von AR Göhring

Die Eisstürme vor einem Jahr, der Texas Freeze und der milde und feuchte Sommer 2021 waren entgegen den Medienvorhersagen von „Dürre und Hitze“ nicht nur eine einmalige Sache, sondern die ersten massiven Auswirkungen des Großen Solaren Minimums.

Wir hatten uns gefragt, ob die kommende Kälte durch den Eissturm 2020/21 eingeläutet wird, der Madrid, die Alpen, Texas und schließlich sogar das stets milde Saaletal lahmlegte, oder ob darüber noch nichts gesagt werden kann. Weiter ging es im Winter 2021/22 auf der Nordhalbkugel mit Schneestürmen im Osten der USA, Japan und Kanada und dem kältesten Winter 2021 auf der Südhalbkugel.

Der Vortrag von Valentina Zharkova auf der 14. Klimakonferenz von EIKE in Gera läßt kaum Raum für Interpretationen – ihre Arbeitsgruppe in Newcastle/Nordengland ist in der Lage, einen neuen Sonnenaktivitätsindex zu berechnen, indem sie die Eigenvektoren des solaren Hintergrundmagnetfelds als Proxy verwendet, im Gegensatz zu den im 18. Jahrhundert eingeführten gemittelten Sonnenfleckenzahlen.

Die von ihrer Gruppe 2015 ermittelte Formel für den neuen Sonnenaktivitätsindex funktioniert auch rückwärts bis zum Jahr 1200 – ein Kunststück, das die erfahrungsgemäß manipulierten Modelle der Alarmisten nicht schaffen (siehe Climate Gates 2009/10). Außerdem vorwärts bis zum Jahr 3.200 (!) – aufgrund der sehr guten Übereinstimmung der Meßdaten der abgelaufenen Sonnenzyklen 20-24 mit den Proxy-Vorhersagen ist dies vertrauenswürdig. )

Bitte nicht vergessen: Zharkova et al. wurden für ihre Arbeit im üblichen Rahmen der Wissenschaftsförderung bezahlt, und nicht mit Millionen überschüttet, damit sie politisch günstige „Ergebnisse“ veröffentlichen.

Zudem gingen sie erhebliche Risiken ein, da in England seit Margaret Thatcher die AGW*-Idee aus rein politischen Gründen massiv gefördert wird. Die Eiserne Lady gründete sogar einen Vorläufer des Weltklimarates (IPCC). Premierminister Boris Johnson setzt wie Thatchers konservative Partei die Politik seiner verstorbenen Vorgängerin konsequent fort, wie seine alarmistischen Äußerungen in Glasgow auf der 26. UN-Klimakonferenz zeigten.

Zur Physik:

Die folgenden Fakten und Zahlen wurden von unserer Referentin Valentina Zharkova und Kollegen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, nachdem sie den üblichen Qualitätssicherungsprozeß durchlaufen haben. Die Erdsonne wird demnach deutlich schwächer, was völlig normal ist und im Laufe der Geschichte immer wieder vorgekommen ist. Das bekannte Maunder-Minimum im 17. Jahrhundert zum Beispiel wird von niemandem „geleugnet“. In Anlehnung daran könnte man vom Zharkova-Minimum sprechen, falls noch kein anderer Name vergeben wurde. Darüber hinaus wird das Große Solare Minimum durch die Vorhersage anderer Forscher aus den USA, Rußland und Mexiko für die Jahre 2020-2021 bestätigt. Auch die Sonne verrät den Beginn des Minimums, was sich in der schnellsten Zunahme der Anzahl fleckenloser Tage auf der Sonne in den letzten 250 Jahren widerspiegelt, wie das Königliche Belgische Observatorium zeigt.

Wie sich ein Sonnenminimum statistisch gesehen mittel- bis langfristig auf das Wetter auswirkt, also das Klima, wissen EIKE-Leser seit langem: Durch den Svensmark-Shaviv-Folgeeffekt, also die Abschirmung der kosmischen Hintergrundstrahlung durch das solare Magnetfeld (bzw. die Sonnenstrahlung), wird in den nächsten Jahrzehnten die Wolkenbildung wahrscheinlicher, was die Erde durch eine Erhöhung der Albedo deutlich abkühlen wird.

Oder kühlt jetzt schon ab – nach Berechnungen von Zharkovas Gruppe hat das aktuelle große solare Minimum bereits 2015 begonnen und sich damit bestätigt. Weitere Details für das Jahr 2020 hier.

Ein Anrufer fragte das EIKE-Büro, wie sich die kalte Phase, deren Tiefpunkt um 2100 erwartet wird, auf Deutschland auswirken wird. Antwort: Wer sich noch an das Wetter der 1970er Jahre erinnern kann, weiß es – es gab in diesem Jahrzehnt nur drei „richtige“ Sommer (wie Rudi Carrell es in seinem Schlager von 1975 nannte), ansonsten war es kühl. Der Höhepunkt der Kältewelle war der Winter 1978/79 war es in Europa so kalt und verschneit, daß in Westdeutschland Gleiskettenpanzer der Bundeswehr erfrierungsgefährdete Bürger von der Autobahn holten und in der DDR der Strom wegen gefrorener Braunkohle ausfiel.

