Ein Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ist möglich, sagen die Fachleute der Betreiber, die Ideologen des Bundesumweltministeriums behaupten, nein, das sei nicht möglich.
VON HOLGER DOUGLAS
Die Kernkraftwerke können weiterlaufen. Dies sagte bei einer Expertenanhörung im Bayerischen Landtag der Kraftwerksleiter des letzten bayerischen Kernkraftwerkes Isar 2, Carsten Müller. Aus Sicht des Betreibers PreussenElektra wäre dies technisch problemlos möglich, bis März 2023 könne der Reaktor ohne Leistungseinbußen zusätzlichen Strom erzeugen. Danach könnte bis Spätsommer 2023 mit alten Brennstäben weiter Strom produziert werden.
Uran für neue Brennstäbe könnte problemlos außerhalb Russlands beschafft werden, erläuterte Müller bei der Expertenanhörung. Personal müsste von anderen Standorten nach Bayern geholt und nachgeschult werden. Doch er betonte, eine Laufzeitverlängerung sei für den Betreiber nur dann sinnvoll, wenn die für 3-5 Jahre gelte.
Mit der bevorstehenden Energieknappheit nimmt die Diskussion noch einmal an Fahrt auf, die restlichen bestehenden Kernkraftwerke weiter laufen zu lassen. Die sind technisch in Ordnung, gehören zu den weltweit sichersten und repräsentieren noch Milliardenwerte.
Der bayerische Ministerpräsident Söder fordert mit Hinweis auf den Krieg in der Ukraine längere Laufzeiten für die verbliebenen Kernkraftwerke. Die CSU-Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Laufzeit des bayerischen Atomkraftwerkes Isar II um drei bis fünf Jahre verlängert wird. Ziel sei es, vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges die Versorgungssicherheit unserer Energie zu gewährleisten.
Die energiepolitische Sprecherin der CSU-Fraktion Kerstin Schreyer: »Die Zeit drängt! Der Betreiber vom Atomkraftwerk Isar II braucht bis 30. Mai eine Entscheidung, sonst droht die Abschaltung. Der Bund muss die Versorgung der Bürger und der Unternehmen in Deutschland und in Bayern sicherstellen. Wenn er nicht glaubhaft belegen kann, dass er diese Sicherheit durch erneuerbare Energien garantieren kann, dann muss die Laufzeit der Kernkraftwerke, bei denen das möglich ist, um drei bis fünf Jahre verlängert werden. Wir können uns hier keine Experimente erlauben!«
In Bayern wurde Ende des vergangenen Jahres das Kernkraftwerk Gundremmingen abgeschaltet, das könne weiter betrieben werden, sagte jetzt Ludwig Kohler vom bayerischen Umweltministerium, das sei technisch und rechtlich möglich. Die beiden Atomkraftwerke Isar II und Gundremmingen könnten rund 25 Prozent des bayerischen Strombedarfs decken. Doch für Gundremmingen müsse eine rasche Entscheidung getroffen werden, denn ab Anfang Juni sei dort der Rückbau so weit fortgeschritten, dass eine schnelle Wiederinbetriebnahme nicht mehr möglich sei. Ein anderes Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld könne nicht mehr hochgefahren werden, das wurde 2015 abgeschaltet.
Der grün dominierte Bund allerdings will keine Laufzeitverlängerung: »Wir sehen in einer Laufzeitverlängerung eine Risikoerhöhung, die angesichts der Stromversorgungssicherheit nicht gerechtfertigt ist«, sagte Gerrit Neuhaus vom Berliner Bundesumweltministerium in der Landtagsanhörung in München. Dieser dunkelgrüne Jurist ist jetzt Abteilungsleiter für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz im neuen Bundesumweltministerium und schwindelt bei der Anhörung in München unverblümt von Risikoerhöhung bei einer Laufzeitverlängerung. Kann man ja mal in die Welt setzen. Der kontrollierte bisher in Baden-Württemberg als »Atomabbruchaufseher«, ob auch sämtliche Kernkraftwerke richtig abgeschaltet und unwiederbringlich zerstört werden. Es fehlten Ersatzteile und qualifiziertes Personal für einen Weiterbetrieb, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen seien im Hinblick auf die Abschaltung ausgefallen.
Ein Weiterbetrieb der KKW ist möglich, sagen die Fachleute der Betreiber, die Ideologen des Bundesumweltministeriums behaupten, nein, das sei nicht möglich.
