Ölunternehmen stehen jetzt vor einer Fülle von Gerichtsverfahren – diese reichen von Klagen seitens Kindern (finanziert radikalen, anti-fossilen Umweltgruppen) bis zur kommunalen Ebene. Die Vorwürfe laufen darauf hinaus, dass Öl-, Gas- und Kohleunternehmen seit Jahrzehnten wussten, dass sie den Klimawandel verursachen (und vermutlich den Kindern ihre Zukunft rauben), aber konspiriert haben, um die Beweise zu verschleiern oder zu leugnen.
Alsup forderte von Klägern und Beklagten Briefings zum Thema Klimawandel an und konzentrierte sich auf acht Fragen, welche er beiden Seiten vorlegte. Er räumte beiden Teams 60 Minuten ein, eine historische Studie des Klimawandels zu präsentieren, und eine weitere Stunde, um die beste verfügbare Wissenschaft zu Klimawandel zu diskutieren, zu schmelzendem Eis, Meeresspiegelanstieg und Überflutung küstennaher Gebiete.
Von den beklagten Ölunternehmen nahm nur Chevron an der Anhörung teil. Sehr zum Missfallen der in dem Prozess beteiligten Städte und Umweltaktivisten bekräftigte Chevron die Ergebnisse des IPCC. Den Protokollen zufolge rasten die Kläger vor Wut und verdammten die IPCC-Berichte, welche sie doch zuvor als den goldenen Standard der Klimaforschung gepriesen hatten.
Chevron hat die gesamten Forschungen des IPCC durchgearbeitet, nicht nur die von Aktivisten, Autoren und Politikern zusammengestellten Schlagworte in der „Summary for Policymakers“. Darin wurden die Zweifel heruntergespielt und die Möglichkeit einer Klimakatastrophe auf den Schild gehoben. Klimarealisten haben schon lange darauf hingewiesen, dass die IPCC-Berichte grundlegende Forschung enthielten. Und obwohl die Berichte nicht umfassend sind, sind sie doch weitaus weniger apokalyptisch als die so oft zitierten Summaries.
Joe Bast, ehemaliger Präsident des Heartland Institutes hebt viele positive Aspekte der Teilnahme von Chevron an der Anhörung hervor.
Wir haben schon lange gesagt, dass die vollständigen IPCC-Berichte viele Hinweise auf Unsicherheiten und Zweifel enthalten (siehe z. B. Seite 39 im Kapitel Why Scientists Disagree About Global Warming). Die „Summaries for Policymakers“ dagegen sind politische Dokumente, in welchen sämtliche Zweifel ausgeschlossen und die von Umweltaktivisten und Politikern editiert worden sind, um politischen Zwecken zu dienen. Chevron nahm die tatsächlichen Studien genau unter die Lupe und dokumentierte die Passagen bzgl. Unsicherheiten während der Zeit, in der sie der Anklage zufolge einen wissenschaftlichen Konsens verschleiert hätten. Das ist ein gutes und sicheres Argument.
Chevron wies außerdem nachdrücklich darauf hin, dass die Kläger und die daran Beteiligten (Städte samt deren Industrien und Bewohnern) – aber nicht die Ölunternehmen – mit den fossilen Treibstoffen die meisten Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen. Bast weiter: „Chevron forderte das Gericht auf zu unterscheiden zwischen den Aktivitäten der Beklagten – die Extraktion fossiler Treibstoffe aus dem Boden – und der Aktivität, welche Klimawandel verursachen kann – die Verbrennung fossiler Treibstoffe“.
Chevron wies auch nach, dass die IPCC-Berichte ausdrücklich auf den fehlenden Konsens bzgl. Anstieg des Meeresspiegels hinwiesen, welcher vermeintlich vom anthropogen verursachten Klimawandel ausgelöst werden soll – ebenso wie bzgl. wie stark und wann Kalifornien davon betroffen sein soll. Dies ist konsistent mit den Veröffentlichungen des Heartlands Institutes und jenen des NIPCC. Außerdem betonte Chevron „die eigenen Worte der Kläger, enthalten in städtischen Angeboten, mit denen eingeräumt wurde, dass der künftige Anstieg des Meeresspiegels nicht vorhergesagt werden kann“.
