So auch in einem Beitrag in die Welt vom 21.7.17 über die Erfolge der Offshore Windenergie. Darin wird behauptet: „Offshore – Energie so stark wie vier Großkraftwerke“.
Und im Text lesen wir:
Im ersten Halbjahr kamen weitere 108 Windkraftwerke mit einer Leistung von 626 Megawatt neu ans Stromnetz, teilten mehrere Branchenverbände am Donnerstag in Berlin mit. Das entspricht ungefähr der halben Leistung eines großen Kohle- oder Atomkraftwerks.
Diese Aussagen sind korrekt, der Titel ist es nicht.
Munter vermischt dann der dpa Redakteur die Begriffe Arbeit (Energie) und Leistung. Dass er von beiden Begriffen vermutlich keine Ahnung hat, kann keine Entschuldigung sein, sie falsch zu verwenden. Denn keineswegs ist die neu installierte „Offshore – Energie so stark wie vier Großkraftwerke“. Was er sagen wollte, ist das was er gesagt hat. Was er schreiben sollte ist: Die (neu installierte ) Offshore –Leistung ist so groß, wie die von vier Großkraftwerken. Schrieb er aber nicht. Er schrieb: „Offshore – Energie so stark wie vier Großkraftwerke“.
Und das ist und bleibt falsch.
Die Auflösung liefert er uns dann im Artikel selber, wohl wissend, dass niemand seine Zahlen nachrechnet und noch weniger sie mit denen von „Großkraftwerken“ vergleicht.
Tut man das, dann stellt man schnell fest, dass dem Leser wieder eine Luftnummer aufgetischt wurde. Also schiere Propaganda.
Man liest dort tlw. korrekt:
Damit liefern nun insgesamt 1055 Anlagen mit einer Leistung von 4749 Megawatt Strom von der Nord- und Ostsee. Das entspricht ungefähr vier konventionellen Großkraftwerken. Sie produzieren allein in den ersten sechs Monaten 8480 Gigawattstunden Strom – das sind bereits rund 70 Prozent der gesamten Offshore-Produktion des Vorjahres.
Vier konventionelle Großkraftwerke – so will uns der Autor weismachen- sollen also (nur) 8480 Gigawattstunden Strom im Halbjahr hätten liefern können, was nun die Offshore Anlagen übernommen haben. Das ist aber wieder grobe Irreführung des Lesers, denn „Großkraftwerke“ hätten in derselben Zeit locker 18.000 GWh liefern können, also mehr als das Doppelte der neuen Offshoreanlagen. Und dazu noch deutlich besser – nämlich nach Bedarf- und sehr, sehr viel billiger.
Denn der Clou kommt zum Schluss: In gespielter Anteilnahme heuchelt der Autor Mitgefühl, wenn er schreibt:
Für die deutschen Verbraucher ist das eine zweischneidige Nachricht. Denn zurzeit ist der Strom aus Offshore-Windkraftwerken noch sehr teuer und muss von den Kunden über die Stromrechnung mitfinanziert werden. Offshore-Windparks, die in diesem Jahr ans Netz gehen, erhalten 15.4 Cent (für zwölf Jahre) oder 19,4 Cent (für acht Jahre) Einspeisevergütung je Kilowatt-stunde – weit mehr als der Marktpreis. Die Verbraucher müssen im Gegenzug mit jeder Kilowattstunde Strom eine Umlage von 6,88 Cent bezahlen.
Wieder werden Äpfel und Birnen verglichen. Denn außen vor lässt der Autor bei diesem, auch noch schiefen Vergleich, dass der Preis den die Großkraftwerke derzeit dank der gesetzlichen Vorrangeinspeisung von Flatterstrom aus diesen Windparks an der Börse erzielen bei nur 3 ct/kWh liegt. Und damit 5 mal billiger ist als der Strom aus diesen Windparks – oder gar 6,5 mal, wenn man die noch großzügigere acht Jahres Vergütung wählt.
Fazit: 5 bis 6,5 mal überteuerter qualitative mieser Flatterstrom wird vom dpa Autor zum großen Erfolg hochgejubelt. Und dabei schrieb er nur in der Überschrift so richtig Falsches. Ein begnadeter Propagandist.
Vier Großkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 4749 MW erzeugen bei einer Auslastung von 85% jährlich gut 35000 GWh, also fast das Doppelte der von Herrn Limburg angegebenen Energiemenge.