In Großbritannien war die Situation ähnlich, denn die Streikwelle der Gewerkschaften und die kopflose Politik der Labour-Partei schufen entwicklungslandähnliche Bedingungen – den „Winter of Discontent“, wie es die Briten in ihrer unvergleichlichen Zurückhaltung ausdrücken. Die Konsequenz: Die Manchester-Kapitalistin Margaret Thatcher gewann die nächsten Unterhauswahlen und legte das Streiksystem der unverantwortlichen Gewerkschaftsführer lahm. Paradoxerweise tat sie das auch mit der Förderung der ebenso unverantwortlichen Panik-Theorie der globalen Erwärmung durch CO2, um teure und minenabhängige Kohlekraftwerke durch Kernkraft zu ersetzen. Das hat funktioniert – aber dafür werden heute echte Physiker wie Valentina Zharkova oder Peter Ridd aus dem Labor gemobbt; und Milliarden oder Billionen Euro Steuergelder werden von leistungsschwachen Politikern und Ingenieuren verbrannt, die in anderen lebenswichtigen Bereichen vor allem für ärmere Bürger fehlen.

Was Peter Ridd, Ozeanograf aus Australien und Susan Crockford aus Kanada wegen ihrer hartnäckigen Wissenschaft passiert ist, haben sie auf der 13. EIKE-Konferenz in München deutlich gesagt.

Professor Zharkova berichtete in Gera 2021, was einige ihrer Manager in der Northumbria University in Newcastle, taten, um sie und ihre alarmismus-gefährdende Forschung zu entfernen. Im März 2020 leitete der amtierende Pro-Vizekanzler eine Disziplinaranhörung ein, basierend auf einem Brief von jemandem, der Zharkova des akademischen Fehlverhaltens und der Fälschung einer Veröffentlichung in Nature Scientific Reports beschuldigte.

Der Artikel wurde vom Chefredakteur auf Verlangen der AGW*-Leute am 4. März 2020 zurückgezogen, mit der Begründung, daß sich die Abstände zwischen Sonne und Erde nicht änderten, wie in einem Absatz des Papiers behauptet wurde. Zharkova et al. erhoben Einspruch gegen die Rücknahme des Artikels. Die Anhörung dazu dauerte bis Oktober 2020, aber sie bestätigte keine Anschuldigungen.

Glücklicherweise wurde die Wissenschaftlerin im Mai 2021 mit Hilfe des Leiters der Personalabteilung und des Professorengremiums der Universität, die ihre Forschung und ihr Recht, die Meinung in Artikeln zu äußern, unterstützten, gegen den damals amtierenden Pro-Vizekanzler (PVK) ordentlich emeritiert. Der PVK ist inzwischen von seinem Posten zurückgetreten.

Die disziplinarische Anhörung fand zur gleichen Zeit statt, als Zharkova die Ephemeriden der Sonne-Erde-Entfernungen erforschte, die von den offiziellen Websites der ESA und der NASA veröffentlicht wurden. Dies ermöglichte es ihr, zunächst im Archiv (September 2020) und später online und in gedruckter Form beim Verlag (März 2021) ein Buchkapitel zu veröffentlichen, das anhand von Plots der Sonne-Erde-Entfernungen beweist, daß ihr Nature Scientific Reports-Artikel von 2019 korrekt ist und daher ohne triftigen Grund zurückgezogen wurde.

Obwohl Zharkova es schätzt, den Emerita-Status an der Universität zu haben, ist sie vorsichtig geworden, Gedanken öffentlich zu äußern, da sonst wieder Publikationen zurückgehalten werden können. Zum Zeitpunkt der 14. EIKE-Konferenz in Gera war Prof. Zharkovas Emerita-Profil auf der Universitätsseite nicht aufrufbar. Mittlerweile wurde es aber veröffentlicht.

Sie schrieb uns dazu: „Die Grundlagenforschung muß sich immer noch ihren Weg durch einige ungebildete Forscher und durch die Begutachtung von Papieren, die den Klimawandel nicht unterstützen, bahnen. Ich glaube, daß diese AGW-Leute unbedingt als Retter des Planeten bekannt werden wollen, ohne dass ihr Wissen oder ihre Analysen wirklich dazu in der Lage sind. Ich glaube, sie haben zu viele Science-Fiction-Filme gesehen und assoziieren sich mit den Helden aus diesen Filmen. Im besten Fall… Und ich spreche nicht von den reichen Typen, die hinter diesen Quasi-Wissenschaftlern stehen, die alle riesige finanzielle Gewinne aus den grünen Technologien ziehen.

Aber da die Mini-Eiszeit vor der Tür steht, müssen wir vielen Menschen die Augen öffnen, damit sie sich auf kalte Zeiten einstellen können, statt auf die heißen, die ihnen von den AGW-Leuten versprochen wurden. Es ist viel schwieriger, Kälte zu überleben als Hitze… Und die Menschen würden alle verfügbaren Energieressourcen zum Überleben benötigen…“

*AGW: Anthropogenic global warming, menschgemachte Erderwärmung

Für Sonnen-Interessierte: die Netzseite von Valentina Zharkova

 

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