Fred F. Mueller
In den letzten Tagen hat es in verschiedenen Bereichen Deutschlands Europas und so auch im Bereich der Ahr Hochwasserkatastrophen gegeben, die nicht nur Milliardenschäden, sondern tragischerweise auch bis zu mehr als 200 Menschenleben gefordert haben. Wenn man bedenkt, dass es schon Tage vorher präzise Warnungen gegeben hatte, ist es kaum zu verstehen, dass die Wissenschaftler vom European Flood Awareness System (EFAS) kaum Gehör fanden. Die deutschen Wetterdienste und damit auch die Öffentlich-Rechtlichen Medien warnten zunächst lediglich vor „Starkregen“ und gaben – wenn überhaupt – oft viel zu spät Warnungen vor schnell steigendem Hochwasser heraus. Die Menschen wurden deshalb vielfach unvorbereitet überrascht und konnten oft nicht einmal das Nötigste retten. Neben zahlreichen Todesopfern wurde die Existenzgrundlage tausender weiterer Anwohner vernichtet.
Umso erbärmlicher ist es, wenn jetzt in den Tagen nach der Katastrophe gerade diejenigen „Wetter- und Klimapropheten“, die im Bereich der Wettervorhersage und der hierfür verantwortlichen Medien so offenkundig versagt haben, jetzt von einer „nie dagewesenen“ Katastrophe sprechen und die Schuld daran dem angeblich durch CO2-Emissionen verursachten Klimawandel geben. Die ewigen Weltuntergangswarner, die behaupten, sie könnten 50 und mehr Jahre in die Zukunft sehen, haben vor den Fluten erst gewarnt, als sie schon fast da waren.
Jetzt versucht man, diese Panne wegzudiskutieren. Ein Paradebeispiel hierfür lieferte kürzlich der seit vielen Jahren als Medienliebling überall herumgereichte Vorsitzende des Deutschen Klimakonsortiums Mojib Latif. In einem Interview mit der FAZ (leider inzwischen hinter einer Bezahlschranke) wurde er direkt gefragt, ob dieses Ereignis eindeutig klima- oder wetterbedingt sei, und lieferte ein Paradebeispiel für Doppelzüngigkeit ab. Seine Antwort begann er mit dem klassischen „Nein, aber“, um dann mit einem Wortschwall doch mehr oder weniger alles auf den Klimawandel zu schieben. Da war die Rede von der durch den Klimawandel wärmeren Luft, die mehr Wasserdampf aufnehmen könne, und von dem klimabedingt ebenfalls wärmeren Mittelmeer, dessen Verdunstung für mehr Regen sorgen könne. Ein wahres Meisterstück waren dann seine Formulierungen zum neuen Modethema der Klimawarner, dem angeblich schwächelnden Jetstream. Diesen Punkt bezeichnete er als „umstritten, aber wissenschaftlich durchaus plausibel“ und sprach von „könnte“ und „würden“, um dann jedoch zu sagen: „Dadurch kamen die ganzen Wassermassen in einer Region runter“. Man beachte: Beim letzten Satz verzichtete er auf den Konjunktiv.
Dann bewies Mojib Latif kurze Beine
Noch mutiger wurde Herr Latif dann bei der Frage, was denn das Ungewöhnliche an den Überschwemmungen der vergangenen Woche gewesen sei. Im Einklang mit den Behauptungen zahlreicher Politiker, dass es bisher in der Region noch nie eine Katastrophe dieses Ausmaßes gegeben habe, sagte er laut FAZ: „Es gab bisher materielle Schäden. Jetzt sterben viele Menschen. Das war vorher nur in Entwicklungsländern so. Wenn wir noch die anderen Extreme betrachten, wie zum Beispiel die Hitzewellen mit Rekordtemperaturen, verlassen wir als Menschheit gerade den Wohlfühlbereich. So langsam wird es gefährlich und ich habe manchmal das Gefühl, die Politik begreift es nicht.“
Damit hat er sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Schauen wir auf die Tatsachen zum Hochwasser der Ahr. Es gibt zu seiner Aussage zuhauf Gegenbeweise in Form von historischen Hochwassermarken (Bild1), Verwaltungsberichten sowie Aufzeichnungen von Heimatforschern.
