Geringe Abkühlung im ersten Jahresviertel – aber starke Erwärmung im Sommerhalbjahr
Wie KOWATSCH/KÄMPFE in ihren Untersuchungen zur Temperaturentwicklung der Einzelmonate feststellten, kühlten sich seit dem Ende der 1980er Jahre die ersten drei Monate des Jahres wieder leicht ab. Da bietet sich ein Vergleich mit dem Sommerhalbjahr geradezu an:
Nun fragt sich der kritische Zeitgenosse, wie es denn zur angeblichen CO2-Klimaerwärmung passt, wenn sich die ersten drei Monate nicht, die Sommerhalbjahresmonate dafür umso deutlicher erwärmten? Hierzu schauen wir uns einmal den Gesamtzeitraum der DWD-Datensätze an, der bis 1881 zurück reicht.
Offenbar, „passt“ die Entwicklung der CO2-Konzentration in den ersten drei Monaten gar nicht zur Temperaturentwicklung; im Sommerhalbjahr passt sie zwar ganz gut zur Phase 1 und 3, aber nicht zu der Abkühlungsphase in der Jahrhundertmitte. Wie wir gleich sehen werden, gibt es aber auch für die Phasen 1 und 3 eine wesentlich plausiblere Erklärung, als die Entwicklung der CO2-Konzentration. Aber was erklärt das Temperaturverhalten der ersten drei Monate? Es ist die NAO.
Im Sommerhalbjahr ist die NAO jedoch für das Temperaturverhalten von geringer Bedeutung.
Die Sonne bringt es an den Tag – wärmere Sommerhalbjahre wegen viel mehr Sonnenstunden!
Anders, als für die Lufttemperaturen, gibt es ein Deutschland-Mittel der Sonnenscheindauer erst seit 1951. Doch die Aufzeichnungen an der Station Potsdam reichen immerhin bis 1893 zurück und können ähnlich der Vorgehensweise der Abbildung 2b auf ihr zeitliches Verhalten geprüft werden:
In einer etwas anderen Darstellungsweise erkennt man die enge „Verzahnung“ von Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen im Sommerhalbjahr:
Abschließend noch die Verhältnisse für ganz Deutschland:
Die Aussichten für das Sommerhalbjahr 2021 und die weitere Zukunft – eher durchwachsen?
Die stark erwärmend wirkende Sonnenscheindauer kann, schon astronomisch bedingt, nicht unbegrenzt weiter zunehmen; damit sind auch der möglichen Erwärmung Grenzen gesetzt. Es lohnt sich aber auch, noch einen weiteren, bedeutsamen Einflussfaktor auf unsere Sommerhalbjahrestemperaturen zu beleuchten – die AMO:
Aber wie lange wird uns die gegenwärtige AMO-Warmphase noch erhalten bleiben? Ewig sicher nicht; möglicherweise hat das Ende schon begonnen, was dann wieder kühlere Sommerhalbjahre zur Folge hätte. Aber wie steht es um das Sommerhalbjahr 2021? Ein kühlerer Januar mit höhenkalter Luft und auffallend niedriger Höhenlage der 500-hPa-Fläche, so wie 2021, hatte in der Vergangenheit tendenziell eher einen kühleren Jahresrest und damit auch ein kühleres Sommerhalbjahr zur Folge. Für sichere Prognosen ist der Zusammenhang freilich zu schwach. Auch könnten sich die enormen Temperaturschwankungen des Winters, schon wegen der geringen Sonnenaktivität und der damit verbundenen Neigung zu Extremwetterlagen, weiter fortsetzen – ein Mix aus Hitzewellen und sehr kühlen Phasen also. In der Endabrechnung dürften wohl die hohen Temperaturwerte der Sommerhalbjahre 1947 und 2018 nicht erreicht werden.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr schön, die deutschen Sommer-Temperaturen sind der 60jährigen AMO oder Jupiter und Saturn getrieben. Nach den längeren Sonnenperioden 200, 500 und 1000 Jahre müssten wir längst wieder in kältere AMO-Zyklen Abtriften. Geht aber nicht wegen dem 100% menschgemachten Wärmeinsel-„Klimawandel“ dessen Energie Jahr für Jahr in den Meeren siehe AMO gespeichert wird. Nur so können wir ein nächstes „Mounder Minimum“ abmildern, zumindest hier in Deutschland. Mit jedem eAuto, neuen Gebäuden mit sommerlicher Klimaanlage, jeder neuen Straße oder Riesenwerken wie Tesla mit dunklem  PV-Dach, sowie neuen Windkraftwerken wird dieser Effekt verstärkt…und das ist auch gut so!      Â
Von oder mit?
