Ich habe ein interessantes Zitat im jüngsten Klimanifest des IPCC gelesen, dessen sechster Sachstandsbericht den Eingeweihten als „IPCC AR6“ bekannt ist:
Klima-Rückkopplungen und Sensitivität – Abschnitt 7.7 der AGI im AR6
Der Nettoeffekt von Veränderungen der Wolken als Reaktion auf die globale Erwärmung ist die Verstärkung der vom Menschen verursachten Erwärmung, d. h. die Netto-Wolkenrückkopplung ist positiv (hohes Vertrauen).
Im Vergleich zum AR5 haben große Fortschritte im Verständnis der Wolkenprozesse das Vertrauensniveau erhöht und den Unsicherheitsbereich bei der Wolkenrückkopplung um etwa 50 % verringert. Die Bewertung der Wolkenrückkopplung in niedriger Höhe über den subtropischen Ozeanen, die zuvor die Hauptquelle der Unsicherheit bei der Nettowolkenrückkopplung war, wurde durch die kombinierte Verwendung von Klimamodellsimulationen, Satellitenbeobachtungen und expliziten Wolkensimulationen verbessert, was insgesamt zu starken Beweisen führt, dass diese Art von Wolken die globale Erwärmung verstärkt.
Die Netto-Wolkenrückkopplung, die sich aus der Summierung der für die einzelnen Regime ermittelten Wolkenrückkopplungen ergibt, beträgt 0,42 [-0,10 bis 0,94] W/m² °C. Eine negative Nettowolkenrückkopplung ist sehr unwahrscheinlich. (hohes Vertrauen)
Die Vorstellung einer globalen positiven Netto-Wolkenrückkopplung erschien mir immer sehr unwahrscheinlich. Das liegt zum Teil daran, dass ich jahrelang in den Tropen gelebt und viel Zeit im Freien verbracht habe. Wenn es in den Tropen wärmer wird, bilden sich Kumuluswolken, die viel der starken tropischen Sonneneinstrahlung in den Weltraum reflektieren, die einfallende Energie verringern und so die Oberfläche abkühlen. Und wenn die Erwärmung weiter anhält, bilden sich Gewitter, die die Oberfläche auf vielfältige Weise abkühlen. Ich habe also Tag für Tag die Rückkopplung der Wolken beobachtet und gesehen, dass eine stärkere Erwärmung zu einer stärkeren Abkühlung aufgrund der Wolken führt, nicht zu einer verstärkten Wolkenerwärmung. Und die Tropen sind ein großer Teil des Planeten.
Nun haben Wolken zwei entgegengesetzte Strahlungseffekte auf die Oberfläche. Sie reflektieren die kurzwellige Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum und kühlen die Oberfläche ab. Außerdem absorbieren und emittieren Wolken langwellige (thermische) Infrarotstrahlung, wodurch die Oberfläche wärmer wird als ohne Wolken.
Dies ist keine Theorie. Sie können den Kurzwelleneffekt an einem klaren Sommertag spüren, wenn eine Wolke vorbeizieht und die Oberfläche kühler hinterlässt als ohne Wolken. Man kann auch den Langwelleneffekt in einer klaren Winternacht spüren, wenn eine Wolke aufzieht und die Oberfläche wärmer als ohne Wolke zurücklässt.
[Für diejenigen, die einwenden, dass die abwärts gerichtete langwellige Strahlung von kalten Wolken die Oberfläche nicht wärmer zurücklassen kann als ohne Wolken, siehe meinen Beitrag „Kann ein kaltes Objekt ein heißes Objekt erwärmen“.]
Die Summe dieser beiden Strahlungseffekte, der kurzwelligen Abkühlung und der langwelligen Erwärmung, wird als „Netto-Wolken-Strahlungs-Effekt“ oder „Netto-CRE“ bezeichnet. Ist er positiv, so wird die Oberfläche durch die Wolken wärmer, ist er negativ, so wird die Oberfläche durch die Wolken kühler als ohne sie.
Also wandte ich mich erneut dem satellitengestützten CERES-Datensatz zu. Dieser enthält Daten über den Netto-Strahlungseffekt der Wolken auf der Oberfläche. Abbildung 1 zeigt die Nettostrahlungseffekte der Wolken („net CRE“) auf der ganzen Welt.
Es gibt mehrere interessante Dinge in Bezug auf die Auswirkungen der oben gezeigten Wolken. Erstens kühlen sie die Oberfläche im Durchschnitt um etwa zwanzig Watt pro Quadratmeter (W/m²) ab. Außerdem erwärmen die Wolken die Pole um etwa den gleichen Betrag, also etwa zwanzig W/m². Und Wolken kühlen den Ozean etwa dreimal so stark ab wie das Land.
