Josef Kowatsch
Im Jahre 2022 gab es keine Eisheiligen
Die Eisheiligen sind die Tage vom 11.Mai bis 15.Mai. Ähnlich wie Weihnachten immer ein Warmluftvorstoß mit schöner Regelmäßigkeit erfolgt, so trifft sehr oft um die Monatsmitte des Wonnemonates ein Kaltluftstrom polaren Ursprungs bei uns ein. Doch diesmal nicht.
Das PIK Potsdam, das deutsche Zentrum einer menschengemachten CO2-Erwärmung lässt schon per Satzung alle Fakten außer Acht, die nicht in ihr Glaubensbild der CO2-Erwärmungssatzung passen. Man geht per Satzungsbeschluss davon aus, dass CO2 der Temperatur bestimmende Faktor ist und befasst sich ausschließlich mit den Auswirkungen einer geglaubten zukünftigen Klimaerwärmung. Deswegen bedeutet das „K“ in PIK auch nicht Klima, sondern Klimafolgen.
Deshalb ziehen wir für diesen Artikel just jene Potsdamer DWD-Klimastation heran und fragen uns, wie entwickelten sich die fünf Eisheiligentage dort a) seit Bestehen der Station? und b) seit Bestehen des PIK?
Eisheiligen in Potsdam seit Bestehen der Klima-Station
Erg: Obwohl Potsdam seit 1893 stark in die Fläche gewachsen ist und der städtische Wärmeinseleffekt sich damit vergrößert hat, ebenso der CO2-Ausstoß der brandenburgischen Landeshauptstadt stark angestiegen ist, konnte Kohlendioxid keine Erwärmung während der Eisheiligen bewirken. Wie der DWD müsste auch das PIK Potsdam verkünden: Die Eisheiligen sind CO2-resistent.
Ein längerer Nachkriegszeitraum:
Die Kohlendioxid-Erwärmungsgläubigen behaupten jedoch, dass insbesondere in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen grundsätzlich gestiegen wären, da nach dem Kriege der CO2-Ausstoß schon aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums und des Wohlstandes besonders zugenommen hat. Deshalb stellen wir uns die Frage:
Wie verhalten sich dabei die Eisheiligen? Wohin ging beispielsweise der Trend seit der Mitte des letzten Jahrhunderts, bzw. der letzten 30 Jahre?
Die Eisheiligen während der letzten 3 Jahrzehnte
Eine Klimaeinheit umfasst die letzten 30 Jahre. Die Gegenwart zeigt entgegen der globalen CO2-Zunahme einen erstaunlichen gegenläufigen Zusammenhang zwischen Temperaturen und CO2-Anstieg: Die Kohlendioxid-Konzentrationen sind in Deutschland in den letzten 3 Jahrzehnten stark gestiegen, die Eisheiligen wurden deutlich kälter.
Frage an denkende Mitleser: Hat der starke CO2-Anstieg in Deutschland gerade in den letzten 30 Jahren die starke Abkühlung der Eisheiligen bewirkt?
Jedenfalls gibt es auch natürliche Gründe des sich ständig ändernden Klimas. Baritz und Seiffert fanden heraus, dass die die fünf Tage vor den Eisheiligen und die 5 Tage danach deutlich wärmer sind, siehe Grafik 5 (Arbeit wird noch veröffentlicht)
Eisheiligen in anderen Regionen: Selbstverständlich unterscheiden sich diese 5 Tage in den einzelnen Regionen Deutschlands. Im Süden waren die Eisheiligen diesmal besonders warm. Trotzdem ergibt sich über 30 bzw. 31 Jahre ein ähnliches Bild einer fallenden Trendlinie wie in Potsdam.
Eisheiligen in der Gegenwart
Unter Gegenwart verstehen wir das neue Jahrtausend. Wir betrachten eine ländliche Station im Westen Deutschlands an der Grenze zu Belgien
Und was vermeldet der Deutsche Wetterdienst über die Eisheiligen?
