Hier erst einmal der Link der betreffenden Terra X – Sendung. Viel ist zu ihr nicht zu sagen, sie ist ein Potpourri unzähliger Einzelthemen, die auf unterhaltsame Weise aber etwas bemüht in das Haupt-Thema „Zeit“ hineingepackt wurden. Die Einzelthemen, wie zum Beispiel die Entwicklung des Urmenschen, das Aussterben der Dinosaurier etc. werden immer wieder in anderen naturwissenschaftlichen Sendungen detaillierter und meist besser thematisiert. Also nichts Neues bei H. Lesch?
Doch, denn nicht so oft bekommt man etwas über die Gründe der regelmäßigen Abfolge der Eiszeiten über die letzte Million Jahre zu hören, also über die Hypothese der Milankovitch-Zyklen (hier). Zumindest dem Autor dieser Zeilen ist keine Natursendung bekannt, in der diese interessante Hypothese bisher behandelt wurde. H. Lesch hätte natürlich erwähnen können, dass sich mit ihr die Abfolge der Eiszeiten nur unvollständig erklären lassen. Dazu reichen die hier einwirkenden, astronomisch verursachten Energieänderungen („forcings“) einfach nicht aus. Die Voraussetzungen für das Ende der Eiszeiten lagen beispielsweise wesentlich öfter vor als die realen Ereignisse selber, und auch die Geschwindigkeit mit der die Erde aus einer Eiszeit hervortauchte, stellt die Klimaforschung bis heute vor Rätsel.
Richtig heftig, ja sensationell war dann aber die Aussage von H. Lesch der Art „Ohne uns wäre hier schon längst wieder eine nächste Eiszeit. Das heutige erhöhte Niveau des atmosphärischen CO2 infolge unserer Einwirkung hat aber dazu geführt, dass die nächste Eiszeit noch 30.000 Jahre, womöglich noch 50.000 Jahre auf sich warten lässt„. Er belegt dies mit einer Fachpublikation der PIK-Mitarbeiter(in) Andrey Ganopolski, Ricarda Winkelmann und Hans-Joachim Schellnhuber, Critical insolation–CO2 relation for diagnosing past and future glacial inception, Nature 529, 200-203 (2016). Außerdem hat das PIK selber eine Presse-Mitteilung zu diesem paper verfasst (hier).
Fassen wir jetzt einmal zusammen, was aus dieser Kakophonie zu entnehmen ist:
- Schellnhuber ist Mitautor einer Facharbeit, die die wohltätige Wirkung des anthropogenen CO2 (Verschiebung der unmittelbar drohenden Eiszeit) belegen soll, kann aber andererseits nicht genug vor den Erwärmungsgefahren des teuflischen CO2 warnen. Will er uns veräppeln?
- Eine Unzahl von Fachpublikationen im Laufe der Zeit lässt die sog. Klimasensitivität (populär die Erwärmungswirkung bei jeder hypothetischen Verdoppelung des CO2) auf heute deutlich unter 1 °C absinken (s. Fig. 1 unten). Erst 1,5 bis 2 °C werden aber vom PIK als gefährlich behauptet. Also ist gar nichts mit dem anthropogenen CO2, oder? Ach ja, die Modelle sind es, hätte man fast vergessen. Aber die kann man tatsächlich vergessen. Die können nicht einmal die Klimavergangenheit wiedergeben – ausgenommen mit künstlichen Hilfen („fudge factors“), was natürlich jeder kann. Zu Klima-Modellen reicht es fast schon aus, den Märchenerzähler und Klimamodellierer M. Latif zu zitieren (hier), um ihren Unsinn bei der Klimaerklärung zu entlarven. Um MIssverständnisse zu vermeiden: für Details der Klimaforschung können Modelle durchaus nützlich sein.
- Die Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2 ist lt. Aussage des IPCC unbekannt [1]. Wie kann dann aber Nature solch einen sachlichen Quatsch wie diese PIK-Veröffentlichung annehmen und veröffentlichen? Nun ja, besser Informierte wissen es schon lange: Klima-Artikel in Nature sind heute keine Empfehlung mehr. Eher das Gegenteil, denn Nature ist zu einem klima-alarmistischen Propagandablatt verkommen. Aber nun ist ja dieses PIK-paper „klimaentwarnend“, da brummt fast der Kopf. Hat die Nature-Redaktion überhaupt verstanden, was sie da annahm?
