das in der Klimadebatte häufig thematisiert wird, ist die Oberflächenmassenbilanz (SMB) des Inlandeises in diesem Jahr auf einem der höchsten Niveaus seit 1981 und dürfte in der Wintersaison weiter steigen. Grönland verzeichnet seit 2016 ein stetiges Wachstum der SMB des Eisschildes.

Der Electoverse-Autor Cap Allon stellt fest: „Seit 2016 liegen die Schneemassensaisons der nördlichen Hemisphäre (NH) deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 1982-2012, und das wird auch in der Saison 2022-2022 nicht anders sein – mit dem letzten Datenpunkt (19. November) liegt die Grafik Gesamtschneemasse für die NH‘, die mit freundlicher Genehmigung des Finnischen Meteorologischen Instituts (FMI) erstellt wurde, weiterhin sowohl über dem multidekadischen Durchschnitt als auch über der Standardabweichung.“ [Siehe dazu täglich aktualisiert hier!]

Die Rhetorik der „gefährlichen Erwärmung“

Bedeuten diese Rekordschneefälle und Rekord-Tiefsttemperaturen also, dass es keinen Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen gibt? Sicherlich nicht! Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit im 17. Jahrhundert hat es einen Erwärmungstrend gegeben, aber es gab nie eine gefährliche allgemeine Erwärmung – und es gibt auch jetzt keine.

Die Behauptung, die globale Erwärmung habe unsere Sommer heißer und die Winter milder gemacht, ist mit Sicherheit falsch. Wie sich in den letzten fünf Jahren gezeigt hat, waren sowohl extreme Kälte als auch extreme Wärme an der Tagesordnung.

Bis die Klimadebatte unsere Medien beherrschte, waren diese Temperaturschwankungen als Wetterschwankungen bekannt. Im Zeitalter der Klimaapokalypse ist jedoch jedes extreme Wetterereignis eine Katastrophe. Selbst ungewöhnliche Schneefälle und Kälte werden als saure Früchte der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen betrachtet.

Diese Pseudowissenschaft und die offenkundigen Verzerrungen der Medien und der politischen Eliten sind schädlich. Die Schwächsten in unserer Welt sind aufgrund der übertriebenen Besorgnis über die Erwärmung stärker den Risiken der Kälte ausgesetzt.

Mehr als 500 Millionen Inder nutzen immer noch das offene Feuer, um sich zu wärmen, während Kälte mehr Menschen tötet als Hitze. In einigen Teilen Indiens können die Temperaturen im Winter auf bis zu -20 Celsius sinken. Selbst in einem Industrieland wie Deutschland hat die Selbstgefälligkeit des Klimas dazu geführt, dass man auf den Energiebedarf im Winter nicht vorbereitet ist, und die Behörden fordern die Bürger jetzt auf, nur einen Raum in ihren Häusern zu heizen!

[Hervorhebung vom Übersetzer. Interessant, wie das deutsche Beispiel als „Vorreiter“ wahrgenommen wird!]

Es ist die Kälte, die tötet. Wenn überhaupt, dann war die Erwärmung der letzten drei Jahrhunderte für die Menschheit äußerst vorteilhaft. Sie hat uns zu beispiellosen Fortschritten bei der menschlichen Gesundheit, dem Lebensstandard, der Nahrungsmittelproduktion und den technologischen Errungenschaften verholfen, da wir die Ressourcen der Erde immer effizienter nutzen.

Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK and resides in India. 

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/11/30/worldwide-record-cold-challenges-climate-rhetoric-and-risks-lives-by-complacency/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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