Kurzantwort: Der DWD weiß nicht, was Eisheilige bedeutet
Der DWD schreibt u.a. auf seiner homepage über die diesjährigen Eisheiligen: „…In diesem Jahr glänzten die Eisheiligen jedoch durch Abwesenheit. Vielmehr gaben sich Sommerwärme und Sonne ein Stelldichein. Von frostigen Nächten war keine Spur und tagsüber herrschte in den meisten Regionen Deutschlands Sommerwetter mit Nachmittagstemperaturen häufig über 25°C und lokalen Wärmegewittern. Die Heiß- … ähm … Eisheiligen wurden am Mittwoch am Rhein sogar mit dem ersten Hitzetag eingeläutet (Ohlsbach: 30,1°C; Worms: 30,0°C)…“
Kritik am DWD-Artikel: 1) Unter Eisheilige versteht man etwas anderes, nämlich die Tages-TIEFST-Temperatur eines Eisheiligentages, denn diese 1 Stunde Frost kann eine ganze Pflanzung zerstören. Auch hierbei bestand 2022 keine Gefahr, denn die tiefste Nachttemperatur bei der Wetterstation Ellwangen war diesmal in den Morgenstunden des 14. Mai und betrug +4,9°C, die 2.tiefste eine Nacht davor mit +7,5 C. Als Faustregel gilt: Die Minimumtemperaturen der Nächte liegen ca. 10 Grad unter dem 5-Tagesschnitt, die Höchstwerte etwa 10 Grad über dem 5-Tagesschnitt.
2) Diesmal erwähnt der DWD leider auch wieder nur die Tageshöchsttemperaturen in einzelnen Orten. Das ist eine Irreführung der Medien, denn so sind Eisheilige nicht definiert. Der DWD müsste die Tagestiefstwerte, die in den Morgenstunden vor Sonnenaufgang auftreten, als Beispiele anführen.
3) Leider hat der DWD in den beiden letzten Jahren nichts über die Eisheiligen veröffentlicht als es reihenweise nächtliche Minimum-Temperaturen unter 0°C gab. Ein Artikel erscheint beim DWD nur, wenn die Eisheiligen wegen fehlender nächtlichen Kälte ausgefallen sind.
4) Von einem grundsätzlichen Kälterwerden der Eisheiligen in den letzten Jahrzehnten in Deutschland schreibt der DWD gar nichts, der DWD-Artikel ist im Schlussabschnitt sogar irreführend falsch, „…Auch wenn erst vor zwei Jahren die Eisheiligen richtig zuschlugen, sind sie in den vergangenen Jahren oft ganz ausgeblieben…“ und „…Kann man unter diesen Voraussetzungen überhaupt (noch) von einer echten Singularität sprechen? Viele Experten führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück, weshalb Kaltlufteinbrüche im Mai immer seltener frostig ausfallen…“
Fazit: der DWD argumentiert bei den Eisheiligen gegen seine eigenen Daten und beruft sich auf namenslose Experten. Wir empfehlen dem DWD, die Artikel von EIKE zu übernehmen, damit die Leser von namentlich genannten Experten informiert werden.
Die wissenschaftliche Frage eines Klimaforschers wäre, weshalb die Eisheiligen in Deutschland seit einigen Jahrzehnten kälter werden?
Was könnten die Gründe sein für die fast beängstigend kälter werdenden fünf Eisheiligentage in der Gegenwart?
Unter Gegenwart verstehen wir die Jahre nach der Jahrtausendwende
Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter. Allerdings soll auch nicht behauptet werden, dass CO2 kühlend wirkt.
Einige der Gründe für das Kälter werden haben wir (Kämpfe/Kowatsch) schon vor 5 Jahren ausführlich bei EIKE beschrieben. Demnach haben sich die Großwetterlagen für Mitteleuropa geändert, das sind natürliche Gründe der ständigen Klimaänderungen, die Nordwinde haben zu- und die Sonnenstunden abgenommen. Bestimmt gibt es noch weitere Gründe, dieser Artikel soll die Leser zur Ursachenforschung anregen. Immerhin sind die Eisheiligen auch in anderen Ländern, z.B. im ungarischen Sprachraum namentlich bekannt. (jég szent). Sie sind also keinesfalls nur auf Deutschland beschränkt. Die Frage ist nur, ob diese Tage auch in den anderen Ländern seit 40 Jahren bzw. seit der Jahrtausendwende kälter werden.
Fazit: Dem DWD sei empfohlen, seine Eisheiligenartikel irgendwann mit Grafiken zu belegen, und zwar auch mit Grafiken ländlicher DWD-Stationen, die der EIKE-Leser kostenlos erhält. Auffallend: Selbst in Städten wie Potsdam, Freiburg, Hamburg, Gießen und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz seit vielen Jahren.