- Und dann noch – oh weh – die deutsche Politik. Zumindest die bisherige sah sich angesichts der allgemein bekannten o.g. Punkte 1.-3. nicht einmal genötigt, den Pariser Klimavertrag zu verlassen. Im Gegenteil: Die Energiewende wurde vorangetrieben, obwohl man wusste, dass sie keine CO2-Reduktion bewirkt. Dies nicht zuletzt deswegen, weil man partout die CO2 freien Kernkraftwerke abschalten will – wegen Tsunami-Gefahr an Rhein, Neckar, Elbe…
Fassen wir zusammen! Zumindest „die spinnen die Römer (Zitat Asterix und Obelix)“ kann festgehalten werden. Was Punkt 4 und die deutsche Politik angeht, können wir uns glücklicherweise auf den bewährten Mark Twain verlassen, der zur heutigen deutschen Klima-/Energiepolitik schon vor langer Zeit prophetisch zu sagen wusste „Nachdem sie das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen“. Angesichts der panischen Ratlosigkeit von Medien und betroffenen politischen Parteien über die Wahlklatsche für CDU/CSU und SPD bleibt ohnehin nur noch gesunder Humor. Wir dürfen uns auf weitere irre Zeiten im Narrenhaus Deutschland freuen. Vermutlich ist auch das PIK dabei wieder handreichend an erster Stelle vertreten.
Bild: die Abnahme der Klimasensitivität über die Zeit in der Fachliteratur (aus dem paper von F. Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth-Science Reviews 155, 129-135, 2016). Die beiden Arten der Klimasensitivität TCR und ECS unterscheiden sich nur in der Betrachtung der spezifischen Zeitdauer der CO2-Änderungseinwirkung, was hier unwesentlich ist. Man erkennt, dass der Wert für beide Typen auf unter 1 °C absinkt (was nicht bedeutet, dass er zu Null werden muss).
[1] IPCC, Summary for Policymakers, 2013, S. 16 Fußnote 16 im Wortlaut „No best estimate for equilibrium climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies.“ (hier).
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ja, über die angebliche Verhinderung der kommenden Eiszeit durch den bösen, bösen Menschen habe ich auch schallend gelacht.
Die Behauptung „Ohne uns wäre hier schon längst wieder eine nächste Eiszeit“ ist hanebüchener Unfug. Der anthropogene Einfluss durch CO2-Eintrag ist erst ab Mitte der 1940er Jahre signifikant (auch nach Einschätzung des IPCC). Der Temperaturanstieg seit Ende der Kleinen Eiszeit bis ~1945 ist sicher nicht auf unseren Mist gewachsen. Lesch glaubt allen Ernstes, dass wir in den letzten 70 Jahren in die neue Eiszeit gefallen wären, hätte es die CO2-Emissionen nicht gegeben?
Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Was ich Lesch wirklich übel nehme ist, dass er aus sein Renommee als guter Physiker und Astronom eine fachliche Kompetenz in Sachen Klimaforschung ableitet. Hier ist er Laie – und das sollte er auch zugeben. Aber nein, er tritt hier als selbsternannter Experte mit Sendungsbewusstsein auf.
Aber begreift dieser Lesch in seiner selbstgewählten Mission nicht, dass die Verhinderung einer neuen Eiszeit eine GUTE Nachricht wäre? Eine Eiszeit würde zu einem Zusammenbruch unserer technischen Zivilisation führen. Ich bezweifle, dass dann viel mehr als 1 Milliarde Menschen ernährt werden könnten (wenn überhaupt). Die anderen würden zugrundegehen. Eine Verhinderung dieser Katastrophe wäre ein Segen, lieber Herr Lesch!
Nur leider ist meiner Meinung nach der CO2-Einfluss viel, viel niedriger als von den Alarmisten behauptet (incl. Feedback vielleicht sogar < 1°C). Deshalb kann ich nur hoffen, dass die nächste Phase der Kaltzeit noch ein paar Tausend Jahre in der Zukunft liegt. Wir werden das mit unseren endlichen fossilen Treibstoffen sicher nicht beeinflussen können.