Die Hochwasserkatastrophen von 1804 und 1910
Das vermutlich katastrophalste Hochwasserereignis der jüngeren Geschichte traf die Orte an der Ahr entgegen der Aussagen der Politik und des Herrn Latif nämlich bereits zu einer CO2-freien Zeit im Jahr 1804. Nach den Aufzeichnungen der – damals französischen – Verwaltung wurden 129 Wohnhäuser, 162 Scheunen oder Ställe, 18 Mühlen und acht Schmieden vollständig zerstört. Darüber hinaus wurden hunderte Häuser, Scheunen und Ställe sowie zwei Mühlen und eine Schmiede schwer beschädigt. Die Weinberge und Obstbäume im Ahrtal wurden weitgehend zerstört und fast 30 Brücken stürzten ein. In den Fluten ertranken nicht nur zahlreiche Pferde und Rinder, auch 63 Menschen verloren ihr Leben.
Ein weiteres katastrophales Hochwasser traf die Ahr dann im Jahr 1910. Obwohl es nicht ganz so schlimm war wie das von 1804, gab es doch immense Schäden an Häusern und staatlichen Bauten sowie zu Zerstörungen bei der gerade im Bau befindlichen Ahrtalbahn. Interessanterweise liegen zwischen den beiden damaligen Katastrophen und der jetzigen jeweils etwas mehr als 100 Jahre.
Hat die Intensität dieser Hochwasserereignisse „durch das Klima“ zugenommen?
Die Vertreter des „Klimakastrophismus“ – von Merkel über Scholz, Schulze, Baerbock, Lindner und Wissler bis zu Mojib Latif und seinen Mitpropheten – treiben derzeit die klimapolitische Ausschlachtung der eingetretenen Katastrophe mit aller Kraft voran. Es ist halt Wahlkampf, und man muss von den eigenen Versäumnissen ablenken. Wer darauf nicht hereinfallen möchte, sollte sich mit der Intensität des aktuellen Ereignisses im Vergleich mit den historischen Vorbildern befassen. Hierbei helfen zum einen die Aufzeichnungen von Thomas Roggenkamp und Jürgen Herget im „Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2015“, da sie dort die sogenannten Scheitelabflüsse verschiedener Ereignisse zwischen 1804 und 1920 rekonstruiert haben. Für die letzten Jahrzehnte und auch für den Beginn der aktuellen Katastrophe stehen detaillierte Aufzeichnungen des Hochwassermeldedienstes des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Auf deren Homepage sind sowohl die Pegelstände als auch die sogenannten Scheitelabflüsse der zehn schlimmsten Hochwasserereignisse der Ahr in den Jahren von 1984 bis 2016 aufgeführt. Zwar liegen diese Messtellen heute an anderen Stellen als bei den früheren Katastrophenhochwässern, doch sind die räumlichen Abstände gering genug, dass es zulässig erscheint, Vergleiche zu ziehen. Wichtig ist hierbei weniger der jeweilige Pegelstand, der bekanntlich rein ortsabhängig ist, sondern der sogenannte Scheitelabfluss in Kubikmeter/ Sekunde (m3/s). Dies ist die beim Höhepunkt der Flutwelle aufgetretene Durchflussmenge und erlaubt Rückschlüsse auf die Wucht und Zerstörungskraft der Strömung.
Übersicht über die Region
Zunächst ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die vom Unwetter betroffene Region zu verschaffen, Bild 2.
Die Ahr ist ein nur rund 85 km langer Fluss, durch den in friedlichen Zeiten am Pegel Altenahr etwa 8 m3/s strömen. Beim schlimmsten Hochwasser der letzten 40 Jahre im Jahr 2016 waren es bei einem Pegelstand von 371 cm dagegen 236 m3/s, also rund 30mal soviel. Zum jetzigen Hochwasser wurde der Pegelhöchststand mit zunächst 575, später mit vermuteten mehr als 700 cm angegeben.
Auf der Homepage des Hochwassermeldedienstes fand sich zur Situation historischer Hochwasserereignisse am Pegel Altenahr folgende Tabelle, Bild 3.
Interessant ist zunächst festzustellen, dass an der Ahr in den letzten ca. 40 Jahren mindestens zehn Hochwasserereignisse aufgetreten sind, im Schnitt also eines alle vier Jahre. Die Tabelle erlaubt es, mithilfe von Exel näherungsweise eine Korrelation zwischen Pegelstand und Scheitelabfluss zu ermitteln, Bild 4.