Gemäß Roy Spencers UAH-Auswertung unterschritt der März 2021 wieder einmal das Mittel zwischen 1991 und 2020.               Â
Wobei ich noch keine Studie gesehen habe, welche die Auswirkungen sauberer Luft auf die Sonneneinstrahlung hat.Seit den 70er Jahren, als zurecht die Umweltschweinereien reduziert wurden, hat sich die abschirmende Wirkung des Smogs stark reduziert. Die Wirkung der Sonnenscheindauer kann man im obigen Diagramm von Abbildung 5 und 6 gut sehen.Ebenso müsste auch die Wolkenbildung durch reduzierte Luftverschmutzung (Kondensationskeime) abgenommen haben, was die trockenen Sommer erklären könnte.Vielleicht ist es aber auch die Zunahme heißer Luft, die unsere Volkszertreter von sich geben, die unser Klima aufheizen.Möglicherweise trägt aber auch Kohlenstoffdioxid etwas dazu bei. Etwas. Und bis das nicht genau erforscht ist, bin ich gegen teuere Experimente mit unserem Volksvermögen
Sehr geehrter Herr Kaul,
seit etwa 1990 sind die SO2-, Staub- und NOx-Werte in Deutschland stark rückläufig (Grafiken kann man sich beim UBA ansehen), was sicher stark besonnungsfördernd wirkte. Zusätzlich scheint die Austrocknung der Landschaft (Entwässerung, Melioration, Versiegelungen… ) die Besonnung zu fördern; möglicherweise auch Klimaänderungen durch große Wind- und Solarparks. Ihre Annahmen sind also zutreffend.
Vielen Dank für die interessanten und – wie immer – sehr informativen Darstellungen. Sie wissen ja selbst, dass der ARD Wetterfrosch Karsten Schwanke keine Gelegenheit auslässt, um den menschen-gemachten Klimawandel zu propagieren. Am 24. März 2021 traute ich meinen Augen nicht, als Karsten Schwanke bei „Wetter vor Acht“ doch tatsächlich ein Diagramm zeigte, aus dem hervorgeht, dass es in der Zeit von 1991 – 2020 in Deutschland in allen Monaten außer dem Oktober signifikant mehr Sonnenschein-Stunden gegeben hat als im Vergleichszeitraum von 1961 – 1990. Schwanke hat natürlich nicht erwähnt, dass die höhere Anzahl von Sonnenstunden in den letzten 30 Jahren auch mit höheren Temperaturen einherging, als in den 30 Jahren davor. Damit hätte er ja zugeben müssen, dass diese Temperaturerhöhung vermutlich gar nicht menschen-gemacht ist, sondern von der Sonne gemacht. Den Einfluss der Sonne auf die Klimaerwärmung aber versuchen die Klima-Alarmisten ja konsequent herunter zu spielen.
