Tilak Doshi, Forbes

Kaum hat sich der Staub gelegt, nachdem das UN-Klimagremium am Montag seinen „Alarmstufe Rot“-Klimabericht veröffentlicht hat, drängt das Weiße Haus die OPEC und ihre Verbündeten dazu, die Ölproduktion zu erhöhen, um den steigenden Ölpreisen zu begegnen.

In einem „schreienden Widerspruch“ kritisierte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, nur zwei Tage nach der Veröffentlichung des sechsten Sachstandsberichtes des UN-Klimarates (IPCC), der vor einem „Point of no Return“ in seinem Klimakreuzzug für einen raschen Ausstieg aus der weltweiten Nutzung fossiler Brennstoffe warnte, die großen Ölproduzenten, darunter auch Saudi-Arabien, für die seiner Meinung nach „unzureichende Rohölförderung“. „In einem kritischen Moment der globalen Erholung ist das einfach nicht genug“, sagte Sullivan in einer Erklärung.

Der schreiende Widerspruch, die OPEC anzuflehen und gleichzeitig den Klimafanatikern nachzugeben

Im britischen Sprachgebrauch ist dies ein massives Eigentor, während die Amerikaner es vielleicht als self-own bezeichnen würden. Vom ersten Tag seiner Amtszeit an setzte Präsident Biden alles daran, die US-amerikanischen Öl- und Gasproduzenten im Namen der „Bekämpfung des Klimawandels“ zu bestrafen. Er erließ eine Reihe von Durchführungsverordnungen, mit denen er die Strategie der Energiedominanz seines Vorgängers umkehren wollte.

Mit einem Federstrich widerrief die Biden-Regierung die Genehmigungen für die Keystone-XL-Pipeline, die Öl von Kanada zu den Raffinerien an der Golfküste transportieren soll, setzte die Ölverpachtung in Alaska aus, stoppte die Öl- und Gasverpachtung auf Bundesland und berief sich zynisch auf den Endangered Species Act [= Gesetz zum Schutz gefährdeter Arten] um die Erschließung von Energieressourcen auf Privatland im Westen zu blockieren.

Doch was tut Präsident Biden, wenn die Benzinpreise in den USA den höchsten Stand seit 2014 erreichen? Er fleht die OPEC+-Gruppe der Ölproduzenten (zu der Saudi-Arabien und seine Verbündeten sowie Russland gehören) an, die Ölhähne zu öffnen.

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Deutschlands Verbot von Fracking bei gleichzeitiger wachsender Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten ist eine Selbstverständlichkeit. Am aufschlussreichsten sind vielleicht die Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich, dem Vorzeigekind in Sachen Klimaschutz. In einer „wüsten Whatsapp-Tirade“, die von The Sun eingesehen wurde, brachten verärgerte Tory-Abgeordnete ihre wachsende Besorgnis über die Wahlkampfkosten einer grünen Politik zum Ausdruck, nur drei Monate bevor Johnson Gastgeber des COP26-Klimagipfels in Glasgow ist.

Da die wahren Kosten der von der UN-Klimabehörde und ihren Verbündeten im Klima-industriellen Komplex vorangetriebenen „Netto-Null-Emissionen“ bis 2050 den britischen Wählern immer deutlicher vor Augen geführt werden, könnte Premierminister Boris Johnson seine Ambitionen für die COP26-Klimakonferenz im November in Glasgow zurückschrauben. Einem Bericht des Fernsehsenders ITV zufolge sind die Chancen, die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu halten, „praktisch verschwunden“, und stattdessen argumentierte eine „die Regierung beratende hochrangige Person“, dass 2°C ein gutes Ergebnis wäre.

Jetzt spricht der Rest der Welt

Wie wird dies im Rest der Welt gesehen? China – das seinen Kohleverbrauch erhöht, um die steigende Nachfrage zu befriedigen – lehnt es ab, sich auf das 1,5°C-Ziel zu verpflichten und lehnt außerdem jede Änderung des Pariser Abkommens ab, das von den Entwicklungsländern über viele Jahre hinweg wenig verlangt. Der chinesische Chefunterhändler für Klimafragen Xie Zhenhua erklärte, dass „einige Länder darauf drängen, das Pariser Abkommen umzuschreiben… Wir müssen die unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen Ländern verstehen und uns um einen Konsens bemühen“.

Sowohl China und Indien als auch andere führende Entwicklungsländer wie Brasilien und Indonesien haben immer wieder argumentiert, dass die Industrienationen reich werden konnten, bevor eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen gefordert wurde, und dass von den Entwicklungsländern keine Opfer erwartet werden können, die ihre legitimen Bestrebungen nach wirtschaftlicher Entwicklung gefährden würden.

Nur acht der G20-Länder haben ehrgeizigere Klimaziele vorgelegt, wie sie im Rahmen des Pariser Abkommens alle fünf Jahre erwartet werden. China, Indien, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien, Russland und Australien sind unter den Ländern, die dies noch nicht getan haben.

Würde man wetten, so wäre die Wahl zwischen den Prognosen zweier Hauptakteure in dem mit hohen Einsätzen verbundenen Spiel der angeblichen „Klimakrise“ eine äußerst verhängnisvolle Entscheidung. Auf der einen Seite steht die auf dem Hockeyschläger-Modell basierende Vorhersage einer bevorstehenden Klimaapokalypse durch UN-Generalsekretär António Guterres, auf deren Grundlage er die Länder auffordert, sich zur tiefgreifendsten Umgestaltung des globalen Wirtschaftssystems seit der industriellen Revolution zu verpflichten.

Auf der anderen Seite steht das jüngste Versprechen des saudischen Ölministers Prinz Abdulaziz bin Salman. Er investiert in die Ausweitung der Produktionskapazitäten seines Landes und will „jedes einzelne (Kohlenwasserstoff-)Molekül anbohren“, da die Entwicklungsländer – die über 80 % der Weltbevölkerung ausmachen – einen höheren Lebensstandard auf der Grundlage billiger und erschwinglicher Energie anstreben. Worauf würden Sie wetten?

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/tilak-doshi-the-ipccs-code-red-versus-the-real-world/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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