Es wird Zeit, dass mit dem Irrglauben einer permanenten Erwärmung der Eisheiligen, verursacht durch CO2 endlich Schluss gemacht wird. Es gibt viele Faktoren, die das tägliche Wetter und damit das Klima bestimmen. Klima sind 30 vergangene Wetterjahre, so die Definition. Falls wie behauptet, Kohlendioxid der Hauptfaktor bzw. gar der alleinige Faktor des Wettereinflusses sein sollte, dann hätte CO2 bei den Eisheiligen eindeutig eine kühlende Wirkung. In Wirklichkeit zeigen auch die Grafiken des Artikels wiederum, dass CO2, wenn überhaupt, eine unbedeutende Rolle spielt. Menschen verursachte Wärmeinseleffekte wirken viel stärker. Es kommt auf die Gesamtwirkung der vielen klimabestimmenden Faktoren in Deutschland an. Und bei den fünf Eisheiligentagen heißt die Gesamtwirkung momentan eindeutig Abkühlung. Das kann sich auch wieder ändern.
Anzumerken bei Grafik 1 – keine Änderung seit 1893 ist aber, dass nur der steigende Wärmeinseleffekt der Stadt die ebene Trendlinie von Potsdam bis heute hält. Wäre Potsdam so klein geblieben wie 1893 mit der damals noch kümmerlichen Wärmeinselwirkung, dann würde die Trendlinie von Potsdam bereits seit 1893 nach unten gehen. Seit gut 40 Jahren werden aufgrund unseres Wohlstandes besonders kalte Eisheiligentage in den Städten und Gemeinden, wo auch die Wetterstationen stehen, einfach weggeheizt. Sonst wären die Trendlinien noch fallender.
Fazit: Die CO2-Konzentrationen steigen und die Eisheiligentage werden zunehmend kälter.
Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gestellt werden und nicht CO2-Klimaschutz. Eine CO2-Steuer schützt keine Natur und ändert am Verlauf der Temperatur über die Eisheiligen gar nichts.
Josef Kowatsch, aktiver Naturschützer und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher
BR24 29.05.2022, 16:51 Uhr „Kälteeinbruch in Bayern: Verspätete Eisheilige melden sich.“ BR24 hat die Kommentar-Funktion zu diesem Artikel abgeschaltet. Deshalb möchte ich meine Meinung zur Aussage „In München war es mit 31,9 Grad so warm wie noch nie in einem Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1954.“ hier veröffentlichen: Tägliche Wetter-Aufzeichnungen für München gibt es beim DWD seit 1879: Station 3383 München-Botanischer Garten 1879-1954, Station 3379 München Stadt 1955 bis heute. Historische Tmax-Werte über 31 °C: 12.5.1912 31,6 °C, 31.5.1927 32,2 °C, 21.5.1950 31,5 °C, 20.5.1979 31,2 °C, 5.5.2003 31,8 °C, 28.5. 2008 31,2 °C, 11.5.2012 31,2°C, 29.5.2017 31,2°C. Die Häufung der Maximal-Werte nach 2000 kann auch mit höheren Sonnenscheindauer zusammenhängen.
Der Verfasser des DWD-Artikels über Eisheiligen ist der relativ junge Dr. rer. nat. Markus Übel. Mich stört vor allem der Schlußabschnitt des sonst informativen ausführlichen Artikels. Im Schlußabschnitt will uns der junge Akademiker suggerieren, dass die Eisheiligen in der Gegenwart wärmer geworden wären. Da ich nun die DWD-Eisheiligenartikel der letzten Jahre nachgelesen habe fiel mir auf, dass dieser falsche Schlußabschnitt gar nicht von Herrn Übel stammt. Es ist wohl die offzizielle Regierungsvorschrift, welche der DWD abzudrucken hat. Aus diesem Grunde darf so ein sonst informativer Artikel auch gar keine Grafik enthalten, denn die würde die unbestechliche Wahrheit zeigen.
Anmerkung zu Potsdam: Diese Station ist stark WI-belastet; ich beschäftige mich zwar aus Zeitgründen nicht mit den Eisheiligen, aber man kann vermuten, dass die ländlicheren Stationen in Brandenburg (Manschnow, Müncheberg, Angermünde, Neuruppin) noch eine etwas stärkere Abkühlung zeigen. Näheres zu der Potsdam-Problematik und zum UHI hier https://eike-klima-energie.eu/2021/09/11/der-waermeinseleffekt-wi-in-deutschland-viel-mehr-als-nur-inselhaft-wirksam-teil-2/
Der Artikel zeigt lediglich dass die Variabilität der Temperatur im Mai sehr groß ist. Beispiel München Mittel-Temperatur 12.5.-15.5:
Tmin 1927 -1,2 °C, 1912 13,9°C,
Tmax 1897 7,0 °C, 1945 28,0 °C.