Zum gleichen Zeitpunkt ließ sich aus der nachfolgend abgebildeten Grafik auf der Homepage des Hochwassermeldedienstes ein Pegelhöchststand von 575 cm ablesen, Bild 5.
Setzt man den aus Bild 5 abgelesenen Pegelstand in die nach Bild 4 ermittelte Gleichung ein, so ergibt sich ein Scheitelabfluss von rund 341 m3/s.
Interessanterweise wurde diese Grafik jedoch noch am gleichen Nachmittag um 16:36 Uhr gegen eine andere ausgetauscht, Bild 6.
Über die Gründe für diesen Austausch kann hier nur spekuliert werden. Nimmt man für die Gleichung jetzt einen spekulativen Pegelwert von 800 cm an, so ergäbe sich nach der obigen Gleichung ein Scheitelabfluss von 470 m³/s. Das ist fast das sechzigfache der normalen Wasserführung.
Welches Hochwasser war am schlimmsten?
Die Klimawarner liegen uns ständig in den Ohren, dass uns wegen des von Menschen erzeugten CO2 in den nächsten Jahrzehnten immer stärkere und schlimmere Wetterkatastrophen bevorstehen. Herr Latif, als einer der prominentesten unter ihnen, hat im FAZ-Interview unter Bezug auf die Katastrophe in Ahrweiler ausgesagt: „Es gab bisher materielle Schäden. Jetzt sterben viele Menschen. Das war vorher nur in Entwicklungsländern so. Wenn wir noch die anderen Extreme betrachten, wie zum Beispiel die Hitzewellen mit Rekordtemperaturen, verlassen wir als Menschheit gerade den Wohlfühlbereich. So langsam wird es gefährlich und ich habe manchmal das Gefühl, die Politik begreift es nicht.“
Tatsächlich? Schauen wir aus seinen „Wohlfühlbereich ohne CO2“, auf die Hochwasserkatastrophen 1910 und 1804. Dank der Akribie der bereits erwähnten Heimatforscher Thomas Roggenkamp und Jürgen Herget verfügen wir über rekonstruierte Zahlen der Scheitelabflüsse für beide Ereignisse. Für die Flut von 1910 liegt der Scheitelwert bei 585 m3/s. Dieses Hochwasser war somit mindestens vergleichbar mit dem, welches die Einwohner des Ahrtals jetzt durchmachen mussten. Beide werden jedoch bei weitem in den Schatten gestellt durch die Katastrophe von 1804, deren Wassermassen mit einem Scheitelabfluss von rund 1.200 m³/s fast den doppelten Wert wie die des Jahres 1910 aufwiesen. Verglichen mit dem aktuellen Hochwasser liegt der Faktor sogar bei fast dem Dreifachen. Dass der Schaden und der Verlust an Menschenleben diesmal so groß waren, liegt daran, dass in der betroffenen Region heute viel mehr Menschen leben als vor 100 oder gar 200 Jahren und unser Hab und Gut viel mehr Wert hat als damals. Das CO2 spielte damals dagegen keine Rolle.
Fakten gegen „follow the science”
Angesichts dieser Fakten zeigt sich, wie schnell die „Wissenschaftler“, die uns ständig etwas von der „Klimakatastrophe durch vom Menschen erzeugtes CO2“ weismachen wollen, durch die simple, harte Realität widerlegt werden. 1804 hatte die Menschheit noch so gut wie gar kein und auch 1910 nur vergleichsweise wenig CO2 erzeugt. Diese Leute mit ihren hochtönenden akademischen Titeln und ihrem Getue mit komplizierten Computerprogrammen tun so, als ob sie die Zukunft auf Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte vorherberechnen könnten. Dabei haben sie schon an der rein praktischen Aufgabe versagt, die Bewohner vor der unmittelbar bevorstehenden Gefahr zu warnen. Sie, die Politiker und die Journalisten, die ihre Botschaften verbreiten, als seien es endgültige Weisheiten, tragen Verantwortung: Nicht für die Tatsache der Flut, aber für die fehlende Vorbereitung und Warnung der Bevölkerung. Und genau davon wollen sie mit der jetzt massiv einsetzenden Propagandaoffensive für „mehr Klimaschutz“ ablenken.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Walporzheim_Hochwasserinschrift_455.JPG
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_21._Juli_1804
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_13._Juni_1910
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Grafik 4 ist massiv fehlerhaft….