Wie hängt die Netto-CRE mit der Temperatur zusammen? Wir können das auf verschiedene Weise betrachten. Abbildung 2 unten zeigt ein Streudiagramm der durchschnittlichen Netto-CRE gegenüber der durchschnittlichen Oberflächentemperatur.
Da 21-Jahres-Durchschnittswerte verwendet werden, hat diese Art der Analyse den großen Vorteil, dass alle Rückkopplungen und langsam wirkenden Prozesse berücksichtigt werden. Dabei handelt es sich um die Gitterzellen-Temperaturen, auf die sich jede Gitterzelle über Jahrzehnte hinweg eingependelt hat, nachdem die Netto-Wasserdampf-Rückkopplung, die Wolken-Rückkopplung und alle anderen Rückkopplungen ihre Wirkung entfaltet haben. Auf diese Weise erhalten wir eine gute Vorstellung von der langfristigen Netto-Wolkenrückkopplung bei verschiedenen Temperaturen.
In Abbildung 2 ist der Trend bei jeder Temperatur durch die Steigung der gelb/schwarzen Linie gegeben. Sie zeigt an, wie stark sich die CRE im Durchschnitt bei einer bestimmten Temperaturänderung verändert. Daraus können wir mehrere Dinge erkennen. Erstens ist die Steigung bei den niedrigsten Temperaturen positiv – antarktische Wolken führen zu einer Erwärmung. Aber oberhalb von Temperaturen von etwa -20°C ist der allgemeine Trend der Netto-Wolkenrückkopplung negativ.
Oberhalb von etwa 26°C, was etwa 30 % des Planeten ausmacht, ist die Nettowolkenrückkopplung extrem negativ. Für jedes zusätzliche Grad Erwärmung nimmt die Nettostrahlungswirkung der Wolken um einige Dutzend Watt ab.
Schließlich gibt es zwei Gebiete, in denen die Nettowolkenrückkopplung positiv ist – dort, wo die Durchschnittstemperatur unter -20°C liegt (hauptsächlich das antarktische Plateau) und dort, wo sie zwischen 15°C und 25°C liegt (gemäßigte Zone).
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die langfristige Nettowolkenrückkopplung zu betrachten. Dabei werden dieselben Mittelwerte der Temperatur und der Nettowolkenrückkopplung betrachtet, allerdings auf andere Art und Weise. Bei dieser Methode wird das Gebiet um jede Gitterzelle herum betrachtet, um zu sehen, wie der Trend in dieser Gitterzelle ist.
Die Logik hinter der Methode besteht darin, dass eine bestimmte Gitterzelle eine durchschnittliche Temperatur und eine durchschnittliche Wolkenstrahlungswirkung aufweist. Wenn wir sehen wollen, was passiert, wenn die Durchschnittstemperatur um 1 °C höher oder niedriger ist, können wir die umliegenden Gitterzellen betrachten, um zu sehen, was bei unterschiedlichen Temperaturen in diesem lokalen Bereich passiert.
Hier sind zum Beispiel einige typische Gebiete im Pazifischen Ozean, die jeweils 9° Breitengrad x 9° Längengrad messen:
Wie Sie sehen können, ist in diesem Teil des Pazifiks die Übereinstimmung zwischen ~ stationären Durchschnittstemperaturen und ~ stationären durchschnittlichen Netto-CRE stark negativ. Ich berechne den Trend und ordne ihn der zentralen Gitterzelle des Blocks zu. Ich wiederhole den Vorgang für jede der 64.800 Gitterzellen der Welt und untersuche, was in der lokalen Region passiert. So erhalte ich die globale Karte, die in Abbildung 4 unten dargestellt ist:
Dazu einige Anmerkungen. Die Nettowolkenrückkopplung ist über dem Land positiv und über dem Ozean negativ. In Übereinstimmung mit der Neigung der gelb-schwarzen Linie in Abbildung 2 sind das antarktische Plateau und die Temperaturzonen die positiven Gebiete, während die Tropen negativ sind. Und wie in Abbildung 2 dargestellt, sind einige Teile des wärmsten tropischen Ozeans stark negativ.
Als globaler flächengewichteter Durchschnitt ergibt diese Analyse schließlich eine globale negative CRE von -1,9 W/m² pro Grad Oberflächenerwärmung. Negativ.