Zur Stromerzeugung gebaute Kernkraftwerke könnten keinen sinnvollen Beitrag zur Einsparung von Gas leisten, behauptet Johannes Kemper von der Bundesnetzagentur. Kohlereservekraftwerke könnten Energieengpässe durch mögliche russische Gaslieferstopps besser kompensieren.
In Bayern unterstützen Landtagsabgeordnete von CSU, freien Wählern, FDP und AF eine vorübergehende Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke. Grüne und SPD dagegen glauben, dass mit Windrädern und Photozellen Bayern mit Energie versorgt werden können, wollen einen schnelleren Ausbau sogenannter erneuerbaren Energien und lehnen die Verschiebung des Aufstieges ab.
Für eine Laufzeitverlängerung ist der Bund zuständig. Ende Februar versprach Wirtschaftsminister Habeck, alle Optionen zu prüfen, um die Versorgungssicherheit zu verbessern. Der Weiterbetrieb der letzten Kernkraftwerke solle ideologiefrei geprüft werden – ist nicht neu. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestag stellte einst fest: »Der Bundestag kann jederzeit ein Gesetz über den Wiedereinstieg in die zivile Kernkraftnutzung Beschließen. Er ist demokratisch legitimiert und verfügt über die verfassungsgemäße Entscheidungsfreiheit zur Aufhebung früherer Gesetze.«
Das war schon 2010. Die Stellungnahme endete: »Der Fortbetrieb der zivilen Nutzung der Atomkraft hängt auch von der Entscheidung des Bundesrates ab. Es gibt weder unüberwindbare rechtliche Hürden noch die „richtige“ politische Antwort. Es bedarf einer Gesamtwürdigung verschiedener Aspekte wie z. B. Energiekonzept, Versorgungssicherheit, Schadensvorsorge, Entsorgung, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit. Erst dann kann verlässlich beurteilt werden, ob die Kernenergie eine Brücken-, Übergangs- oder Zukunftstechnologie ist.«
Es ist eine rein politische Entscheidung. Die Kernkraft ist politisch von Grünen nicht gewollt. Habecks Ansage erwies sich als Ablenkungsmanöver, die Entscheidung stand bereits fest.
Grüne, CDU und SPD betreiben weiterhin das schauerliche Spiel, einem Industrieland die Energieversorgung abzuwürgen und Milliardenwerte zu vernichten.
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„Grüne, CDU und SPD betreiben weiterhin das schauerliche Spiel, einem Industrieland die Energieversorgung abzuwürgen und Milliardenwerte zu vernichten.“
So ist es mit den weltweit dümmsten Klima- und Energiewende-Politik. Das Ergebnis einer Jahrzehnte-langen grünen Kernkraft-, Energiewende- und Klima-Verdummung, die in der Welt ihresgleichen sucht. Eine Meisterin des Macht-Erhalts hat es vorgemacht und sich an die Spitze der medialen Grün-Verdummung und Dauer-Hirnwäsche gesetzt. Auch von den Nachfolgern in der CDU ist auf diesem Gebiet stets nur das Dümmste zu erwarten. Sie kuscht wie das Vorbild vor den rotgrünen Medien und der Klima-hysterisierten Straße.
Politiker, die offensichtlich geschworen haben, den Schaden für das Land und die Menschheit zu mehren. Und deshalb auf Sonne und Wind-Flatterstrom setzen. Ein Lindner-Einfaltspinsel von der FDP nennt es „Freiheitsenergie“. Wie krank muss man im Hirn sein? Von einer SPD ganz zu schweigen – schlichtweg hoffnungslos!
Der Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland wurde durch die „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“ in die Wege geleitet. Das Atomgesetz wurde ein Jahr später nivelliert.
Ende des Jahres geht das letzte KKW vom Netz.
Endet damit die Geschichte der Kernenergie in Deutschland? Mitnichten. Noch mindestens 4 Generationen werden sich mit Rückbau und Entsorgung der Gebäude und Abfälle befassen müssen.
Silke Kosch
Wo sollen denn die Brennstabpellets herkommen? Haben sich die bayerischen Politiker paar davon abgezwackt oder wo sollen die herkommen??
Die Kernkraftwerke dürfen weiterlaufen, wenn ROSATOM sagt, dass sie weiterlaufen dürfen. So und nicht anders. Nach wie vor sind alle geil auf billiges russisches Uran.
