Stefan Kämpfe
Nach der medialen Wasserschlacht in Westdeutschland entstand der Eindruck, ganz Deutschland stehe unter Wasser, und der Weltuntergang sei nah. Besser als diese medialen Frontberichterstattungen, welche der Journaille eine willkommene Gelegenheit boten, das ungeliebte Sommerloch zu füllen, wäre eine schnelle, großzügige und unbürokratische Hilfe für alle Betroffenen. Doch in der medialen Aufregung wurde eine ganze Reihe von Fakten verschwiegen. Werden sommerliche Starkregen und Hochwasser im Zuge der Klimaerwärmung tatsächlich häufiger, und welche Rolle spielen Planungs-, Besiedlungs- und Bewirtschaftungsfehler?
Überraschung: Welche Jahreszeit war und ist in Deutschland die regenreichste?
In unserer oberflächlichen Freizeit- und Spaßgesellschaft wird der Regen nur ungern gesehen. Es möge doch bitte von April bis Oktober eitel Sonnenschein herrschen und den Umsatz der Gastwirte, Urlaubsorte und Freizeitparks ankurbeln sowie die Urlauber bei Laune halten. Bei einer Straßen-Umfrage, welches wohl die regenreichste Jahreszeit und der regenreichste Monat seien, würden gewiss der Herbst und der November gewinnen – aber die Realität zeigt etwas ganz anderes:
Dieser sommerliche Regenreichtum erhöht aber leider neben vielen Vorteilen (Pflanzenwachstum!) auch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Hochwasser. Auch die Klimaerwärmung änderte an diesen Verhältnissen nichts Grundlegendes.
Mehr Niederschlag wegen der sommerlichen Klimaerwärmung?
Die Erwärmung unserer Sommer ist unstrittig – aber kaum jemand weiß, dass sie erst ab etwa 1982 so richtig in Gang kam; vorher gab es eine moderate Erwärmungsphase bis 1947, danach bis 1981 eine geringe Abkühlung. Dieses Verhalten wirft zwei Fragen auf: Passt dieses sommerliche Temperaturverhalten zur stetig steigenden CO2-Konzentration, und verhielten sich die Sommerniederschläge ähnlich? Die folgenden zwei Grafiken verneinen beide Fragen zweifelsfrei:
Aber wenn sich die sommerliche Erwärmung nicht auf die jahreszeitlichen oder monatlichen Niederschlagsmengen auswirkte, so könnte es doch mehr Einzelereignisse, unterbrochen von längeren Dürrephasen, geben. Hierzu ist die Datenlage viel schwieriger. Dem Autor standen die bis 1893 zurückreichenden Reihen von Potsdam zur Verfügung. Sie sind zwar nicht für Deutschland repräsentativ, deuten aber, ähnlich wie die Gesamtniederschlagsmengen, eher auf eine minimale Häufigkeitsabnahme extrem nasser Monate und vor allem auch der Tage mit sehr hohen Regenmengen hin:
Auch der Wasserdampfgehalt der Luft über Deutschland (Daten seit 1948 beim NOAA verfügbar) liefert keine eindeutigen Befunde. Er nahm leicht zu, was erstens möglicherweise eine Folge der aktuellen AMO-Warmphase ist, und zweitens wird das aber durch die höheren Temperaturen mehr als egalisiert – die Sommerluft wurde absolut feuchter, aber relativ trockener:
Historische Sommerhochwasser in Deutschland
Die aktuellen, meist lokalen oder regionalen Ereignisse mögen für die Betroffenen dramatisch sein – sie relativieren sich jedoch bei einer Betrachtung der schlimmsten Sommerhochwasser seit dem Beginn schriftlicher, historischer Überlieferungen (etwa dem Spätmittelalter). Die wohl schlimmste Naturkatastrophe der letzten 1.000 Jahre in Deutschland war ein Sommerhochwasser – die Magdalenenflut vom Juli 1342, welche praktisch ganz Mitteleuropa betraf, bis zu 14 Meter tiefe Schluchten riss, fast die gesamte Ernte zerstörte und vermutlich zehntausende Tote forderte – bei einer viel, viel geringeren Besiedlungsdichte als heute. Sie ereignete sich am Beginn einer Abkühlungsphase; überhaupt zeichnete sich das 14: Jahrhundert als überdurchschnittlich reich an Witterungskatastrophen aus. Käme es heute zu einer derartigen, gewaltigen