Es wurde der höchste Stand mit dem höchsten Fluss verglichen, dann der zweithöchste Stand mit dem zweithöchsten Fluss.
Jedoch hat der dritthöchste Stand nur den siebthöchsten Fluss erzeugt (siehe Datum). Der drittgrößte Fluss kommt unter den 10 höchsten Pegelständen gar nicht vor. Sie können doch nicht einfach 2 vollkommen verschiedene Fluten gleichsetzen, nur weil sie auf einer Rangliste auf gleicher Stelle stehen.
Die CO2-Panikmache läuft doch seit mindestens 30 Jahren. Und bisher ist keine einzige Katastrophenprognose (ab 2000 kein Schnee etc.) eingetroffen. Was mich an den Club of Rome erinnert. „Die Grenzen des Wachstum“, so hieß glaube ich das Buch. Habe ich gelesen und mit der Realität abgeglichen. Nichts, was die Autoren als Horrorszenario beschrieben, ist eingetroffen. Dann gab es den von Jimmy Carter in Auftrag gegebenen Bericht, der als Buch mit dem Titel „Global 200“ veröffentlicht wurde. Habe ich auch gelesen und mit der Realität abgeglichen. NICHTs ist von den in diesem Buch beschriebenen Horrorszenarien eingetroffen.
Wenn die Regierung wollte, dann wäre kein Mensch bei dieser Katastrophe gestorben und Niemand wäre vergessen worden. Wenn es um die Vertreibung der Querdenker geht, dann leistet Polizei eine Superarbeit. Es wird sogar mehrere Tage voraus geplant, wie sie gegen die Demonstranten vorgehen sollen.
Wenn es aber um Menschenleben geht, wo bleiben dann die Polizei, Bundeswehr und die zuständigen Behörden?
Wenn es um die gewünschte Agenda geht, dann funktioniert der Staat aber wenn es für sie etwas Uninteressentas wie einfache Seelen geht, dann funktioniert gar nichts und kein Mensch fühlt sich dafür verantwortlich.
https://vimeo.com/578606587
Hallo Herr Salk,
wie bekommen Sie Ihren Avatar rein?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Es wurde vermutlich von einer anderen Plattform übernommen.
Fundstück:
https://www.youtube.com/watch?v=kK-xwZYrAME
Die Polizei darf man hier nicht verantwortlich machen. Hinter dem jämmerlichen Versagen stehen wie immer Politiker, die so elend dumm und stur sind und die nur auf Greta, Luisa und die Alarmforschung hören. Aufgehetzt von einer Meute und den Grünen, dem denkschwachen Teil der Bevölkerung, der sich historisch schon immer verdummen ließ. Und hinterher war der Schaden stets riesengroß. Nur, was kann diesmal die Denkreduzierten aufwecken? Ich befürchte nichts und niemand. Selbst wenn die Eiszeit zurückkehrt, werden die vorrückenden Gletscher und die Kälte von den Klimaaktivisten dem „menschegemachten Klimawandel“ in die Schuhe geschoben. Da lassen Greta, Luisa und die FfFs garantiert nicht locker. Und dumme Verfassungsrichter und das Staatsfernsehen glauben es – Klima-Verdummung for ever.
Hallo Herr Dr. Ullrich,
das ist ein sehr pessimistischer Kommentar. Leider finde ich aber nichts Wesentliches, um diesen Pessimismus zu entkräften.
Hoffen wir mal, dass es ähnlich wie beim Wetter (!) manchmal überraschende, nicht erwartete Wendungen gibt.
Christian Freuer
Wundert Sie das? Mich nicht. Schauen Sie mal hin wo und bei wem die Frau im Kanzlerwohnhaus und -büro ihre Dissertation, die ja m.W. nicht mehr auffindbar ist, fabrizierte.
Ich stand 1962 am Deich, als die Elbdeiche überflutet wurden. Der in BHV, auf dem ich stand, wurde jedoch nicht überflutet. Der war nach dem Hollandorkan kräftig erhöht worden und die Geeste war mit einem Sturmflutsperrwerk gerade noch rechtzeitig geschützt worden. Und 1976, bei der höchsten Sturmflut in HH und der gesamten deutschen Nordseeküste, bin ich noch bei den höchsten in HH und drumherum gemessenen Windgeschwindigkeiten über die Köhlbrandbrücke gefahren und konnte mir bei dem Jugendknast westlich des Airbus-Werkes das Hochwasser direkt anschauen. Das Wasser stand gerade mal nur noch einen Meter unterhalb der Deichkrone. Zurück durch den Hafen konnte ich nicht mehr. Der war bis auf die mit Mauern geschützten Flächen komplett überflutet.