Natürlich dürfen die KKWs nicht am Netz bleiben ,nicht aus technischen Gründen sondern aus politischen.Jetzt wo wir dem Morgenthauplan 2.0 so nahe wie nie sind,muß diese Chance genutzt werden.Und die SPD hat die Grünen absichtlich in die Regierung genommen damit der Morgenthauplan 2.0 verwirklicht werden kann.Alle Politiker handeln im Auftrag Dritter zum Schaden der Bevölkerung.Diese wird das aber erst erkennen ,wenn es zu spät ist.Dem kraut kann man nicht helfen.
Übrigens würde ich EIKE empfehlen über die Vorgänge in Fukushima einmal genauer zu berichten,denn damals ist dort allerhand Merkwürdiges vorgefallen.Der Vorfall wurde ja von der IAEA untersucht.Über das Ergebnis haben wir nichts mehr erfahren.Ich habe mich damals über viele „Informationen“ im Mainstream gewundert ,die den Eindruck erweckten daß dort völlige Dilletanten am Werk wären.Im Internet konnte man Vermutungen lesen ,daß Stuxx die Reaktorsteuerung blockiert hätte.was ist da eigentlich dran ?
Und aus welchem Grund hat Merkel die Abschaltung aller KKW damals praktisch im Alleingang beschlossen? War es wirklich nur Wahlmanöver oder wußte/weiß sie mehr?Und warum hat ihr niemand widersprochen ?
Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder fordert gar nichts! Er plappert nun, weil es rückwertig langsam heiß wird bei ihm und seinen Nullkönnern und Nichtsmachern, nur das nach, was die einzige parlamentarische Oppostitionspartei seit Jahren rauf und runter fordert und stellt es als seinen Geisteblitz dar.
Über einenhalb Jahrzehnte hat seine Kasperlepartei in Berlin mit regiert, den Ausstieg vom Austieg des Ausstiegs aus der Kernenergie mitegtragen und nun kommt er auf die Idee, dass man in einer modernen Gesellschaft Strom braucht?
Verar… können wir uns selber!
Und übrigens, die Ukraine ist kein Grund, sondern ein Vorwand!
Es ist immer so, daß der Chef entscheidet, was zu geschehen hat. Und der Untertan folgt.
So hat im März 2011 Frau Merkel (die Exekutive) die Abschaltung der KKW’s entschieden, und das Parlament (die Legislative) ist ihr gefolgt mit großer Mehrheit. Heute ist Olaf Scholz der Boß, er könnte entscheiden. Söder ist in Bayern der Boß, auch er könnte entscheiden. Das hat er bisher nicht getan. Vor einigen Wochen gab es mit der bayerischen Landesregierung einen Energiekonvent, ich habe mir die Reden in der anschließenden Pressekonferenz angehört, und zwar Söder und Aiwanger. Es ging um 500 Windräder in Bayern und den weiteren Ausbau der kleinen Wasserkraft. Oh je, die kleine Wasserkraft: Da wurde in den letzten 2 Jahren die kleine Wasserkraft bei „Müller am Baum“ in der Nähe von Miesbach erneuert, jetzt ist es fertig. Ich bin vorbei geradelt und habe die Leistung auf 100 kW abgeschätzt – das ist ja nun GIGANTISCH????
Wenn die Chefs entscheiden, dann werden die Parteinen folgen. Die Chefs könnten nach berühmtem Vorbild dazu auch mal deutlich Basta sagen.
BR24 18.05.2022 9:08: „Bundeswirtschaftsminister Habeck hat erneut zum Energie-Sparen aufgerufen, unabhängig davon, wie sich die Lage in der Ukraine entwickle. Für den Geldbeutel wie für die Unabhängigkeit von Putins Energie sei es – so wörtlich – das eigentliche Geheimnis, weniger Energie zu verbrauchen, sagte der Grünen-Minister im ARD-ZDF-Morgenmagazin.“ Die Chefs haben entschieden. Die Methode kannte man schon im Mittelalter. „Ein Studierter wollte seinem Esel das Fressen abgewöhnen und gab ihm kein Futter. Als nun der Esel vor Hunger gestorben war, sagte er: „Ein großer Verlust! Gerade als er gelernt hatte, nicht zu fressen, da ist er gestorben.“
Herr Niemann,
diese Politiker sind aber keine Chefs im Sinne der Industrie, die Entscheidungen treffen müssen(!), denn sie haben kein Rückgrat. Bei den knappen Mehrheiten kann jede „falsche“ Entscheidung die Mehrheit kosten und das scheuen diese Politiker wie der Teufel das Weihwasser. Sie würden ihre gut dotierten Posten verlieren und die Parteibasis würde rebellieren; also wird weiter gewurstelt.
Die „kleine“ Wasserkraft soll übrigens ganz abgeschafft werden.Stört die Fische.