Die Extrema liegen als weit zurück. Hervorzuheben ist der Wert von 1945: bei Tmax von 28,0°C haben die Menschen damals nicht von Klimakatastrophe gesprochen, sondern sich über das Ende des 2. Weltkriegs gefreut.
Ob wärmer oder kälter, es wird doch endlich zeit, mit dieser CO2 Blödelei (stasmmt von Dr. Kramm) aufzuhören!
Es gibt genug Beweise, die zeigen, dass das CO2 Strahlung absorbiert und diese sofort in kinetische Energie umwandelt! (Thermalisiert)!
So kann jeder sich informieren, warum die Lufttemeperatur ca 12 meter über dem Boden gemessen wird!
Nun, weil hier die Bodenstrahlung auf die Messgeräte keinen Einfluß mehr hat.
Wer es nicht glaubt, kann mein Glasscheibenexperiment durchführen! Juni und Juli eignen sich beosnders gut, da der AHA -Effekt besonders groß ist, denn auch bei starker Sonneneinstrahlung ist alles warm bis heiß, nur die Glasscheiben bleiben kühl! (In ca 1,2 Meter Höhe)!
ich kann nur immer wieder hier herrn Stehlik zitieren, CO2 kühlt die Erde!
Dei weit interessanteste Frage ist doch, warum die Medien so eine „frohe Botschsaft“ einfach ignorieren?
Weil:
“
Menschen reagieren stärker auf schlechte Nachrichten als auf gute!“
„Ob Zeitung, Twitter-Timeline oder Tagesschau: Oft dominieren schlechte Nachrichten. Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen dazu neigen, auf negative Meldungen stärker zu reagieren als auf positive. Diesen Effekt haben Forscher jetzt erstmals kulturübergreifend bei mehr als tausend Menschen aus 17 Ländern untersucht – und weitgehend bestätigt. Das berichtet ein Team um den Kommunikationswissenschaftler Stuart Soroka von der Universität Michigan in Ann Arbor im Fachblatt „PNAS“
https://www.tagesspiegel.de/wissen/aufmerksamer-und-erregter-menschen-reagieren-staerker-auf-schlechte-nachrichten-als-auf-gute/24971938.html
Was lernen wir daraus – dei Medien werden erst dann reagieren, wenn auch wir Katastrophen-Prophezeiungen in dei Welt setzen!
So vielleicht über eine kommende Eiszeit oder die Rückkehr der Dinosaurier (klimabedingt)!
Dei Bildungsferne weiter Kreise der deutschen Gesellschaft wird ja durch die jährlichen PISA Resultate bestätigt! Durch die Gehirnwäsche der Medien ist auch der „gesunde Menschenverstand“ weichgespült worden! Dei Altparteien werden erst reagieren, wenn uns der Black Out „überraschen“ wird.
Ja, die alte Weisheit wird wieder bestätigt:“Erst durch Schaden wird man Klüger!“
ja; warum wird dei8 Temperatur der Luft bei ca 2 Meter gemessen?
natürlich nicht bei 12 Meter – wäre abver auch egal!!
„Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter.“
Und diese Aussage ist im Artikel eindrucksvoll belegt.
Doch da haben wir sie wieder, die „Klimakatastrophe“: Das anthropogene CO2 hat das exklusive „Potential“, das Klima zu erwärmen, es regional abzukühlen, es in jedem Fall zappeln zu lassen oder es bleibt so wie es ist. Ein echtes „Weltuntergangs“-Szenario, bei dem es sich lohnt, sich verrückt zu machen und das Land und die Menschheit zu ruinieren!
Sehr geehrter Herr Kowatsch,
ihre Einlassungen kann ich bedingt zustimmen:
Nur: weswegen führen Sie denn dann die Tagesmittelwerte der Eisheiligen in Ihren Grafiken auf?
Ihr Kritikpunkt 3 am DWD ist nun völlig haltlos. In den 3 vergangenen Jahren hatte der DWD sich zu den Eisheiligen geäußert, wie auch schon im Mai-Bericht 2014, als die Eisheiligen ‚zuschlugen‘. Werter Herr Naturkundelehrer (in Pension): Hausaufgaben nicht gemacht.
Genießen Sie den warmen Mai und gießen Sie Ihre Tomaten.