Im beanstandeten Artikel wurde die Halbjahresmenge der WKA angegeben. Auf die habe ich mich bezogen. Wollten Sie sicher auch tun.
mfG
M.L.
Zu Beginn des Artikels steht richtig: „….Häufig werden Nachrichten verfälscht oder aufgeblasen, um die richtige Wirkung zu erzielen…“ Anstatt Wärmster März in Deutschland seit den Temperaturaufzeichnungen 1881, steht dann in der Südwestpresse Ulm: „Wärmster März aller Zeiten“. Und als maßgeblicher Redakteur steht nur das Kürzel „dpa“. Trotz mehrmaliger Bitte, Nachfragens und Aufforderung ist die Redaktion dann nicht bereit, den wahren Namen von dpa zu nennen. Die mails werden nach der ersten Runde nicht mehr beantwortet. Und in der ersten Runde wurde mir mitgeteilt, man habe keine Grund an dpa-Meldungen zu zweifeln.
Auch ein Hinweis auf die Quelle DWD hilft da wenig. Herr Römer fragt, wie kommt das Wissen raus unter die Leute. Mein Rat: Herr Römer, indem Sie es weitergeben im Freundeskreis und selbst ihre Lokalredaktion anschreiben. Steter Tropfen höhlt den Stein. Natürlich kommt irgendwand die Antwort: „Herr Römer, wir kennen ihre Einstellung“. Aber: Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Grünen haben es nach 30 Jahren auch geschafft, dass der Papst ihnen nach dem Mund redet.
Lieber Herr Limburg,
in der letzten Zeile des 1. Absatzes hat sich ein Tipfehler eingeschlichen. Es muß statt „Reaktionen“ „Redaktionen“ heißen. Bitte korrigieren.
Klasse Artikel! Aber kommt dieses Wissen auch „raus“, unter die Leute? Ich halte Sie, Herrn Limburg, für jemanden, der außergewöhnlich begabt ist, die wichtigen Sachverhalte auf den Punkt zu bringen. Was ich mich aber frage: Erreichen Ihre Artikel die jungen Leute? Denn die sind es für die es noch wichtiger wäre, wirklich zu verstehen, was gespielt wird!
Keine Kritik! Nur eine Frage bzw. Anregung Ihre und all die anderen tollen Artikel auf EIKE mehr in Mittelpunkt zu rücken – über facebook, über youtube, über twitter. Man bräuchte irgendjemanden, der es versteht, die jüngeren Generationen für die Wahrheit zu entflammen!
Lieber Herr Roemer,
genau das, was Sie vorschlagen tun wir. Wir sind auf FB, YT und Twitter vertreten, auch und besonders mit aktuellen Themen. Die Resonanz ist eigentlich ordentlich, aber noch lange nicht gut genug.
Wie kann man besonders junge Leute erreichen?
Z.B. durch kurze knackige Videos. Dem versuchen zu entsprechen. Schauen Sie mal hier die ersten 4 Videos.
Das lässt sich gut an, aber ist vermutlich immer noch nicht so, dass junge Leute vor Begeisterung in die Luft springen und dies teilen.
Wir müssten wohl viel mehr die Moralkeule herausholen, zeigen, dass wir die Guten sind.
Mangels Vorbildung der Zielgruppe, mangels Propagandafähigkeit, auch mangels Geld unsererseits, ist das alles nur sehr begrenzt möglich.
Auch der Erfolg des RT Deutsch Interviews mit mir, mit jetzt gut 74.000 Aufrufen und in Folge der Zuwachs beim Zusammenschnitt von knapp 5000 auf jetzt gut 52.000 aus meiner PHOENIX Talkshow von 2010 (!!) zeigt, dass auch der Platz wo bzw. von wem etwas bei YT veröffentlicht wird, eine ganz erhebliche Rolle für die Verbreitung spielt.
Unsere Bekanntheit wächst, sie kommt so langsam, wird immer mehr, und bezogen auf die lächerlichen Mittel, über die wir, im Vergleich zu allen Anhängern der Kirche der globalen Erwärmung, verfügen, könnten wir eigentlich sehr zufrieden sein.
Sind wir aber natürlich nicht, und deswegen venceremos
mfG
M.L.
Der gleiche Schwindel auch am 21.07. im ZDF-Morgenmagazin, hier: https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/wirtschaft-offshore-windkraftwerke-100.html