Flut, so würde sie Deutschland vielleicht auslöschen, denn Energieversorgung, Kommunikation und Sozialwesen brächen auf Monate oder Jahre zusammen. Nicht im „Kernsommer“, aber kurz vorher, ereignete sich am 29. Mai 1613 die „Thüringer Sintflut“, welche ihren Schwerpunkt an der Ilm bei Weimar hatte und etwa 600 Opfer gefordert haben soll; die tatsächlichen Opferzahlen lagen wohl bei um oder über 1.000 Toten. Leider fehlt es an chronologischen, gut aufbereiteten Listen aller historischen Hochwasserereignisse in Deutschland. Für das flächenmäßig sehr kleine Bundesland Thüringen listet (1) aber im Zeitraum 1500 bis 1994 alleine schon 16 Sommerhochwasser auf. Rechnet man das konservativ auf die Gesamtfläche der heutigen BRD hoch, so dürfte es in diesem Zeitraum weit mehr als 200 Ereignisse gegeben haben. GLASER schreibt in (2): „Besonders auffällige Zunahmen gab es in allen Flussgebieten zwischen 1500 und 1800. Diese lassen sich mit großräumigen klimatischen Veränderungen im Zusammenhang mit der Kleinen Eiszeit korrelieren.“ Der Vollständigkeit halber sollen aber noch einige Ereignisse seit 1900 erwähnt werden. Das Ahr-Hochwasser vom 13. Juni 1910 ist die größte historisch bezeugte Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Das Tal machte damals in ganz Deutschland Schlagzeilen. Über Neuenahr schrieb etwa der Hamburgische Correspondent vom 13. Juni 1910: „Um zehn Uhr hatte die Ahr vier Meter über Normalhöhe erreicht. Der reißende Strom führte Bäume, Balken, ein Hausdach und Kisten einher, die vom Bahnbau der Doppelgleisbahn in Altenahr herrührten.“ 53 Menschen kamen damals durch die Fluten ums Leben (hier). Oder-Hochwasser im Juni 1926, Näheres hier. 1926 gab es auch in Annaburg und Ochsenfurt erhebliche Hochwasserschäden. Hochwasser im Osterzgebirge 1927: Bei starken Regenfällen im Juli im Osterzgebirge traten die beiden Elb-Nebenflüsse Gottleuba und Müglitz über die Ufer. Die Wassermassen überraschten die Menschen in den Ortschaften während des Schlafs.160 Menschen verloren bei dieser Katastrophe ihr Leben. Im September 1927 gab es ein Rheinhochwasser, die so genannte „Rheinnot“, Quelle. Donauhochwasser von 1954: Seit dem 27. Juni 1954 hatte es täglich geregnet. Mit dem Monatswechsel wurden die Regenfälle dann stärker und erreichten Hochwasserregen-Niveau. Ab Regensburg führte die Donau schon extremes Hochwasser. Rund 9000 Menschen mussten evakuiert werden und eine Fläche von etwa 150.000 Hektar wurde überschwemmt. Bei dieser Flutkatastrophe verloren zwölf Menschen ihr Leben. Quelle. Der sehr nasse Sommer 1954 war äußerst hochwasserträchtig, unter anderem in Ostthüringen und Sachsen; Ähnliches wiederholte sich 1956. Als Heinrichsflut oder Julihochwasser bzw. Schwarzer Freitag von Waldeck wird die Hochwasserkatastrophe bezeichnet, die nach schweren Unwettern am 15. und 16. Juli 1965 Nordhessen, Südniedersachsen und Ostwestfalen sowie Teile der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen traf, Quelle. Bei dem extremen Starkregenfällen folgenden Hochwasser starben insgesamt 16 Menschen, drei davon in der DDR. Es entstanden Schäden in dreistelliger DM- und Ostmark-Millionenhöhe. Am 19. Juli 1966 kam es im Weser- und Leinebergland, Nordhessen sowie im Harzvorland zu schweren Unwettern mit Hagelschlägen, Tornados und Wolkenbrüchen, Quelle. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen – sie zeigt, dass es vermutlich vor der Klimaerwärmung genauso viele Hochwasserereignisse gab, wie momentan. Kein Hochwasser, aber als Unwetter von ähnlichen Ursachen ausgelöst, ging das Münchener Hagelunwetter vom 12. Juli 1984 als kostspieligste Unwetterkatastrophe in die Geschichte ein; teurer gar als die Hamburger Sturmflut vom Februar 1962. Näheres hier.