Kommentatoren wiesen auf die Ironie hin, dass Chevron die IPCC-Berichte hervorhebt, während die Klima-Aktivisten das, was sie zuvor als beste verfügbare Klimaforschung priesen, jetzt leugnen. Prof. Roger Pielke Jr. von der University of Colorado stellte fest: „Dieser Tweet zeigt, wie sehr sich die Klimadebatte verändert hat. Ein Ölunternehmen hebt den IPCC-Konsens hervor, während deren Opponenten, also Umweltaktivisten (einschließlich einiger Klimawissenschaftler) den IPCC-Konsens leugnen. Bizarre Welt!“
Zwei Briefings von „Freunden des Gerichtshofes“, geschrieben von verschiedenen Klimaforschungsgruppen, stützten und erweiterten die Präsentation von Chevron für Alsup. Diese Briefings stellten die Myriaden Unsicherheiten dar, ebenso wie die Tatsache, wie sehr Klimamodelle unzuverlässige Temperaturprognosen erzeugten und Klimadaten falsch anwenden. In einem dieser Briefings heißt es:
„Die Gutachten werden zeigen, dass es eben keinen ,Konsens‘ unter den Wissenschaftlern gibt, dem zufolge die jüngste globale Erwärmung hauptsächlich anthropogenen Ursprungs war, geschweige denn dass eine nicht abgeschwächte anthropogene Erwärmung gefährlich oder katastrophal war oder sein wird. Unter dem Terminus ,Konsens‘ versteht das IPCC nichts weiter als das der größte Teil der beobachteten globalen Erwärmung seit 1950 den Menschen geschuldet ist. Darin nicht enthalten ist die Schlussfolgerung, dass die globale Erwärmung insgesamt schädlich war oder sein wird“.
Diese beiden Briefings stellen eine solide Grundlage für Skeptizismus hinsichtlich der vermeintlichen Gefahren des Klimawandels dar.
Bast argumentiert, dass die Befürworter fossiler Treibstoffe in die Offensive gehen sollten und die vielfache Forschung bekannt machen, welche das Narrativ des gefährlichen anthropogenen Klimawandels unterminieren:
„Chevron mag nur so viele Argumente hervorgebracht haben, wie das Unternehmen glaubt nötig waren, um diesen Prozess zu gewinnen, und ich denke, dass das genau das ist, was gute Anwälte tun. Das Unternehmen hat gute Argumente vorgebracht, und vielleicht können sie sogar einen linken Richter davon überzeugen, ein belangloses Verfahren einzustellen. Aber Chevron stellte vor Gericht viele falsche und irreführende Behauptungen auf – Behauptungen, welche die öffentliche Debatte um den Klimawandel kontaminieren können und die Industrie fossiler Treibstoffe verfolgen. Sie können unsere Energie-Freiheit bedrohen, bis man sich ihnen stellt und sie widerlegt“.
Angesichts der Reaktionen seitens Journalisten und Aktivisten vor Gericht kann Chevron eines seiner Hauptziele erreicht haben: nämlich die Auffassung zu zerstreuen, dass Ölunternehmen konspiriert haben, um die Klimawissenschaft zu unterdrücken.
„Alsup verwirft den Gedanken, dass es eine irgendwie geartete Konspiration der Unternehmen fossiler Treibstoffe gibt, um Klima-Informationen zu unterdrücken“, twitterte Amy Westervelt von Climate Liability News.
„Der Richter rügte die Anwälte der kalifornischen Städte und sagte, dass diese das Gericht in die Irre geführt hätten – und dass das von den Klägern vorgebrachte Dokument, welches die ,Konspiration zeigt‘, tatsächlich nichts dergleichen zeigt“, twitterte der Dokumentarfilmer Phelim Mcaleer.
„Es gibt keine Konspiration unter den Unternehmen fossiler Treibstoffe, um Informationen bzgl. Klimawissenschaft zu unterdrücken“, twitterte Amy Johl, eine sich selbst als „Klima-Organisatorin“ bezeichnende Dame.
Es ist zu hoffen, dass dies das Ende dieser Gerichts-Farce ist – nicht nur in diesem Fall, sondern auch in ähnlich gelagerten Fällen im ganzen Land. Falls das so sein sollte, können Öl- und Gasunternehmen aufhören, kostbare Zeit zu verschwenden, um belanglosen Behauptungen vor Gericht entgegenzutreten, und sich statt dessen auf das konzentrieren können, was sie am Besten können: zuverlässige und preiswerte Energie zur Verfügung zu stellen, welche die Menschen brauchen und wünschen.
— H. Sterling Burnett
SOURCES: The Heartland Institute, The Daily Caller, CO2 Coalition, Watts Up With That, McClatchy, Energy In Depth
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung: Auch hier wird anstelle eines festen Links zu Prüfzwecken das Original als DOC beigefügt:
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Um eines klarzustellen: ich nehme keine Großkonzerne in Schutz, denen traue ich alle Arten von schmutzigen Tricks zu, um ihre Profite zu maximieren.
Dennoch sollte man den Gruppen, die solche blödsinnigen Klagen anstrengen, eines nahelegen: Kein Auto fahren, keine Flugreise tätigen, keine Produkte konsumieren die direkt oder indirekt aus der petrochemischen Industrie stammen sowie keine Produkte konsumieren die per LKW, Schiff oder Flugzeug transportiert werden, usw.