Ja, ich verstehe, dass dies das genaue Gegenteil von dem ist, was die „Klimamodell-Simulationen, Satellitenbeobachtungen und explizite Simulationen von Wolken“, auf die sich der IPCC bezieht, aussagen… aber der IPCC ist ein politisches Gremium, kein wissenschaftliches Gremium.
Und was noch wichtiger ist: Diese Analyse basiert auf dem, was die Erde tatsächlich tut, und nicht auf „Klimamodell-Simulationen“, von denen selbst das IPCC zugibt, dass sie in Bezug auf Wolken sehr fehlerhaft und unsicher sind.
Und ja, sie widerspricht dem „wissenschaftlichen Konsens“ … aber so etwas ist sowieso Unsinn.
Schlussbemerkungen
Dies sind nur die Strahlungseffekte der Wolken. Zusätzlich zu den Strahlungseffekten der Wolken kühlen die Wolken die Oberfläche auf verschiedene andere Weise ab:
● Sie verstärken den Wind, der die Verdunstung erhöht, was die Abkühlung der Oberfläche verstärkt.
● Der Wind erhöht auch den fühlbaren Wärmeverlust von der Oberfläche.
● Wind über dem Ozean führt zu einer Erhöhung der Oberflächenalbedo durch die Auswirkungen von weiß brechenden Wellen, Gischt und Schaum.
● Sowohl durch die Gischt als auch durch die Wellen vergrößert der Wind die Oberfläche des Ozeans, was zu einem erhöhten Verlust an Verdunstungswärme und fühlbarer Wärme führt.
● Wolken führen zu Regen und Schnee, die beide eine stark kühlende Wirkung auf die Oberfläche haben.
● Thermisch angetriebene, kondensierende Wolken sind von langsam absinkender, trockener Luft umgeben, wodurch mehr Strahlung in den Weltraum entweichen kann.
● Der Wind verstärkt die Umwälzung der Meeresoberfläche, die kühleres Tiefenwasser an die Oberfläche bringt.
● Die in den obigen Grafiken gezeigte Strahlungskühlung unterschätzt also sowohl den gesamten Kühleffekt als auch die gesamte negative Rückkopplung der Wolken erheblich.
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/09/17/uncertain-clouds/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sind das HAARP-Wolken?
Nein, das sind ganz harmlose Altocumuli – zu Deutsch Schäfchenwolken!
Erwärmende Rückkopplungen (= Mitkopplungen) kann es in der Natur nicht geben, weil dazu von irgendwo eine Zusatzenergie kommen muß, die die Erwärmung dann bewirkt! Woher soll die dauerhaft kommen? Aus sich selbst heraus? Mit Grundlagenphysik steht IPCC wohl auf Kriegsfuß, siehe 1. HS der Wärmelehre!
Und Wolken können nie die Oberfläche wärmer machen, als sie bereits ist! Wolken können nur die Abkühlgeschwindigkeit verändern, siehe Bettdecke! Die wärmt auch nicht aktiv, die verlangsamt nur die Abkühlung! Und bei thermostatgeregelten Organismen wie dem Mensch, verringern sie den notwendigen Energieumsatz um den Isolationsfaktor, um die Temperatur ~37°C zu halten.
Auch ein Carport wirkt wie eine Wolke, aber das Auto darunter wird nie wärmer, als es zuvor schon war. Es kühlt nur langsamer aus.
Genau so ist das.
„als es zuvor schon war“ – in dieser Analogie ist der Zustand „zuvor“ (A) der Zustand ohne Carport, ohne Wolke bzw. bei weniger dichten Wolken, ohne Treibhausgasen bzw. bei weniger Treibhausgasen verglichen zum betrachteten Zustand (B).
Sehen Sie das auch so?
Das Auto hat vorher eine auch schon eine Temperatur. Der Erdboden auch. Sehen sie das genau so?
Keine Antwort, offenbar besteht über strassers Beschreibung nicht mal bei ihm Klarheit
Immer noch Herr Strasser.
Und bitte beantworten sie doch die an sie gerichteten Fragen.
Danke
(Zweiter Versuch einer Antwort)
stefan strasser schrieb am 21. September 2021 um 17:40
Sie müssen das Beispiel schon richtig wählen.
Alles Beispiele, in denen eine Veränderung des Energieverlustes Einfluss auf die Temperatur hat.