Die klimatischen Hintergründe der Sommerhochwasser von 2021 – nur kurz beleuchtet
Sehr warme Sommer sind eher arm an Hochwasserereignissen, weil sie eine lange Sonnenscheindauer, verursacht von trockener Luft unter Hochdruckeinfluss, mit sich bringen. Und empfindlich kühlen, wie etwa 1907, 1913 und 1916, fehlt (meist) die gewisse Wärme für das Unwetterpotential – es regnet zwar oft, aber seltener ergiebig genug für schwere Hochwasser. Deshalb ging auch die Weltkriegs-Schlacht an der Somme als Schlammschlacht in die Geschichte ein – Nässe und Kälte waren an der Westfront genauso verheerend, wie die furchtbaren Waffen. Aber die lau- oder schwülwarmen Sommer, wie 1997, 2002 oder eben der Juli 2021, die entwickeln das typische Unwetterpotential: Geringe Luftdruckgegensätze oder Tief über Mitteleuropa, dazu eine feuchtwarme Luft bodennah und höhenkalte Luft darüber – das ergibt die oft explosive Mischung aus Unwettern und starkem Dauerregen, zumal sich die Wettersysteme kaum verlagern und so lange auf einen Ort einwirken. Eine besondere Rolle kommt dabei den so genannten Unbestimmten (XX)-Lagen der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD zu. Leider liegt diese erst seit 1980 vor – zu kurz, um die seitdem eingetretene sommerliche Häufung eindeutig zu interpretieren:
Die Frage, ob die XX-Lagen wegen der Klimaerwärmung häufiger wurden, zäumt das Pferd von hinten auf. Plausibler ist, dass sie die sommerliche Erwärmung mitverursachen und sich in Zeiten geringer Sonnenaktivität häufen. Der Sommer 2021 steht übrigens sowohl im SCHWABE- als auch im HALE-Sonnenzyklus an einer Stelle nach dem Start des jeweiligen Zyklus, welche einen eher etwas niederschlagsreicheren Sommer erwarten ließ; Näheres dazu hier. Außerdem könnte die Übernutzung der Windkraft die ohnehin schon flaue Strömung weiter schwächen – Unwetter bleiben dann noch länger stationär und entfalten ihre verheerende Wirkung.