MfG
Ketterer
Herr Ketterer: Ihre Anmerkung zu meinem Kritikpunkt 3 am DWD ist richtig, deshalb habe ich ja Sie, der mich auf Fehler hinweist, zuhause ist es meine Frau. Die Grundaussage des Artikels und meine Kritik am DWD bleibt aber richtig. Der Schlußabschnitt beim DWD-Artikel lautet: „Auch wenn erst vor zwei Jahren die Eisheiligen richtig zuschlugen, sind sie in den vergangenen Jahren oft ganz ausgeblieben. Manchmal kam es zu Kaltlufteinbrüchen bereits Anfang Mai oder seltener erst Ende Mai, wobei Fröste auch dann immer seltener auftraten. Dies konnte auch in diesem Jahr beobachtet werden, als in den Nächten zum 8. und 9. Mai in Norddeutschland nochmals vielerorts leichter Frost in Bodennähe, vereinzelt auch Luftfrost gemessen wurde. Kann man unter diesen Voraussetzungen überhaupt (noch) von einer echten Singularität sprechen? Viele Experten führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück, weshalb Kaltlufteinbrüche im Mai immer seltener frostig ausfallen. Die Zukunft wird zeigen, wann die Eisheiligen das nächste Mal ihre Zähne zeigen oder ob der Begriff in den zukünftigen Jahrzehnten mehr und mehr an Bedeutung verliert.“
Dieses DWD-Fazit ist grottenfalsch, gerade in der Gegenwart sind die Kaltlufteinbrüche im Mai immer häufiger geworden. Ich habe außerdem die Leser gebeten, eigene Ideen hier in den Kommentaren zu entwickeln, weshalb die Eisheiligen in den letzten 30 Jahren oder auch ab der Jahrtausendwende immer kälter geworden sind. Mit dieser Anregung hatte ich vor allem auch an Sie und an Herrn Müller gedacht
In der Hoffung, dass die Eisheiligen 2022 der Beginn einer grundsätzlichen Änderung war. So mag ich die Eisheiligen.
Josef Kowatsch
Die Eisheiligen sind vor allem ein Hirngespinst. Ob es um den Zeitraum der Eisheiligen einen Kälteeinbruch in Mitteleuropa gibt, kann vorkommen … oder auch nicht. Die Chance ist 50/50. Genauso gut könnte man eine Münze werfen.
Der Mai ist im 30-jährigen Mittel in den letzten 40 Jahren in Deutschland um 1,5 °C wärmer geworden. Aber wen wundert das? Da es weltweit wärmer wird, ist Deutschland nicht ausgenommen. Im Gegenteil; gerade in Deutschland ist der nachgewiesene Temperaturanstieg ausgeprägter als im globalen Durchschnitt.
Silke Kosch
Frau Kosch,
ich weiß nicht, woher Sie Ihre Daten haben oder wie sie diese manipuliert haben. Belegen Sie doch bitte einmal 1,5 K Erwärmung des Mai in Deutschland!
Wenn Sie die Daten des DWD für die letzten 30 Jahre nehmen (1992-2021) so ergibt sich für Mai/Deutschland eine deutliche Abkühlung von knapp 1K! Hoffe, dass nachstehend die entsprechende Grafik erscheint.
Wenn nicht, es ist ganz einfach nachzuprüfen. Gehen Sie auf die Seite https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html#buehneTop und laden sich die entsprechenden Daten (Tabelle) herunter. Und hören Sie doch bitte auf, uns ständig mit Ihren frisierten, unbelegten Daten zu ärgern.
Der Link auf die DWD Graphik zeigt auch für den Mai eine Erwärmung der letzten 30 Jahre. Die Angaben von Frau Kosch stimmen.
@H. Baritz,
da ich kein eigenes Netz mit Temperaturmessstellen betreibe, bin ich genauso wie Sie auf die Datenreihen des DWD angewiesen.
Für die Zeit von 1992 bis 2021 ergibt sich ein Mittelwert für die Temperaturen im Mai von ca. 13,15°C. 40 Jahre früher, also in der Zeit von 1942 bis 1981 ergab sich ein Wert von ca. 11,9°C.
Der Unterschied ist 1,25°C und wenn Sie etwas andere Abschnitte vergleiche, finden Sie auch noch die von mir zuerst genannten 1,5°C. Das gleich Spiel können Sie auch für alle anderen Monate treiben und Sie werden werden für alle Monate ähnliche Ergebnisse bekommen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, skeptischer zu sein und nicht nur das zu glauben, was Ihrer Weltanschauung entspricht. Um sich persönlich vom eindeutigen Erwärmungstrend aller Monate, aller Jahreszeiten und natürlich auch der Jahre im letzten halben Jahrhundert in Deutschland zu überzeugen, reichen Grundrechenarten.