Lesch ist weder ein guter Physiker noch ein guter Astronom.
Er ist nur sehr eloquent und damit als Rattenfänger geeignet.
Schuster bleib bei deinen Leisten! Genau dieses trifft auf Lesch nicht zu.
Der erkennt die Zusammenhänge ganz genau. Auch lebt er ganz gut von der Verbreitung seines schrägen Weltbildes.
Harald Lesch missbraucht die Wissenschaft unter Nutzung der Medien, die wiederum gerne von den betrogenen finanziert werden, um seine infamen Lügen zu verbreiten.
Es ist eigentlich ganz einfach: Der Zuschauer will unterhalten und belogen werden, Lesch macht es. Der füllt eine Marktlücke, zum Wohle der Klima/Energie-Betrüger und deren Seelenfänger.
Von Nöten ist so etwas, wie der „Rattenfänger von Hameln“, wobei Lesch und seinesgleichen die Ratten wären.
Harald Lesch, PIK und deutsche Politik: Was nun mit dem menschgemachten CO2?
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„Eine Unzahl von Fachpublikationen im Laufe der Zeit lässt die sog. Klimasensitivität (populär die Erwärmungswirkung bei jeder hypothetischen Verdoppelung des CO2) auf heute deutlich unter 1 °C absinken (s. Fig. 1 unten). Erst 1,5 bis 2 °C werden aber vom PIK als gefährlich behauptet. Also ist gar nichts mit dem anthropogenen CO2, oder? Ach ja, die Modelle sind es, hätte man fast vergessen. Aber die kann man tatsächlich vergessen. Die können nicht einmal die Klimavergangenheit wiedergeben – ausgenommen mit künstlichen Hilfen („fudge factors“), was natürlich jeder kann. Zu Klima-Modellen reicht es fast schon aus, den Märchenerzähler und Klimamodellierer M. Latif zu zitieren (hier), um ihren Unsinn bei der Klimaerklärung zu entlarven. Um Missverständnisse zu vermeiden: für Details der Klimaforschung können Modelle durchaus nützlich sein.“ (O-Text Prof. Lüdecke – EIKE) https://www.eike-klima-energie.eu/2017/10/03/harald-lesch-pik-und-deutsche-politik-was-nun-mit-dem-menschgemachten-co2/
Sehr geehrter Herr Prof. Lüdecke,
ich bin immer wieder irritiert, wenn ich als geowissenschaftlicher Laie – also, als nicht in diesem Fachbereich akademisch Gebildeter, wissenschaftliche Literatur betreffs Klimaveränderungen lese. Allein schon die Bezeichnungen bringen mich völlig durcheinander – was ist: Klimaerwärmung, Klimakatastrophe, Klimagau, Klimaabsturz oder Klimasensivität?
Ich kann nur ein Fachhochschulstudium als Energiewirtschaftler in den Bereichen rationelle Energieanwendung (Energetik) und Energieeffizienz nachweisen. Aber ich meine, dass ich mir in fast 40 Jahren Beschäftigung mit der Meteorologie und Klimatologie ein recht ansehnliches Fachwissen dazu erworben habe. Auch einige Vorlesungen und Veröffentlichungen von Prof. Malberg, Dr. Thüne, Dr. Kehl oder Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls waren dabei recht hilfreich.
Gehe ich recht in den Annahme, dass die Definition des Klimas der WMO von 1935 : „Klima ist der statistische Mittelwert aller meteorologischen Erscheinungen (Wetter) an einem bestimmten geografischen Ort – über mindestens 30 Jahre – immer noch gültig ist? Klima ist ebenfalls nur eine abstrakte Begrifflichkeit – nun frage ich mich erstaunt, wie kann sich ein statistischer Mittelwert und abstrakter Begriff erwärmen bzw. geschützt werden? Vor allem – wie kann ein dreißigjährigen statistischer Mittelwert sensitiv – also empfindlich reagieren?
Genauso unbegreiflich ist mir, wie dass CO2 die Weltmeere versauern soll?