Landschaftsplanungs-, Nutzungs- und Besiedlungsfehler als Treiber sommerlicher Hochwasserkatastrophen
Weil es an eindeutigen, meteorologisch-klimatischen Befunden für die mögliche, zumindest gefühlte Zunahme der Sommerhochwasser fehlt, bleibt die Frage, ob die Übernutzung unserer Landschaft negative Auswirkungen zeigt. Trotz aller Lippenbekenntnisse gelang es bislang nicht, den Landschaftsverbrauch drastisch zu reduzieren – noch immer wird viel mehr Fläche bebaut und versiegelt, als rückgebaut. Das Umweltbundesamt schreibt dazu sinngemäß: „…um Ende des Jahres 1992 lag der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche noch bei 11,5 % (38.669 km²) und der Anteil der versiegelten Fläche bei 5,3 % (17.839 km²) (siehe Abb. … Somit hat in den 26 Jahren von 1992 bis 2018 die Bodenversiegelung um insgesamt 4.622 km² zugenommen.“ Natürlich gewachsene, unverdichtete Böden und deren möglichst dichte Vegetation sind aber ein wesentliche Voraussetzung dafür, um Starkniederschläge zu speichern oder deren Abfluss wenigstens zu verzögern, ebenso wichtig sind naturnahe Fließ- und Standgewässer mit breiten, unverbauten Auen als Rückhalteräume für Hochwasser. Streng betrachtet, war schon die Rheinbegradigung durch TULLA um 1820 ein Fehler. Aber während heute Milliarden Euro für eine fragwürdige Energiewende oder CO2-Vermeidungsmaßnahmen ausgegeben werden, gibt es nur bescheidene Mittel für Naturschutz, Entsiegelungs- und Renaturierungsmaßnahmen. Der übertriebene Maisanbau und die weitere Intensivierung der Landwirtschaft zum Anbau von „Energiepflanzen“ verschärfen das Problem, weil die Böden verdichtet werden und der Mais bis Mitte Juli den Boden kaum vor Schlagregen schützt. Und so gehört zur unangenehmen Wahrheit, dass künftig wohl mehr Schäden und Opfer durch Hochwasser zu beklagen sind.
Nicht im Web verfügbare Quellen
- Hochwasserereignisse in Thüringen. Schriftenreihe Nr. 63 der TLUG, Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
- Glaser,R: Klimageschichte Mitteleuropas. Darmstadt 2008
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Falls sie lokale katastrophale Hochwasserereignisse „sammeln“, Anfang Juni 1895 haben Wolkenbrüche im Quellgebiet der Eyach (Württemberg, Albstadt+Balingen) zu 41 Todesopfern geführt, zerstörten Häuser , Brücken und Feldern geführt.
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.balingen-aus-der-eyach-wird-eine-reissende-flut.91267b6b-2fdf-4a28-89d7-4748bbeaadec.html
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
Zu den Abb. 2a und 2b: Sie waren ursprünglich umgekehrt angeordnet – die Temperaturentwicklung oben und die Niederschlagsentwicklung unten – deshalb beginnt der Bildunterschriftstext mit der Temperaturentwicklung.
Herren Salk und Dr. Ullrich, besser kann man es nicht ausdrücken. Die Regierung, ein Selbstbedienungsladen für anderer Tätigkeiten unfähiger Personen. Hauptanliegen, das Erfinden neuer Ministerien und Stiftungen für die Unterbringung der Familie. Bei solchen Notfällen zeigt sich die Unfähigkeit unserer Politikerdarsteller.
komisch, vor 30 Jahren waren solche Überschwemmungen am Rhein VÖLLIG NORMAL! Die Insel Grafenwerth, inkl Freibad & Tennisclub waren jährlich überflutet…
Der menschengemachte Klimawandel ist in Wirklichkeit die menschengemachte Klimamanipulation (Geoengineering). Deswegen wird immer von Wetterereignissen durch „Klimawandel“ gesprochen, obwohl man sie statistisch eigentlich nicht nachvollziehen kann. Sie wissen aber, dass manipuliert wird und versuchen es auf Klimawandel zu schieben. Bei den mainstream Medien wird aber niemals Geoengineering als vermutliche Ursache in Diskussion gebracht. Nach öffentlich Rechtlichen gibt es das überhaupt nicht und jeder Mensch, der das erwähnt ist ein Verschwörungstheoretiker obwohl es dazu mittlerweile Beweise gibt. Wenn man statt CO2 zu reduzieren die Wettermanipulation mit toxischen Chemikalien abschaffen würde und zwar international, würde man diese Katastrophen verhindern können. Statt Katastrophen zu unterstützen, weil sie gewollt sind, die Menschen warnen für die Evakuierung um Todesfälle zu vermeiden. Katastrophenschutz um Verlusten zu minimieren. Das wäre von der Politik zu erwarten.
https://youtu.be/wVqrm4fVeqQ
„Wenn man dort einen Balken hochhebt oder einen Baumstamm oder einen Haufen wegschiebt, weiß man nie, was einen darunter erwartet und wie man dann mit der Situation umgehen soll. “
Das bedeutet, wenn man eine Leiche darunter findet, wissen selbstverständlich die Bauern nicht, was sie machen sollen. Das ist nicht die Aufgabe eines Bauern.