Und nicht zu vergessen: Das Experiment von Herrn Schnell, in dem das Hinzufügen von infrarotaktiven Gase zu höheren Temperaturen führten (z.B. Experimentelle Verifikation des Treibhauseffektes
…
Abbildung 1: Erwärmung der 40°C warmen Erd-Platte nach Zugabe von CO2 bei unterschiedlichen Lufttemperaturen TpCO2 TpE = Temperatur der Erd-Platte, TpA = Temperatur der Aerosol-Platte, TpCO2 = Temperatur der CO2-haltigen Luft
Alles richtig! Aber übereinstimmend mit Willis Eschenbach nicht vergessen, dass Wolken nicht nur wärmeisolierend wirken (wobei man letzteres vor allem Nachts feststellen kann) – Wolken kühlen eben auch durch Abschattung. So, wie man an einem heißen Sommertag den Schatten aufsucht. Hinzu kommen Wasserdampf-Beiträge wie Verdunstungskühlung, Transport von latenter Wärme und Kühlung durch Niederschläge – weitere Kühl-Einflüsse werden im Artikel genannt.
Ach schon wieder der Müller mit der Millionsten Wiederholung des gleichen Unsinns:
Bei Ihren Beispielen mit den nackten bzw. nicht nackten Menschen müssten Sie immer als Vergleich einen toten Menschen hinstellen, um endlich zu verstehen, dass ausschießlich die Verbrennung der Kohlehydrate wärmt und nicht der Pelz. Zweitens, dass die Strahlung bei diesen Prozessen vernachlässigbar gering ist und die Abkühlung durch Leitung und Konvektion stattfindet.
Da die Erde weder eine Kohlehydratverbrennung, noch einen Pelz hat, kann man die unsinnige Vergleiche stecken lassen.
Wenn man den CO2 Anteil am Klima messen will, muss man die Erde von allen außerirdischen Einflüsse abschirmen, den CO2-anteil stufenweise von 0 auf 100 erhöhen und nach jeder Erhöhung 50 Jahre messen. Alles andere hat das Niveau vom Medizinmann der Naturvölker.
Im übrigen hatten wir schon die Diskussionen über Menschen im Iglu oder an der frischen Luft, Sie und Ihresgleichen fingen gleich an über Strahlungsintesitäten zu debattieren. Der Inuit weiß es besser, er unterbindet die Konvektion mittels Schneedach und ersetzt die fehlende Tür mit dem typischen langgezogenen Eingang, um die Vermischung der warmen Igliluft mit der kalten Umgebungsluft zu unterbinden. Mit Ihrem Hochschulwissen wären sie ausgestorben.
Lassen Sie lieber Ihr Papierwissen und beobachten Sie die Natur mit offenen Augen. Dann verschwinden alle Rückkopplungen von alleine!
@ Müller am 22. September 2021 um 10:20
Die passende Antwort finden sie bei Peter Georgiev am 22. September 2021 um 11:59!
Ergänzend die Bemerkung: Ein Mensch hat auch eine integrierte Isolationsschicht, die mit einer außenliegenden integriert zusammenarbeitet (Gewand). Ankommen tut es auf die konstante Kerntemperatur! Zwischen Kern und Hautoberfläche liegt noch eine Schicht, die in der Lage ist, die erforderliche Isolation mit entsprechendem Temperaturgefälle zu bewerkstelligen. Erst wenn die Außentemperatur so weit sinkt, daß diese Isolation nicht mehr ausreicht, erfriert der Mensch. Das gilt auch umgekehrt, bei zu viel Hitze kühlt der Mensch durch Entkleidung und durch Schwitzen. Natürlich kann auch dieses System übersteuert werden, erst dann stirbt der Mensch den Hitzetod.
Warum stellen sie sich also mit ihren Fragen blöd?
Klasse, dass uns Willis Eschenbach so klar und verständlich wichtige Klimazusammenhänge erklärt. Vor allem die Wolken und deren vielfältig abkühlender Einfluss auf das Klima (was ich auch schon länger vermute). Und dies noch bestens belegt mit weltweit gemessenen Satellitendaten. Und was dann überzeugend dabei herauskommt: Der IPCC hat wieder einmal dreist besch…..! Eine „positive Wolkenverstärkung“, wie vom IPCC behauptet, ist auch wirklich irre. Doch die Klima-Normalverdummten merken es nicht…
Und wie muss sich der IPCC erst verbiegen, damit es mit den gemessenen globalen Temperaturen zusammenpasst, die deutlich weniger ansteigen, als es der IPCC mit seinen irren Modellen fabriziert. Offensichtlich zerbricht man sich dort jahrein jahraus den Kopf, damit nur irgendwie der gewünschte Alarm herauskommt. Denn was wäre der IPCC samt Alarm- und Panikforscher, wenn ihnen und unseren Politikern*innen der Alarm abhanden kommt?