Welcher Schwachkopf behauptet denn noch daß die Erde von der Sonneneinstrahlung erwärmt wird? Ob der Himmel bewölkt ist oder nicht, die einzig relevante Wärmequelle ist das infrarot rückstrahlende (natürlich nur anthropogene) CO2. Bis zur Entdeckung des Treibhauseffekts glaubten wir dummen Erdenbewohner die Erde werde von der Sonne erwärmt.Â
Bravo, auch hier haben Sie wieder das Jahr 1988 (1989 wäre auch gegangen) als die beiden Jahre gefunden, die bis 2021 einen negativen Trend produzieren:ÂNur was sagt das? Alle Jahre davor und danach erzeugen positive Trends. Wie schon beim März geschrieben: Bei hoher Beaufschlagung durch interne Variabilität ( hier die NAO) muss ein Trend mit relativ kurzer Dauer so hin und hergehen, abhängig vom Startpunkt der Untersuchung. Bei längeren Zeiträumen ( 1984 und länger) wird das aber nivelliert. Dann sehen wir den „echten“ Trend.  Â
Hallo Herr Bosse: Und immer die gleiche Antwort von uns, der Temperatursprung war halt nun einmal im Jahre 1988/1989, deswegen der Grafikbeginn. Nehmen Sie ein anderes Jahr als Grafikstart, dann haben Sie beim DWD-Flächenmittel evt. recht, nicht aber, wenn Sie wärmeinselarme Stationen nehmen. So zeigt die DWD-Station Mittenwald seit 1989 eine so starke Abnahme, die den Temperatursprung bis 1972 kompensiert, also 50 Jahre keine Erwärmung mehr in den ersten 3 Monaten
Die hohe positive Korrelation von Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen im Sommerhalbjahr zeigt mehr als deutlich, daß die Rechengröße Klima maßgeblich vom Wetter bestimmt wird und nicht von einem Spurengas. Was die Ursachen für die Wetterentwicklung sind, wird trotz exponentiell gestiegener Rechnerleistung noch geraume Zeit Gegenstand intensiver Forschung sein; denn aller Propaganda zum Trotz ist da nichts „gesettlet“.
Vielen Dank für diese Analyse. Wie immer sehr schön faktenbasiert. Ergänzend dazu folgende Anmerkung: Ich meine, überall auf der Erde entwickeln sich die lokalen Temperaturen aus einer Mischung von Strömungseffekten und dem lokalen Sonnenwetter, welches abhängig ist von der Sonnenscheindauer. Gerade die letzten Monate zeigten in Europa, daß sich warme Südströmungen und kalte aus dem Norden in rascher Folge ablösten und die Temperaturen bestimmten. Speziell in Monaten, in denen die Sonnenscheindauer noch kurz ist, überwiegt also das Strömungswetter, wenn die Sonnenscheindauer länger wird, wird auch dieser direkte Einfluß stärker. Zusätzlich wird er noch durch die Bewölkungshäufigkeit moduliert. Keiner der genannten Effekte hat eine Korrelation mit CO2. Und – was ich hier schreibe, sollte doch eigentlich Grundwissen der Meteorologie sein, oder?
Sehr geehrter Herr Strasser,
Sie haben vollkommen Recht, seit einigen Jahren gibt es häufiger so genannte Meridionallagen, also Nord- oder Südlagen (und der Sonderfall Ostlagen zählt ebenfalls zu diesen Meridionallagen). Normalerweise dominieren im Klima Mitteleuropas Westlagen; aber die scheinen wegen der geringen Sonnenaktivität seltener zu werden. Näheres zu Zirkulationsstörungen unter anderem hier
https://www.eike-klima-energie.eu/2019/07/23/deja-vu-wie-gehabt-zirkulationsstoerungen-2018-zirkulationsstoerungen-2019/ und https://www.eike-klima-energie.eu/2019/08/02/besonderheiten-der-sommerwitterung-2019-zirkulationsstoerungen-ohne-ende/
Was soll diese unsinnige Darstellung?Hier ist eine 120-jährige Jahresmittelung fernab der Ozeane mitten auf nem Kontinent:Wie ist die langfristige Variabilität entstanden?