Soll man die Leiche dort liegen lassen? Soll man sie mitnehmen und versuchen zu identifizieren? Soll man Fotos machen oder soll man die Leiche dann selber begraben? Heutzutage muss man ja wohl alles selber erledigen.
Pfarrer (an)rufen!
Das ist nicht irgendwie als Spaß zu verstehen.
Der Pfarrer ist normalerweise das letzte Glied bei einer Bestattung, Beerdigung.
Er kennt sich aus, kennt die Bestattungsinstitute.
Die wiederum kennen sich mit Formalien aus, Papiere, etc.
Das ist zwar der Weg genau rückwärts aber besser als gar nichts zu unternehmen.
Den Pfarrer kennen viele, er ist in solchen Notfällen ein schneller Ansprechpartner.
Üblicherweise wird man den Notruf wählen, geht aber meist nicht bei einer Katastrophe.
Mein Tip mit dem Pfarrer gilt dann, wenn sonst nichts mehr geht.
Kleine Sache zur Flutkatastrophe nebenbei, erzählte mir heute meine Mutter.
Ein Pfarrer hat vermutlich nicht wenige Leben mit einer Glocke gerettet.
In der Gemeinde ging anscheinend nichts mehr, auch nicht die Sirene.
Er läutete die Totenglocke länger und in ungewöhnlicher Weise.
Nicht wenige Christen verstanden das Signal, gingen zur Glocke, zum Pfarrer.
Der konnte dann die Warnhinweise weitergeben, die sich schnell mündlich verbreiteten.
Wirklich krisensicher, wenn App, TV, Radio, etc. bei fehlendem Strom ausfallen.
Ich füge mal auf Wunsch zum Teilen ein Kommentar zu diesem Artikel.
Das Europäische Hochwasserwarnsystem (EFAS) Anfang der Woche eine extreme Flutwarnung herausgegeben hat und nun fragt, warum die Opferzahlen so hoch sind.
Der Deutsche Wetterdienst DWD teilt mit, dass er die Warnung an die örtlichen Behörden weitergeleitet hat, die für die Organisation notwendiger Evakuierungen verantwortlich sind.
Hochwasser NWR 2021 – Unfassbare Vorgänge:
https://www.youtube.com/watch?v=dNaaQLfJ7JY
Situation in Ahrweiler, vom 17.7.2021, Transkription:
„(…) Es ist dort so, dass zur Zeit circa 50 Bauern dort versuchen, diesen kriegsähnlichen Zustand, den man dort vorfindet, irgendwie in den Griff zu kriegen. Diese Bauern werden dabei unterstützt von niemandem. Es gibt dort keine Feuerwehr, kein THW, kein Militär und nicht einmal einen offiziellen Ansprechpartner. Die Bauern bringen sich dort gerade in Lebensgefahr. Dort sind Brücken nicht mehr statisch einwandfrei, Straßen unterspült, Häuser drohen einzustürzen und von Strom und Gas gehen große Gefahren aus. Wenn man dort einen Balken hochhebt oder einen Baumstamm oder einen Haufen wegschiebt, weiß man nie, was einen darunter erwartet und wie man dann mit der Situation umgehen soll. Es gibt dort keine Koordination, die sind einfach nur auf sich alleine gestellt. Und das Ganze im Jahr 2021, nach einer der größten Unwetterkatastrophen, die einen Vorlauf von drei Tagen hatte. Seit drei Tagen sagen die Meteorolgen reihenweise, fast übereinstimmend katastrophale Regenmengen dort aus und wir Bauern haben uns seit fünf Tagen gefragt, warum man dort nicht die Campingplätze räumt und aktiv wird. Die Menschen dort, das haben die ihnen bestätigt, sind nicht gewarnt worden. Es gab dort keine Sirenen, es gab dort keine Warnungen, gar nichts. Ich selbst habe am Abend, als es schon geregnet hat, auch auf SWR, auf WDR geguckt, auf N24 geguckt, ob da irgendwelche Sondersendungen sind, ob irgendjemand auf das, was da gerade anrollt reagiert. Nichts. Gar nichts. Und dann wagen es diese