Silke Kosch
Frau Kosch,
wie Sie vielleicht sehen, betrachtet Herr Kowatsch die Jahre ab 1992. Es sind genau 30 Jahre bis 2021, also genau eine ‚Klimaperiode‘. Es geht also um die aktuelle Entwicklung.
Es erscheint demnächst ein Ergänzungsartikel mit der entsprechenden Grafik, Maitemperaturen Deutschlnd gesamt, von 1992 bis 2021. Und diese zeigt eiundeutig einen fallenden Trend. Und die Eisheiligen kühlen sich sogr noch stärker ab.
Danke Herr Baritz für die Klarstellung und als Ergänzung an Frau Kosch: Ob die Eisheiligen oder ein Monat Mai warm oder kalt wird, hängt ganz entscheidend von den Sonnenstunden und der Windrichtung ab. Die Wetterstationen im Süden Deutschlands sind dieses Jahr mit Sonne reich gesegnet, teilweise jetzt schon mit über 80% vom gesamten Maischnitt, dazu die SW-Wetterlagen, die auch nachts die Temps deutlich über Null halten. Deswegen sind die Eisheiligen überall ausgefallen und auch dieser Mai 2022 wird angenehm warm sein, ganz im Gegenteil zum letzten Jahr. Und deutschlandweit? Leider kann man in den Text keine Grafiken einbetten: Von 1910 bis 1940 hatte der Monat ein hohes Temperaturniveau, dann erfolgte ein Kältetal über 30 Jahre, danach ein Anstieg und seit 1990 wieder ein Abkühlen. Ein CO2-Fingerabdruck ist bei den deutschen Maitemperaturen überhaupt nicht erkennbar.
H. Kowatsch,
wissen Sie, dass langjährige (30-jährige) gleitende Mittelwerte herangezogen werden, um Klimaveränderungen zu erkennen? Warum nutzen Sie dieses einfache aber robuste Mittel nicht?
Silke Kosch
Der DWD Artikel ist hier zu finden: „Wer schreibt über die Eisheiligen?“ Er beschreibt eingangs kurz, was die Eisheiligen eigentlich sind (Wann, was da passiert, dass die Eisheiligen im Norden früher sind als im Süden, da die polare Kaltluft von Norden nach Süden fliesst) und macht dann auch eine Aussage zu den Tagestiefsttemperaturen: „Von frostigen Nächten war keine Spur“ und beschreibt dann auch wie sich richtige Eisheilige „anfühlen“. Ich kann den Artikel eigentlich empfehlen und verstehe die Kritik daran ehrlich gesagt nicht.
Wie die Einleitung des DWD-Artikels sagt, schreibt der DWD jedes Jahr über die Eisheiligen, wie man auch leicht durch eine Befragung googles sehen kann, so auch 2021 und 2020 …
Danke Herr Müller und Herr Ketterer für den Hinweis, den Pkt 3 der Kritik werde ich dann zukünftig streichen. Der große DWD-Artikel ist natürlich nicht grundfalsch, sondern nur die Punkte die ich angesprochen habe, insbesondere der allerletzte Abschnitt des Artikels. Die DWD-Wetterstation Hamburg zeigt schon seit 80 Jahren eine Abkühlung der Eisheiligen, wofür hauptsächlich die starke Abkühlung der letzten 30 Jahre der Grund ist. Die Eisheiligen sind also in den letzten Jahren nicht häufiger ausgefallen wie im letzten Abschnitt des DWD-Artikels steht, sondern die Eisheiligen sind vielmehr häufiger erschienen. Es handelt sich also um eine grundverkehrte Gesamt-Aussage des DWD über die Eisheiligen in Deutschland.
Ein guter Indikator für eine Erwärmung oder für eine Abkühlung sind die Bodentemperaturen die in der Landwirtschaft erhoben werden. Mais z. B. benötigt für die Keimung 8 bis 10 Grad Celsius. Noch Anfang der 2000er wurde die Maisaussat immer weiter vorgezogen, tlw. bis Anfang April (hier: Nord-West Deutschland; je nach Region unterschiedlich). Das hat sich seit ein paar Jahren wieder geändert. Wir sind wieder bei Ende April/Anfang Mai.