Dann weden die schnell merken , dass nicht mehr viel übrigbleibt…..
Aber jetzt ist doch endlich die alte Geheimstudie aufgetaucht, dass Shell schon vor 30 Jahren vom Klimawandel wusste.
Sogar der rettungslos seriöse „Spiegel“ berichtet (16/2018):
»Der Shell-Report zum Klimawandel bietet 31 Seiten Schocklektüre plus Anhang. Hellsichtig und in glasklarer Sprache schildern die Konzernforscher darin ohne einen Anflug von Zweifel, wie das bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern freigesetzte Kohlendioxid die Erde aufheizen wird – „nicht zu Lebzeiten der gegenwärtigen Entscheider“, wohl aber zu denen ihrer Kinder und Enkel.«
@Pater Rolf Hermann Lingen
Wir können uns in West-Süd und Mittel Europa glücklich schätzen, dass wir eine kleine Landmasse haben und diese vom Wärmepuffer Wasser (Meer und Ozean) umgeben ist…in den USA mit seiner großen Landmasse die eine Verbindung zum Norpol aufweist ist das ganz anders….es kühlt ab auf der Erde, Hr. Lingen.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wetterchaos-in-den-usa-fruehlingsstuerme-bringen-dem-mittleren-westen-viel-schnee.1e71befc-645d-43ec-86e2-9de214df1bfc.html
Die Erderwärmung, bedingt durch den vermehrten CO2 Ausstoß – natürlich nur den des Menschen – sollte den Bau von CO2 freien Kernkraftwerken vorantreiben. Aber das wurde ja in Deutschland auch gecancelt.
Chinesen, Inder, so ziemlich alle asiatischen und afrikanischen Völker interessiert das, die Freisetzung von CO2, so ziemlich wenig. Und in Deutschland hat trotz der starken Hinwendung zu erneuerbaren Energien (vor allem die umweltschädigenden Bioanlagen) der CO2 Ausstoß nicht abgenommen. Denke mal, dass da was ziemlich falsch läuft. Aber von Nichttechnikern kann man wenig bis keine Strategie und Planung erwarten.
Weiterhin frage ich mich inwieweit der Shellbericht fachlich und im zweiten Schritt wissenschaftlich haltbar ist. Die Einschätzung des Spiegel bringt da wenig. Vielleicht haben die ihn auch zurückgezogen weil er Unsinn enthält.
Aber immerhin kommt es durch so einen Prozess zu einer öffentlichen detaillierten Auseinandersetzung mit höchst wissenschaftlicher Argumentation. Und : jeder muss dem anderen Zuhören bis der zu Ende geredet hat. Es gibt kein Dazwischenreden oder Niederreden wie vielleicht in einer Talkrunde. Und vielleicht sind die Ergebnisse, die Urteile aus diesem Prozess auch als unumstößliche Belege anwendbar. Das sind dann keine „dubiosen“ Argumentionselemente ölfinanzierter Skeptiker mehr, sondern gerichtlich festgestellte.
Andererseits : was hätten die Ölfirmen machen sollen, wenn man ihnen vorwirft sie wüssten schon seit 20, 30 Jahren dass ihre Förderung von fossiler Energie die Meere steigen lässt ? Hätten sie die Förderung einstellen sollen ? mit dem Hinweis „tut uns leid liebe Bürger wir zeigen Verantwortung für die Zukunft und unsere Kinder, wir werden weiterhin weder Gas, Öl noch Kohle fördern, damit ihr sie nicht verbrennen könnt um damit CO2 zu erzeugen und um damit letzendlich die Küsten zu überschwemmen.“ Ich denke mal, man hätte kurz darauf diese Firmen angeklagt die nationale Zukunft wegen fehlender Energie zu gefährden, ja sogar in den Abgrund zu führen und hätte sie kurzerhand enteignet um es durch andere – staatliche Unternehmen – weiter zu führen, um fossile Energie zu fördern.
Wer die Entwicklung in der Gegenwart verhindert, DER verhindert Zukunft.
Carsten
—
„Wir haben in Deutschland die besten Politiker, die man für Geld kaufen kann.“
Andreas Clauss
Danke, wieder 2 sehr richtige Aussagen!
Wer die Entwicklung in der Gegenwart verhindert, DER verhindert Zukunft.
Carsten
—
„Wir haben in Deutschland die besten Politiker, die man für Geld kaufen kann.“
Andreas Clauss
„Wer das eigene DENKEN und NACHFORSCHEN einstellt, wird zum Mitläufer.“
Anmerkung: Alle die die die Worte „97% der Wissenschaftler“ nutzen, sind Mitläufer.