In den kalten Bereichen der Meere löst sich das Kohlendioxid im Wasser. Die sich bildende Kohlensäure ist im Meerwasser nicht stabil, sondern wird z. B. durch die vorhandene Kalzium- und Hydrogenkarbonate (Bikarbonate) sofort in Kalziumhydrogenkarbonat umgewandelt.
Kalziumhydrogenkarbonat ist gut in Wasser löslich und bleibt im Wasser nur beständig, wenn das Gleichgewicht mit der Konzentration an Kohlendioxid ausgewogen ist. Verschiebt sich das Gleichgewicht, zerfällt z. B. ein Teil des Kalziumkarbonates zu kaum löslichen Karbonat. Außerdem werden ständig unvorstellbare Mengen CO2 durch den Phytoplankton und Bikarbonat durch die Schalentiere und Korallen für die Bildung ihrer Kalkhüllen „herausgelöst“ und u. a. auch sedimentiert– siehe auch Kohlenstoffkreislauf. Der ständige Nachschub an Kohlendioxid ist also für diese Prozesse nötig!
Das Karbonatsystem bedingt mit ihren Salzen das Puffervermögen des Wassers für die sich bildenden schwachen Kohlensäure. Puffer haben die Eigenschaft bei Zugaben von Säuren (oder Basen), je nach Puffervermögen, den pH-Wert zu stabilisieren, dass keine nennenswerte pH-Wertänderung des Meerwassers (7,5 – 8,4) bei Eintritt pH-verändernder Stoffe erfolgt. Diese Eigenschaft des Hydrogenkarbonates wird als Säure-Bindungsvermögen (SBV) bezeichnet.
Eine wesentliche Rolle spielt das Gas Kohlendioxid, das in beträchtlichen Mengen im Meerwasser gespeichert ist. Und zwar wegen der Alkalinität des Meerwassers (überwiegend Kationen gegenüber Anionen) in viel stärkerem Maße, als es der Löslichkeit von Wasser oder wässrigen Salzlösungen entspricht.
Während die ganze irdische Lufthülle etwa 2.300 Mrd. t Kohlendioxid enthält, findet sich in den Ozeanen etwa 50-mal so viel (1,3 1014 t) teils gelöst, teils in Carbonaten (lösliche Hydrogenkarbonate). Die im Meer lebenden Pflanzen (vor allem das Plankton) können daher das zur Photosynthese benötigte CO2 direkt aus dem sie umgebenden Wasser aufnehmen.
Da das CO2 und seine Folgeprodukte (Hydrogenkarbonate) in einem chemischen Gleichgewicht stehen, bleibt der pH-Wert des Meerwassers sowohl bei Zugabe von Säuren, als auch bei Zugabe von Basen annähernd konstant. (S. 72/73)
Quelle:
Die Umwelt des Menschen – Wie funktioniert das? Meyers Lexikonverlag, 1989
© – buhad 03/10/2017
„Ohne uns wäre hier schon längst wieder eine nächste Eiszeit.“??? Wir befinden uns derzeit doch in der Eiszeit!!!
Lieber Herr Lesch, bei Ihnen wissen wir schon: Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras; nicht wahr.
Was denn sonst. Wenn die Ideologen es tatsächlich ernst meinen würden, würde eine Forderung nach mehr Kernkraft die logische Konsequenz sein um die Erde zu Retten.
Die Widersprüche diese Leute sind so eklatant, das sie immer offensichtlicher werden.
Man nehme z.B. die Aussage „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Warum ist dann „Energiesparen“ so ein angeblich wichtiger Baustein der Energiewende? Wenn dafür keine Kosten entstehen und diese gleichzeitig so sauber sind, dann haben wir doch endlich Kostenlose sauber Energie für alle. Also warum die unnötige Gängelung mit Glühbirnenverbot, Staubsaugerverbot, Stndbayschaltungen etc? Das ganze brauchen wir ja dann gar nicht mehr!
Oder die „Eneuerbare Energien sind jetzt schon günstiger“. Warum soll dann noch weiter gefördert werden? Warum kauft nicht jeder wie bekloppt PV. Oder sind die Menschen vielleicht doch nicht so bekloppt zu glauben das PV billiger ist.
Ähnlich ist es auch mit BIO. Alles Volksverdummung. Die Größten Verbrechen finden unter dem Namen „BIO“ statt.