Ob das die total-verdummten FfFs jemals kapieren? Diese „Klima-Intelligenz“, die zur Verdummung geboren wurden. Die natürlichen Verbündeten unserer Klima-Kanzlerin…
Man fragt sich, was vom IPCC AR6 noch übrigbleibt. Grüße
>>Und wie muss sich der IPCC erst verbiegen, damit es mit den gemessenen globalen Temperaturen zusammenpasst, die deutlich weniger ansteigen, als es der IPCC mit seinen irren Modellen fabriziert.<<
Die (von der Sonne geschaffenen) Temperaturen gehen derzeit wieder nach unten und nicht nach oben:
Das da oben ist die Variabilität der letzten 120 Jahre mittig Nordamerikas fernab von Orten und Wasser in Fahrenheit. Gemessen wurde Tag für Tag.
Ich hab schon immer gewußt, daß die Frau im Kanzleramt ne … ist. Hatte ja einen Kollegen von der aus der „DDR“-Zeit als Institutsnachbarn an der Uni.
Leider stehen die Schlussbemerkungen nicht am Anfang der Betrachtungen. Dann wäre wohl das Ergebnis dass der nicht strahlende Einfluss der Wolken auf die Oberflächen-Temperatur wohl viel größer ist als ihr strahlender Einfluss.
Addendum: Ich habe für das DWD Gebietsmittel Deutschland die Korrelation der monatlichen Niederschlagsmenge mit der Tages-Mittel-Temperatur im Zeitraum 1880-2020/21 berechnet. Sie ist negativ von April-Oktober, sonst positiv. Am geringsten ist sie im Juli mit -0,54, d. h im Juli wäre der kühlende Einfluss von Niederschlägen am größten. Dies ist plausibel, da ja in diesem Monat auch die Niederschlagsmenge am größten ist. Leider ist dies ein sehr schönes Beispiel dass Korrelation nicht gleichbedeutend mit Kausalität ist. Ursache könnten ja auch die Sonnenscheindauer bzw.der Bedeckungsgrad sein. In den Monaten März bis November ist die Korrelation der Temperatur mit der Sonnenscheindauer (1951-2020/21) positiv. Der Absolutwert ist in diesen Monaten größer als der mit der Niederschlagsmenge (Ausnahme Juni). Es ist also nicht so einfach den Beitrag des monatlichen Niederschlags zur monatlichen Mittel-Temperatur zu bestimmen.
Ein sehr guter Beitrag – aber was sagt er uns im Bezug auf Deutschland? Da helfen vielleicht eigene Wetterbeobachtungen weiter, die ich seit über 40 Jahren durchführe. In den 1970ern und bis in die späten 1980er Jahre war unsere Witterung im Sommerhalbjahr oft durch sonnescheinarmes Wetter gekennzeichnet; es dominierten dichte Stratocumulus-Felder (CL 4, 5 und 8); Ausnahmen: Die wolkenarmen Sommer 1975, 76, 82 und 83. Im Winterhalbjahr, manchmal aber schon ab September, viele Tage mit Nebel und Hochnebel (CL6) oder aber klares, dann fast stets sehr kaltes Winterwetter. Ab etwa 1988 („Klimasprung“) dann ein ganz anderes Bild: Viel sonnigere, an tiefen Wolken ärmere Sommerhalbjahre, aber mit mit mehr Cirren. Wenn Tiefe Wolken, dann starke Konvektionsbewölkung (CL2, 3 und 9). Im Winterhalbjahr viel weniger Nebel und auch etwas weniger Hochnebel (CL6), dafür insgesamt mehr Stratocumulus und mehr mittelhohe und hohe Wolken; lange klare, kalte Phasen wurden seltener. Und nun schauen wir uns das bislang äußerst bemerkenswerte Jahr 2021 an – denn es war ein Mix aus beiden Phasen und könnte uns so (eventuell) den Beginn einer neuen Abkühlungsphase anzeigen – in den letzten Tagen war hier wieder alles mit Stratocumulus (CL 5 und CL 8) „dicht“ – wie schon im Juli/August und früher oft in den 1970ern. Und schon Anfang September hier ungewöhnlich viel Nebel. Noch was zum Titelbild: Das sind Schäfchenwolken (Altocumulus translucidus perlucidus – CM3). Die dürften hier im Winter netto leicht wärmend, im Sommer leicht kühlend wirken.