Politiker, dann wagen es diese Medien, sich dort vor die Kameras zu stellen und den Klimawandel für das dort verantwortlich zu machen. Was hat der Klimawandel damit zu tun? Dass seit drei Tagen eine Katastrophe auf diese Region zurollt, bekanntermaßen zurollt, und keiner warnt und keiner reagiert, das hat mit dem Klimawandel nichts zu tun! Das hat mit Versagen der Politik und mit Versagen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu tun, dass dort nichts passiert. Und dann sitzt ein Werner Eckert vom SWR, der das Umweltressort dort leitet, und darf den Kommentar in der Tagesschau sprechen. Der muss gefragt werden, warum er nicht gewarnt hat über seinen SWR, die Leute. Dann würden heute noch viele leben von denen, die heute nicht mehr leben. Das ist die Wahrheit. Und man hätte viele Schäden verhindern können, indem man vorher dort die Tiere rausgeholt hätte, die Campingwagen rausgeholt hätte, da wäre Zeit genug gewesen. Keiner hat reagiert. Wir Bauern, wir machen immer alles falsch, wir „bringen mit unseren Pannen ständig die Menschen um“, aber wenn die was falsch machen, wenn die versagen im Grund: eine der größten Umweltkatastrophen, die drei Tage lang so angekündigt ist, übersehen, dann ist da irgendwas anderes schuld, der Klimawandel oder die Urlaubszeit oder irgendwas anderes. Wir sollen uns alle einstellen auf den Klimawandel – wie kann man das als Entschuldigung in irgendeiner Form ins Feld werfen. Es haben so viele Institutionen, Behörden und Ähnliches komplett versagt, über Tage hinweg geschlafen und dafür sind jetzt Menschen gestorben. Und jetzt kommen die Helfer und sind auf sich alleine gestellt, weil immer noch keiner den Arsch in der Hose hat, das vernünftig zu koordinieren. (…) Ihr könnt mir glauben, wenn ihr dort hinfahrt und auch helft, das habt ihr noch nicht gesehen. Und dass man diese Menschen in dieser Hilflosigkeit alleine lässt und ihnen nicht auch sofort jegliche Unterstützung dort zusagt, das ist ein weiterer Skandal, ein weiteres Versagen derer, die uns ständig erklären, wie es eigentlich geht und wie man es richtig macht, aber selber nicht einmal die Grundzüge eines anständigen Umsetzens ihrer Verantwortung draufhaben.“
Sehr wertvolle Ergänzung zu dem, was Sebastian Lüning ausführte! Wann werden es die Verantwortlichen bei uns endlich kapieren, dass vorbeugender Schutz gegen Wetterunbill aller Art der allerbeste „Klimaschutz“ ist? Während das Nachjagen einer CO2-Chimäre, die Dekarbonisierungs-Paranoia, außer dem Ruin des Landes garantiert nichts bringen wird.
Wo es inzwischen jeder Dummkopf verstanden haben sollte, dass das Weltklima für die Alarmforscher viel zu kompliziert ist. Und die Alarmparolen und Prognosen allesamt dümmer als der dümmste Bockmist sind. Wann hört man endlich auf, auf eine erbärmliche und dauerversagende Alarm- und Panikforschung zu hören, die für Alarm und Panik bezahlt wird und stattdessen hinter Schloss und Riegel gehört?
Das Hauptübel sind unsere einfältigen und denkunfähigen Politiker, von den grünen Volks-Verdummern und Verfassungsrichtern ganz zu schweigen. Insofern ist diesem Land nicht mehr zu helfen, das an der Unfähigkeit seiner Hirn-reduzierten Politiker zugrunde geht. Und sich sogar von einer elend dummen Luisa nach Strich und Faden vorführen lässt. Von Rotgrün-Medien ganz zu schweigen, die sich heute als Enddarm der Grünen begreifen.