Was also jetzt passiert ist im Südwesten ist nix Besonderes. Das gab es da halt schon immer mal. So wie es an der Nordseeküste immer schon Sturmfluten gegeben hat. Auf diese Art sind auch die Nordfriesischen Inseln entstanden.
>>Das Gebiet des nordfriesischen Wattenmeeres ist in den vergangenen Jahrhunderten großen und stetigen Veränderungen unterworfen gewesen. Da erste Karten erst für das 17. Jahrhundert existieren, ist man für die Zeit davor auf Rekonstruktionen angewiesen. Die heutigen Inseln und Halligen sind im Verlauf der Jahrhunderte aus größeren zusammenhängenden Landmassen entstanden, die durch Sturmfluten zerrissen wurden. So gehörten zum Beispiel die heutige Halbinsel Nordstrand und die Insel Pellworm in früherer Zeit zu einer großen Insel oder besser Landmasse der damals zerklüfteten und von Prielen durchzogenen Küstenlandschaft, die den Namen Strand trug und deren größter Ort Rungholt war. Strand wurde am 16. Januar 1362 in der zweiten Marcellusflut (Grote Mandränke) zu einem großen Teil zerstört. Während der Burchardiflut 1634 zerbrach die verbliebene Insel, das alte Nordstrand, dann in die Inseln Nordstrand und Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor.<<
Wenn sich also jetzt die sog. „Klimaforscher“ aufmüpfig hervortun kennen die nicht die Vergangenheit. Unsereiner hat jedenfalls 1962 und 1976 die schlimmsten Sturmfluten an der Nordseeküste selbst miterlebt. Das, was da jetzt im Bereich der Ahr passierte ist absolut der Normalzustand. Nur sind die Leute ziemlich blöd gewesen sich da Häuser im Überflutungsbereich gebaut zu haben. Jedenfalkls solche, die absaufen und/oder weggeschwemmt werden konnten. Mein Vater hat in BHV umzu sein Haus auf nem Hügel gebaut. Der wußte als Seelotse um die Gefahren der Orkane.
>>Dabei haben sie schon an der rein praktischen Aufgabe versagt, die Bewohner vor der unmittelbar bevorstehenden Gefahr zu warnen.<<
Wer kennt denn die zukünftige Niederschlagsmenge in solch einem Gebiet bzw. kann die vorhersagen? Die für eine solide Vorhersage notwendigen atmosphärischen Daten in vertikaler und horizontaler Auflösung hat doch kein Meteorologe. In D gibt es nur 9 Radiosondenstationen. Und die messen nur zweimal am Tag. Und die normalen Bodenwetterstationen sind auch ziemlich weit auseinander. Als Flieger weiß ich, daß die für eine solide hochaufgelöste Datenlage zu weit auseinander sind. Das Wetter zwischen Hamburg und Föhr ist schon im Normalfall variabel. Bei Gewitterwetterlagen gab es keine soliden Vorhersagen. Da mußte man schon Umwege um die Gewitterzellen machen.
Ausgezeichnete Darstellung Herr Mueller!
Besonders traurige Einblicke zum „Stand der Wissenschaft“ gewährte die Expertin Prof. Dr. Beate Ratter am 20.07. in der Sondersendung bei Markus Lanz. Ab der 15. Minute, degradiert sie die Kyll, den größten Fluss der Südeifel, der das Hochwasser nach Trier-Ehrang brachte, kurzer Hand zu „einen Bach“. Die folgende Erklärung zu Starkregen mit „ereignet sich extrem lokal“ ist auch nicht viel besser. Sie unterscheidet sich eklatant von der Definition des DWD: „Von Starkregen spricht man bei großen Niederschlagsmengen je Zeiteinheit. … Starkregen kann überall auftreten … „.
Da hatte ja mein damaliger Heimatkundelehrer an der Volkschule mehr drauf, der erklärte uns u. a. wo es während der letzten Eiszeit in Deutschland überall Gletscher gab. Ich bin heilfroh, dass man damals weder die Mittel noch den Spleen hatte, das Klima zu konservieren, sonst wäre es jetzt kalt und dunkel um mich herum!